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Die Erfindung betrifft ein Handwebgerät, bestehend aus einer Gerätegrundplatte und daran lösbar zu befestigbaren Rechenleisten zum Spannen der Kettenfäden.
Handwebgeräte ohne Fachbildungsvorrichtungen und Webschiffchen sind bekannt. Bei diesen wird der
Schussfaden mit einem besonderen, meist als Nadel ausgebildeten Eintragteil nach Art des Flechtens zwischen den in einem Rahmen gespannten Kettenfäden durchgeführt.
Die meisten dieser für Spiel und Beschäftigung gedachten Handwebgeräte weisen eine grosse Bauhöhe auf, um die Kettenfäden in entsprechend grossem Abstand von der Grundplatte zu halten und genügend Raum zum
Durchführen der Nadel zu haben, die den Schussfaden im Nadelöhr mitschleppt und zwischen den Kettenfäden in auf-und abwippender Bewegung durchzieht. Diese Geräte werden fast ausschliesslich in bestimmten Grössen hergestellt, wobei die Rechenleisten, über die die Kettenfäden parallel zueinander gespannt werden, fest an den
Rändern einer Grundplatte angeordnet sind.
Eine verbesserte Ausführung zeigt ein bekannter Vorschlag, bei dem die Rechenleisten an der Unterseite zapfenartige Vorsprünge aufweisen, vermittels der sie in korrespondierende Löcher der Grundplatte in wahlweisem Abstand voneinander eingesteckt werden können. Bei diesem Gerät ist zwar eine grosse Bauhöhe zwischen der Grundplatte und den gespannten Kettenfäden vermieden, so dass man, wenn gewünscht auch eine
Webmustervorlage auf die Grundplatte legen kann.
Da aber die Grundplatte aus Gründen der einfachen
Handhabung des Gerätes leicht und auch, um das Gerät beispielsweise in Schultaschen ohne grossen Platzbedarf mitführen zu können, dünn sein soll, wozu es in der bekannten Ausführung aus starker Pappe od. dgl. besteht, müssen, um den Halt der zapfenartigen Vorsprünge in den Löchern der Grundplatte zu sichern, auf die unter diese durchragenden Vorsprünge Klemmbuchsen aufgesteckt werden. Dadurch besteht aber die Gefahr, dass besonders bei lebhaften Kindern oder beim Einschieben in Taschen diese Klemmbuchsen abgestreift werden, die
Klemmleiste aus den Löchern fallen und das in Fertigung befindliche Webwerk verdorben wird. Nachteilig ist zudem, dass diese Klemmbuchsen leicht verloren gehen können.
Das Aufstecken von Rechenleisten auf eine Grundplatte ist an sich bekannt. Bei bekannten Ausführungen werden die Leisten in Nuten an der Fläche der Grundplatte eingeschoben. Da auf die Rechenleisten beim
Anheben der Kettenfäden zum Durchführen der Schussfäden eine verhältnismässig grosse Zugspannung ausgeübt wird, können diese leicht aus den Nuten der Grundplatte ausgehoben werden.
Bekannt sind auch Ausführungen, wo die Leisten mit der Grundplatte fest verbunden sind. Sie bilden dort einen Bestandteil der Grundplatte und dienen lediglich dazu, einen Halt für den Führungskamm zu bilden. Diese
Geräte können somit nicht für unterschiedlich grosse Webstücke verwendet werden. Sie sind auf bestimmte Grössen zugeschnitten und bieten keine Möglichkeit sich zu grösseren Einheiten zusammensetzen zu lassen, wodurch eine leicht in Schultaschen unterzubringende Standardgrösse, zusammengesetzt mit gleichartigen Geräten gleicher oder unterschiedlicher Grösse entstünde, um beliebig grosse Webstücke zu fertigen.
Da dem Handfertigkeitsunterricht in den Schulen steigende Beachtung geschenkt wird, wozu auch die Unterweisung im Weben gehört, ist die Aufgabe gestellt, ein Handwebgerät zu schaffen, das die vorstehend geschilderten Nachteile vermeidet, somit bei einfachem Aufbau leicht und raumsparend ist und bei dem die
Rechenleisten so fest an der Grundplatte sitzen, dass ein ungewolltes Lösen weitgehend verhindert ist.
Dies wird nach dem Vorschlag der Erfindung dadurch erreicht, dass die Rechenleisten L-förmigen Querschnitt haben und dass einer der Schenkel eine Längsnut zum Aufstecken auf den Rand der Grundplatte aufweist.
Bei einer solchen Ausführung kann auf eine Grundplatte jeweils jene Rechenleiste aufgesteckt werden die der gewünschten Mustergrösse entspricht, wobei sich durch Zusammensetzen von Leisten auch Zwischengrössen herstellen lassen.
Es ist aber auch möglich bei Verwendung von Leisten, die länger sind als eine der Kanten der Grundplatte. zwei oder mehr Grundplatten zusammenzusetzen, wobei der Teil der Rechenleisten, der in Klemmstellung über die eine Grundplatte hinausragt, auf eine weitere, diese mit der ersteren zu einer einheitlichen Platte verbindende Grundplatte aufschiebbar ist.
Es ist leicht ersichtlich, dass durch die Verwendung von unterschiedlich langen Rechenleisten bzw. von deren Zusammensetzung beliebig breite Webestücke hergestellt werden können, wobei besonders darauf hingewiesen werden soll, dass durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Rechenleisten im Gegensatz zu bekannten Geräten dieser Art jede Kante der Grundplatte zum Aufstecken der Rechenleisten herangezogen werden kann, so dass bei einer rechteckigen Ausbildung der Grundplatte auch zwei verschiedene Längen des Musters herstellbar sind, wobei bei einer wie oben beschriebenen Zusammensetzung zweier oder mehrerer Grundplatten auch hier noch weitere Abänderungsmöglichkeiten gegeben sind.
Im nachstehenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen eingehend beschrieben, doch soll sie nicht auf diese Möglichkeit ihrer Verwirklichung beschränkt sein. Die Fig. l bis 3 zeigen im Schaubild ein erfindungsgemässes Handwebgerät, u. zw. Fig. l die einfachste Ausführung mit Grundplatte und Rechenleisten in Länge einer Kante von dieser, Fig. 2 zwei durch Rechenleisten verbundene Grundplatten, wobei jeweils mehrere Rechenleisten Verwendung finden, und Fig. 3 eine Ausführung, bei der eine Kante der Grundplatte mit mehreren, zur Länge dieser Kante zusammengesetzten Rechenleisten besetzt ist.
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Form eines rechten Winkels, wobei dessen Bodenbalken-4--in Arbeitsstellung an der Grundplatte--l-- von unten her anliegt ;
oben auf der Grundplatte liegt ein parallel zum Bodenbalken--4--verlaufender weiterer Balken --5-- satt an, so dass die Grundplatte-l--von diesen beiden Balken-4 und 5-umklammert ist und die Rechenleisten --2-- fest auf ihr sitzen. Am oberen Ende des zu den beiden Balken - -4, 5-- senkrecht verlaufenden Balkens --3--- sind die Zähne --6-- vorgesehen, um die der Kettenfaden zu führen ist.
Der Vorteil der erfmdungsgemässen Ausführung dieses Handwebegerätes liegt nicht allein darin, dass es infolge der Möglichkeit, die Rechenleisten abzunehmen, nicht sperrig ist und daher in Schultaschen leicht verstaut werden kann, sondern vor allem darin, dass der Benutzer jeweils nur die Rechenleisten mitführen muss, die der Grösse des jeweiligen Webstückes entsprechen. Es wird dabei vorzugsweise eine Grundplatte--l-in passender Grösse vorgesehen werden.
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l'-zusammengesetztverlaufender Kanten zum Aufstecken der Rechenleisten verwendet werden kann, womit die Länge bzw. die Breite des Webstückes änderbar ist.
Da das erfindungsgemässe Gerät wie ersichtlich in mehrfacher Hinsicht Abänderungen zulässt, ist es vor allem im Schulgebrauch sehr nützlich, weil es dem Schüler erspart, unnützen Ballast mitzuführen, da er in der Hauptsache nur eine Grundplatte-l-in passender Grösse und die jeweils benötigten Rechenleisten--2-im Schulranzen unterbringen muss, was infolge des geringen Raumbedarfes, den diese Teile erfordern, ohne Schwierigkeit möglich ist.