DE567254C - Verfahren zur Herstellung von Geweben mit wechselnden Bindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Geweben mit wechselnden BindungenInfo
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- DE567254C DE567254C DE1930567254D DE567254DD DE567254C DE 567254 C DE567254 C DE 567254C DE 1930567254 D DE1930567254 D DE 1930567254D DE 567254D D DE567254D D DE 567254DD DE 567254 C DE567254 C DE 567254C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D23/00—General weaving methods not special to the production of any particular woven fabric or the use of any particular loom; Weaves not provided for in any other single group
Description
Werden z. B. in leinwandbindige oder auch in andersbindige Grundstoffe Atlasstreifen eingewebt,
so ergibt sich als Folge des Zusammentreffens der verschiedenartigen Bindungen an
den Kanten der Streifen oder überall dort, wo ein Übergang von weicher Bindung in eine
härtere Bindungsart erfolgt, bekanntlich ein stärkerer Stoffverschleiß als im glatten Gewebe.
Die gleiche Erscheinung läßt sich auch bei
ίο Jaquard- oder sonstigen mehrbindigen Geweben
an den Webekanten in Schuß und Kette beobachten, wenn diese Gewebe der mechanischen
Waschbehandlung unterzogen werden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die bei den Zerrungen
der Waschbehandlung unvermeidlichen Schubkräfte sich auf wenige Fäden konzentrieren.
Zweck vorliegender Erfindung besteht darin,
diesen Verschleiß herabzumindern und dadurch die Haltbarkeit der Gewebe ganz erheblich zu
ao erhöhen.
Erreicht wird dies im wesentlichen dadurch, daß der Wechsel von einer Bindung in eine
andere Bindung, z. B. von Leinwand zu Atlas oder von Schußatlas zu Kettenatlas, nicht in
längerer gerader Linie längs eines Ketten-· oder Schußfadens, sondern unter Verwendung abgestufter
Bindungen erfolgt, derart, daß längs der Trennungsstelle auftretende Schubkräfte auf
mehrere nebeneinanderliegende Fadenrapporte verteilt werden. Insbesondere hat die Erfindung
überall dort große Bedeutung, wo Leib-, Tischoder Bettwäsche usw. nach dem Waschen gemangelt
oder kalandert wird, also eine mechanische Reib- und Druckwirkung erfährt, die, wie die Praxis gezeigt hat, gerade an den Webleisten
und überall, wo ein plötzlicher Übergang von einer weichen auf eine härtere Bindung
erfolgt oder umgekehrt, sich unangenehm dadurch fühlbar machte, daß die Gewebe durch
die auftretenden Schubkräfte an den Übergangsstellen leicht zerstört wurden.
Das Einweben der Namen erfolgt im allgemeinen in leinen-, köper- oder atlasbindige Gewebe.
Die Abgrenzung des Namensstreifens geschieht abweichend von' der bisherigen Ausführung
in Bogen- oder Zackenform unter Verwendung abgestufter Bindungen.
Die Gewebeleiste, insbesondere für atlasbindige Ware, wie Handtücher und Tischzeuge,
wird erfmdungsgemäß so ausgebildet, daß der Übergang von der Leistenbindung zur Grundbindung
statt wie bisher in einer glatten Linie in Bogen- oder Zackenform nötigenfalls unter
Anwendung verschiedener Bindungsstufen verläuft.
Die Ausübung des Verfahrens läßt sich in verschiedenster Weise bewirken, wenn man nur
dafür sorgt, daß überall dort, wo die Bindungsstreifen mit den Fäden der Grundbindung zusammentreffen,
das Aneinanderstoßen der Bindüngen nicht in glatten Linien, insbesondere
nicht in geraden glatten Linien, stattfindet, sondern durch die Bindungsanordnung systematisch
eine Verteilung der Schubkräfte auf eine größtmögliche Anzahl von Fäden erfolgt.
In der Anlage sind zwei Zeichnungen von Ausführungen beigefügt, aus denen hervorgeht,
welche Bindungsanordnungen man beispielsweise
treffen kann, um den in der Beschreibung geschilderten Effekt zu erzielen. Es sind drei der
bekanntesten Formen von Übergängen von Leinwand in eine offenere Bindung bei Wäschegeweben
(Tischzeug, Handtüchern, Bettdamasten usw.) gewählt und die alte und neue Ausführung in Fig. ia, ib, ic (alt) und Fig. 2a,
2b, 2 c (neu) nebeneinandergestellt.
Fig. ι a zeigt einen sehr gebräuchlichen Randto
streifen für Einwebungen in Leinwand. Die bei der alten Ausführung auftretenden Hauptschubkräfte
gehen parallel zu den Randstreifen in der ganzen Länge des Streifens durch; Durch
das Abbinden der festeren Leinwandbindung an die weichere Atlasbindung längs eines einzelnen
Kettenfadens wirkt der Leinwandteil beim Waschen des Gewebes sowie bei jeder Bewegung
anderer Art wie eine Säge gegenüber den angrenzenden Fäden. Die gleiche Erscheinung
xo zeigt sich bei den in längerer gerader Linie
aneinanderstoßenden Schuß- und Kettenatlas- oder Köperteilen. Da der Kettfaden das Bestreben
hat, nach der Seite, wo er oben liegt, aus dem Gewebe herauszutreten (Reliefbildung),
so schiebt er im Verlauf mehrerer Wäschen sich häufig sogar über den nebenliegenden, im Unterfach
liegenden Kettfaden hinweg und bekommt so die Freiheit, sich in gewissem Sinne selbständig
zu bewegen, sobald' das Gewebe gezerrt wird. Es treten somit auch hier Kräfte auf,
weiche abscherend wirken, da die langen, gleichbindenden Kettenteile sich gemeinsam als festes
Band gegenüber den Schußteilen verschieben und somit nicht nur Faden gegen Faden, sondern
Masse gegen Masse reibt.
Hält man ein dieser Art abgebundenes, längere Zeit in Gebrauch gewesenes Gewebe gegen das
Licht, so sieht man ohne weiteres die lichten Stellen, wo Schuß gegen Kettenbindung stößt,
ein Beweis dafür, daß die oben beschriebene Gruppierung der Kräfte bereits wirksam geworden
ist, die auf die Dauer den vorzeitigen Verschleiß bedingt, wenn auch, insbesondere
bei Hauswäsche, infolge schonenderer Behandlung als bei Maschinenwäsche die Abbindung
langer gerader Teile in weichen Bindungen weniger schädlich ist als das Ansetzen weicher
Bindungen unmittelbar an harte.
In der neuen Ausführungsform sind nun diese Schubkräfte dadurch unschädlich gemacht, daß
die Abbindung auf möglichst viel verschiedene Kett- und Schußfäden verlegt und dadurch die
Scherwirkung fast ganz vermieden wird. Soweit sie überhaupt noch auftritt, wird sie in kurzen
Abständen umgelenkt und dadurch in sich selbst ausgeglichen.
Dabei kann durch Anwendung verschiedener (abgestufter) Bindungen der Schutz des Gewebes
stark erhöht werden, besonders wenn, wie beispielsweise in Fig. ib gezeigt, in kurzer Folge
noch ein Richtungswechsel der Bindung eingeschaltet wird. Hierdurch wird eine Reihe von
Nebenschubkräften erzielt, welche die Haupfkräfte noch weiter lahmzulegen geeignet sind.
In Fig. ι c ist die primitivste Anwendungsform an einer leinwandbindigen Leiste (Egge,
Seifkante) eines Atlasgewebes gezeigt. Die alte, weitverbreitete Form des Überganges von der
Leinwand in Atlas mittels kleiner Atlasvierecke hat nur die Aufgabe, das Rollen der Leiste 7"
zu verhindern. Da die Abbindung aber in gerader Linie erfolgt (die Würfel sind nur eine
vergröberte Leinwand), so treten auch hier die schädlichen Schubkräfte auf, deren Wirkung
bereits beschrieben wurde.
Durch die Anordnung gemäß der neuen Erfindung werden auch bei dieser·einfachen Ausführung
nach Fig. 2 a, 2b, 2 c bereits diese Nachteile beseitigt, obwohl bei dieser Ausführung
auf die feineren Möglichkeiten bewußt verzichtet wird.
Die Praxis hat bewiesen, daß selbst diese primitive Form die Lebensdauer um 50 0Z0 erhöht.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Geweben mit wechselnden Bindungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Bindungswechsel (Übergang von Leinwandbindung zu Atlasbindung, von Kettatlasbindung zu Schlußatlasbindung usw.) unter Verwendung abgestufter Bindungen und Verlegung des Bindungswechsels auf größere Gruppen von Kett- oder Schußfadenrapporten (z. B. Anwendung von Zacken- oder Schlangenlinien) verteilt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE567254T | 1930-07-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE567254C true DE567254C (de) | 1932-12-30 |
Family
ID=6567789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930567254D Expired DE567254C (de) | 1930-07-13 | 1930-07-13 | Verfahren zur Herstellung von Geweben mit wechselnden Bindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE567254C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1163258B (de) * | 1952-09-04 | 1964-02-13 | Brabantse Kunstweverij Iade Hu | Gewebe mit in bestimmten Entfernungen voneinander liegenden Laengsleisten und/oder Querleisten |
-
1930
- 1930-07-13 DE DE1930567254D patent/DE567254C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1163258B (de) * | 1952-09-04 | 1964-02-13 | Brabantse Kunstweverij Iade Hu | Gewebe mit in bestimmten Entfernungen voneinander liegenden Laengsleisten und/oder Querleisten |
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