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Verfahren zur Herstellung von Saueratotetfen.
Die Herstellung haltbarer, aktiven Sauerstoff abgebender Seifen ist bis jetzt nicht gelungen.
Es ist zwar vorgeschlagen worden, aktiven Sauerstoff enthaltende Seifen dadurch herzustellen, dass man gewöhnlicher Grundseife ein Alkali-oder Ammoniumsalz der Übersäuren des Bors oder Kohlenstoffes einverleibt (Osterr. Patentschrift Nr. 19305). Die nach diesem Verfahren hergestellten Seifen haben sich jedoch im Gegensatz zu den Angaben der Patentbeschreibung als nicht haltbar erwiesen. Es hat sich vielmehr herausgestellt, dass sich die in den Seifen vorhandenen Persalze bereits nach sehr kurzer Zeit unter Entbindung ihres Sauerstoffes zersetzen.
Ebenso haben sich Gemische der Persalze mit den üblichen Seitenpulvern als nicht haltbar verwiesen, da die Persalze auch in lockerer Mischung mit Seife rascher Zersetzung anheimfallen.
Man hat auch Seife von im landläufigen Sinne trockener oder nur wenig feuchter Beschaffenheit mit einem peroxydieiten Körper von solcher Alt, dass er beim Zucammenbiili gen mit Wasser Sauerstoff entwickelt, durchgeknetet.
Es wurde nun gefunden, dass man Sauerstoffseifen von überrascherd grosser Haltbarkeit dadurch erzielt, dass man eine Mischung aus möglichst, vollständig getrcckretem SeifeLpulver und Salzen der Überborsäure oder Uberkoblensäure einem derartig hohen Druck aussetzt, dass die Seifenteile zusammenschmelzen.
Nach Massgabe der Erfindung verfährt man z. B. wie folgt : Gewöhnliche Seife wird mit dem Messer gehobelt, worauf den erhaltenen Seifenschnitzeln auf bekannte Weise das Wasser möglichst vollständig entzogen wird. Die trockenen Schnitzel werden dann zu der gewünschten Grösse, vorzugsweise zu Mehlfoim, zerkleinert und in diesem Zustand mit einer entsprechenden Menge von Natriumperborat, dessen Kristallwasser nicht entfernt zu werden braucht, gemischt. Das auf diese Weise erhaltene Seifenmehl unterwirft man einem Druck, bei welchem die Seifenteile zu einer festen Masse zusammenschmelzen. Zur Erreichung dieses Zweckes dürften im allgemeinen Drucke von etwa 100 Atm. ausreichen. Die Höhe des Druckes ist abhängig von den bei der Herstellung der Seife verwendeten Fetten.
Selbstverständlich können der Seife bzw. dem Mischgut auch noch andere geeignete Zusätze, z. B. kosmetisch wirkende Mittel, einverleibt werden. Bei A swahl derselben ist indessen darauf zu achten, dass sie auch bei Druck kein Wasser abgeben. Die nach vorliegender Erfindung dargestellten Stückseifen besitzen eine ausserordentlich grosse Haltbarkeit ; sie verlieren ihren SauerstoSgehaIt nicht nur nicht beim Lagern, sondern sie behalten ihn auch noch während des Gebrauches. So wurde z. B. festgestellt, dass Seifenstücke selbst dann, wenn sie beim Waschen etwa bis zur Hälfte verbraucht waren, noch immer eine dem ursprünglichen Prozentgehalt entsprechenden Gehalt an aktivem Sauerstoff aufwiesen.
Die nach Massgabe vorliegender Eifindung hergestellte Seife eignet sich infolge ihrer antiseptischen Wirkungen nicht nur für medizinische und kosmetische Zwecke, sondern it auch fur technische Zwecke mit grossem Vorteil zu gebrauchen. Sie bietet unter anderem bei der Woll- wäsche, deren antiseptische Behandlung mit Rücksicht darauf, dass die Wollfaser nicht gekocht werden darf, bisher auf grosse Schwierigkeiten stiess, grosse Vorteile.
Der Erfolg war in keiner Weise vorauszusehen. Insbesondere war zu befürchten, dass die überaus labilen Sauerstoffträger bei Anwendung hohen Druckes infolge der damit verbundenen
Reibung und Wärmeentwicklung zersetzt würden. Ganz besonders aber ist es überraschend, dass die nach vorliegendem Verfahren hergestellten Seifen selbst während des Waschprozesses ihren aktiven Sauerstoff immer nur insoweit abgeben, als die Seife in Lösung geht, während der fest- bleibende Teil der Seife seinen Sauerstoff behält.
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