DE592090C - Verfahren zur Herstellung desinfizierend wirkender Seifen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung desinfizierend wirkender SeifenInfo
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- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D3/00—Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
- C11D3/48—Medical, disinfecting agents, disinfecting, antibacterial, germicidal or antimicrobial compositions
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D9/00—Compositions of detergents based essentially on soap
- C11D9/04—Compositions of detergents based essentially on soap containing compounding ingredients other than soaps
- C11D9/06—Inorganic compounds
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Description
AUSGEGEBEN AM
I.FEBRUAR 1934
PATENTSCHRIFT
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. November 1931 ab
Die Erfindung bezieht sich auf die,Herstellung
desinfizierend wirkender silberhaltiger Seifen. Es ist bereits vorgeschlagen worden,
derartige Seifen durch Einverleiben von Silberverbindungen, wie z.B. (AgNH2)OH
oder Ag(CN)2K, in den Seifenkörper herzustellen. Diese unter Verwendung löslicher
Silberverbindungen herstellbaren Seifen besitzen jedoch nur verhältnismäßig geringe
to desinfizierende Wirkungen. Weiterhin sind sie mit dem schwerwiegenden Nachteil behaftet,
daß. sie beim Lagern und beim Gebrauch infolge Freiwerdens großer Mengen von Silberionen
unerwünschte Verfärbungen, z. B.
Braunfärbung, aufweisen, die insbesondere bei Benetzung von Wäsche mit aus solchen Seifen
erzeugten Schäumen zu schwer wie.der 'entfernbaren Flecken Veranlassung geben.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, geschmolzene Kali- oder Natronseifen oder
ihre konzentrierten Lösungen mit löslichen Metallsalzcn und den äquivalenten Mengen
ätzender Alkalien zu versetzen, um die betreffenden f Metalle, z. B. Silber, als kolloidale
Oxyde bzw. Hydroxyde zu erhalten. Diese Verfahren sind jedoch sehr umständlich,
abgesehen davon, daß auch die Seifen und sogar damit erzeugte, wäßrige Lösungen
Verfärbungen zeigen.
Nach vorliegender Erfindung gelingt die Herstellung hochwirksamer, die vorstehend
erwähnten Nachteile nicht aufweisenden Silberseifen in sehr einfacher Weise dadurch,
daß, man der Seifenmasse das Silber in Metallform, z. B. in Form von Puder, Pulver,
Folien, Füttern ο. dgl., einverleibt. Wenn auch die oligodynamische Wirkung des Silbers
an sich bekannt war, so hat man doch bisher den Standpunkt vertreten, daß selbst
bei Verwendung von Silberverbindungen, welche im Seifenkörper zu metallischem Silber reduziert werden, und somit auch metallisches
Silber an sich im Seifenkörper keine Desinfektionskraft besitzen könne. Überraschenderweise
hat sich aber gezeigt, daß Silber in Pulverform, Flitterform o. dgl. innerhalb der kurzen Einwirkungsdauer, welche
beim Waschen z.B. der Hände mit Silberseifen in Betracht kommt, die erforderliche
bakterientötende Wirkung zu entfalten vermag. Die Abtötung der Bakterien ist dabei
darauf zurückzuführen, daß Silber in denselben aufgespeichert wird, bis eine tödliche
Dosis erreicht ist.
Es wurde weiterhin gefunden, daß man die Desinfektionskraft der der Seife einzuverleibenden
Silberteilchen dadurch erhöhen kann, daß man dieselben einer aktivierenden Be-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Wilhelm Schulenburg in Frankfurt a. M.
handlung unterwirft. Dies kann durch Einwirkung oxydierend wirkender Agenzien, z.B.
von Sauerstoff abgebenden Substanzen, wie Wasserstoffsuperoxyd, - Permanganat u. dgl,,
geschehen. Die oxydierende Vorbehandlung
. kann auch auf elektrochemischem Wege erfolgen, z. B, derart, daß man das metallische
Silber z. B. in Form von Füttern ο. dgl. einer oberflächlichen anodischen Oxydation unter -
ίο wirft.
Die desinfizierende Wirkung kann auch dadurch erhöht werden, daß man den Seifen
außer metallischem, gegebenenfalls bereits durch Vorbehandlung ,aktiviertem Silber noch
aktiven Sauerstoff enthaltende Substanzen, wie z. B. Natriumpyropho'Spliatsuperoxyd, Natriumperborat
o. dgl., einverleibt. Hierbei empfiehlt es sich, für möglichste Abwesenheit
von Wasser Sorge zu tragen, da, wie an sich bekannt ist, aktiven Sauerstoff enthaltende
Verbindungen in wasserhaltigen Seifen' zersetzt werden, wodurch sowohl die Eigenwirkung
des aktiven Sauerstoffs beim Gebrauch der Seifen als auch die aktivierende
Wirkung verlorengehen oder vermindert werden kann.
Die Menge und die Form des der Seife einzuverleibenden Silbers richtet sich nach
dem Verwendungszweck und der gewünschten Desinfektionswirkung. Die Seifen können
zwecks Einführung und gleichmäßiger Verteilung der Silberteilchen in flüssigen, z. B.
gelösten oder geschmolzenen oder gepulverten Zustand übergeführt werden. Bei Einverleibung
von Silberteilchen und von aktiven Sauerstoff enthaltenden Verbindungen kann die Zugabe gleichzeitig oder aufeinanderfolgend
geschehen. Hierbei ist, wie bereits ■ erwähnt, Wasser nach Möglichkeit fernzuhalten.
Die Seifen können gegebenenfalls. noch weitere, z. B. kosmetisch wirkende Zusätze
erhalten.
Die erfindungsgemäß unter Anwendung metallischen Silbers hergestellten Seifen besitzen
den großen Vorzug, daß sie bei guter Desinfektionswirkung keine Veranlassung zu Verfärbungen beim Lagern oder beim Gebrauch
geben. Hierdurch ist auch das Auftreten häßlicher, nur schwer zu beseitigender Flecken bei Berührung des Seifenschaums
mit Wäsche ausgeschlossen. Infolge ihrer Ungefährlichkeit unter Vermeidung unerwünschter
Verfärbungen eignen sich die ■erfindungsgemäß hergestellten Seifen auch für Toilettezlwecke.
Infolge des Umstandes, daß die unter Verwendung metallischen Silbers hergestellten
Seifen keine unerwünschten Verfärbungen zeigen, kann man auch einen Teil des Silbers
in Form geeigneter Silberverbindungen anwenden. Besonders geeignet sind schwer lösliche
Silbersalze, da auch diese infolge des langsamen und allmählichen Freiwerdens der
Silberionen nur geringe Neigung zur Bildung von Verfärbungen besitzen. Bei Mitvcrwcndung
leichter löslicher Silbersalze muß man die Menge derselben so gering halten, daß
auch in diesem Falle unerwünschte Verfärbungen nicht auftreten.
70 Beispieli
Dem auf üblichem Wege hergestellten Seifenkörper werden zweckmäßig auf der Piliermaschine
1 bis 20/0 durch Behandeln mit
Wasserstoffsuperoxyd, Kaliumpermanganat oder durch anodische Oxydation aktivierbes
Silber in Form von Silberpuder, der ein Sieb von 17000 Maschen/cm2 passiert hat, oder
Silbcrblättchen von etwa 0,0002 mm Dicke gleichzeitig mit kosmetischen Zusätzen, gegebcnenfalls
auch in besonderem Arbeitsgang, hinzugefügt und durch gründliches Durcharbeiten gleichmäßig verteilt. Die Formgebung
der Seife erfolgt in üblicher Weise.
Soll aus Ausstattungsgründen die Blattchenform des Silbers erhalten bleiben, so geht
man zweckmäßig von Seifenpulver aus, das nach Zusatz der geeignet zerkleinerten Silberblättchen
zu Seifenstücken gepreßt wird.
90 Beispiel 2
Die auf üblichem Wege hergestellte Seife wird nach Überführung z. B. in Schnitzelform
scharf getrocknet und zu möglichst feinem Pulver zerrieben. Zu dem so erhaltenen
Seifenpulver setzt man die gewünschte Menge fein gemahlenes Natriumperborat, das gegebenenfalls
noch in besonderem Arbeitsgang entwässert werden kann und durch eine Behandlung gemäß Beispiel 1 aktiviertes Silber
in Form von Silberpuder, der ein Sieb von r7 ooo · Maschen/cm2 passiert hat, oder in
Form von Silberbläüchcn von etwa 0,0002 mm
Dicke, gleichzeitig mit kosmetischen Zusätzen oder gesondert, hinzu und sorgt für gründ- i°5
liehe Durchmischung.
Zur Formgebung wird die Seifcnpulvermischung in Formpressen hohem Druck ausgesetzt
(etwa 100 Atm.), bei dem die Mischung zu einem festen Seifenkörper zusammenschmilzt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung desinfizierend wirkender silberhaltiger Seifen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Silber in metallischer Form, z. B. in Form von
Puder, Folien oder Füttern, dem Seifenkörper einverleibt wird.
2. ■ Verfahren nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Seifenkörper einzuverleibenden Silberteil-
chcn einer aktivierenden Vorbehandlung ζ, Β. durch Einwirkung von Sauerstoff
abgebenden Verbindungen unterworfen werden.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Seifen
außer Silberteilchen noch aktiven Sauerstoff enthaltende Verbindungen;' wie z.B.
Natriumpyrophosphatsuperoxyd, Natriumperborat u. dgl., einverleibt werden, wobei
zweckmäßig für möglichste Fernhaltung von Wasser Sorge getragen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED62429D DE592090C (de) | 1931-11-28 | 1931-11-29 | Verfahren zur Herstellung desinfizierend wirkender Seifen |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE395570X | 1931-11-28 | ||
DED62429D DE592090C (de) | 1931-11-28 | 1931-11-29 | Verfahren zur Herstellung desinfizierend wirkender Seifen |
DED63993D DE632825C (de) | 1931-11-28 | 1932-07-29 | Verfahren zur Herstellung desinfizierend wirkender Seifen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE592090C true DE592090C (de) | 1934-02-01 |
Family
ID=31950116
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED62429D Expired DE592090C (de) | 1931-11-28 | 1931-11-29 | Verfahren zur Herstellung desinfizierend wirkender Seifen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE592090C (de) |
-
1931
- 1931-11-29 DE DED62429D patent/DE592090C/de not_active Expired
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