DE425598C - Verfahren zur Herstellung von lagerbestaendigen Alkalipercarbonaten - Google Patents

Description

Versuche haben ergeben, daß es mit Hilfe der bisher bekannt gewordenen Verfahren nicht gelingt, lagerbeständige Alkalipercarbonate herzustellen. Es wurden sowohl technische als auch chemisch reine Ausgangsstoffe verwendet; es wurde Sorge dafür getragen, daß bei der Herstellung keinerlei anderweitige Fremdkörper, welche die Percarbonate etwa störend beeinflussen können,

ίο zu der Reaktionsmischung oder zum fertigen Salz gelangen konnten. Die gewonnenen Untersuchungsergebnisse zwingen zu der Schlußfolgerung, daß die Alkalipercarbonate entweder selbst zersetzlich sind, oder daß die Zersetzung bereits durch so geringfügige Mengen von Fremdkörpern eingeleitet und in Gang gehalten wird, daß deren analytischer Nachweis unmöglich ist.

Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß die Beständigkeit der festen Percarbonate durch Schutzkörper in hohem Maße günstig beeinflußt werden kann, und daß die Wirkung der Schutzstoffe sich auch auf feste Mischungen von Percarbonaten mit anderen Stoffen, z. B. auf die als Wasch- und Bleichmittel üblichen Mischungen und ferner auch auf Lösungen, welche aktiven Sauerstoff in Form von Percarbonaten enthalten, erstreckt. Auf Grund dieser Erkenntnis ist die Möglichkeit gegeben, wertvolle wirksame Wasch- und Bleichmittel herzustellen, welche anstatt ein Boxat ein Carbonat als Sauerstoffträger enthalten.

Die Einverleibung der Schutzstoffe wird zumeist bei der Herstellung der Percarbonate erfolgen. Man kann z. B. einer Natriumsuperoxydlösung· einen geringfügigen Prozentsatz von Magnesiumsilikat oder ein Magnesiumsalz plus Alkalisilikat zufügen und hierauf die Kohlensäure unter Kühlung anlagern. Ähnlich kann man bei anderen Herstellungsverfahren, z. B. aus Alkalicarbonat und Wasserstoffsuperoxyd verfahren; man kann aber auch die Schutzstoffe dem fertigen Salz zufügen, z. B*. in Form kleiner Mengen von Wasserglas. Die Schutzstoffe unterscheiden sich in ihrer Wirkung. Manche bewirken eine, bessere Haltbarkeit des festen Salzes, während wieder andere die Haltbarkeit der Percarbonatlösungen in besonderer Weise erhöhen. Um beide Wirkungen gleichzeitig zu erzielen, empfiehlt es sich, in geeigneten Fällen Mischungen verschiedener Schutzkörper anzuwenden. Man kann z. B. derart verfahren, daß man dem Reaktionsgemisch Chlormagnesium einverleibt und dem fertigen Salz dann noch Gummiarabikum zufügt.

Nachdem gefunden worden ist, daß man die Haltbarkeit der Percarbonate durch Schutzstoffe in hervorragender Weise beeinflüssen kann, ist es Sache des Ausprobierens, von Fall zu Fall die geeigneten Schutzkörper bzw. die in Betracht kommenden Kombinationen festzustellen. Ebenso können naturgemäß durch weiteres Ausprobieren neben den genannten Beispielen noch weitere Schutzstoffe ermittelt werden.

Es ist bereits bekannt, Wasserstoffsuperoxyd durch Zusatz von Schutzstoffen haltbarer zu machen. Wasserstoffsuperoxyd stellt

aber im Vergleich zu Alkalipercarbonat eine sehr beständige Verbindung dar. Es konnten mithin aus dem Verhalten des Wasserstoffsuperoxyds keine Schlüsse auf die Möglichkeit der Haltbarmachung des äußerst labilen Percarbonats gezogen werden.

Schließlich ist noch bekannt, Persalze, insbesondere Perborat, dadurch haltbar zu machen, daß man sie gallertartiger Kieselsäure einverleibt, z. B. derart, daß eine gewisse Menge von Perborat in die doppelte Menge von Wasserglas eingetragen wird, worauf durch Zusetzen von Säure die Kieselsäure gallertartig ausgefällt wird, so daß ein Gemisch von Kieselsäure, Glaubersalzen und verhältnismäßig geringen Mengen von Persalz entsteht. Während nach dem bekannten Verfahren die Persalze durch Umhüllung mit größeren Mengen von anderen Stoffen gegen die Einwirkung der Atmosphärilien geschützt werden sollen, beruht vorliegende Erfindung auf der neuen Erkenntnis, durch Zusetzen beschränkter Mengen von Schutzstoffen die Haltbarkeit von Percarbonat zu erzielen.

Claims (1)

1. 25 Patent-Anspruch :

   Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigen Alkalipercarbonaten, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Salzen während oder nach ihrer Erzeugung geringe Mengen von Stoffen zusetzt, welche, wie z. B. Alkalisilikate oder Magnesiumsilikate, befähigt sind, das Alkalipercaibonat gegen Zersetzung zu schützen.