DE703604C

DE703604C - Wasch- und Reinigungsmittel

Info

Publication number: DE703604C
Application number: DE1933H0138472
Authority: DE
Inventors: Dr Otto Lind
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 1933-12-22
Filing date: 1933-12-22
Publication date: 1941-03-12
Also published as: US2121952A; US2141189A; DK50423C; FR45887E; FR783871A; BE406781A; BE408081A; NL41921C; GB438063A; NL43281C

Description

Wasch- und Reinigungsmittel Es ist bekannt, daß Lösungen von Perverbindungen, wie Wasserstoffsuperoxyd und Perborate, durch Pyrophosphate nicht vor dem Zerfall geschützt werden, wenn die Hydroxylionenkonzentiation eine gewisse Grenze überschreitet, d. h. die Lösung alkalisch wird (vgl. Zeitschrift f. angewandte Chemie, igi4, S. 29z ff.).
Durch langwierige Arbeiten der Erfinderin wurde nun gefunden, daß man Gemische von Perverbindungen und Salzen solcher Phosphorsäuren, die wasserärmer als die Orthophosphorsäure sind, in alkalischem Medium dadurch ausgezeichnet stabilisieren kann, .daß man ihnen fertiggebildete Magnesiumsilicate zusetzt. Um <den gewünschten technischen Effekt zu erreichen, genügen sehr geringe Mengen von Magnesiumsilicaten.
Diese Tatsache ist um so überraschender, als es mit anderem bekannten Stabilisierungsmitteln nicht gelingt, Mischungen von Perverbindungen und Pyrophosphaten in alkalischem Medium zu stabilisieren. So wirkt ein Wasserglaszusatz, der sich sonst zur Stabilisierung von Perverbindungen ausgezeichnet bewährt hat, bei derartigen Mischungen nicht. Ein, solcher Zusatz hat vielmehr oft eine weitere zersetzende Wirkung. @ Es genügt auch nicht, den zu stabilisierenden Mischungen Magnesiumverbindungen und Silicate, aus denen sich die Magnesiumsilicate bilden können, zuzusetzen. Auch in diesem Fall tritt keine Stabilisierung ein. Diese erfolgt lediglich dann, wenn man fertiggebildete Magnesiumsilicate hinzufügt.
Die gemäß des vorliegenden Patents verwendeten Pervenbindungen sind solche, die aus ihren Lösungen Sauerstoff entwickeln. Solche Verbindungen sind Perborate, wie Natriumperborat, Percarbonate, Perphosphate, Perpyrophosphate, Wasserstoffsuperoxyd und ähnliche Verbindungen. Auch die organischen Derivate des Wasserstoffsuperoxyds können verwendet werden.
Die Salze solcher Phosphorsäuren, die wasserärmer als die Orthophosphorsäure sind, sind beispielsweise .die Pyrophospbate, wie das neutrale Natriumpyrophosphat, ferner Metaphosphate u. dgl. m.
Die zur Stabilisierung verwendeten Mengen von Magnesiumsilicat können, wie ausgeführt, sehr gering sein. So genügen oft Zusätze von o,i bis 1,5 %, um eine weitgehende Stabilisierung zu ermöglichen.
Die alkalischen Mittel, die in den erfindungsgemäß verwendeten Mischungen enthalten sein müssen, können verschiedener Natur sein. So können diese Mischungen beispielsweise alkalische Salze, wie Wasserglas, Natriummetasilicat, Borax, Soda, Phosphate und Seife u. dgl. enthalten.
Die Mischung der Komponenten kahli . beliebigen Apparaten und in beliebig Reihenfolge erfolgen. So kann man beislüyl weise zunächst die Perverbindungen mit den Magnesiumsilicaten mischen und darauf die gewünschten Mengen von Pyrophosphaten oder Metaphosphaten oder ihrer Gemische und alkalische Stoffe hinzusetzen.
Die stabilisierende Wirkung der Magnesiumsilicate zeigt sich auch bei Gegenwart anderer Stoffe. So kann man die Mischungen auch mit einem Gehalt an Lösungsmitteln, Reibmitteln, anderen Wasch-, Reinigungs-, :Netz- und Ernulgierungsmitteln ü. dgl. m. herstellen.
Die neuen Mischungen gemäß der vorliegenden Erfindung können in den verschie-Jensten Zweigen der Industrie sowie im Haushalt verwendet werden. Beispielsweise kann man sie zum Waschen, Reinigen, Bleichen von Textilien, Wäsche u. dgl. m. verwenden.
Die neuen Mittel können in fester, flüssiger sowie teigförniiger Form hergestellt werden. So können sie beispielsweise in Form von Pulvern, Stücken, Flocken, Nudeln, Lösungen und Pasten in den Verkehr gebracht werden. Man kann aber auch so verfahren, daß man sie erst am Verwendungsort mischt und dann verwendet.
Man hat bereits vorgeschlagen. Alkalipyrophosphate als Wasch- und Reinigungsmittel zu verwenden. Diese Verbindungen sind aber im Gemisch mit alkalisch reagierenden Stoffen und Perverbindungen nicht brauchbar, da sie eine beträchtliche Erhöhung der Zersetzlichkeit der Perverbindungen be-,v irken, was zu sehr großen Festigkeitsverlusten der damit gewaschenen Gewebe führt. Erst durch die vorliegende Erfindung werden diese Nachteile behoben.
Es ist ferner bereits bekannt, Alkalipercarbonate mit Schutzstoffen, wie Alkalisilicaten, Magnesiumsalzen, wie Magnesiumchlorid, Magnesiumsilicat sowie mit Gummi arabicum zu stabilisieren. Die vorliegende Erfindung ist hieraus nicht zu entnehmen, da die bekannten Schutzstoffe, wie Magnesiumchlorid, Wasserglas und die Pyrophosphate selbst in der vorliegenden Kombination die Perverbindung nicht nur nicht stabilisieren, sondern z. T. ihre Zersetzung noch beschleunigen. Beispiele i. In einer Mischvorrichtung werden io Gewichtsteile Natriumperborat mit 14 Gewichtsteilen neutralem Natriumpyrophosphat, 8 Ge--,wichtsteilen Soda und i Gewichtsteil Magiiesiumsilicat innig vermengt. Man erhält ein Bleichmittel, das sich mit Vorteil in der "Textilindustrie zum Bleichen von Geweben eignet. Die Lösungen dieses Gemisches zeichnen sich dadurch besonders aus, daß aus ihnen der Sauerstoff langsam und gleichmäßig entwickelt wird.
. ioGewichtsteile Natriumperborat,14Gewichtsteile Natriumpyrophosphat, 8 Gewichtsteile Soda, i Gewichtsteil Magnesiumsilicat und 47 Gewichtsteile Seife werden im Koller-Clane miteinander gemischt. Man erhält ein vorzügliches Waschmittel, das im Haushalt und in der Technik zum Waschen von Textilien, Wäsche u. dgl. m. verwendet werden kann.
3. 8 Gewichtsteile Natriumperborat, 12 Gewichtsteile Tetranatriumpyrophosphat, io Gewichtsteile Soda, 4 Gewichtsteile Magnesiumilicat und 41 Gewichtsteile Seife werden in geeigneten Vorrichtungen gut miteinander vermischt. Man erhält ein ausgezeichnetes Waschmittel, das man im Haushalt und in der gewerblichen Wäscherei zum Waschen von Textilien und Wäsche mit Vorteil verwenden kann. Der aktive Sauerstoff ist in der trockenen Mischung ausgezeichnet stabilisiert; bei der Verwendung des Waschmittels ergibt sich der besondere Vorteil der Faserschonung.
. io Gewichtsteile Natriumperborat, 14Gewichtsteile Natriumpyrophosphat, 9 Gewichtsteile Soda, i Gewichtsteil Magnesiumsilicat und 46 Gewichtsteile eines technischen Gemischs der Natriumsalze sulfonierter höherer Fettalkohole werden gut miteinander gemischt. Man erhält ein ausgezeichnetes Waschmittel, das im Haushalt und in Wäschereien sowie in der Technik zum Waschen von Textilien, Wäsche u. dgl. m. verwendet werden kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Wasch- und Reinigungsmittel, bestehend aus einem Gemisch aus einer sauerstoffabgebenden Substanz, einem in Wasser mit alkalischer Reaktion sich lösenden Stoff, einem Salz solcher Phosphorsäuren, die wasserärmer als die Orthophosphorsäure sind, und Magnesiumsilicat.