Zum Bleichen, Waschen, Reinigen und Spülen dienende alkalisch reagierende Mischung. Das Hauptpatent Nr. 119414 betrifft eine zum Bleichen, Waschen, Reinigen und Spülen dienende alkalisch reagierende Mi schung mit einem Gehalt an aktivem Sauer stoff, die mindestens ein Salz enthält, das sich von einer wasserärmeren Phosphorsäure als Orthophosphorsäure ableitet, welche Mi schung gekennzeichnet ist durch einen Ge halt an mindestens einem farblosen, schwer- bezw. unlöslichen Silikat eines solchen Me tallgis der zweiten Gruppe des periodischen Systems,
dessen Atomgewicht zwischen 20 und 140 liegt.
Der Zusatz der farblosen schwer- bezw. unlöslichen .Silikate hat den Zweck, die zum Bleichen, Waschen, Reinigen und Spülen dienenden Mischungen, die beispielsweise 1. Perverbindungen, 2. Salze wasserärmerer Phosphorsäuren als Orthophosphorsäure ünd 3. alkalisch reagierende Substanzen enthal ten, vor Zersetzung zu bewahren. Die Zu sätze der Silikate dienen also als Stabilisa toren, beziehungsweise sie ermöglichen erst die Kombination der genannten Stoffe.
Es wurde nun gefunden, dass der gleiche Zweck erreicht wird, wenn an Stelle der be nutzten farblosen schwer- bezw. unlöslichen Silikate Zinnverbindungen verwendet werden und die erhaltenen Mischungen .derart be schaffen sind, dass in der beim Versetzen,der selben mit Wasser sich ergebenden wässe rigen alkalischen Lösung mindestens eine farblose, schwer- bezw. unlösliche Zinnver bindung vorhanden ist.
Man kann hierbei ,der Mischung von vornherein farblose, schwer- bezw. unlösliche Zinnverbindungen zusetzen, so insbesondere Zinnsäure,:
Zinnsilikat, sowie auch schwerlösliche Stannate insbesondre die Erdalkalisalze, beispielsweise Magne sium- und Bariumstannat. Es genügt auch, den genannten Mitteln lösliche .Salze zuzu setzen, aus denen sich die schwerlöslichen Zinnverbindungen beim Versetzen ,der Mit tel mit Wasser, also beim Gebrauch der Mit tel, bilden können.
Die verwendeten Mengen von Zinnverbindungen können sehr gering sein. @So genügen oft Zusätze von 0,5 bis 3.% (auf .Sn02 berechnet), um eine weitgehende Verbesserung der genannten Mittel zu er möglichen.
Als aktiven Sauerstoff enthaltende Sub stanzen können zum Beispiel solche Perver- bindungen verwendet werden, .die aus ihren Lösungen Sauerstoff entwickeln. .Solche Ver bindungen sind Wasserstoffsuperoxyd und Peroxyde, ferner Persalze, wie Perborate, Perkarbonate, Persulfate, Perphosphate, Per- pyrophosphate usw., insbesondere die Al kalisalze.
Auch die organischen Derivate des Wasserstoffsuperoxyds können verwendet werden.
Die Salze solcher Phosphorsäuren, die wasserärmer als die Orthophosphonsäure sind, sind beispielsweise die Pyro- und Metaphos- phate. Sie können sowohl in der monomeren, als auch der polymeren Form, zum Beispiel als trimeres oder hexameres Metaphosphat, verwendet werden.
Besonders zweckmässig sind die wasserlöslichen Salze, vor allem,die Alkalipyro- und -metapho@sphate, zum Bei spiel das neutrale Natriumpyrophosphat oder Natriummetaphosphat. Auch die Poly- und Hypophosphate können verwendet werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemässen,, als Wasch- und Reinigungsmittel zu ver wendenden Mischungen können die verschie densten alkalisch reagierenden Stoffe ver wendet werden. .So können diese Mischungen beispielsweise alkalische Salze, wie Wasser glas, Alkalimetasilikate, Alkalikarbonate, Alkaliborate, Borax, Alkaliorthophosphate, enthalten.
Auch kann man den Gemischen Seife, Saponine und andere Seifenersatz stoffe, zum Beispiel Alkalisalze sulfonierter Öle oder sulfonierter Fettalkohole bezw. an dere, einerseits höhermolekulare lipophile Reste, anderseits wasserlöslich machende Gruppen enthaltende kapillaraktive Verbin dungen zusetzen. Die Wirkung der Zinn verbindungen zeigt sich auch bei Gegenwart anderer -Stoffe.
So kann man die Mischun- gen auch mit einem Gehalt an andern be kannten Wasch-, Reinigungs-, Einweich-, Spül-, Durchdringungs-, Schaum-, Lösungs- Scheuer-, Netz- und Emulgiermitteln und dergleichen mehr herstellen. Die Vermisohung der einzelnen Bestand teile kann in beliebigen Vorrichtungen und in beliebiger Reihenfolge erfolgen.
So kann man beispielsweise zunächst die Perverbin- dungen mit den Zinnverbindungen mischen und darauf die gewünschten Mengen von Pyrophosphaten oder Metaphosphaten bezw. deren Gemischen und alkalischen Stoffen hinzusetzen. Die neuen Mittel können in fester, flüssiger, sowie teigartiger Form her gestellt werden.
So können sie beispielsweise in Form von Pulvern, ,Stücken, Flocken, Nudeln, Teig, Lösungen oder Emulsionen in den Verkehr gebracht werden bezw. zur Ver wendung ,gelangen. Man kann aber auch so verfahren, dass man sie erst am Verwen dungsort mischt und sodann verwendet.
Die Wasch- und Reinigungsmittel gemäss der vorliegenden Erfindung können in den verschiedensten Zweigen der Industrie ver- yvendet werden. Beispielsweise kann man sie zum Waschen, Reinigen, Bleichen von Tex- tilien, Wäsche, Gebrauchsgegenständen und .dergleichen benutzen.
<I>Beispiele:</I> 1. 52 @Gewiehtsteile Seife, 17 Teile neu trales Natriumpyrophosphat, 15 Teile Soda, 13 Teile Natriumperporat und 3 Teile Zinn säure werden in einem gollergang innig ver mischt. Man erhält ein vorzügliches Wasch- mittel,,das in der Technik zum Waschen von Wäsche, Textilien und dergleichen mehr ver wendet werden kann.
2. Auf einem gollergang wird ein in niges Gemenge von 52 Gewichtsteilen Seife, 15 Teilen eines Polyphosphates von der For mel NasP4013, 20 Teilen Soda, 10 Teilen Na triumperborat und 3 Teilen Zinnsäure her gestellt, wobei man ein hervorragendes Waschmittel erhält, das sowohl in der Tex- tilindustrie wie auch in Wäschereien Ver wendung finden kann.
An Stelle des gemannten Polyphosphates können auch andere Polyphosphate, beispiels weise solche von der Formel Na,P301o, NaflPü017, Na12P10031 <B>USW-</B> verwendet wer den. 3. Man vermengt 38 Gewichtsteile Soda, 34 Teile Natriumpyrophosphat und 2 Teile Zinnsilikat in einer Mischvorrichtung mit 26 Teilen Natriumperborat. Man erhält ein Reinigungsmittel, das sich in der Textil industrie zum Bleichen von Geweben vorzüg lich eignet. Die Lösungen dieses Gemisches zeichnen sich dadurch besonders aus, dass ihre bleichende Wirkung lange anhält.
4. 25 Gewichtsteile eines Gemisches der Natriumsalze sulfonierter höherer Fettalko hole, 16 Teile neutrales Natriumpyrophos- phat, 12 Teile Soda, 10 Teile Natriumper- borat und 3 Teile Zinnsäure werden gut mit einander vermischt. Man erhält ein ausge zeichnetes Waschmittel, das man in der Tech nik zum Bleichen und Waschen von Wäsche und Textilien verwenden kann.
5. 30 Gewichtsteile des Natriumsalzes des Oleylmethyltaurins, 18 Gewichtsteile eines Polyphosphates von der Formel NaEP40", <B>10</B> Gewichtsteile Soda, 10 Gewichtsteile Na triumperborat und 3 Gewichtsteile Zinnsäure werden im Kollergang gut miteinander ge mischt. Man erhält ein Waschmittel, das man in Wäschereien zum Waschen von Tex tilien verwenden kann.
Durch den Gehalt an schwerlöslichen Zinnverbindungen werden überraschender weise in den neuen Waschmitteln die Per verbindungen ganz erheblich besser stabili siert wie etwa durch ,die Gegenwart von lös lichen Zinnverbindungen. Dieses wird durch folgende Vergleichsversuche bewiesen:
Es wurde eine Mischung aus 40 Ge wichtsteilen Seife, 15 Gewichtsteilen Pyro- phosphat, 7.0 Gewichtsteilen Soda, 10 Ge wichtsteilen Perborat hergestellt. Diese Mischung wurde einmal mit 0,5 Gewiehts- teilen der Verbindung Sn(OH)4 und ander seits mit 0,5 Gewichtsteilen der Verbindung SnCl, versetzt.
1 % ige Lösungen dieser Mi schungen wurden 1/1. Stunde gekocht und der verbleibende .Sauerstoffgehalt durch Titra- tion mit Kaliumpermanganat bestimmt.
Die Resultate- sind aus der folgenden Tabelle er sichtlich
EMI0003.0033
<I>Tabelle:</I>
<tb> Gemisch <SEP> -@ <SEP> Sn(OH)4 <SEP> Gemisch <SEP> + <SEP> <B>SnCC14</B>
<tb> Sauerstoffgehalt <SEP> 91,4% <SEP> I <SEP> 42,3 Aus der Tabelle geht hervor, .dass bei Verwendung der unlöslichen Zinnverbindung nur eine geringfügige Sauerstoffabgabe statt gefunden hat, während bei Verwendung der löslichen Zinnverbindung weit über die Hälfte des Sauerstoffgehaltes abgegeben ist.