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Waschmittel für Fein-und Grobwäsche und Verfahren zur Herstellung
Die alkalisch reagierenden, Seife oder synthetische waschaktive Substanzen, sowie in wässeriger Lösung alkalisch reagierende Salze, wie Natriumkarbonat, Metasilikat, Wasserglas, Trinatriumphosphat,
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schen der sogenannten Grobwäsche aus Baumwolle, Leinen sowie aus den Gemischen dieser Faserstoffe untereinander und mit regenerierten Zellulosefasern (Zellwolle). Zum Waschen von wollenem, wollhal- tigem, seidenem oder farbempfindlichem Textilmaterial eignen sich jedoch diese Waschmittel nur bedingt oder überhaupt nicht.
Aus diesem Grunde wurden für die Wäsche empfindlichen Textilmaterials sogenannte Feinwaschmittel auf der Basis synthetischer Waschgrundstoffe geschaffen, die in wässeriger Lösung neutral reagieren, so dass mit ihnen Wolltextilien, die in alkalischen Bädern zum Filzen und Krumpfen neigen, und andere alkaliempfindliche Faserstoffe ohne Schädigung einwandfrei gewaschen werden können.
Es sind Waschmittel bekannt, deren pH-Wert in wässeriger Lösung durch Verwendung meist grösserer Mengen von anhydrischen Phosphaten, oft in Kombination mit Natriummetasilikat als Alkali, gegenüber den sogenannten Grobwaschmitteln herabgesetzt ist, jedoch immer noch zwischen PH 9 und PH 10 liegt.
Diese Waschmittel werden vielfach für das Waschen sowohl von Grobwäsche als auch von Feinwäsche empfohlen.
Erfahrungsgemäss sind solche Produkte zwar trotz des ermässigten PH- Wertes für die Heiss-bzw. Koch- wäsche wegen der ausgezeichneten waschtechnischen Eigenschaften der anhydrischen Phosphate sehr gut geeignet. Die Wäsche farbempfindlicher Textilien und besonders von Wolle bedingt jedoch besondere Vorsichtmassregeln, wie Waschen in kaltem Wasser und sehr vorsichtige mechanische Behandlung des Textilmaterials beim Waschen. Für diese Verwendungszwecke ist die Benutzung der genannten Waschmittel wegen ihrer zu hohen Alkalität nicht vertretbar.
Man hat auch schon zum Waschen sowohl von Weisswäsche als auch von Wollwäsche das gleiche
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sicher verhindert wird.
Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, Waschmittel zu entwickeln, die bei Fein. waschtemperaturen einen PH-Wert von 7 bis 7, 5 besitzen und bei Heisswaschtemperaturen einen mildalkalischen pH-Wert annehmen.
Es wurde gefunden, dass diesen Anforderungen durch Waschmittel für Fein- und Grobwäsche entsprochen wird, die eine neutrale Waschmittelkomposition und ein bikarbonathaltiges Puffergemisch in einer solchen Menge und Zusammensetzung enthalten, dass eine wässerige Lösung des Waschmittels bei Fein- waschtemperaturen von 30 bis 400 einen PH-Wert von 7 bis 7,5 besitzt und bei Heisswaschtempefäturen von 70 bis 1000 unter Kohlensäureentwicklung einen PH-Wert von 8,5 bis 10 annimmt.
Die neutralen Waschmittelkompositionen können in bekannter Weise neben waschaktiven Substanzen beliebiger Art Waschhilfsmittel, sauerstoffabgebende Verbindungen oder ähnliche Zusätze und Verschnitt-
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mittel enthalten. So können diese neutralen Waschmittelkompositionen neutrale Salze anhydrischer Phosphorsäuren, wie Polyphosphorsäure. Metaphosphorsäure, pyrophosphorsäure, Salze der Orthophosphorsäure, oder andere bekannte Waschhilfsmittel, wie Zelluloseglykolat, enthalten und z. B. einen Gehalt an Natriumsulfat als Verschnittmittel aufweisen.
Im Rahmen der erfindungsgemässen Kombination eignen sich im besonderen Puffergemische, die aus Alkalibikarbonat, vorwiegend Natriumbikarbonat, einerseits und aus einer bei Normaltemperatur festen Säure oder einem sauren Salz einer beliebigen mehrbasischen Säure oder aus Gemischen mehrerer der genannten Säuren oder sauren Salze anderseits bestehen.
Nach der Erfindung kann das Puffergemisch mindestens ein hydrolysierendes Salz einer starken ein-
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Gemisch mit andern sauer reagierenden Stoffen.
Wie weiter gefunden wurde, eignen sich für Fein-und Grobwäsche auch solche Waschmittel, die eine neutrale Waschmittelkomposition und ein Stoffgemisch, aus dem in wässeriger Lösung ein bikarbonathal-
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8, 5 bis 10 annimmt.
Nach der Erfindung kann die alkalische Komponente des genannten Stoffgemisches aus Alkalikarbonat, vorzugsweise Natriumkarbonat, bestehen und die saure Komponente mindestens eine beliebige bei Normaltemperatur feste Säure und/oder ein saures Salz einer mehrbasischen Säure und/oder ein hydrolysierendes Salz einer ein-oder mehrbasischen starken Säure und einer schwachen Base enthalten.
Als geeignete saure Komponente des Puffergemisches bzw. des Stoffgemisches, aus dem in wässeriger Lösung ein bikarbonathaltiges Puffergemisch entsteht, werden beispielsweise Adipinsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Oxalsäure, Phthalsäure, Sulfaminsäure, Natriumbisulfat, Kaliumbisulfat, Dinatriumpyrophosphat, Mononatriumorthophosphat, saures Kaliumoxalat, Harnstoffnitrat, Aluminiumsulfat genannt, ohne dass hiemit eine Beschränkung auf die genannten sauren Komponenten oder deren Gemische erfolgen soll.
Die Herstellung von Waschmitteln, bei denen nach der Erfindung Alkalikarbonat als mit Säuren in wässeriger Lösung bikarbonatbildende Komponente enthalten sind, kann, wie weiter gefunden wurde, in der Weise erfolgen, dass das Alkalikarbonat, vorzugsweise Natriumkarbonat, bereits vor dem Trocknen der in Pastenform oder wässeriger Lösung vorliegenden neutralen Waschmittelkomposition zugesetzt und mit dieser gemeinsam auf beliebige Weise, z. B. durch Versprühen oder auf dem Walzentrockner, getrocknet wird, worauf die saure Komponente des Puffergemisches der trockenen alkalikarbonathaltigen Waschmittelkomposition in fester Form zugemischt wird.
Ausser den Puffergemischen können dem Waschmittel auch in üblicher Weise Persalze zugemischt werden.
Die erfindungsgemässen Waschmittel sind ausser zur Wäsche von Textilien zu allen Reinigungsarbeiten im Haushalt und Gewerbe, wie Geschirreinigen, Fensterputzen, Fliesenreinigen u. a., verwendbar.
Bekannte Waschmittel, die mittels ihres Gehaltes an Alkalipersulfat geeignet sind, bei niederen Waschtemperaturen eine Lauge von hoher Alkalität zu ergeben, die sich bei steigenden Temperaturen selbsttätig reduziert, wirken im Sinne eines technischen Effektes, der dem technischen Effekt des Verfahrens vorliegender Erfindung entgegengesetzt ist.
Beispiel 1: Zu 50 Teilen einer neutralen Waschmittelkomposition, die durch Versprühen einer wässerigen Lösung ihrer Bestandteile erhalten wurde und die aus
34 % primärem Alkylsulfat
6 % Alkylsulfonat 16'Natriumpolyphosphat([NaPO]x-HO)
10 % Natriumtriphosphat
4 % Zelluloseglykolat
30 % eines sich im wesentlichen aus Natriumsulfat und geringen
Mengen Natriumchlorid (aus dem technischen Alkylsulfo- nat und dem technischen Zelluloseglykolat stammend) zu- sammensetzenden Neutralsalzgemisches als Verschnittmittel besteht, werden 50 Teile eines Puffergemisches zugemischt, das sich zu 30 % aus Dinatriumpyrophosphat und zu 70 % aus Natriumbikarbonat zusammensetzt.
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Eine Lösung von etwa 5 g/l dieses Produktes in Wasser von 30 bis 40 zeigt nach 30 Minuten Standzeit einen pH-Wert von 7, 1 bis 7, 2. Auch bei mehrstündigem Verweilen bei dieser Temperatur beträgt
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les Feinwaschmittel als auch als alkalisches Heisswaschmittel von ausgezeichneter Wirkung.
Beispiel 2: Zu 50 Teilen einer neutralen Waschmittelkomposition, die sich von der in Beispiel 1 genanntendadurch unterscheidet, dass sie an Stelle von 30 % nur 10 % Verschnittmittel und 20 % eines
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Natriumsulfat, werden 40 Teile eines Puffergemisches zugesetzt, das zu 25 % aus Adipinsäure und zu 75 % aus Natriumbikarbonat besteht. Der PH-Wert einer wässerigen Lösung, die 5 - 10 g/l dieses Mischproduktes enthält, beträgt bei 30 - 400 auch nach längerem Stehen 7-7, 3. Nach Erhitzen der Lösung auf 90 - 1000 steigt deren pH-Wert in einigen Minuten auf 9-9, 5 an.
Beispiel 4 : Zu 60 Teilen einer neutralen Waschmittelkomposition nach Beispiel 3 werden 40 Teile eines Puffergemisches, bestehend aus 15 Teilen Weinsäure und 85 Teilen Natriumbikarbonat, zugemischt. Das Produkt besitzt in wässeriger Lösung bei 30 - 400 einen PH-Wert von 7 bis 7,4 und bei 90 - 1000 einen PH-Wert von 9,3 bis 9, 6.
Beispiel 5 : Zu 50 Teilen einer neutralen Waschmittelkomposition, die sich von der in Beispiel 1 genannten dadurch unterscheidet, dass in der Waschnittelkomposition statt 30 % Verschnittmittel davon nur 27 % und 3 % Magnesiumsilikat enthalten sind, werden 40 Teile eines Puffergemisches, bestehend aus 20 Teilen Dinatriumpyrophosphat, 10 Teilen Adipinsäure und 70 Teilen Natriumbikarbonat, und 10 Teile Kaliumpersulfat zugemischt. Das erhaltene Waschmittel reagiert in wässeriger Lösung bei 30-40 praktisch neutral. Sein PH-Wert steigt beim Erhitzen der Lösung über 700 stetig an und erreicht bei 90 - 1000 den Wert 9, 4 - 9, 7. Bei Anwendung als Heisswaschmittel hat es bleichende Eigenschaften.
Beispiel 6 : Zu 60 Teilen einer neutralen Waschmittelkomposition nach Beispiel 3 wird ein Puf- fergemisch, bestehend aus 25 % saurem Kaliumoxalat und 75 % Natriumbikarbonat zugemischt. Das er-
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Puffergemisches aus 22 Teilen Mononatriumphosphat, 8 Teilen Amidosulfonsäure und 70 Teilen Natriumbikarbonat zugemischt. Das erhaltene Waschmittel zeigt in wässeriger Lösung etwa das gleiche Verhalten wie das nach Beispiel 1 hergestellte.
Beispiel 8 : Zu 50 Teilen einer neutralen Waschmittelkomposition, die durch Versprühen einer wässerigen Lösung ihrer Bestandteile erhalten wurde und die sich aus
25 % Dodecylbenzolsulfonat,
10 % primärem Alkylsulfat,
30 % eines neutralen Gemisches anhydrischer Phosphate,
3 % Zelluloseglykolat und
32 % Verschnittmittel in Form von Natriumsulfat zusammensetzt, werden 50 Teile eines Puffergemisches, das 70 % Natriumbikarbonat und 30 % Harn-
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- 10 g/l90 - 1000 steigt deren PH- Wert auf 9, 3-9, 7 an.
Beispiel 9 : zu 60 Teilen einer beliebig zusammengesetzten pulverförmigen neutralen wasch-
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(AlBei s pie 1 10 :. zu 50 Teilen einer pulverförmigen neutralen Waschmittelkomposition nach Beispiel 8 werden 50 Teile eines Puffergemisches, das zu 65 Teilen aus wasserfreiem Natriumkarbonat und zu 35 Teilen aus Oxalsäure besteht, zugemischt. Die 0, 5 % ige wässerige Lösung dieses Gemisches zeigt bei 30 - 400 einen PH-Wert von 7. Nach Erhitzen der Lösung auf 90 - 1000 steigt der pH-Wert auf zirka 9, 4 an.
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und 48 % Natriumbisulfat, zugemischt. Eine wässerige Lösung von 5 bis 10 g/l dieses Gemisches reagiert bei Temperaturen zwischen 30 und 400 praktisch neutral. Nach kurzzeitigem Kochen der Lösung zeigt diese einen PH-Wert von 9, 5 bis 9, 8.
Beispiel 12 : Zu 80 Teilen einer pulverförmigen Waschmittelkomposition, die 10 % primäres Alkylsulfat, 10 % Dodecylbenzolsulfat, 10 % Natriumpolyphosphat, 10 % Natriumtriphosphat, 3 % Dina- triumpyrophosphat, 3 % Tetranatriumpyrophosphat, 37 % Natriumkarbonat wasserfrei, 3 % Zelluloseglykolat, 14 % Verschnittmittel, im wesentlichen in Form von Natriumsulfat und kleinen Mengen Natriumchlorid, enthält, werden 20 Teile Zitronensäure zugemischt. Das Produkt zeigt in wässeriger Lösung das gleiche Verhalten wie das in Beispiel 10 genannte.
Beispiel 13s Zu 40 Teilen einer Waschmittelkomposition, die 60% waschaktive Substanz in Form von Alkylbenzolsulfonat, 20 % Natriumtriphosphat, 4 % Zelluloseglykolat und 16 % Natriumsulfat enthält, werden 60 Teile eines Puffergemisches zugemischt, das 44 % Natriumkarbonat, wasserfrei, 32 % Natriumbisulfat und 24 % Dinatriumpyrophosphat enthält. Eine wässerige Lösung dieses Gemisches von 10 g/1 zeigt bei Temperaturen von 30 bis 400 einen pH-Wert von 7 bis 7, 2 und nach Erhitzen auf 70 - 1000 einen PH-Wert von 8, 5 bis 9,7.
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14 : ZuPATENTANSPRÜCHE :
1.
Waschmittel für Fein- und Grobwäsche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine neutrale Waschmittelkomposition und ein bikarbonathaltiges Puffergemisch in einer solchen Menge und Zusammensetzung enthalten, dass eine wässerige Lösung des Waschmittels bei Temperaturen von 30 bis 400 einen PH-Wert von 7 bis 7, 5 besitzt und bei Temperaturen von 70 bis 1000 unter Kohlensäureentwicklung einen pH-Wert von 8, 5 bis 10 annimmt.