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Verfahren zum Behandeln von Textilien und Mittel zur
Durchführung des Verfahrens
In der österr. Patentschrift Nr. 227226 ist ein Verfahren zum Behandeln von Fasern, Garnen, Geweben, Gewirken oder Textilwaren aus natürlichen oder synthetischen Faserstoffen mit Peroxyde enthaltenden wässerigen Lösungen oder Suspensionen in Gegenwart eines Aktivierungsmittels beschrieben. Dieses Verfahren besteht im wesentlichen darin, dass man als Aktivierungsmittel einen acylierten Mono- oder Diester der Orthophosphorsäure verwendet.
Es wurde nun gefunden, dass auch acylierte Ester von Phosphonsäuren oder Phosphinsäuren, also von Verbindungen, die direkt am Phosphor gebundene Alkyl- oder Arylgruppen ohne ein zwischengeschaltetes Sauerstoffatom enthalten, gute Aktivatoren für anorganische peroxydische Verbindungen beim Bleichen sind. Beispielsweise kommen hiefür Verbindungen der nachstehenden Formeln in Betracht :
EMI1.1
Die am Phosphor sitzenden Gruppen können ihrerseits weiter substituiert sein.
Die neuen Aktivatoren sind je nach ihrer Zusammensetzung fest oder flüssig und leicht oder schwer in Wasser löslich. Sie können, wie bei dem Verfahren nach der österr. Patentschrift Nr. 227226, In verhältnismässig kleinen Mengen angewendet werden. In der Regel kommt man mit 0, 1 - 1 Mol des Aktivators je Mol aktiven Sauerstoffs in der Bleichflotte aus.
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Den anorganische peroxydische Verbindungen und Aktivatoren enthaltenden Bleichflotten können die üblichen Stabilisatoren, Pufferstoffe, Netzmittel, waschaktiven Stoffe, Faserschutzmittel und/oder opti- schen Aufheller zugesetzt werden. Das Bleichen wird am besten in schwach alkalischem, neutralem oder schwach saurem Medium vorgenommen.
Es wurde gefunden, dass durch den Zusatz dieser Aktivatoren ein Bleichen schon bei verhältnismässig niederen Temperaturen stattfinden. Bleichwirkungen, die man ohne Aktivatoren erst bei 70 - 1000C er- hält, lassen sich in Gegenwart dieser Aktivatoren schon bei etwa 30 - 600C erzielen.
Schliesslich wurde gefunden, dass Gemische der neuen Aktivatoren mit anorganischen peroxydischen
Verbindungen bei gewöhnlichen Temperaturen gut lagerfähig sind, auch in Gegenwart der üblichen andern Bestandteile von Waschmitteln. Man kann daher die peroxydischen Verbindungen und die Aktivato- ren in Form von festen Waschmitteln verwenden, die vor dem Bleichen lediglich in Wasser gelöst oder suspendiert zu werden brauchen, wenn es sich um feste Aktivatoren handelt.
Beispiel l : Ein mit Rotwein gekochtes und wieder getrocknetes Zellwollgewebe zeigte im Elre-
EMI2.1
(Atlas) mit einer Flotte behandelt, die je Liter folgende Stoffe enthielt :
EMI2.2
<tb>
<tb> 1, <SEP> 250 <SEP> g <SEP> Alkylsulfat
<tb> 0,625 <SEP> g <SEP> Natriumpyrophosphat
<tb> 0, <SEP> 625 <SEP> g <SEP> Natriumtripolyphosphat
<tb> 0,350 <SEP> g <SEP> Trockenwasserglas
<tb> 0,700 <SEP> g <SEP> Natriumperborat
<tb> 1, <SEP> 000 <SEP> g <SEP> Benzoyl-benzolphosphonsäure-äthylester
<tb>
EMI2.3
Ein vergleichsweise mit demselben Bad unter denselben Bedingungen, nur ohne Zusatz von Benzoyl- - benzolphosphonsäure-äthylester, gewaschenes Zellwollgewebe hatte einen Weissgrad von nur 44, 50/0.
Beispiel 2 : In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurde ein Baumwollgewebe mit der starken Rotweinanschmutzung dreimal 15 min bei 60 C mit einer Flotte gewaschen, die je Liter folgende Stoffe enthielt.
EMI2.4
<tb>
<tb>
1, <SEP> 250 <SEP> g <SEP> Alkylsulfat
<tb> 0, <SEP> 625 <SEP> g <SEP> Natriumpyrophosphat
<tb> 0,625 <SEP> g <SEP> Natriumtripolyphosphat
<tb> 0. <SEP> 350 <SEP> g <SEP> Trockenwasserglas
<tb> 0, <SEP> 700 <SEP> g <SEP> Natriumperborat
<tb> 1, <SEP> 000 <SEP> g <SEP> 0-Benzoyl-benzolphosphonsäure-phenylester
<tb>
und einen pH-Wert von 8, 3 bis 6, 5 hatte. Weiterhin wurde zum Vergleich die beschriebene Rotweinanschmutzung mit dem hier angeführten Bad, jedoch ohne O-Benzoyl-benzolphosphonsäure-phenylester unter sonst gleichen Bedingungen gewaschen.
Es wurden folgende Weissgrade gemessen :
EMI2.5
<tb>
<tb> Beschmutztes <SEP> Gewebe <SEP> 26%
<tb> Mit <SEP> Aktivator <SEP> gewaschenes <SEP> Gewebe <SEP> 48%
<tb> Ohne <SEP> Aktivator <SEP> gewaschenes <SEP> Gewebe <SEP> 34%
<tb>
Beispiel 3 : Die Aktivatorwirkung wurde an einem über 1 h mit Rotwein gekochten und wieder getrockneten Zellwollgewebe geprüft. Es ist vergleichsweise ohne und mit Zusatz von 0-Benzoyl-styryl- phosphonsäure-monophenylester
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EMI3.1
gearbeitet worden.
Das sehr stark angeschmutzte Gewebe wurde dreimal 15 min bei 600C in einem Launder-o-meter (Atlas) mit einer Flotte behandelt, die je Liter folgende Stoffe enthielt :
EMI3.2
<tb>
<tb> 1, <SEP> 250 <SEP> g <SEP> Alkylsulfat
<tb> 0, <SEP> 625 <SEP> g <SEP> Natriumpyrophosphat
<tb> 0, <SEP> 625 <SEP> g <SEP> Natriumtripolyphosphat
<tb> 0, <SEP> 350 <SEP> g <SEP> Trockenwasserglas
<tb> 0, <SEP> 700 <SEP> g <SEP> Natriumperborat
<tb> 1, <SEP> 000 <SEP> g <SEP> O-Benzoyl-styrylphosphonsäure-monophenylester.
<tb>
EMI3.3
<tb>
<tb>
Der <SEP> Weissgrad <SEP> betrug <SEP> vor <SEP> der <SEP> Wäsche <SEP> = <SEP> 35, <SEP> 0%
<tb> und <SEP> nach <SEP> der <SEP> wäsche <SEP> = <SEP> 57,2%.
<tb>
Ein vergleichweise mit demselben Bad unter denselben Bedingungen, nur ohne Zusatz des Aktivators, gewaschenes Zellwollgewebe hatte einen Weissgrad von nur 47, 2elm.
Die Aufhellung ergab eine Steigerung um 10,0% Stufen.
Die Aufhellung wurde mit dem Elrepho-Weissgrad-Messer von Zeiss gegen Weiss-Standard 565, Filter 6, gemessen.
Beispiel 4 : Es wurde analog dem Beispiel 3 verfahren, jedoch als Aktivator O-Benzoyl-diphenylphosphinsäure
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der Flotte zugesetzt.
EMI3.5
<tb>
<tb>
Der <SEP> Weissgrad <SEP> betrug <SEP> vor <SEP> der <SEP> Wäsche <SEP> = <SEP> 28, <SEP> oxo
<tb> und <SEP> nach <SEP> der <SEP> Wäsche <SEP> = <SEP> 51, <SEP> 2%. <SEP>
<tb>
Der gemäss Beispiel 3 durchgeführte Vergleichsversuch ohne Zusatz des Aktivators ergab einen Weissgrad von 38, 6%, also eine Steigerung der Aufhellung um 12, 6% Stufen.
Beispiel 5 : Es wurde analog den Beispielen 3 und 4 verfahren, jedoch als Aktivator O-Benzoyl- -di-n-butyl-phosphinsäure
EMI3.6
zugegeben.
EMI3.7
<tb>
<tb>
Der <SEP> Weissgrad <SEP> vor <SEP> der <SEP> Wäsche <SEP> betrug <SEP> = <SEP> 28, <SEP> WO
<tb> und <SEP> nach <SEP> der <SEP> Wäsche <SEP> = <SEP> zo
<tb>
Der entsprechende Vergleichsversuch ohne Aktivator-Zugabe ergab einen Weissgrad von 38, 60/0, also eine Steigerung der Aufhellung um 19, 2% Stufen.