DE751038C

DE751038C - Pastenfoermige Handreinigungs- und Koerperpflegemittel

Info

Publication number: DE751038C
Application number: DEC56290D
Authority: DE
Inventors: Hermann Dr Rudy; Hildegard Dr Schloesser; Gustav Warnecke
Original assignee: Joh A Benckiser GmbH
Current assignee: Joh A Benckiser GmbH
Priority date: 1940-08-14
Filing date: 1941-02-05
Publication date: 1952-07-21

Description

Die Erfindung· betrifft pastenförmige Mittel zur Körperreinigung und Körperpflege mit einem hohen Gehalt an Salzen solcher Phosphorsäuren, die wasserarmer sind als Orthophosphors äure.

Die Salze von Phosphorsäuren, die wasserärmer sind als Orthophosphorsäure, sind bekannt wegen ihrer Fähigkeit, die Verbindungen der Erdalkalien durch ihr Komplexsalzbildevermögen auch bei Gegenwart von spezifischen Fällungsreagenzien in Wasser löslich zu erhalten, und finden deshalb bei den verschiedensten Wasch- und textlien Behandlungsvorgängen als Wasserweichmachungsmittel ausgedehnte Anwendung, wobei man die Salze in Form ihrer Pulver der wäßrigen Flotte zusetzt.

Es ist weiter auch bereits auf das Waschvermögen und auf die waschaktivierendie Wirkung, die diese Phosphate auf andere Waschmitteil ausüben¹, hingewiesen worden, weshalb sie auch vielfach mit anderen Waschmitteln, insbesondere Seife, vermischt bzw. in diese eingearbeitet werden. Ihrem Wesen als waschaktivieren.de Zusatzmittel entspricht es dabei, daß der Anteil an diesen Phosphaten in Kombinationsprodukten nur verhältnismäßig gering ist. Soweit diese Waschmittel für den Handgebrauch bestimmt sind und deshalb nur in einer für diese Zwecke geeig-

treten Form angewendet werden können, beispielsweise nicht als Mischpulver beliebiger Zusammensetzung·, können sie auch nur unter Mityerwendung verhältnismäßig geringer Mengen Phosphate hergestellt werden. So ist es z. B. bei der Herstellung von zum Handgebrauch bestimmten festen Seifen aus technischen Gründen nicht möglich, über einen Zusatz von 20°/o Phosphat hinauszugehen, ίο weil sonst der Seifenkörper nicht nur seine Homogenität verliert, sondern infolge der starken Elektrolyteigenschaften der phosphorsauren Salze auch sein Schaumvermögen. Die spezifische Reinigungskraft der Phosphate für [ die Körperpflege konnte infolgedessen bisher ' nicht voll ausgenutzt werden.

Es wurde nun die überraschende Fest- ; stellung gemacht, daß die Salze von Phosphor- ^] säuren, die· wasserärmer sind als Orthophos- ^: ao phorsäure, sich mittels geringer Zusätze von Dispergier-, Emulgier- oder Waschmitteln und | Wasser in pastenförmige Produkte überführen lassen und sich in dieser Form ganz besonders für die Körperreinigung und Körperpflege eignen. Die spezifische und überragende Wirkung dieses Mittels zeigt sich beispielsweise beim Reinigen der durch ölige Substanzen oder Obst- und Gemüsesäfte verunreinigten Hände. Während die tief in die Haut eingedrungenen Obst- oder Gemüsefärbungen mit Seifenlauge erst nach etwa V2 Stunde, entfernt werden können, gelingt dies mit dem erfindungsgemäßen Produkt schon nach ι Minute.

Als Emulgier- oder Dispergierungsmittel für die Überführung der erfindungsgemäßen Phosphate in Pastenform eignen sich in erster Linie die hochmolekularen, kolloidalen, organischen Waschmitte:}, wie Seife, die Sulfonate von Fetten, ölen, Wachsen und Fettalkoholen, Fettsäure-kondensationsprodukte, hochmolekulare Eiweißkörper, nicht- -ionogene Waschmittel u. dgl. Aber auch Stärke, Celluloseäther, Pektin, Koalin, Bentonit oder auch synthetische, in Wasser gut quellende oder I kolloid lösliche Stoffe, z. B. Po-Iyvinylalkohol, | kommen für die Herstellung dieses Mittels ' in Betracht. Man hat es auf diese Weise auch ' in der Hand, die Reaktion der Mischung je ^: nach Bedarf alkalisch, neutral oder sauer I einzustellen. Für die Reinigung stark öliger ^! Gegenstände empfiehlt es sich, der Paste Fettlösungsmittel zuzusetzen.

Unter geringen Mengen des zuzusetzenden Emulgier- oder Dispergierungsmittels im Sinne der Erfindung werden etwa io°/o, gerechnet auf das Phosphat, verstanden.

Aus f ü h r u η g s b e i s ρ i e 1 1

. Man löst zunächst 18 kg Natriumhexametaphosphat in 181 Wasser und setzt dieser Lösung unter gutem Umrühren allmählich 1.5 kg Quellstärke, 0,8 kg Natriumsilicat mit 5 Mol. Kristallwasser, 0,3 kg Natronlauge von 38-' Be und 0,1 kg Titanweiß zu.

A u s f ü h r u η g s 1) e i s ρ i e 1 2

15 Gewichtsteile Seife werden in 135 Gewicht steilen etwa 80^r heißes Wasser gelöst und unter beständigem Mischen 24 Gewichtsteile Metasilicat zugesetzt. Nachdem dieses restlos gelöst ist, werden unter weiterem Rühren 180 Gewichtsteile Natriumhexametaphosphat eingestreut. Schließlich werden noch 45 Gewichtsteile einer 5%igen Lösung von polyacrylsaurem Natrium zugefügt.

A u s f ü h r u η g s b e i s ρ i e 1 3

15 Gewichtsteile 6o°/oige Seife werden wie in Beispiel 2 in 240 Gewichtsteilen Wasser gelöst und 8 Teile Metasilicat zugesetzt. In diese Masse arbeitet man weiter 45 Gewichtsteile einer 5°/oigen Lösung von polyacrylsaurem Natrium ein. Schließlich werden 180 Gewichtsteile pulverisiertes Natriumtripolyphosphat langsam eingestreut und so lange gerührt, bis alles eine gleichmäßig feine, homogene Masse bildet. Die Temperatur läßt man zweckmäßigerweise während des ganzen Mischungsvorgangs nicht unter 60 bis Jo- sinken.

A u s f ü h r u η g s 1) e i s ρ i e 1 4

15 Gewichtsteile Quellstärke werden in 90 Gewichtsteilen heißes Wasser zum Quellen gebracht und hierzu 90 Gewichtsteile einer 5 "/eigen wäßrigen Lösung von polyacrylsaurem Natrium unter Rühren zugefügt. Darauf gibt man noch 24 Gewichtsteile Metasilicat und im Anschluß daran iSo Gewichtsteile Natriumhexametaphosphat zu. Schließlich werden dem Ganzen, nachdem es abgekühlt -ist, 4 Gewichtsteile Benzol einverleibt.

Nach früheren Vorschlägen hat man zwar bereits auch Mischungen aus Salzen wasserarmer Phosphorsäuren, Seife und alkalisch reagierenden anorganischen Salzen, wie Soda und Perborat, in Pastenform hergestellt. Hierbei sind jedoch die alkalisch reagierenden Verbindungen, wie Seife, Soda und Per- no lx>rat, so erheblich im Überschuß, daß die wäßrigen Lösungen dieser Mittel deutlich alkalisch reagieren und infolgedessen die Haut angreifen, im Gegensatz zu den neuen Mitteln, die infolge der spezifischen Wirkung der Phosphate die Haut nicht zum 'Quellen bringen, sondern sie kräftigen.

Andererseits spielt auch die Pastenform für die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Mittel eine besondere Rolle. Die Pastenform gestattet, das Präparat in die Haut einzureihen und auf diese Weise tiefer in die Poren

einzudringen. Beim Nachspülen mit Wasser werden so alle in die Poren und Ritzen der Haut eingedrungenen. Fremdkörper, wie Verunreinigungen durch Obst- und Gemüsesäfte, Schmieröle u. dgl., wesentlich leichter herausgelöst, als wenn man die verunreinigten Körperstellen lediglich mit wäßrigen Lösungen der gleichen Mittel zu behandeln -sucht. Die Verfahrensprodukte! des beanspruchten ίο Verfahrens stellen somit eine neue Klasse von Körperwaschmitteln d'ar, die ganz spezifische Eigenschaften und Wirkungen haben*.

Claims

Patentansprüche:

i. Pastenförmige Handreinigungs- und Körperpflegemittel, bestehend aus Salzen von Phosphorsäuren, die wasserarmer sind als Orthophosphorsäure, und untergeordneten Mengen eines Dispergier- und/oder Emulgierungsmittels.
2. Pastenförmige Handreinigungs- und Körperpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Emulgierodier Dispergiermittel 10% Seife:, gerechnet auf den Phosphatgehalt, verwendet wird.
3. Pastenförmige Handreinigungs- und Körperpflegemittel nach den Ansprüchen ι und 2, enthaltend ferner Fettlösungs- und/oder Netzmittel.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:

Deutsche Patentschrift Nr. 506338;

französische Patentschrift Nr. 792 904;

Chemiker Zeitung, 1938, S. 229.

I 5304 7.