DE396155C - Verfahren zur Herstellung hochprozentiger, wasserfreier und haltbarer, nicht auswitternder, gepulverter oder geformter Seifen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochprozentiger, wasserfreier und haltbarer, nicht auswitternder, gepulverter oder geformter Seifen

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DE396155C
DE396155C DEW54087D DEW0054087D DE396155C DE 396155 C DE396155 C DE 396155C DE W54087 D DEW54087 D DE W54087D DE W0054087 D DEW0054087 D DE W0054087D DE 396155 C DE396155 C DE 396155C
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    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D13/00Making of soap or soap solutions in general; Apparatus therefor
    • C11D13/14Shaping
    • C11D13/20Shaping in the form of small particles, e.g. powder or flakes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D13/00Making of soap or soap solutions in general; Apparatus therefor
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Description

  • Verfahren zur Herstellung hochprozentiger, wasserfreier und haltbarer, nicht auswitternder, gepulverter oder geformter Seifen. In letzter Zeit macht sich in der Industrie das Bestreben geltend, möglichst hochkonzentrierte Seifen zu verwenden, weil hiermit durch die infolge des geringen Wassergehaltes niedrigere Fracht Ersparnisse erzielt werden, und andererseits die analytische Überwachung und Wertbemessung zuverlässiger und sicherer ist. Weiterhin bietet die Verwendung von reinen, wasserfreien Seifen in gepulverter Form durch den stets gleichbleibenden Fettsäuregehalt, die leichtere Lösbarkeit, die bessere Handlichkeit und die Ersparnis an teuerer Verpackung, da meist Säcke verwendet werden, ganz besondere Vorteile. Die Seifehindustrie ist ferner in der Lage, solche Seifen verhältnismäßig billiger zu liefern; da sie nicht nur die sogenannten-harten Fette oder durch Hydrierung künstlich gehärteten Fette, sondern auch die weit billigeren und ebenso waschkräftige Seifen liefernden Weichfette verwenden kann.
  • Heute wird zur Herstellung solcher Seifen in der Technik so verfahren, daß man aus Fettsäuren und Soda oder Ätznatron unter Zuhilfenahme von Wasser und Dampf einen Seifenleim kocht, diesen aussalzt und nach mehrtätigem Absetzen des Seifenkerns diesen in geeignete Formen pumpt. Je nach der Witterung erstarrt dann die Seife in den Formen in 4. bis i q. Tagen. Sie wird dann nach dem Lösen der Formen in Riegel geschnitten, in Späne gehobelt und nun in Trockenvorrichtungen so lange getrocknet, bis sie hart und spröde ist und sich mahlen läßt. Es ist dies kostspielig, langwierig und teuer, Seit vielen Jahren ist nun schon ein Verfahren in großem Umfange in der Seifenindustrie gebräuchlich, um schnell aus einem Seifenleim eine harte, feste, pulverisierbare Masse darzustellen, das darin besteht, daß man in diesen Seifenleim mehr oder weniger große Mengen wasserfreier Soda einrührt, die alsdann das Wasser als Kristallwasser bindet und nunmehr in wenigen Stunden eine harte, spröde, pulverisierbare Seife liefert. Dies gestattet jedoch nur stark wasser- und sodahaltige Seifen herzustellen. Es ist jedoch einerseits für das Wäschereigewerbe, die Textilindustrie und die Toilettenseifenfabrikation in vielen Fällen unzweckmäßig, oft geradezu ausgeschlossen, sodahaltige Seifen zu verwenden, da diese vor allen Dingen die Textilfasern in ihrer Zug- und Zerreißfestigkeit sehr ungünstig beeinflussen, andererseits lassen sich diese Seifen auch wegen ihres Wassergehalts nicht für die Herstellung haltbarer perborat- oder perkarbonathaltiger Seifenpräparate verwenden.
  • Es ist ferner bekannt, daß man durch Vermischen von fein gepulverter Kristallsoda mit Fettsäuren Waschpräparate herstellen kann, die die Fettsäuren teilweise in verseifter Form enthalten, und die beim Auflösen in heißem Wasser sich in ihrer Wirkung wie Seifen verhalten. Diese Waschpräparate enthalten aber auch verhältnismäßig viel Nasser, sind weich und unansehnlich und, da sie sich weder formen noch mahlen lassen, unverkäuflich. Außerdem schäumen sie infolge ihres hohen Gehaltes an unverseifter Fettsäure gar nicht und können als Waschmittel weder kalt noch lauwarm, sondern nur in kochendem Wasser verwendet werden.
  • Es ist nun vorgeschlagen worden, durch Vermischen von festem pulverisierten Harz oder Stearin mit kalzinierter Soda ein Waschmittel herzustellen, das in trockenem Zustande nicht aufeinander wirkt, das jedoch durch Zusatz von siedendem Wasser unter Entwicklung von Kohlensäure Seife bildet. Auch dieses Verfahren ist nicht zu einer praktischen Bedeutung gekommen, da der Verbraucher fertige Seife verlangt und nicht erst durch kochendes Wasser die Seife selbst herstellen will.
  • Ein weiteres Verfahren, wasserfreie Seifen herzustellen, besteht darin, daß man Rizinusölfetts,iure in einem Eisenkessel mit Rührwerk erhitzt und langsam die zur Verseifung nötigt: feste, kalzinierte Soda einträgt und so lange erwärmt, bis das sich 1)ildende Reaktionswasser und die Kohlensäure ausgetrieben ist. Dieses Verfahren ist jedoch lediglich mit der Rizinusölfettsäure möglich, da diese als Oxykarbonsäure ein schmelzbares, neutrales Natronsalz liefert. Schon bei der der Rizinusölfettsäure nahestehenden ölsäure oder auch Leinölsäure bilden sich bei gleicher Behandlung, wenn schon die Hälfte der Theoretisch erforderlichen Menge Soda eingetragen ist, dicke Klumpen; die Kohlensäure kann nicht mehr entweichen, die Reaktionsnasse brennt infolge der nunmehr eintretenden schlechten Wärmeleitung an und verkohlt, bevor eine vollständige Verseifung erzielt werden kann. Da nun das reine, wasserfreie rizinusölfettsaure Natrium nicht schäumt und, deshalb auch keine reinigende Wirkung ausübt, und da ferner das vorhandene Verfahren der Herstellung von wasserfreien Seifen lediglich mit Rizinusölfettsäure möglich ist, so hat dies Verfahren bisher ebenfalls keine praktische Bedeutung erlangt. Es ist nun ferner noch vorgeschlagen worden, erhitzte Fettsäuren in feinem Strahle auf erhitzte und in Bewegung befindliche Soda zu spritzen, um so, ein Verseifen und Austreiben des Kohiensäure ohne wesentliche Klumpenbildung zu erzielen. Das Verfahren hat sich aber ebenfalls nicht bewährt, da man erstens mit -einem starken Sodaüberschuß arbeiten muß, wobei man nur stark alkalische Seifen erhält; ferner, weil zweitens die Mischung keine gleichmäßige wird und drittens die Unkosten für die Apparatur und die benötigte Kraft und Wärme in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum erzielten Effekt stehen.
  • Das einzige jetzt in der Technik bekannte und bewährte Verfahren, schnell und nicht zu teuer Soda- und wasserfreie Seifen in Pulverform herzustellen, besteht darin, daL) man einen flüssigen Seifenleim stark erhitzt, durch Preßluft mittels geeigneter Düsen zerstäubt und durch entgegenströmende vorgewärmte Luft das Wasser in den fein zerstäubten Seifenpartikelchen verdunstet.
  • Es wurde nun entgegen aller Voraussicht gefunden, daß, wenn man flüssige Fettsäuren unmittelbar mit fester, fein pulverisierter, kalzinierter Soda bei geeigneten Temperaturen innig mischt und der Selbsterhitzung überläßt, man schon nach kurzer Zeit eine vollständig verseifte und selbst in kaltem Wasser klar lösliche Masse erhält, die sich vor dem Erstarren beliebig formen und nach dem Erstarren pulverisieren und pressen läßt. Grundbedingung hierbei ist jedoch, daß man die geschmolzene Fettsäure mit der Soda bei Temperaturen mischt, bei der noch keine Klumpenbildung eintritt oder nur geringe Mengen von Kohlensäure ausgetrieben werden, und daß man ein die zur Verseifung notwendige Menge übersteigendes Gewicht an Soda zur Einwirkung bringt. Von vornherein war die Ausführbarkeit dieses Verfahrens nicht zu erwarten; man mußte vielmehr annehmen, daß die Fettsäuren mit der pulverisierten Soda Klumpen bilden würden, die ein homogenes Mischen unmöglich machten, und eine Verseifung war nach der Regel, daß die Körper nur in flüssigem Zustande aufeinander wirken, erst recht nicht zu erwarten. Es sind diese Betrachtungen auch wohl dafür maßgebend gewesen, daß man bei früheren Versuchen stets gepulverte Kristallsoda mit Fettsäuren mischte, weil man das Vorhandensein des Kristallwassers dazu benutzen wollte, die Verseifung zu begünstigen. Es hat sich jedoch in überraschender Weise gezeigt, daß bei geeignetem Mischen von Fettsäure mit wasserfreier gepulverter Soda nicht nur leicht ein ganz gleichmäßiges Gemisch erhalten werden. kann, sondern daß dieses homogene Gemisch nach kurzer Zeit durch Selbsterhitzung schon eine quantitative Verseifung aufweist. Die Vermischung der Fettsäure mit der fein gepulverten wasserfreien Soda ist gegenüber der Vermischung mit wasserhaltiger Soda, die niemals praktisch so fein gepulvert werden kann wie die wasserfreie Soda, eine so innige, daß schon in kürzester Zeit die vollständige Verseifung eintritt, und zwar unter Bildung einer Reaktionswärme, die bei ungeschicktem Arbeiten selbst bis zum Verkohlen der Masse führen kann. Es muß deshalb stets Sorge getragen werden, daß die Gewichtsmengen des Ansatzes und die Abkühlungsflächen so gegeneinander abgestimmt werden, daß die gebildete Reaktionswärme nicht bis zu einer unnötigen Überhitzung der Reaktionsmasse führt. Besonders bei der Verwendung oxydierender öle ist durch die gleichzeitig noch eintretende Oxydationswärme diesen Verhältnissen besonders Beachtung zu schenken. Das vorstehende Verfahren hat nun gerade jetzt ein besonderes Interesse erlangt dadurch, daß man neuerdings in der Lage ist, hochgespaltene Fettsäuren, die nur noch geringe Mengen Neutralfett enthalten, herzustellen, und daß es auch bei Verwendung bestimmter Verfahren möglich ist, in technisch ausführbarer Weise billig neutralfettfreie Fettsäuren herzustellen. Hierzu gehört zunächst das Verfahren der Destillation und dann auch das Verfahren, nach dem Neutralfett mit Kalk gespalten, wird und die gebildeten Kalkseifen durch schweflige Säure zersetzt werden, womit gleichzeitig eine Geruchlosmachung und Bleichung verbunden ist. Für die Ausführung des vorstehenden Verfahrens eignen sich natürlich diese neutralfettfreien Fettsäuren ganz besonders; doch lassen sich auch hochgespaltene, noch einen geringen Prozentsatz Neutralfett enthaltende Fettsäuren, wenn auch nicht mit gleich gutem Ergebnis, verwenden.
  • Wenn man bei dem vorliegenden Verfahren 2 Moleküle Fettsäure mit i Molekül wasserfreier Soda zur Umsetzung bringt, so bilden sich 2 Moleküle fettsaures Natrium und neben i Molekül Kohlensäure i Molekül Wasser, das jedoch die Sprödigkeit der Reaktionsmasse wegen der prozentual niedrigen Menge nicht mehr so beeinflußt, daß die Mahlfähigkeit darunter erheblich leiden würde. Verwendet man jedoch auf i Molekül Fettsäure i Molekül Soda, so bildet sich i Molekül fettsaures Natrium, wogegen die gebildete Kohlensäure und das gebildete Reaktionswasser nach der Formel: R. COOH i Na,, C03 = R # COONa1- NaHC03 unter Bildung von Natriumbikarbonat chemisch gebunden werden.
  • Das so erhaltene feste und besonders gut mahlfähige Produkt hat für das Wäschereigewerbe besonderes Interesse, da die Seife infolge der sich in der Wärme entwickelnden Kohlensäure besonders gut schäumt und auch reinigt. Andererseits hat man, wenn man unter der Zersetzungstemperatur des Natriumbikarbonats bleibt, eine nicht alkalisch, sondern schwach sauer reagierende, auch mit sehr hartem Wasser gut verwendbare Seife, die infolge des Vorhandenseins des gesamten kohlensauren Natrons als gikarbonat selbst empfindliche Textilfasern, wie z. B. Seide oder Wolle, in keiner Weise schädlich beeinflußt. Dieses so hergestellte, aus Seife und Bikarbonat bestehende, völlig wasserfreie Gemisch hat nun für die Technik noch ein ganz besonderes Interesse. Es läßt sich nämlich durch Mischen mit Salzen der Bersäuren, z. B. Natrium-Perkarbonat und Natrium-Perborat, in Bleichpulver verwandeln von nahezu, selbst bei Gegenwart von Katalysatoren, unbegrenzter Haltbarkeit, und es ist deshalb dieses Gemisch allen im Handel befindlichen, immerhin noch kristallwasserhaltige Soda enthaltenden Seifen bedeutend überlegen.
  • Die nach diesem Verfahren hergestellten Seifen haben aber noch eine weitere für die Technik sehr schätzbare Eigenschaft. Nach dem Erkalten der Reaktionsmasse werden sie hart und spröde und lassen sich leicht pulverisieren. Dieses in Wasser leicht lösliche Pulver läßt sich als solches in den Handel bringen oder liefert, in geeigneten mechanischen oder hydraulischen Pressen zusammengepreßt, harte, haltbare und gut aussehende feste Seifen, welche, um haltbar zu bleiben, keines Bindemittels bedürfen und noch die schätzenswerte Eigenschaft besitzen, spezifisch leichter als Wasser zu sein, und also auf dem Wasser zu schwimmen. Andererseits kann man die aus Fettsäure und wasserfreier, kalzinierter Soda erhaltene Reaktionsmasse, bevor sie erkaltet ist, durch geeignete mechanische oder hydraulische Pressen in Stränge von beliebigem Durchmesser pressen, die eine bald erstarrende, leicht verkäufliche Handelsware darstellen und sich - beliebig lange halten, ohne die gefürchteten Beschläge, oder Sodaauswitterungen zu zeigen.
  • Alle die aus Fettsäure und kristallwasserhaltiger Soda in ähnlicher Weise hergestellten Preßlinge oder Seifenstränge enthalten mehr oder weniger hohe Prozentsätze an unverseifter Fettsäure, sind deshalb zunächst weich und schäumen weder in kaltem noch in lauwarmem Wasser. Sie zeigen schon nach kurzem Lagern die bekannten häßlichen Sodaauswitterungen, sind infolge ihres Gehalts an sich in ihrem Inneren bildenden Sodakriställchen durch ihre scharfkantige, körnige und sandige Beschaffenheit als Feinseifen völlig unbrauchbar und überhaupt als Waschmittel unverkäuflich.
  • Es hat sich aber ferner noch gezeigt, daß die Zusätze von Kohlenwasserstoffen oder Halogenkohlenwasserstoffen zu den Fettsäuren die Selbstverseifung mit wasserfreier Soda in keiner Weise schädlich beeinflussen, sondern sie im Gegenteil in manchen Fällen sogar begünstigen, und daß man so Seifen erhalten kann, die neben den vorerwähnten Vorteilen durch den Gehalt an Kohlenwasserstoffen oder Halogenkohlenwasserstoffen auch noch einen höheren Waschwert aufweisen.
  • Es ist ferner noch zu bemerken, daß auch Harz, das man vorher in den Fettsäuren löst, mit an der Verseifung teilnimmt und harzhaltige Seifen mit gleichen Eigenschaften, wie vorher beschrieben, liefert. Beispiel i. In einem Kessel mit Rührwerk bringt man iooo kg Olein von einer Säurezahl von Zoo auf eine Temperatur von 3o bis 35' und setzt Zoo bis 25o kg gutgemahlene kalzinierte Soda zu, wobei man einen vollständig homogenen Brei erhält. Wenn derselbe nach kurzem Rühren so viskos ist, daß er sich nicht mehr entmischen kann, läßt man die Reaktionsmasse auf Bleche ab und stellt diese auf Trockenhorden. Der Seifenbrei bläht sich dann je nach der Menge der angewandten Soda mehr oder weniger im Laufe der nächsten Stunden infolge der Kohlensäureentwicklung auf und stellt in wenigen Stunden eine harte, poröse, homogene Seifenmasse dar. Diese Masse ist leicht pulverisierbar und löst sich in reinem Wasser leicht und klar auf und entwickelt eine hohe Schaum- und Reinigungskraft. Verwendet man auf 2 Moleküle Fettsäure nur i Molekül wasserfreie Soda, so ist, zumal beim Arbeiten in kleinen Mengen, zum Austreiben der Kohlensäure unter Umständen ein Nacherhitzen auf Trockenkammer nötig. In all den Fällen jedoch, wo ein überschuß von Soda verwendet wird, tritt durch die Bildung von Bikarbonat die Selbsterhitzung in einem so starken Maße ein, daß eine vollständige Verseifung schon nach kurzer Zeit zu beobachten ist. Der Endpunkt der Reaktion ist daran zu erkennen, daß eine entnommene pulverisierte Probe an Äther keine Fettsäure mehr abgibt. Beispiel 2. i ooo kg flüssige Palmkernölfettsäure von einer Säurezahl von 25o läßt man in eine Mischtrommel mit gutem Rührwerk, in die man vorher 5oo kg kalzinierte Soda hineingebracht hat, in kräftigem Strahle etwa bei einer Temperatur von 35' C einfließen. Man erhält alsdann einen dünnflüssigen Brei, der sich durch die eintretende Verseifung erwärmt, nach dem Abkühlen dicker und dicker wird und schließlich als eine vollständig homogene, feste, bröcklige Masse leicht aus dem Mischungsgefäß entfernt werden kann. Am nächsten Tage ist die gebildete Reaktionsmasse so hart und spröde, daß sie sich nunmehr leicht mahlen läßt, sich nicht mehr fettig anfühlt und nur noch aus einem Gemisch von Seife und Bikarbonat Lesteht, sich in Wasser klar löst und ein hohes Reinigungs-und Schaumvermögen entwickelt.
  • Beispiel 3.
  • iooo kg flüssige destillierte Kottonölfettsätire (Soapstockfettsäure) von einer Säurezahl von 202 werden in einer Mischtrommel mit kräftigem Rührwerk mit 4oo kg trockener kalzinierter Soda bei etwa 3o bis 35'C vermischt. Wenn die Masse teigförmig geworden ist und nicht mehr klebt, wird sie durch eine am Boden des Mischgefäßes liegende Schnecke in eine Strangpresse gepreßt und entweder hydraulisch oder mechanisch in Stränge von beliebigem Durchmesser geformt. Diese werden nach kurzer Zeit durch die nunmehr eintretende vollständige Verseifung hart und spröde und zeichnen sich durch ein gutes äußeres und gute Haltbarkeit aus.
  • Man ist bei diesem Verfahren in der Lage. bei Verwendung geeigneter Apparaturen kontinuierlich Seife darzustellen. Der Arbeitsgang vom Einlaufen der flüssigen Fettsäure bis zum Austreten der festen, verseiften, verkaufbaren Stränge erfordert je nach der Temperatur und der Art der Fettsäuren nur eine Viertel- bis eine Stunde. Beispiel 4.
  • iooo kg flüssige, destillierte Kottonölfettsäure (Soapstockfettsäure) von einer Säurezahl von 202 werden mit 5o kg Terpentinöl versetzt, worauf man dieses Gemisch in einer Mischtrommel mit kräftigem Rührwerk bei etwa 30' C mit 4oo kg trockener kalzinierter Soda vermischt. Wenn die Masse teigförmig geworden ist und nicht mehr klebt, wird sie durch eine am Boden des Mischgefäßes liegende Schnecke in eine Strangpresse gepreßt und entweder hydraulisch oder mechanisch in Stränge von beliebigem Durchmesser geformt. Diese werden nach kurzer Zeit durch die nunmehr eintretende vollständige Verseifung hart und spröde und zeichnen sich durch ein gutes Äußeres und gute Haltbarkeit aus. Man kann natürlich die Masse erkalten lassen, zu einem feinen Pulver vermahlen und dies Pulver, falls erforderlich, zu Stücken pressen.
  • An Stelle von 5o kg Terpentinöl kann man nach gleichem Verfahren auch ioo kg Tetrachlorkohlenstoff oder i oo kg Benzol bzw. seine Homologen verwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung hochprozentiger, wasserfreier und haltbarer, nicht auswitternder, ,gepulverter oder geformter Seifen mit oder ohne Zusatz von Fettlösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man möglichst hochgespaltene oder destillierte Fettsäure mit oder ohne Zusatz von Fettlösungsmitteln mit einem die doppelte Menge des zur vollständigen Verseifung notwendigen Betrages wenig übersteigenden Gewicht an wasserfreier kalzinierter Soda bei einer die innige Mischung noch zulassenden niedrigen Temperatur vermischt, worauf man die infolge Selbsterwärmung vollständig verseifte Masse nach dem Erkalten in bekannter Weise zu einem feinen Pulver mahlt und dieses in Stücke formt, oder die noch nicht vollständig erstarrte Masse in einem Arbeitsgang, bevor sie spröde geworden ist, durch mechanische oder hydraulische Pressen in Stränge formt und alsdann erkalten läßt.
DEW54087D 1919-12-18 1919-12-18 Verfahren zur Herstellung hochprozentiger, wasserfreier und haltbarer, nicht auswitternder, gepulverter oder geformter Seifen Expired DE396155C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE831733C (de) * 1949-01-06 1952-02-18 Dr Willy Weiss Wasch- und Reinigungsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE831733C (de) * 1949-01-06 1952-02-18 Dr Willy Weiss Wasch- und Reinigungsmittel

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