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Verfahren zum Haltbarmachen von aktiven Sauerstoff enthaltenden Lösungen.
Wasserstoffsuperoxyd erfährt von Jahr zu Jahr eine steigende industrielle Verwertung, obwohl es, trotz der vielen in Vorschlag gebrachten Mitte !, immer noch nicht gelungen ist, die den aktiven Sauerstoff enthaltenden Lösungen derart zu stabilisieren dass verlustlose Aufbewahrung und sparsamer Verbrauch bei der Verwendung ermöglicht wird.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, alkalische, saure oder neutrale Lösungen. welche entweder Wasserstoffsuperoxyd in freier oder in latenter Form, z. B. als Porborat, enthalten, in einen derartigen Zustand zu versetzen, dass sie beim Aufbewahren nahezu unbegrenzt haltbar sind, und dass bei der Verwendung der aktive Sauerstoff ausserordentlich wirksam ausgenutzt wird. Dieses Verfahren beruht auf der überraschenden Beobachtung, dass aktiven Sauerstoff enthaltende Verbindungen eine ausserordentliche Beständigkeit erlangen, wenn man sie mit einer wasserunlöslichen Verbindung des Aluminiums oder des Zinns versetzt.
Zur Ausübung des Verfahrens kann man z. B. in folgender Weise vorgehen :
Wasserstoffsuperoxyd wird mit etwas Tonerdekalialaunlösung und dann mit soviel Natronlauge versetzt, dass Tonerde ungelöst in der Flüssigkeit suspendiert bleibt. Dass die ausserordentliche Beständigkeit des so behandelten Wasserstoffsupperoxyds in der Tat an das Vorhandensein der ungelösten Aluminiumverbindung geknüpft ist, beweist folgender
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Teil. vertritt die Ahuniniumverbindung darin durch Schütteln möglichst gleichmässig und teilt alsdann in zwei Hälften. Aus der einen nitriert man die ungelöste Tonerdeverbindung ab, die andere Hälfte behält ihren Tonerdegehalt. Beide Flüssigkeiten werden jetzt unter sonst gtaichon Bedingungen ruhig stehen gelassen.
Die filtrierte Lösung erscheint ohnehin klar, die andere wird, infolge Ahsetzons des Niederschlags, nach kurzer Zeit ebenfalls klar erscheinen. Untersucht man nun beide Hälften, so findet man, dass diejenige, welche ihren Tonerdegehalt behalten hat, beständig bleibt, drejenige aber, welche bis zur Klarheit filtriert wurde, hat ihren (rphalt an aktivem Sauerstoff in wenigen Tagen vollständig verbren. Diese bestandigmachende Wirkung tritt nicht nur bei reinen, d. h. insbesondere katalysatorenfreien Lösungen und bei gewöhnlicher Temperatur in die Erscheinung, sondern auch bei höheren Temperaturen und bei Flüssigkeiten, die Katalysatoren (z. B. Mangan- \erbindungell) enthalten.
Eine ganz gleiche Wirkung hat der Zusatz einer unlöslichen ZinnverbinduDg.
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Während eine gleich alkalisch gemachte Lösung ohne diesen Zusatz bei einer Erwärmung auf etwa 650 sich nach zwei Stunden völlig zersetzt hatte, enthielt die mit Zinnsäure
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superoxyds.
Die Stärke dor Alkalinität scheint innerhalb sehr weiter Grenzen schwanken zu
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oder Zinnverbindungen, derart haltbar gemacht werden, dass man mit denselben z. B. Wolle in kupfernen Gefässen mit sehr gutem Erfolg bleichen kann.
Dieselbe hattbarmachende Wirkung erzielt man auch bei neutralen oder sauren
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Bei Verwendung einer Zinnverbindung kann man die frisch gefällte Zinnsänre ersetzen durch Metazinnsäure oder irgend ein zinnsäureabspaltendes Zinnsalz, wie zum Beispiel Natriumzinnchlorid oder Präpariersalz oder auch durch ein unlösliches Salz der Zinnsäure, wie z. B. Zinnphosphat. Eine wesentliche haltbarmachende Wirkung wird auch erzielt, wenn man Zinnasche (Zinnsäureanhydrid) den Wasserstoffsuperoxydlösungen zusetzt. Gibt man Zinnoxydul oder seine Salze zur Wasserstoffsuperoxydiösung zu, so werden sie natürlich zu Zinnsliure oder ihren Salzen oxydiert und wirken also im Sinne der vorliegenden Erfindung.
Durch den beschriebenen Zusatz der Aluminium-oder Zinnverbindung wird die oxydierende Wirkung der in Betracht kommenden Lösungen nicht beeinträchtigt, was namentlich für entsprechende Bleichbäder von Wert und insofern sogar von Vorteil ist, weil dadurch eine unnütze SauerstoSabspaltung hintangehalten wird.
Will man sich die aktiven Sauerstoff enthaltende Lösung aus festen Substanzen, z. B. aus Natriumperborat, herstellen, so kann der Zuschlag einer Aluminium- oder Zinnverbindung gemäss der beschriebenen Weise bereits zum festen Salz erfolgen, dergestalt, dass nach dem Auflösen des Persalzes die ungelöste Verbindung in ihr entha ! ten ist.