AT35688B - Verfahren zur Darstellung von Chlorverbindungen des Kalks und konzentrierten Kalziumhypochloritlösungen. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Chlorverbindungen des Kalks und konzentrierten Kalziumhypochloritlösungen.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



    Verfahren zur Darstellung von Chlorverbindungen des Kalks und konzentrierten Kalziumhypochloritlösungen.   



   Bei der   Olorierung   von Kalkhydrat zur Herstellung von sog. flüssigem   Ch1orka1k,   konnte man einen Gehalt von 100-110 g wirksamen Cl im l (spez. Gew.   J'15)   nicht wesentlich überschreiten. Lunge gibt in seinem Handbuch der Sodaindustrie 11. Auflage, Bd. III, Seite 426 sogar an, dass man das spez. Gew. 1-14 nicht überschreiten dürfe, "weil andrerseits die Umwandlung in   chlorsauren   Kalk vor sich geh." Tatsächlich beobachtet man, beim weiteren Einleiten von Chlor in eine Kalkmilch, deren Filtrat das 
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 Beobachtung hat jedenfalls zu-der Vermutung geführt, dass Chloratbildung eintrete, denn auch diese ist ja mit einer Vermehrung des Chloridchlorgehaltes verbunden. 



   Es konnte nun durch die Erfindern nachgewiesen werden, dass die beobachtete Ver-   mehrung des Chloridchlorgehaltes   einen ganz anderen Grund hat. Mit der Konzentration   der Lösung   bis auf   1#15 spez. Gew   wird nämlich ein Punkt erreicht, bei welchem durch weiteres Einleiten von Chlor schwer   lösliche   Verbindungen des gebildeten Hypochlorits mit Kalk ausfallen, falls genügender Überschuss an Kalk zur Bildung dieser Verbindungen vorhanden ist. Chloriert man unter diesen Bedingungen weiter, so zeigt das Filtrat der Lösung keine Zunahme an wirksamen Chlor, nur an Chlorkalzium, denn nach der Gleichung : 
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 der Lösung statt, da die Vermehrung des   Chlorkalziums   in der Lösung die   Schwerlöslichkeit   der basischen Verbindungen erhöht. 



   Diese   Verbindungen   sind bisher noch nicht beschrieben worden ; sie kristallisieren in gut ausgebildeten Kristallen. Da sie sich aber mit Wasser zersetzen, also nicht umkristallistert werden können, so sind sie schwierig analysenrein herzustellen. Ohne Zweifel 
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   Diese basischen Verbindungen sind diejenigen Körper die beim Auflösen von gewöhnlichem Chlorkalt in Wasser im Rückstand wirksames Chlor hartnäckig zurückhalten, denn zu ihrer vollstandigen Zersetzung in Kalk und gelöstes Hypochlorit ist viel Wasser notwendig und die Zersetzung geht nur langsam von statten. Die bei Chlorkalklösungen häufig auftretenden feinen Trübungen und auch manche andere noch ungeklärten Eigenschaften des gewöhnlichen ('hlorkalks dürften auch auf das Vorhandensein dieser basischen Verbindungen   zurückzuführen   sein. 



   Die beschriebenen basischen Verbindungen zeigen nun weiter eine Eigenschaft, die technisch von der grössten Bedeutung ist. Sie werden   nämlich   durch weiteres Behandeln 
 EMI1.4 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

   Ausfatlon   der basischen Verbindungen so   lango Chlor eingoleitot, bis   die basischen Ver-   bindungen sich wieder zoriegt   haben, so kann man zu Chlorkalklösungen von beliebiger Konzentration kommen. Ja man kann diese Konzentration so weit treiben, dass das reine 
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 kalzium) ausfällt. 



   Beispiel I. 



   Man chloriert Kalk, der auf 1 Teil Ca   0     6#4 Teile Wasser Enthält, unbekümmert   um das Ausfallen der basischen Verbindungen, bis nahezu aller Kalk verbraucht ist. Man erhält eine Lösung mit 180-190 g wirksamen Chlor   im/.   die nur wenig überschüssiges Chloridchlor und nur 1-2   9   Chlorat im   1   enthält. Sie hat das spez. Gewicht 1-26 und kann vorteilhaft als Ersatz für konz. Eau de Javelle dienen. 



   Beispiel 11. 



   Wild die im Beispiel I erhaltene Lösung von neuem mit   Ca 0   versetzt, mit oder ohne Wasser, und die berechnete Menge Chlor eingeleitet, so fallen reichlich Kristalle von Kristallisiertem Ca (0   Cog   aus, die vollständig identisch sind mit denen durch Eindampfen erhaltenen. Durch öfteres Wiederholen derselben Operation kann man schliesslich fast alles Hypochlorit ausfällen. Dieses   Ausfällen   wird vorteilhaft durch Zusatz von Chlor-   kalzium   gefördert. Nach dem Abfiltrieren und Auswaschen können dann die so gewonnenen Kristalle durch schnelles Trocknen in den haltbaren Zustand übergeführt werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Darstellung von basischen Kalziumhypochloritverbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man Kalkmilch über das spez. Gewicht   1'15   hinaus weiter chloriert unter Zusatz von soviel Kalk, dass diese basische Verbindungen ausfallen können.

Claims (1)

  1. 2. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die nach diesem Anspruch erhaltenen Verbindungen durch weiteres Einleiten von Chlor zerlegt, um so konzentrierte Kalziumhypochloritlösungen zu erhalten.
    3. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, EMI2.2 Zerlegung in so konzentrierten Lösungen vornimmt, dass das Hypochloirit ausfällt. welches dann eventuell nach f' m Auswaschen in bekannter Weise schnell getrocknet wird.
    4. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet. dass man aus der nach diesm anspruch erhaltenen Kalziumhypochloritlösung das feste nichtbasischeHypochloritdurchAussalzengewiuntunddiesesdanneventuellwiebei Anspruch a trocknet.
AT35688D 1907-03-09 1908-02-28 Verfahren zur Darstellung von Chlorverbindungen des Kalks und konzentrierten Kalziumhypochloritlösungen. AT35688B (de)

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