DE195896C - - Google Patents

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DE195896C
DE195896C DE1907195896D DE195896DA DE195896C DE 195896 C DE195896 C DE 195896C DE 1907195896 D DE1907195896 D DE 1907195896D DE 195896D A DE195896D A DE 195896DA DE 195896 C DE195896 C DE 195896C
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hypochlorite
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chlorine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B11/00Oxides or oxyacids of halogens; Salts thereof
    • C01B11/04Hypochlorous acid
    • C01B11/06Hypochlorites
    • C01B11/064Hypochlorites of alkaline-earth metals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 195896 KLASSE 12/. GRUPPE
Verfahren zur Herstellung von Chlorverbindungen des Kalks und konzentrierten Calciumhypochloritlösungen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. März 1907 ab.
Bei der Chlorierung von Kalkhydrat zur Herstellung von sog. flüssigem Chlorkalk konnte man einen Gehalt von ioo bis no g wirksamem Chlor im Liter (spez.Gew. 1,15) nicht wesentlich überschreiten. Lunge gibt in seinem Handbuch der Sodaindustrie, II. Auflage, Bd. Ill, S. 426 sogar an, daß man das spez. Gew. 1,14 nicht überschreiten dürfe, »weil andrerseits die Umwandlung in chlorsauren Kalk vor sich geht«. Tatsächlich beobachtet man beim weiteren Einleiten von Chlor in eine Kalkmilch, deren Filträt das spez. Gew. 1,15 zeigt und die 100 bis nog wirksames Chlor im Liter enthält, daß der Chloridgehalt, d. h. der Überschuß an Gesam(chlor über das wirksame Chlor, stark ansteigt. Diese Beobachtung hat jedenfalls zu der Vermutung geführt, daß Chloratbildung eintrete, denn ■ auch diese ist ja mit einer Vermehrung des Chloridchlorgehaltes, .verbunden.
Es konnte nun durch die Erfinderin nachgewiesen werden, daß die beobachtete Vermehrung des Chloridchlorgehaltes einen ganz anderen Grund hat. Mit der Konzentration der Lösung bis auf 1,15 spez. Gew. wird nämlich ein Punkt erreicht, bei welchem durch weiteres Einleiten von Chlor schwerlösliche Verbindungen des gebildeten Hypochlorite mit Kalk ausfallen, falls genügender Überschuß an Kalk zur Bildung dieser Verbindungen vorhanden ist. Chloriert man unter diesen Bedingungen weiter, so zeigt das Filtrat der Lösung keine Zunahme an wirksamem Chlor, nur an Chlorcalciuni, denn nach der Gleichung:
2 Ca (O N)2 + 4 Cl
:- Ca(O Cl), + Ca Cl, + 2 H2 O
bildet sich für jedes Molekül Ca(OCl)2, das mit Kalk ausfällt, 1 Molekül CaCl2, das in der Lösung bleibt. Ja es findet sogar eine Abnahme des Gehaltes an wirksamem Chlor in der Lösung statt, da die Vermehrung des Chlorcalciums in der Lösung die Schwerlöslichkeit der basischen Verbindungen erhöht.
Diese Verbindungen sind bisher noch nicht beschrieben worden; sie kristallisieren in gut ausgebildeten Kristallen. Da sie sich aber mit Wasser zersetzen, also nicht umkristallisiert werden können, so sind sie schwierig analysenrein herzustellen. Ohne Zweifel handelt' es sich um verschiedene Verbindungen, die nach der Formel
Ca (O Cl), · χ Ca (O H)2
zusammengesetzt sind. Die Verbindungen
·· Ca (O Cl), -2Ca(O H),
45
55
und 60
Ca(O Cl)1 · 4 Ca (O H),
wurden isoliert.
Diese basischen Verbindungen sind diejenigen Körper, die beim Auflösen von gewohnlichem Chlorkalk in Wasser im Rückstand wirksames Chlor hartnäckig zurück- ' halten, denn zu ihrer vollständigen Zer-
1958%
Setzung in Kalk und gelöstes Hypochlorit ist
sy viel W/'asser notwendig und die Zersetzung geht nur langsam vonstatten. Die bei Chlorkalklösungen häufig auftretenden feinen Trübungen; und auch manche andere noch ungeklärten Eigenschaften des gewöhnlichen Chlorkalks dürften auch auf ,;:das Vorhandensein dieser basischen Verbindungen zurückzuführen sein.
ίο Die beschriebenen basischen Verbindungen zeigen nun weiter eine Eigenschaft, die technisch; von der größten Bedeutung ist. 'Sie werden nämlich durch weiteres Behandeln mit Chlor wieder zerlegt unter Lösung des
gebundenen Moleküls Ca (O Cl)., und Chlorierung der abgespaltenen Moleküle Ca (O H).y Wird also eine chlorierte ' Kalkmilch vom spez. Gew. i,iß mit einer gewogenen Menge ICaIk versetzt und dann unbekümmert um
das Ausfallen der basischen Verbindungen so ; lange .'Chlor' eingeleitet, bis die basischen Verbindungen sich wieder zerlegt haben, so kann man zu Chlorkalklösungen von beliebiger Konzentration kommen. Ja man kann diese Konzentration so weit treiben, daß das reine kristallisierte Ca(0Cl)-> direkt oder durch Zusatz eines leicht löslichen Salzes (z. B. Chlorcalcium) ausfällt.
: Beispiel I.
Man chloriert Kalk, der auf ι Teil CaO 6,4 Teile Wasser enthält, unbekümmert um das Ausfallen der basischen Verbindungen, bis nahezu aller Kalk verbraucht ist. Man erhält eine Lösung mit i.8o bis 190 g wirksamem Chlor im Liter, die nur wenig überschüssiges Chlor.idchlor und nur I bis 2 g Chlorat im Liter enthält. Sie hat das spez. Gew l,2ß und kann vorteilhaft als Ersatz für konz. Eau de Javel dienen.
Beispiel II.
Wird die im Beispiel Ί erhaltene Lösung von neuem mit Ca O versetzt, mit oder ohne Wasser, und die berechnete Menge Chlor
eingeleitet, so · fallen reichlich Kristalle von kristallisiertem Ca (OCl)2 .aus, die vollständig identisch sind mit den durch Eindampfen erhaltenen. Durch öfteres Wiederholen derselben Operation kann man schließlich fast' alles Hypochlorit ausfällen. Dieses Ausfällen' wird vorteilhaft durch Zusatz von Chlorcalcium gefördert. Nach dem Abfiltrieren und Auswaschen können dann die so gewonnenen Kristalle durch schnelles Trocknen in den haltbaren Zustand übergeführt wer-; den.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von basischen Calciumhypochlorit verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Kalkmilch über das spez. Gew. 1,15 hinaus weiter chloriert unter Zusatz von so viel Kalk, daß diese basischen Verbindungen ausfallen können.
2. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach diesem Anspruch erhallenen Verbindungen durch weiteres Einleiten'von Chlor zerlegt, um so konzentrierte Calciumhypochloritlösungen zu erhalten.
3. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Zwecke der ,Herstellung von festem nicht basischem Calciumhypochlorit die Zerlegung in so konzentrierten ■ Lösungen vornimmt, daß das Hypochlorit ausfällt, welches dann eventuell nach dem Auswaschen in bekannter Weise schnell getrocknet wird.
4. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man aus der nach diesem Anspruch erhaltenen Calciumhypochloritlösung das feste nicht basische Hypochlorit durch Aussalzen gewinnt und dieses dann cven-
, tuell wie bei Anspruch 3 trocknet.
DE1907195896D 1907-03-09 1907-03-09 Expired - Lifetime DE195896C (de)

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AT35688D AT35688B (de) 1907-03-09 1908-02-28 Verfahren zur Darstellung von Chlorverbindungen des Kalks und konzentrierten Kalziumhypochloritlösungen.

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