<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
EMI1.2
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
Das jedesmal benutzte Ammoniak kann aus der benutzten Kochlauge, je nachdem die Lauge Ammoniak als Zusatz oder nur Ammoniak (nur in freier oder teilweise auch in gebundener Form) enthielt, dadurch wiedergewonnen werden, dass man es z. B. direkt aus den Kochern abtreibt und auffängt oder indem man hiefür auch noch stärkere Base zusetzt, um auch die Ammoniakverbindung zu zersetzen.
Hat man Kochlaugen für dieses Verfahren angewendet, die nur wenig oder gar keine schwefelige Säure enthalten, z. B. ammoniakalische Natronlauge, so kann man sie dadurch regenerieren, dass in die Ablauge schwefelige Säure bis zur schwach sauren Reaktion eingeleitet wird. Es fallen hiedurch die Humusstoffe, Kieselsäure usw. namentlich aus der warmen Lauge in gut filtrierbarem Zustande aus und lassen sich leicht von der Lösung trennen. Die erhaltene Flüssigkeit kann in bekannter Weise als Kochlauge benutzt werden oder aber man kann sie auch entsprechend dem vorliegenden Verfahren verwenden, indem man ihr wieder überschüssiges Ammoniak hinzusetzt.
Die so erhaltene ammoniakalische Lauge ist im allgemeinen konzentriert genug, um auf das doppelte bis dreifache Volumen verdünnt, für die Kochung neuer Mengen von Faserstoffen mit
Erfolg zu dienen. Die hiebei erzielte Ablauge kann eventuell zum Aufschliessen von Stroh geeignete
Verwendung finden. ehe die in ihr enthaltenen wertvollen Stoffe, namentlich das Ammoniak, daraus gewonnen und die Lauge aus dem Betriebe ausgeschaltet wird.
Die praktische Ausführung dieses Verfahrens mag an einem Beispiel, an Hand des auf der
Zeichnung veranschaulichten Apparates näher erläutert werden.
Der hermetisch verschliessbare aus geeignetem Material, z. B. Eisen, bestehende Kocher R ist mit Holz und überschüssiges Ammoniak enthaltender Ammoniaksulfitlauge in der üblichen Weise gefüllt und wird hierin die bekannte Kochung auf Zellstoff vorgenommen. Die Kochung erfolgt zweckmässig bei etwa 10 bis 12 Atm. Druck, der zum erheblichen Teil von der hohen Spannung des freien Ammoniaks herrührt, so dass die Temperatur der Kocherflüssigkeit erheblich
EMI2.1
in den Regenerator J hinübergedrückt. Man kann auch in die Leitung b eine Pump-oder Fördereinrichtung einschalten, die das Übertreten der Kocherflüssigkeit bewirkt oder erleichtert.
Durch Rohr c wird in diesem Regeneratur schwefelige Säure in wässeriger Lösung oder in Gasform eingeleitet. Die durch schwefelige Säure ausscheldbaren oder abspaltharen Stofe, wie Humusäure,
EMI2.2
engenden unteren Teil des Gefässes Rl ab.
Durch Offnen der Hähne 4 (Rohr d) wird die klare Lösung aus R, sowie das absorbierte Ammoniak aus Gefäss A nach dem zweiten Kocher Ag. welcher vorher mit Holz in entsprechender Menge gefüllt war und im übrigen geschlossen ist, geleitet. Sieb s verhindert das a Mitreissen von gröberen festen Teilen aus dem Generator RI.
Nachdem nach Schliessung der Hähne 4, 5 und 6 die Kochung in diesem zweiten Kocher ausgeführt ist, wobei natürlich dafür Sorge getragen wurde, dass die Kochflüssigkeit K2 freies Ammoniak enthält, werden Hähne 5 geöffnet, damit die ammoniakalischen Dämpfe durch Rohr e
EMI2.3
flüssigkeit durch den in K2 befindlichen Druck bzw. durch eine in die Leitung f eingeschaltete Pumpvorrichtung in den zweiten Regenerator R2, so durch Kalkzusatz sämtliches gebundene
EMI2.4
Kocher K1 geleitet werden, wo eine neue Menge Holz mit freies Ammoniak enthaltender Ammonsulfitlauge, wie oben erwähnt, gekocht wird.
Die aus Kocher K2 abgeführte Lauge kann übrigens noch zur Kochung von Stroh dienen, ehe sie nach dem Regenerator Rs geführt wird. Die in dem Regenerator ss, befindliche, von Ammoniak, wie beschrieben, befreite Lauge enthält eine grosse Menge von Ammonaalzen. Diese können in bekannter Weise regeneriert werden.
Es ist übrigens zweckmässig das erste Waschwasser, mit welchem nach dem Ablassen der Kochlauge aus dem Kocher das Zellstoffmaterial gewaschen worden ist, noch zur Regenerierung
<Desc/Clms Page number 3>
zu verwenden, und hiebei, wie'oben beschrieben, durch Zuleitung von schwefeliger Säure zu behandeln. Das Ammoniak wird bei diesem Verfahren wieder nutzbar. Die Ausbeute an Zellstoff ist eine sehr grosse gegenüber den bekannten Verfahren und Beschaffenheit der Zellfaser und ihre Hjt, hitrkeit eine sehr gute.
Ausführungsbeispiel: Die Aufschliessung von (frischem) Kiefernholz geht, z. B. wie folgt, vor sich :
3-00 bis 3.50% Gehalt an SO, und 1.75 "2.00% " " NH3, was im Verhältnis zum Quantum von frischem Kiefernholz in bezug auf Gewicht des Trocken-
EMI3.1
Bei dieser Zusammenstellung der Kochlauge ist dieselbe stark alkalisch, und zwar enthält sie einen Überschuss an freiem Ammoniak von zirka l*/o,
EMI3.2
Druck......... 10 bis 12 Atm., Kochdauer........ 10 Stunden, Ausbeute........ 65% an bleichfähiger Zellulose.
EMI3.3
Espe, und bei Gräsern oder Stroharten kann selbstverständlich die Kochlauge von bedeutend schwächerer Zusammensetzung sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
EMI3.4