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Verfahren zur Erhöhung der Bindungefähigkeit von Produkten aus elektrischen Öfen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Behandlung gewisser Produkte, die sich in elektrischen Öfen bilden und die geeignet sind, zu Schmirgelzwecken, als feuerfestes Material oder dergl. zu dienen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verstärkung oder Verbesserung der Bindungs- fähigkeit des betreffenden Korns, als auch zur Verbesserung der Adhäsion bei der Herstellung von Schmirgelpapier, Leinen oder dergl. Das Verfahren lässt sich bei verschiedenen Produkten aus elektrischen Ofen anwenden, wie z. B. bei Silizium-Kohlenstonverbindungen und tonerdehaltigen Produkten, die bei der Vermischung von handelsüblichem Bauxit, Tonerde oder tonerdehaltigen Silikaten entstehen.
Es wurde gefunden, dass man bei der Behandlung solcher Produkte mit einem alkalischen Reagens unter geeigneten Bedingungen, die nachstehend noch beschrieben werden, in der Lage ist, die bindenden Eigenschaften zu verbessern und hierdurch sehr beträchtlich die Stärke
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die Adhäsion des Kornes zu erhöhen.
Das Produkt des elektrischen Ofens, z. B. die aus der Vereinigung von kalziniertem Bauxit oder anderem tonerdehaltigen Material entstehende Masse, wird in Stücke gebrochen, deren Grösse für den Gebrauch von Schmirgelstücken geeignet ist. Das resultierende Korn wird der Einwirkung eines aufgelösten alkalischen Reagens ausgesetzt. Der Charakter, die Konzentration und die Temperatur der Losung variieren entsprechend der Art des zu behandelnden Materiales.
Um zum Beispiel tonerdehaltiges Schmirgelmaterial zu behandeln, wird eine wässrige Lösung verwendet, die Ätznatron oder kohlensaures Natron oder besser noch ein Gemisch dieser beiden, enthält. Eine gute Lösung besteht aus 7-5 kg Ätznatron und 6 kg kohlensaurem Natron, das in 25 Liter Wasser aufgelöst ist. Günstige Resultate werden erzielt, wenn man das tonerdehaltige Material mit einer solchen Lösung, die auf oder nahezu auf Kochtemperatur gebracht wird, 1-2 Stunden behandelt.
Bei einer anderen Ausführung dieses Verfahrens kann das tonerdehaltige Material in Gegenwart einer kleinen Menge von trocknem kohlensaurem Natron oder Natriumhydroxyd oder einem Gemisch dieser beiden einer Temperatur ausgesetzt werden, die über dem Schmelzpunkt des Gemenges oder der Mischung der Alkalien liegt. Das Alkali wirkt in diesem Falle sehr energisch auf die unveränderte oder ungeschmolzene Tonerde. Die Menge des Alkalis, das in diesem Falle zur Verwendung kommt, ist vorzugsweise annähernd proportional dem Prozentsatz der Unreinigkeiten in dem zu behandelnden Material. Das Material, welches nach einer der vorstehenden Methoden behandelt ist, kann dann weiteren eventuellen nötigen Operationen ausgesetzt werden, z.
B. einer Auswaschung mit Wasser oder einer Behandlung mit Säure, dem Mahlen oder Zerbrechen, dem Gradieren usw. und kann dann in der gewöhnlichen Art und Weise geschmolzen und erwärmt werden unter Anwendung der gewöhnlichen emaillierten säurefesten keramischen Behälter, die beispielsweise aus einem Gemisch von Ton und Feldspat bestehen ; oder es kann ein in geeigneter Weise abgestuftes Material direkt zur Anwendung kommen oder bei der
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Fabrikation von Artikeln, die keine Beheizung erfordern, verwendet werden, z. B. für Schmirgelpapier und dergl. In letzterem Falle bieten sich besondere Vorteile, da der Leim oder das Bindematerial mit grosser Zähigkeit am Korn festhält.
Das nach vorstehender Weise behandelte Produkt ist von gleichmässiger Natur, und Gegenstände, die durch Verbindung mit demselben, sei es mit oder ohne Erwärmung hergestellt werden, besitzen eine erhöhte Stärke und Dauerhaftigkeit. Was die Wirksamkeit des alkalischen Reagens anlangt, so hat sich ergeben, dass die Produkte aus elektrischen Ofen für gewöhnlich einen kleinen
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mässig eingesprengten Teilchen des reduzierten Metalles, Karbiden oder dergl. oder ausgeschiedenen Metalloxyde bestehen. Diese werden wahrscheinlich durch das angewendete Reagens angegriffen, wodurch kleine Hohlräume ir Aufnahme und zum Festhalten des Leimes oder einer anderen derartigen Mischung entstehen.
Ausserdem findet wahrscheinlich eine Einwirkung auf die Kornoberfläche statt, die hierdurch aufgerauht wird und sich infolgedessen besser für die Verbindung mit dem Bindemittel eignet. In dem besonderen Falle der tonerdehaltigen Produkte greift das Alkali die nur unvollständig veränderte Tonerde an, oder löst sie auf, wodurch nicht nur die Haltbarkeit des Produktes, sondern auch die Natur des Kornes verbessert wird. Was immer auch der Effekt der Behandlung des Kornes sein mag, so ist das Resultat eine merkliche Verbesserung der Kapilla, reigenschaft desselben. Man kann dies leicht darstellen, indem man die trockenen Produkte (behandelt und unbehandelt oder bearbeitet und unbearbeitet) in offene Glasröhre bringt, deren untere Enden in Wasser eingetaucht werden.
Das Wasser wird dann in den Röhren, die nach vorliegender Erfindung behandeltes Material enthalten, viel höher und viel schneller aufsteigen, als in den Röhren, die unbehandeltes Material enthalten.