AT404603B - Antriebsvorrichtung für eine intermittierende förderbewegung - Google Patents
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Description
AT 404 603 B
Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung für den Nähgutvorschub einer Nähmaschine, mit einem über wenigstens einen Zwischentrieb an einem kontinuierlichen Drehantrieb ankoppelbaren Transporteur.
Bei Nähmaschinen gibt es fast ausschließlich Vorschubeinrichtungen für einen schrittweisen Werkstückvorschub, damit das Nähgut während des Einstiches der Nadel stillsteht und die Vorschubbewegung nur in dem Zeitbereich erfolgt, in dem sich die Nadel außerhalb des Nähgutes befindet. Diese bekannten Vorschubeinrichtungen bestehen dabei meist aus einem Hüpfertransport, bei dem das Nähgut von einem periodisch aus der Stichplatte austretenden, verzahnten Transporteur erfaßt und in Nährichtung vorgeschoben wird. Die Transporteurbewegung setzt sich dazu aus einer Hebe- und einer Schiebebewegung zusammen, die von zwei voneinander unabhängig arbeitenden speziellen Exzentertrieben als Zwischentrieben ausgeführt werden. Diese Hüpfertransporte erfordern demnach einen hohen konstruktiven Aufwand mit komplizierten mechanischen Antriebs- und Übertragungselementen, was zusätzlich noch einen entsprechenden Wartungsbedarf und eine hohe Störanfälligkeit mit sich bringt. Außerdem besteht bei höheren Vorschubgeschwindigkeiten durch die Hebebewegung des Transporteurs die Gefahr eines beschleunigungsbedingten Abhebens des Nähgutes vom Transporteur, wodurch die erforderliche Exaktheit des Nähgutvorschubes verlorengeht und die Vorschubgeschwindigkeit und damit die Nähgeschwindigkeit beschränkt bleiben muß.
Gemäß der DE 34 47 751 A wurde zwar auch schon eine Stoffvorschub-Zusatzvorrichtung vorgeschlagen, die einen über Umlenkrollen in Vorschubrichtung angetriebenen Riemen umfaßt, wobei der mittels eines Drehantriebes kontinuierlich angetriebene Riemen eine in Vorschubrichtung hinter der Nadel auf die Stofflage aufgedrückte Andrückvorrichtung antreibt und über eine Walze der Andrückvorrichtung und eine in der Zugstrecke des Riemens an einem gefederten Hebel befestigte Spannrolle, die bei Überschreiten eines durch den gefederten Hebel vorgegebenen Spannungswertes des Riemens letzteren soweit lockert, daß sein Vortrieb zum Stehen kommen kann, geführt ist, wodurch ein intermittierender Betrieb möglich wird, doch dient diese Vorschubeinrichtung ausschließlich als Zusatzvorrichtung für übliche Nähgut-Vorschubeinrichtungen und soll einen verschiebungsfreien Nähguttransport bewirken. Der Riemen der Zusatzvorrichtung treibt dazu auch lediglich die Andrückwalze intermittierend und so abgestimmt auf den schrittweisen Nähgutvorschub an, er kann den Nähgutvorschub aber nicht ersetzen, sondern kann diesen nur nachfolgend unterstützen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die auf verhältnismäßig einfache und aufwandsarme Weise einen intermittierenden Nähgutvorschub als reine Schiebebewegung ohne Hebekomponente durchzuführen erlaubt und diese Schiebebewegung außerdem von einer kontinuierlichen Drehbewegung ableitet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Zwischentrieb aus einem Riementrieb mit einem um ein Antriebsrad und ein Abtriebsrad umlaufenden Riemen besteht, wobei in an sich bekannter Weise der eine Überlänge aufweisende Riemen im Bereich des Arbeitstrums über eine Steuerrolle und im Bereich des Leertrums über eine Spannrolle geführt ist und die Steuerrolle und die Spannrolle quer zur Riemenumlaufrichtung periodisch im Sinne eines Freigebens bzw. Ausienkens des Riemens zum Verzögern, Anhalten und Beschleunigen der Abtriebsraddrehung hin- und herverstellbar gelagert sind, und daß das Antriebsrad mit einem als Förderband ausgebiideten Transporteur in Drehverbindung steht. Durch den Riementrieb, der vorzugsweise als Zahnriementrieb ausgebildet ist, aber durchaus auch als Keilriemen-, Flachriemen-, Seiloder Kettentrieb od. dgl. ausgebildet sein könnte, wird bei stehender Steuer- und Spannrolle das Abtriebsrad in einem bestimmten Übersetzungsverhältnis über das Antriebsrad in Drehung versetzt und kann seine Drehbewegung über entsprechende Antriebs Verbindungen an die anzutreibenden Fördereinrichtungen weitergeben. Wird allerdings die Steuerrolle aus einer Grundposition, in der aufgrund der Riemenüberiänge der Riemen zwischen Antriebs- und Abtriebsrad eine Auslenkung erfährt, so verstellt, daß es zu einer Verringerung der Auslenkung kommt, wird die ziehende Antriebsbewegung des Riemens durch die gleichbleibende Drehung des Antriebsrades im Maße des Freigebens des Riemens aufgefangen und dadurch das Abtriebsrad in seiner Drehung verzögert und bei entsprechend abgestimmter Querversteliung der Steuerrolle sogar angehalten. Gleichzeitig mit dem Nachgeben der Steuerrolle sorgt die Spannrolle auf der Leertrumseite für eine gleichbleibende Riemenspannung durch eine zunehmende Auslenkung des Riemens und gewährleistet eine einwandfreie Riemenführung. Ein periodisches Hin- und Herverstellen der Steuerrolle und der Spannrolle und die damit verbundene zunehmende oder abnehmende Auslenkung des Riemens im Bereich des Arbeitstrums und auch des Leertrums beeinflußt so die Drehbewegung des Abtriebsrades im Sinne eines Verzögerns und Anhaltens bzw. beim Zurückverstellen im Sinne eines Beschleunigens und der mit diesem Abtriebsrad gekoppelte Transporteur macht diese Drehbewegung bzw. Förderbewegung mit und wird ebenfalls periodisch verzögert oder angehalten bzw. beschleunigt, was auf einfache Weise einen intermittierenden Vorschub entstehen läßt. Durch das den Transporteur bildende 2
Claims (5)
- AT 404 603 B Förderband ergeben sich beste Vorschubbedingungen, da das Förderband durch geeignete Umlenkrollen bestimmte geradlinige Förderstrecken auszubilden ermöglicht, die für einen exakten Linearvorschub sorgen. Als Drehverbindung sind verschiedenste Getriebe, Wellen u. dgl. möglich, vorzugsweise auch Riementriebe, die die Drehbewegung des Abtriebsrades auf ein Antriebsrad des Transporteuer-Förderbandes übertragen und eine vom Transporteur beabstandete Anordnung des Drehantriebes und Zwischentriebes an einem günstigen Platz im Maschinenbereich erlauben. Die Fördergeschwindigkeiten können nun unabhängig von etwaigen Abhebebeschleunigungen des Nähgutes oder Werkstückes gewählt werden, wobei die Frequenz der Vorschubschritte und die jeweiligen Schrittlängen von der Frequenz der Steuerrollenquerverstellung und der Umlaufgeschwindigkeit des Riementriebes abhängen, so daß größte Freiheiten hinsichtlich der Steuerung der Förderbewegung bestehen. Aufgrund der fehlenden Hubkomponente beim Vorschubschritt eignet sich eine solche Antriebsvorrichtung bestens zum gleichzeitigen Antrieb von zwei paarweise zusammenwirkenden Transporteuren, die das Werkstück zwischen sich exakt führen und optimale Vorschubverhältnisse auch für zwei oder mehrere übereinanderliegende Werkstücke gewährleisten. An sich könnte die Steuerrolle auf einem querverschiebbar geführten Schlitten od. dgl. sitzen, doch zweckmäßigerweise lagert die Steuerrolle auf einem um eine zur Antriebsradachse parallele Schwenkachse schwenkverstellbaren Steuerhebel, so daß sich die Querverstellung als Schwenkbewegung erreichen läßt, die durch Änderung der Hebelverhältnisse auch problemlos variiert werden kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Steuerhebel um eine zur Antriebsradachse koaxiale Schwenkachse schwenkverstellbar lagert und zusätzlich zur Steuerrolle auch die vorzugsweise federnd abgestützte Spannrolle aufnimmt. Dadurch bewegen sich Steuerrolle und Spannrolle auf konzentrischen Kreisbögen um die Antriebsradachse, so daß sich die Auslenk- und Freigebebewegungen von Steuer- und Spannrolle gleichen und eine einwandfreie Riemenführung möglich ist. Auftretende Unterschiede im Längenbereich des Arbeits- bzw. Leertrums können dabei ohne Beanspruchung der Riemenelastizität durch eine federnde Abstützung der Spannrolle abgefangen werden. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist als Transporteur ein Differentialtransporteur aus zwei Förderbändern vorgesehen, wobei die beiden Förderbänder miteinander über einen Riementrieb in Antriebsverbindung stehen, dessen überlanger Riemen im Bereich der Arbeits- und Leertrume wiederum über eine periodisch querverstellbare Steuerrolle bzw. eine Spannrolle verläuft. Die beiden Förderbänder des Differentialtransporteurs werden in Vorschubrichtung vor und hinter der Nadel bzw. der Bearbeitungsstelle angeordnet und erlauben einen beidseitig der Bearbeitung geführten Werkstückvorschub. Dabei läßt sich die Geschwindigkeit der beiden Förderbänder relativ zueinander verändern, so daß das Nähgut entweder während des Nähens zusammengeschoben und gekräuselt oder auseinandergezogen und gestreckt werden kann. Durch die Antriebsverbindung der beiden Förderbänder durch einen mittels Steuerrolle bzw. Spannrolle beeinflußbaren Riementrieb entsteht nun eine einfache Möglichkeit, die Fördergeschwindigkeiten der beiden Förderbänder im gewünschten Sinne zu beeinflussen und beispielsweise das Nähgut auch während des Stiches zu spannen, um die beim Nähen durch das Fadenknüpfen aufgebrachte Fadenspannung zu kompensieren und eine optimale Nähqualität zu erreichen. Auch hier wird durch die Ausbildung des Differentialtransporteurs mit zwei Förderbändern für einwandfreie Vorschubstrecken und beste Führungsbedingungen beim Nähen gesorgt und selbstverständlich lassen sich auch hier die Förderbänder jeweils paarweise übereinander anordnen u. dgl. Eine konstruktiv einfache Verstellmöglichkeit für die Steuerrolle bzw. Spannrolle ergibt sich, wenn die Steuerrolle einen Exzenter mit einer um eine zu den Riementriebradachsen parallele Drehachse dreh- und antreibbaren Exzenterneile bildet und die Spannrolle auf einem federbelasteten Schwenkarm sitzt, so daß eine auf die Stichzahl ahgestimmte Drehzahl des Exzenters eine entsprechende Auslenkung des Arbeitstrums mit sich bringt und damit die gewünschte Wirkung des Differentialtransporteurs gewährleistet, wobei der federbelastete Schwenkarm kontinuierlich auf das Leertrum des Riemens drückt und für die erforderliche Riemenspannung sorgt. Patentansprüche 1. Antriebsvorrichtung für den Nähgutvorschub einer Nähmaschine, mit einem über wenigstens einen Zwischentrieb an einem kontinuierlichen Drehantrieb ankoppelbaren Transporteur, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischentrieb aus einem Riementrieb (10) mit einem um ein Antriebsrad (11) und ein Abtriebsrad (12) umlaufenden Riemen (13) besteht, wobei in an sich bekannter Weise der eine Überlänge aufweisende Riemen (13) im Bereich des Arbeitstrums (131) über eine Steuerrolle (14) und im Bereich des Leertrums (132) über eine Spannrolle (15) geführt ist und die Steuerrolle (14) und die Spannrolle (15) quer zur Riemenumlaufrichtung periodisch im Sinne eines Freigebens bzw. Auslenkens des Riemens (13) zum Verzögern, Anhalten und Beschleunigen der Abtriebsraddrehung hin- und 3 AT 404 603 B herverstellbar gelagert sind, und daß das Abtriebsrad (12) mit einem als Förderband (20) ausgebildeten Transporteur (7) in Drehverbindung steht.
- 2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Steuerrolle (14) auf einem um eine zur Antriebsradachse (A) parallele Schwenkachse schwenkverstellbaren Steuerhebel (16) lagert.
- 3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß der Steuerhebel (16) um eine zur Antriebsradachse (A) koaxiale Schwenkachse schwenkverstellbar lagert und zusätzlich zur Steuerrolle (14) auch die vorzugsweise federnd abgestützte Spannrolle (15) aufnimmt.
- 4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß als Transporteur (7) ein Differentialtransporteur aus zwei Förderbändern (20, 21) vorgesehen ist, wobei die beiden Förderbänder (20, 21) miteinander über einen Riementrieb (22) in Antriebsverbindung stehen, dessen überlanger Riemen (23) im Bereich der Arbeits- und Leertrume (231, 232) wiederum über eine periodisch querverstellbare Steuerrolie (24) bzw. eine Spannrolle (25) verläuft.
- 5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerrolle (24) einen Exzenter mit einer um eine zu den Riementriebradachsen parallele Drehachse dreh- und antreibbaren Exzenterwelle (26) bildet und die Spannrolle (25) auf einem federbelasteten Schwenkarm (28) sitzt. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 4
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