DE544185C

DE544185C - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Vorschubgeschwindigkeit von Tragraehmchen fuer Strangformlinge aus Ton u. dgl. in Abhaengigkeit von der Strangbewegung

Info

Publication number: DE544185C
Application number: DEK110048D
Authority: DE
Original assignee: C Keller GmbH and Co KG
Current assignee: C Keller GmbH and Co KG
Priority date: 1928-06-29
Filing date: 1928-06-29
Publication date: 1932-02-15

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Vorschubgeschwindigkeit von Tragrähmchen für Strangformlinge aus Ton u. dgl. in Abhängigkeit von der Strangbewegung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Vorschubgeschwindigkeit von Tragrähmchen für von einem laufenden Tonstrange o. dgl. abzuschneidende Formlinge in Abhängigkeit von der Strangbewegung. Es ist bereits bekannt, die die Tragrähmchen tragende Förderkette vom Abschneider aus entsprechend dessen Arbeitsbewegungen zu bewegen, Die Bewegung der Förderkette ist in diesem Falle jedoch nicht gleichmäßig, sondern erfolgt ruckweise entsprechend den Arbeitstakten des Abschneiders. Bei jedem Anziehen und Stillsetzen der Kette werdendabei alle auf ihr angeordneten Formlinge erschüttert und auf diese Weise, namentlich auf ihrer Unterseite, deformiert. Dies tritt insbesondere bei dünnwandigen Hohlsteinen ein, aber auch bei gewöhnlichen Ziegeln, weil die frisch hergestellten, noch weichen Formlinge in diesem Arbeitsvorgange sehr empfindlich sind. Die ruckartigen Bewegungen der Förderkette haben ferner die Wirkung, daß die Formlinge, namentlich bei geringer Auflagerfläche, reihenweise umgeworfen werden.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die Antriebsvorrichtung für den Transport der Tragrähmchen von einer Sperrvorrichtung entsprechend der Vorwärtsbewegung des Preßstranges so geregelt wird, daß die Vorwärtsbewegung der Tragrähmchen zu der veränderlichen Vorwärtsbewegung des Preßstranges in ein dauernd gleichbleibendes Verhältnis gebracht wird. Hierbei wirkt zweckmäßig auf die Antriebswelle der Transportvorrichtung ständig eine zu deren Bewegung zum mindesten ausreichende konstante Antriebskraft, die jedoch nur in dem Maße eine Bewegung der Welle zu bewirken vermag, als dies von einer Sperrvorrichtung zugelassen wird, die von dem sich vorschiebenden Pressestrang aus bewegt wird.
Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung in einem Ausführungsbeispiele dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Anlage schematisch in Draufsicht, Abb. 2 in Seitenansicht, während Abb. 3 die Seitenansicht des die Formlingsträger aufnehmenden Magazins und die damit verbundene Vorrichtung zum Herausbefördern der Träger aus dem Magazin zeigt.
Aus dem Mundstück i der Strangpresse wird in bekannter Weise der Preßstrang 2 herausgedrückt. Dieser schiebt sich auf ein endloses Transportband 3, wobei er dieses mitnimmt und ihm die gleiche Eigengeschwindigkeit erteilt. Von diesem Transportbande gelangt der Preßstrang auf eine Unterlage in Form einer flachen Schiene q.. Die Endrollen des Transportbandes sind ortsfest, dagegen bewegt sich die Unterlage ¢, die mit dem Schneidbügel 5 eine Schere zum Abschneiden der Formlinge 6 bildet, um Formlingsbreite hin und her. Die abgeschnittenen Formlinge gelangen unmittelbar oder unter Vermittlung durch ein gegenüber dem Tonstrange schneller laufendes kurzes Transportband 7 auf die feststehende Gleitplatte 8, welche durch eine nicht näher beschriebene Vorrichtung bewässert wird, so daß die Formlinge darauf spielend bewegt und von ihr herunter auf den unmittelbar darunter befindlichen, von der Mitnehmerkette 17 vorwärts geführten Formlingsträger 12 verschoben werden können.
Die Transportvorrichtung für die Formlingsrähmchen hat ihren besonderen Antrieb durch den Riemen 28, der mittels der Riemenscheibe-:27 die Welle 26 antreibt, auf der die Umlenkrolle i i der Mitnehmerkette i 7 aufgekeilt ist. Da der Preßstrang 2 mit ganz verschiedener Geschwindigkeit aus der Presse austritt, so wird erfindungsgemäß zur Erzielung einer gleichmäßigen Abgabe der Formlinge auf die Tragrähmchen die Geschwindigkeit dieser Rähmchen der Vorwärtsbewegung des Tonstranges angepaßt.
Dies wird dadurch erzielt, daß das von dem Riemen 28 auf die Welle 26 übertragene Antriebsmoment entsprechend der Drehung der Welle ig gesteuert wird. Zu diesem Zwecke ist ein selbstsperrendes, von einer Schnecke und einem Schneckenrade gebildetes Schneckengetriebe 21 vorgesehen, dessen einer Teil auf der Welle ig angebracht ist, während der andere auf dem Ende einer Welle 22 sitzt, auf deren anderes Ende eine Riemenscheibe 23 sich befindet, die über einen Riemen 2,4 mit der Welle 26 in Verbindung steht. Die Wirkungsweise dieser Antriebseinrichtung für die Mitnehmerkette der Formlingstxäger ist die folgende: Angenommen, der Riemen 28 sei eingerückt und der Tonstrang 2 befinde sich in Ruhe. Durch die Sperrvorrichtung 21 wird nun erreicht, daß bei ruhendem Tonstrang 2, also stillstehender Welle ig, trotz eingeschalteten Riemenantriebs 28, die Welle 22 und wegen deren Verbindung durch den Riemen 24 mit der Antriebswelle 26 auch die letztere in Ruhe verbleibt. Der Riemen 28 schleift hierbei auf der auf der Welle 26 sitzenden Antriebsscheibe 27. In dem Maße jedoch, in dem sich die Welle ig infolge Vorwärtsbewegung des Tonstranges 2 bewegt und hierbei die Sperrung 21 aufhebt, wird die t1ntriebswelle 26 vermittels des schleifenden Riemens 28 angetrieben. Eine vollständige Anpassung der Vorwärtsbewegung der Tragrähmchen an die des Tonstranges ist somit sichergestellt. Die für die Umlaufbewegung der Mitnehmerkette 17 erforderliche Kraft geht dabei lediglich von dem auf der Riemenscheibe 27 schleifenden Riemen 28 aus. Der Tonstrang ist also völlig entlastet, was für eine einwandfreie Arbeitsweise sehr wesentlich ist.
Für eine zuverlässige Arbeitsweise ist es ferner wichtig, das auf die Antriebswelle 26 von dem auf der Riemenscheibe z7 schleifenden Riemen 28 zu übertragende Antriebsmoment entsprechend der erforderlichen Antriebskraft für die Vorschubvorrichtung der Formlingsträger und der Reibungsgröße in der Steuersperrvorrichtung 21 einstellen zu können. Zu diesem Zweck ist der Riemen 28 mit einem Riemenspanner 25 verbunden, dessen Druck auf den Riemen entsprechend der gewünschten Wirkung verändert werden kann.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann mit dem gleichen Vorteil sowohl für quer aus dem Mundstück der Strangpresse austretende Hohlformlinge als auch für längsaustretende Formlinge angewandt werden.
Um einen fortlaufenden selbsttätigen Nachschub der Formlingsträger 12 herbeizuführen, ist ein gewisser Vorrat von diesen in einem Magazin 16 untergebracht, aus welchem die Träger mittels der Mitnehmerkette 17 nach Art der Fahrkartenmagazine dauernd entnommen und der Gleitplatte 8 zugeleitet werden.
Die im vorstehenden beschriebene Einrichtung kann sowohl bei Vorrichtungen zur Förderung der von einer Formmaschine hergestellten Formlinge zur Trocknerei verwendet werden, die vollkommen selbsttätig arbeitet, als auch bei einer solchen, bei der eine Handbeihilfe erforderlich ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Regelung der Vorschubgeschwindigkeit von Tragrähmchen für Strangformlinge aus Ton u. dgl. in Abhängigkeit von der Strangbewegung, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (28, 27, 11) für den Transport der Tragrähmchen (12) von einer Sperrvorrichtung (21) entsprechend der Vorwärtsbewegung des Preßstranges (2) geregelt wird, wodurch die Vorwärtsbewegung der Formlingsträger (12) gegenüber der veränderlichen Vorwärtsbewegung des Preßstranges in ein dauernd gleichbleibendes Verhältnis gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Antriebswelle (26) der Transportvorrichtung ständig eine zu deren Bewegung zum mindesten ausreichende konstante Antriebskraft einwirkt, welche jedoch nur in dem Maße eine Bewegung dieser Antriebswelle zu bewirken vermag, als dies von der Sperrvorrichtung (2i) zugelassen wird, die von dem sich vorschiebenden Preßstrang (2) aus betätigt wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Einrichtung zur ZTorwärtsbewegung der Tragrähmchen durch einen auf der Antriebsscheibe (27) schleifenden Riemen (28) erfolgt, der unter der Einwirkung einer einstellbaren Spannrolle (25) steht. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB die Sperrvorrichtung für die Steuerung des Antriebes der Einrichtung zur Vorwärtsbewegung der Tragrähmchen aus einer Schnecke mit Schneckenrad (2i) besteht, wobei die Schnecke von einer durch den sich vorwärts bewegenden Tonstrang angetriebenen Welle (i9) getragen wird, während das Schneckenrad auf einer Welle (22) aufgekeilt ist, die mit der die Antriebsscheibe (27) für den gleitenden Antriebsriemen (28) tragenden Antriebswelle (26) in Verbindung steht, und die Vorwärtsbewegung der Tragrähmchen durch eine endlose Mitnehmerkette erfolgt, die über eine auf der Antriebswelle (26) befestigte Rolle (i i) geführt ist.