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Verfahren zur Darstellung von Kamphen.
Wie bekannt, wird die Verseifungsgeschwindigkeit von Pinenchlorhydrat durch Natronlauge oder Kalkmilch stark erhöht in Gegenwart von Körpern wie den Salzen der höheren Fett- säuren (vergl. Patent Nr. 19308, Chemische Fabrik auf Aktien vorm. E. Schering) oder den. Salzen der Phenole (D. R. P. Nr. 189867, Badische Anilin- & Soda-Fabrik in Ludwigshafen a. Rh.), die zugleich Lösungsmittel sowohl für das Pinenehlorhydrat wie für das Alkali sind. Ähnlich wirken die wasserfreien Metallsalze der höhern Fettsäuren (D. R. P. Nr. 185042, Basler Chemische Fabrik in Basel). Abweichend von den genannten Verfahren sind diejenigen der französischen Patente Nr. 375897 (Fabrique de Produits Chimiques ci-devant Sandoz) und Nr. 377311 (F.
Koch), welche statt Ätzalkalien, Erdalkalien zum Verseifen des Pinellchlorhydrats benutzen. Im ersteren Falle dient Zuckerlösung als Lösungsmittel für den Kalk, im letzteren wasserfreies Phenol, wobei das entstandene Kalziumphenolat Salzsäure abspaltend wirkt.
Es wurde nun gefunden, dass die Alkali- und Erdalkalisalze der aromatischen Sulfosäuren die gleiche auf die Salzsäureabapaltung begünstigende Wirkung ausüben wie die Phenole ; diese Tatsache war nicht vorauszusehen und ist um so überraschender als Pinenchlorhydrat in konzentrierten wässerigen Lösungen von aromatischen, sulfosauren Salzen unlöslich ist.
Gegenüber den bekannten. oben erwähnten Vorfahren besitzt das neue Verfahren den er-
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der sulfosauren Salze nach Abtreiben des Kamphens mehrere Male ohne Reinigung hintereinander verwendet werden, bis die Menge des gebildeten Kochsalzes eine Umlösung erfordert. Die Rege- nerierung der sulfosauren Salze ist einfach und quantitav.
Sie geschicht durch blosses Aus- kristallisieren aus der erhaltenen gesättigten Kochsalzlösung. Verluste durch Verharzung, wie sie bei Verwendung von Phenolen oder Fettsäuren unvermeidlich vorkommen, finden nicht statt oder sind infolge der Billigkeit des Materials nicht zu berücksichtigen.
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ist diese beschleunigende Eigenschaft ganz allgemein für Alkali-und Erdalkalisalze der Arylund Aryloxymono- und -polysulfosäuren festzustellen. Die Verseifungsgeschwindigkeit ist natürlich grösser bei den Alkalien als bei den Erdalkalien.
Die Arbeitsweise ist ungefähr die gleiche für die verschiedenen Salze und im allgemeinen die folgende : Man erhitzt im Autoklaven auf 160 bis 1700 C, während 12 bis 20 Stunden Pinenchlorhydrat mit mehr oder weniger konzentrierten Lösungen eines sulfosauren Salzes, welche mit der nötigen Menge Alkalilauge oder Erdalkalien versetzt worden sind.
B e i s piel I : In einem mit Rührer versehenen Autoklaven werden 173 Teile Pinenchlor- hydrat, 250 Teile p-toluolsulfosaures Natrium, 215 Teile Natronlauge von 33% und 180 Teile Wasser eingeführt, 10-11 Stunden auf 1700 C erhitzt.
Beispiel II : Man ersetzt das vorherige Gemisch durch folgendes : 173 Teile Pinen- chlorhydrat, 250 Teile ss-Naphtalinsulfosaures Natrium, 215 Teile Natronlauge von 33%, 250 Teile Wasser und verfährt sonst auf dieselbe Weise.
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oder Aussalzen in bekannter Weise zurückgewonnen.
BeispielV : Man bereitet im Autoklaven Kalkmilch aus 90 Teilen Kalk und 300 Teilen Wasser und fügt hierzu 250 Teile p-toluolsulfosaures Kalzium. Diesen Brei versetzt man mit 173 Teilen Pinenchlorhydrat und erhitzt 20 Stunden auf 160 C. Nach beendigter Operation verdünnt man mit wenig Wasser, neutralisiert mit Schwefelsäure und bläst mit Wasserdampf
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