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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einbringen eines aus aneinander angelenkten Gliedern gebildeten Anfahrstranges in eine Stranggiessanlage von oben, mit einer Hubeinrichtung zum Erfassen und Anheben des Anfahrstranges von der Strangführung und einem eine Gleit- oder Rollenbahn aufweisenden Transportwagen, mit dem der Anfahrstrang zu einem Einlaufteil der Strangführung transportierbar ist, wobei der Transportwagen an seinen beiden Enden jeweils ein bremsund antreibbares Kettenrad aufweist.
Eine Einrichtung dieser Art ist aus der AT-PS Nr. 358755 bekannt. Über die beiden Kettenräder des Transportwagens ist eine endlose Kette geführt. Diese Kette weist an einer Stelle einen an der Kette schwenkbar gelagerten Mitnehmer auf, der mit dem hochgehobenen Strang in Eingriff bringbar ist.
Ein Problem bei dieser Einrichtung stellt die Übergabe des hochgehobenen, -zig Tonnen schweren Anfahrstranges an den schwenkbaren Mitnehmer dar, denn der Anfahrstrang muss bei der bekannten Einrichtung mittels des Hubmittels nicht nur gehoben, sondern durch Verfahren des Hubmittels mit einer am Anfahrstrang vorgesehenen Öse genau auf den Mitnehmer aufgehängt werden, wobei der Mitnehmer während dieses Vorganges etwa horizontal am hinteren Kettenrad von diesem weggerichtet in Stellung gebracht ist. Das horizontale Verfahren des am Hubmittel hängenden Anfahrstranges ist infolge möglicher Pendelbewegungen des Anfahrstranges problematisch, so dass das Aufhängen des Anfahrstranges an dem Mitnehmer eine heikle Arbeit darstellt.
Weiters ist die bekannte Einrichtung infolge der um die Kettenräder geführten Kette aufwendig, denn diese Kette muss entsprechend dem Gewicht des Anfahrstranges dimensioniert sein.
Aus der EP-Bl - 6781 ist es bekannt, den Anfahrstrang in einen winkelförmigen Köcher einzufädeln. Dieser Köcher weist ein mit dem Anfahrstrang in Eingriff gelangendes antreibbares Kettenrad auf. Zur Aufnahme des Anfahrstranges befindet sich der Köcher in der Strangführung. Nach Aufnahme des Anfahrstranges und Fixieren des Anfahrstranges in dem Köcher mittels des Kettenrades wird der Köcher mittels einer eigenen Hubeinrichtung auf die Höhe der Giessbühne gefördert, um 1800 geschwenkt und zur Kokille verfahren, worauf der Anfahrstrang mittels des Kettenrades in die Kokille abgesenkt wird.
Diese Einrichtung ist besonders aufwendig, da die Hubeinrichtung nicht nur den-zig Tonnen schweren Anfahrstrang, sondern auch den mindestens gleich schweren Köcher samt Kettenrad zu heben hat. Ein weiteres Problem stellt bei dieser Einrichtung der grosse Platzbedarf dar, insbesondere der Platzbedarf auf der Giessbühne in vertikaler Richtung, wodurch eine grosse Bauhöhe der Anlage verursacht wird.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei der trotz geringer Bauhöhe eine einfache und sichere Manipulation des Anfahrstranges möglich ist, wobei der maschinenbauliche Aufwand der Einrichtung möglichst gering ist. So soll insbesondere der Transportwagen möglichst leicht gestaltet sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Kettenräder direkt mit den Gliedern des Anfahrstranges in Eingriff bringbar sind, wobei das Kettenrad am hinteren Ende des Transportwagens eine den hochgehobenen Anfahrstrang an das Kettenrad pressende Klemmeinrichtung aufweist, die aus einer Klemmposition in eine im Abstand vom Kettenrad befindliche Freigabeposition bringbar ist. Durch die Klemmeinrichtung ist es möglich, den Anfahrstrang, d. h. sein mit dem Kettenrad in Eingriff bringbares Glied, kontrolliert an das Kettenrad anzupressen, ohne dass die Hubeinrichtung eine Fahrbewegung ausführen muss, wodurch ein Pendeln des Anfahrstranges während dieses heiklen Vorganges möglichst vermieden wird.
Zweckmässig umfasst die Klemmeinrichtung mindestens eine bogenförmige, in Klemmposition koaxial zum Kettenrad ausgebildete Führungskufe, wobei vorteilhaft die Führungskufe an einem am Transportwagen angeordneten und in dessen Längsrichtung bewegbar geführten Manipulator befestigt ist und die Führungskufe am Manipulator verschwenkbar gelagert ist.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Klemmeinrichtung zusätzlich zur Führungskufe eine in Längsrichtung des Transportwagens vor-und zurückbewegbare, den Anfahrstrang an das Kettenrad bewegbare Andrückeinrichtung, wobei zweckmässig die Andrückeinrichtung am Manipulator in Längsrichtung des Transportwagens verschiebbar montiert ist.
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Zweckmässig ist das vordere, über dem Einlaufteil in Stellung bringbare Kettenrad ebenfalls mit einer mit dem Anfahrstrang in und ausser Kontakt bringbaren Führungskufe versehen.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei Fig. l eine Gesamtansicht einer Stranggiessanlage in Verbindung mit der erfindungsgemässen Einrichtung zeigt. Fig. 2 stellt ein Detail der Fig. l in grösserem Massstab teilweise geschnitten dar.
Fig. 3 ist eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2. In Fig. 4 ist ein mittels des Kettenrades geförderter Anfahrstrang im Detail dargestellt. In den Fig. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform in zu den Fig. 2 und 3 analoger Darstellung gezeigt. Fig. 7 zeigt das vordere Ende des Transportwagens.
In Fig. l ist mit --1-- eine Durchlaufkokille bezeichnet, an die nach unten zu eine Strangführung anschliesst. --2-- ist die Biegezone der Strangführung, in der der gegossene Strang aus der Vertikalen in einen Kreisbogen gebogen wird. In einem an die Biegezone --2-- anschliessenden kreisbogenförmigen Führungsgerüst --3-- sind neben einer Anzahl von (nicht dargestellten) nicht angetriebenen Rollen antreibbare, an einen Anfahrstrang anstellbare Rollen --4-- gelagert. Der Anfahrstrang muss von oben durch die Kokille so weit in die Strangführung eingebracht werden, bis die ersten antreibbaren Rollen ihn ergreifen und ihn nach unten befördern.
(Der Anfahrstrang ist in dieser Stellung in der Strangführung strichliert angedeutet.) In der Richtzone --5-- wird der kreisbogenförmig gebogene Gussstrang gerade gerichtet. --6-- ist ein horizontales Strangführungsgerüst. Zwischen dem kreisbogenförmigen Führungsgerüst --3--, der Richtzone --5-- und dem horizontalen Strangführungsgerüst --6-- sind Treibrollen --7-- vorgesehen. Am Ende des horizontalen Strangführungsgerüstes --6-- befinden sich weitere Treibrollen --8--.
Den Treibrollen --8-- nachgeordnet ist eine Auskuppeleinrichtung --9-- zum Trennen des An- fahrstrangkopfes vom Warmstrang. In Strangausziehrichtung ist eine gerade Strangführung - nachgeordnet. Anschliessend an diese Strangführung --10- sind ortsfeste Führungen - -11-, die am Gerüst --12-- der Anlage befestigt sind, vorgesehen, in welchen Führungen ein Hubmittel --13-- einer Hubeinrichtung, beispielsweise ein Kranhaken des Hallenkranes, vertikal führbar ist. Der Kranhaken ist mit einem Bolzen --14-- am Fussende --15-- des Anfahrstranges --16-- in Eingriff bringbar, so dass der Anfahrstrang --16-- mit seinem Fussende --15-- voran in die Höhe der Giessbühne --17-- hebbar ist.
Die daran in Strangausziehrichtung anschliessende Brennschneideinrichtung ist mit --18-- bezeichnet.
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--17-- istu. zw. aus einer in Fig. l mit vollen Linien dargestellten Stellung bei den Führungen --11-- in die in Fig. l mit strichlierten Linien dargestellte Einfädelstellung bei der Kokille --1--. Dieser Transportwagen --19-- weist sowohl am vorderen Ende als auch am hinteren Ende jeweils ein Kettenrad --21, 22-- auf, wobei jedes Kettenrad mit Ausnehmungen --23-- versehen ist, in die die Glieder --24-- des Anfahrstranges verbindenden Gelenkbolzen --25-- des Anfahrstranges --16-- einsetzbar sind, so dass der Anfahrstrang --16-- als Kette fungiert.
Zwischen den Kettenrändern --21, 22-- ist eine Rollenbahn --26-- vorgesehen, die auch als Gleitbahn ausgebildet sein kann, entlang der der Anfahrstrang --16-- vom hinteren zum vorderen Kettenrad bewegbar ist. Beide Kettenräder - 21, 22-sind antreibbar und bremsbar.
Um den Anfahrstrang-16-- mit dem hinteren Kettenrad --22-- nach Hochheben des Anfahrstranges in Eingriff zu bringen, so dass er mit dem hinteren Kettenrad --22-- einerseits weiter hochgehoben und anderseits auf die Rollenbahn --26-- gefördert werden kann, ist am hinteren Ende des Transportwagens --19-- eine Klemmeinrichtung --27-- vorgesehen. Diese Klemmeinrichtung - weist einen auf Schienen --28-- des Transportwagens --19-- in Längsrichtung des Transportwagens verfahrbaren Manipulator --29-- auf. Das Verfahren des Manipulators wird mittels Druckmittelzylinder --30-- bewerkstelligt.
An dem Manipulator --29-- sind Führungskufen --31-- schwenkbar befestigt. Diese Führungskufen --31-- weisen in Klemmposition A, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist, einen zum Kettenrad - koaxial angeordneten Kufenteil --32-- auf, der verhindert, dass die Gelenkbolzen --25-des Anfahrstranges --16-- aus den Ausnehmungen --23-- des Kettenrades --22-- gleiten. Durckmittelzylinder --33-- dienen dazu, die Führungskufen --31-- aus der in Fig. 2 mit strichpunktierten Linien dargestellten Position B in die in Fig. 2 mit vollen Linien dargestellte Klemmposition A zu verschwenken.
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Am Manipulator --29-- ist weiters eine in Längsrichtung des Transportwagens --19-- verschiebbare Andrückeinrichtung --34-- befestigt, wobei die Andrückeinrichtung --34-- gegenüber dem Manipulator --29-- mittels eines Druckmittelzylinders --35- verschiebbar ist. Diese Andrückeinrichtung - weist an der zum Kettenrad gerichteten Seite Ausnehmungen --36-- auf, die an zwei die Glieder --24-- des Anfahrstranges --16-- verbindenden Gelenkbolzen --25-- anpressbar sind.
Das vordere Ende des Transportwagens --19-- weist ebenfalls Führungskufen --37-- auf, die mittels eines Druckmittelzylinders --38-- aus einer Eingriffsposition D mit dem Anfahrstrang - in eine vom Kettenrad --21-- abgerückte Position E verschiebbar sind. Diese Führungskufen - könnten auch verschwenkbar am Transportwagen gelagert sein.
Die Funktion der Einrichtung ist folgende :
Zu Beginn des Giessens wird der Transportwagen --19-- in die in Fig. l mit vollen Linien dargestellte Stellung gebracht, der Manipulator --29-- wird in die rückwärtige Position verfahren und die Führungskufen --31-- werden vom Kettenrad möglichst weit weg geschwenkt, so dass sich die Führungskufen --31-- in der in Fig. 2 mit strichlierten Linien dargestellten Freigabeposition C befinden.
In dieser Position C ist zwischen den Führungskufen --31-- und dem hinteren Kettenrad --22-- ein --22-- ein Abstand --39-- vorhanden, so dass es möglich ist, das Hubmittel, d. h. den Kranhaken --13--, durch den freien Raum zwischen dem als Doppelscheibe ausgebildeten Kettenrad --22--, den aussenseitig der Scheiben --40-- des Kettenrades --22-- angeordneten Führungskufen - und der in rückwärtiger Position befindlichen Andrückeinrichtung --34-- und durch den
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--41-- des Transportwagens --19- abwärtsmungen --23-- des hinteren Kettenrades --22-- zu liegen kommen, worauf der Manipulator --29-möglichst nahe zum Kettenrad verfahren wird.
Durch anschliessendes Betätigen der Druckmittelzylinder --33 und 35--, die die Andrückeinrich- tung-34-und die Führungskufen --31-- in die in Fig. 2 mit vollen Linien dargestellte Klemmposition A bewegen, wird der zunächst in geringer Distanz hinter dem Kettenrad --22-- in Stellung gebrachte Anfahrstrang --16- mit seinem Fussende --15-- gegen das Kettenrad --22-- gepresst, wobei die Gelenkbolzen --25-- in die Ausnehmungen --23-- des Kettenrades --22-- hineingedrückt werden.
Anschliessend an diesen Vorgang wird die Andrückeinrichtung --34-- zurückgezogen, wobei jedoch der Manipulator --29-- in vorderer, dem Kettenrad --22-- möglichst naher Stellung verbleibt. Durch Antreiben des Kettenrades mittels des bremsbaren Antriebes-42-- lässt sich der Anfahrstrang --16-- weiter heben, wobei das Fussende --15-- über die Rollenbahn --26- so weit bewegt wird, bis es mit seinem letzten Gelenkbolzen --24-- in eine Ausnehmung --23- des vorderen Kettenrades --21-- eingreift.
Die Führung des Anfahrstranges mittels der Führungskufen --31-- ist in Fig. 4 dargestellt.
Es ist ersichtlich, dass die Führungskufen --31-- so weit gegen das Kettenrad --22-- in Klemmposition A bewegt sind, dass zwar der Anfahrstrang --16-- entlang der Führungskufen --31-- gleiten kann, jedoch die Gelenkbolzen --25-- aus den Ausnehmungen --23-- des Kettenrades --22-- nicht hinausgleiten können.
Zum Einbringen des Anfahrstranges --16-- in die Strangführung wird der Transportwagen -19-- zur Kokille--1--verfahren, u. zw. so weit, bis das vordere Kettenrad --21-- mit seinem vorderen Umfangsteil über der Kokille --1-- zu stehen kommt, worauf der Anfahrstrang durch Antreiben des vorderen Kettenrades --21-- durch die Kokille-l-hindurch in die Strangführung abgesenkt wird, bis er von den ersten antreibbaren Rollen --4-- arfasst wird. Während des Absenkens
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Gemäss der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform ist die Andrückeinrichtung - nicht am Manipulator befestigt, sondern koaxial zur Achse --43-- des hinteren Kettenrades - 22-- mittels Druckmittelzylinder --44-- angelenkt. Durch Betätigen der Druckmittelzylinder - kann die Andrückeinrichtung --34- aus der mit strichpunktierten Linien dargestellten Lage F in die mit vollen Linien dargestellte Lage G gezogen werden, wodurch wieder die letzten
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beiden Gelenkbolzen --25-- des Fussendes --15-- des Anfahrstranges --16-- in die Ausnehmungen - des Kettenrades pressbar sind.
Während der ersten Viertelumdrehung des Kettenrades --22-bleibt die Andrückeinrichtung --34-- in dieser Position, so dass sie in die in Fig. 4 mit strichlierten Linien dargestellte Position verschwenkt wird. Erst in dieser Position werden die Druckmittelzylinder --44-- in die Gegenrichtung beaufschlagt, so dass die Andrückeinrichtung --34-- vom Kettenrad --22-- radial ein Stück entfernt wird. Anschliessend wird die Andrückeinrichtung --34-- mittels einer Schwenkeinrichtung --45-- entgegengesetzt zur Drehrichtung des Kettenrades --22-- zurückver- schwenkt, bis sie am Manipulator aufsitzt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Einbringen eines aus aneinander angelenkten Gliedern gebildeten Anfahrstranges in eine Stranggiessanlage von oben, mit einer Hubeinrichtung zum Erfassen und Anheben des Anfahrstranges von der Strangführung und einem eine Gleit- oder Rollenbahn aufweisenden Transportwagen, mit dem der Anfahrstrang zu einem Einlaufteil der Strangführung transportierbar ist, wobei der Transportwagen an seinen beiden Enden jeweils ein brems-und antreibbares Kettenrad aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenräder (21, 22) direkt mit den Gliedern (24) des Anfahrstranges (16) in Eingriff bringbar sind, wobei das Kettenrad (22) am hinteren Ende des Transportwagens (19) eine den hochgehobenen Anfahrstrang (16) an das Kettenrad (22) pressende Klemmeinrichtung (27) aufweist, die aus einer Klemmposition (A) in eine im Abstand (39)
vom Kettenrad (22) befindliche Freigabeposition (C) bringbar ist.