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Verfahren zur Herstellung einer besonders für Buchdruckklischees geeigneten plastischen Masse aus Kasein.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung einer plastischen Masse aus Kasein.
Die neue Masse fasst sich leicht formen, nimmt Eindrücke leicht und scharf auf und besitzt den Vorteil, keine oder nur geringe Schwindung zu besitzen.
D) o HerstcUung plastischer Massen unter Verwendung von Kasein ist bekannt. Man hat bereits Kasein mit verschiedenen Stoffen gemischt, um in dieser Weise plastische Massen zu erhalten. In vielen Fällen verfuhr man derartig, dass Kasein in Lösung gebracht wurde und dass diese Lösung zur Herstellung plastischer Massen verwendet wurde. Es hat sich al) er gezeigt, dass gerade eine vollständige Lösung des Kaseins vermieden werden
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darin, dass trockenes, unlösliches Kasein mit einem Lösungsmittel für Kasein befeuchtet wird, aber nur in so geringer Menge, dass eine vollständige Lösung des Kaseins nicht
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Kasein wird mit einem Härtungsmittel, z. B. Gerbstoffen, Formaldehyd oder Hexamethylen- tetramin, Chromaten, Bichromaten u. s. w. versetzt.
Bei der Anwendung von IIexamethylen- tetramin, welches sich besonders bewährt hat, ist es vorteilhaft, dem Kasein einen sauer reagierenden Stoff, z. B. eine Säure, zuzusetzen, damit die Abspaltung von Formaldehyd aus dem Hexamethylentetramin begünstigt wird. Da manche Gerbstoffe alkalisch reagieren und die Härtung des Kaseins dann weniger gut eintritt. so setzt man auch in diesem
Falle sauer reagierende Stoffe zu. Man kann auch noch Füllmassen, wie Barytweiss, Zink- karbonat, Kalziumcarbonat u. dgl. zusetzen, wie derartige Füllstoffe ja auch zu anderen plastischen Massen bereits zugesetzt wurden. Die Mischung kommt in angewärmte Formen und wird unter Anwendung von Druck und Wärme in die gewünschte Form, z. B. Platten oder Stäbe und dergleichen, gebracht.
Das Material eignet sich auch ganz besonders zur IJerstp]lnng von Druck- und Prägeformen.
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Es ist bereits bekannt, aus Kasein und Kaseinlösungen plastische Massen herzustellen und dieselben nach dem Formen oberflächlich zu härten. Nach dem vorliegenden Verfahren erzielt man aber ein wesentlich besseres Material, welches gar nicht oder sehr wenig schwindet und seine Elastizität dauernd behält. Es wird dies dadurch erreicht, dass in der Masse nur ausserordentlich wenig Flüssigkeit vorhanden ist und dass die Härtung nicht nur oberflächlich, sondern in der ganzen Masse stattfindet. Von den Kaseinkitten, bei welchen auch Zusätze von Gerbstoffen und dergleichen verwendet wurden, unterscheidet sich das Produkt nach dem. vorliegenden Verfahren dadurch, dass es nicht klebt.
Kitt- ähnliche Massen aus Kasein werden im allgemeinen durch Zusatz von Borax, Soda oder Kalziumhydrat hergestellt, wobei aber ein derartiger Überschuss von Alkali zuges, n sein muss, dass immer stark alkalische Massen oder Lösungen entstehen, wodurch die klebenden Eigenschaften der Kitte erreicht werden.
Die Mengenverhältnisse für das vorliegende Verfahren können etwa die folgenden sein : 100 Teile trockenes Kasein, 10 Teile Quebrachoextrakt werden mit 20 Teilen lOprozentigem Hexamethylentetramin in saurer Lösung vermischt. Die Gerbstoffe können sowohl in trockenem wie gelöstem Zustande angewendet werden. Von den Gerbstoffen hat sich besonders Quebrachoextrakt bewährt. Man kann auch verschiedene Härtungsmittel miteinander gemischt anwenden, z. B. Gerbstoffe und Formalin zusammen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer besonders für Buchdruckklischees geeigneten, plastischen Masse aus Kasein, dadurch gekennzeichnet, dass unlösliches Kasein mit sehr geringen Mengen eines Lösungsmittels des Kaseins unter Vermeidung der vollständigen Lösung befeuchtet und mit einem Härtungsmittel gemischt unter Druck und Wärme gepresst wird.
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