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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Veränderung der Hubgeschwindigkeit einer Kippvorrichtung eines Müllwagens mit hydraulisch über einen Schwenkhebel gesteuertem Kippstuhl.
Bei einem Müllwagen greifen die Hydraulikzylinder an einem bestimmten Punkt der Seitenwangen des
Kippstuhles unterhalb des Hauptschwenklagers des Stuhles am Müllwagenaufbau an. Durch diesen kinematischen
Aufbau und die Charakteristik des hydraulischen Antriebes ergibt sich eine ganz bestimmte Hub- und
Senkgeschwindigkeit des Kippstuhles. Damit ist auch die Zeit, die für einen kompletten Entleervorgang eines
Behälters benötigt wird, vorgegeben.
Nun hat sich in der Praxis gezeigt, dass insbesondere bei Universal-Müllwagen die Geschwindigkeit des
Hebens und Senkens den grossen Müllbehältern (1000 l Inhalt) angepasst ist.
Hier muss der Vorgang mit Kraft und infolge des grossen Gewichtes langsam erfolgen. Da die Hub- und
Senkgeschwindigkeit unveränderbar ist, erfolgt somit die Entleerung auch der kleinen Ringtonne mit einem
Fassungsvermögen bis zu 100 l Inhalt ebenso langsam. Der Gesamtwirkungsgrad dieses Fahrzeuges ist somit bei gemischtem Einsatz nicht besonders hoch.
Die Kombination einer Grossraumschüttung mit einer kleinen Mülltonnenschüttung ist bekannt. Die Hubgeschwindigkeit wird jedoch dabei nicht verändert, denn die Schwenkbewegung wird von einer Schwenkwelle ausgeführt, ganz gleich ob grosse oder kleine Behälter gekippt werden.
Es ist in diesem Zusammenhang eine Verriegelung bekannt, die einen zusätzlichen Träger für Normalsystem-Müllgefässe in der Arbeitsstellung hält. Dieser Träger kann abgeschwenkt werden, so dass er nicht stört, wenn Grossraumgefässe mittels der dafür vorgesehenen Hauptträger entleert werden. Die Verriegelung besteht aus einer in eine Nase einrastenden, federbelasteten Klinke, wobei ein Handgriff zur Betätigung vorgesehen ist.
Die Erfindung zielt darauf ab, die genannten Nachteile der unveränderlichen Hub- und Senkgeschwindigkeit zu vermeiden, ohne einen regelbaren Antrieb vorsehen zu müssen. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Schwenkhebel in mindestens zwei Schwenkstellungen um seine kippstuhlseitige Drehachse um den Lagerzapfen am Kippstuhl feststellbar ist und der freie Schwenkhebelarm an der Kolbenstange des Hydraulikzylinders angelenkt ist. Durch Umschwenken des Schwenkhebels am Kippstuhl kann somit der wirksame Hebelarm verkürzt werden, was bei gleichbleibendem Hydraulikantrieb eine raschere Bewegung des Kippstuhles zur Folge hat. Insbesondere ist es zweckmässig, wenn zur Lagefixierung der Schwenkstellungen im Schwenkhebel und in der Wange des Kippstuhles Bohrungen vorgesehen sind und ein Steckbolzen in die Bohrungen einsetzbar ist.
Es braucht somit lediglich der Steckbolzen herausgezogen und durch Betätigung der Hydraulik der kleine Schwenkhebel relativ zum Kippstuhl verschwenkt und in dieser neuen Stellung durch den Steckbolzen arretiert werden. Damit ist die Umschaltung bereits vollzogen.
Um den Steuerhebel der Hydraulik beim Absenken des Kippstuhles nicht ständig festhalten zu müssen, ist es zweckmässig, wenn eine Federraste zum Feststellen des Hebels vorgesehen ist und zur Rückstellung des Steuerhebels am Kippstuhl eine Nase angeordnet ist, die bei Erreichen der abgesenkten Stellung ein Gestänge verschiebt und der Betätigungshebel aus der eingerasteten Stellung über das Gestänge rückstellbar ist. Somit wird der hydraulische Antrieb bei Erreichen der abgesenkten Stellung automatisch abgeschaltet.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Die Zeichnung zeigt eine Seitenansicht des Heckteiles eines Universal-Müllpresswagens.
Der Kippstuhl--l--ist um die horizontale Lagerung--2--hochschwenkbar. An seinem hinteren Ende sind verschiedene Greifer vorgesehen, die entweder grosse Müllbehälter oder kleine Abfalltonnen (Ringtonnen) unterfangen. Beim Umschwenken des Kippstuhles öffnet sich der Behälterdeckel und der Abfall gelangt in die Aufnahmewanne des Fahrzeuges. Die Hub- und Senkbewegung wird durch den Druckzylinder, in der Regel Hydraulikzylinder--3--, hervorgerufen, der einerseits am Rahmen des Fahrzeuges und anderseits
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--4-- des Kippstuhles --1-- unterhalb- 7 und 8-um einen Winkel verdrehbar, wenn der arretierende Steckbolzen --9-- aus der Bohrung im Schwenkhebel, die sich in der Wange --4-- fortsetzt, entfernt wird.
Der Schwenkhebel --5-- kann somit aus der gezeichneten Stellung in die strichliert angedeutete Stellung abgeschwenkt werden. Dazu muss, wie bereits ausgeführt, einerseits der Steckbolzen --9-- entfernt und die Kolbenstange des Zylinders--3-- etwas eingefahren werden. Die neue Lage des Schwenkhebels --5-- wird mit Hilfe des Steckbolzens-9-arretiert (Bohrung--10--).
Auf diese Weise wurde die kinematisch wirksame Kraftarmlänge des einarmigen Hebels (Wange--4-) vervielfacht. Das bedeutet, dass bei gleichbleibender Charakteristik des Hydraulikantriebes die Hub- und Senkgeschwindigkeit im ausgezeichneten Fall gemäss der Zeichnung wesentlich grösser ist als im strichliert gezeichneten Fall bei abgeschwenktem Schwenkhebel-5--. Die erstgenannte, voll gezeichnete Stellung wird somit als Eilgang für leichte, relativ kleine Tonnen, wie z. B. Ringtonnen, mit 100 I Inhalt verwendet, während die letztgenannte Stellung für schwere Müllbehälter (10001 Inhalt) geeignet ist, da der Vorgang langsam vor sich geht und wesentlich mehr Kraft zur Verfügung steht.
Beim Absenkvorgang musste bisher der Hebel --15-- von einer Bedienungsperson in der"Ein"-Stellung
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für die Hydraulik gehalten werden. Um dies zu vermeiden, ist eine Federraste-16-am Wagenkasten angeordnet, mittels welcher der Hebel in der genannten Stellung beim Absenkvorgang des Kippstuhles festgehalten wird. Ist die untere Stellung erreicht, dann kommt die Nase-17-zur Wirkung, die oberhalb des Lagers --2-- an der Wange --4-- angeordnet ist. Sie nimmt einen Haken --18-- mit, der über das Gestänge--19--den Hebel--15--aus der Raste--16--zieht, wodurch die Hydraulik abgeschaltet wird und somit der Absenkvorgang beendet ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Veränderung der Hubgeschwindigkeit einer Kippvorrichtung eines Müllwagens mit
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Schwenkhebel (5) in mindestens zwei Schwenkstellungen um seine kippstuhlseitige Drehachse um den Lagerzapfen (6) am Kippstuhl (1) feststellbar ist und der freie Schwenkhebelarm an der Kolbenstange des Hydraulikzylinders (3) angelenkt ist.
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