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In der österr. Patentschrift Nr. 228719 ist eine Einrichtung zum staubfreien Entleeren von Kehrichteimern beschrieben. Diese Einrichtung weist eine über dem Entleerungsraum angebrachte Haube auf, in welcher eine um eine horizontale Achse schwenkbare Schwenkplatte angeordnet ist. Ferner ist an einem ebenfalls um diese Achse schwenkbaren Schwenkhebel ein zur Aufnahme eines Kehrichteimers dienender und gegenüber dem
Schwenkhebel mittels eines Gelenkmechanismus parallel verschiebbarer Korb vorhanden, der mittels einer doppeltwirkenden hydraulischen Presse, die in einer ersten Phase des Entleerungsvorganges auf den
Schwenkhebel einwirkt, in welcher der Korb aus einer in Bodennähe befindlichen Ruhestellung in eine
Verriegelungsstellung gehoben wird. In dieser Verriegelungsstellung wird der Korb unter Festklemmung des Eimers mit der Schwenkplatte verriegelt.
Dabei kommt der Eimerdeckel in eine sein Öffnen gestattende Öffnung der Schwenkplatte zu liegen und wird mit einem hinter der letzteren angeordneten Staubblech gekuppelt, das sich in einer zweiten Phase des Entleerungsvorganges in bezug auf die Schwenkplatte verschwenkt und dadurch den Eimer öffnet. Am Ende der zweiten Phase befindet sich dann der Eimer in gekippter Stellung über dem Entleerungsraum.
Bei der bekannten Entleerungsanordnung ist zwischen Korb und Schwenkplatte eine ziemlich komplizierte mechanische Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, die manchmal nicht einwandfrei arbeitet, nämlich dann, wenn stark deformierte Deckel von überfüllten Eimern die Schwenkplatte aus ihrer Soll-Lage verdrängen, bevor die Verriegelung stattgefunden hat.
Zur Vermeidung dieses Nachteiles zeichnet sich die Einrichtung nach der Erfindung dadurch aus, dass die Presse einerseits an dem Schwenkhebel und anderseits an mindestens einem mit der Schwenkplatte fest verbundenen ersten Arm od. dgl. angelenkt ist, so dass diese Presse gegensinnig einerseits auf den Korb und anderseits auf die Schwenkplatte einwirkt und diese so in der Verriegelungsstellung aufeinander drückt, und dass ferner eine zweite Presse vorgesehen ist. welche einerseits an mindestens einem mit der Schwenkplatte fest verbundenen zweiten Arm od. dgl. und anderseits an der Haube angelenkt ist, so dass in der zweiten Phase des Entleerungsvorganges durch Ausfahren der Kolbenstange dieser zweiten Presse die Schwenkplatte und der mit ihr verriegelte Korb mit dem festgeklemmten Eimer in die Entleerungsstellung geschwenkt werden.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht einer Entleerungseinrichtung für Kehrichteimer in der Ruhestellung, Fig. 2 eine Rückansicht nach Fig. 1, Fig. 3 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung der Einrichtung in der Verriegelungsstellung, Fig. 4 eine weitere, Fig. 1 entsprechende Darstellung der Einrichtung in der Entleerungsstellung und Fig. 5 ein hydraulisches Schema.
Die dargestellte Entleerungsvorrichtung ist am hinteren Ende--l--eines Kehrichtsammelwagens angebracht, der einen Raum--2--aufweist, in welchen der Kehricht durch eine Öffnung--3--entleert werden soll. Im unteren Teil des Entleerungsraumes --2-- befindet sich eine nicht dargestellte Stopfvorrichtung, die den Kehricht in üblicher Weise in den Sammelkasten stopft. Zur Aufnahme eines nur in den Fig. 3 und 4 strichpunktiert angedeuteten Kehrichteimers--4--ist ein Korb--5--vorgesehen, der zwei etwa hufeisenförmige Trag-und Stützteile--6 und 7--aufweist, die durch streifenförmige Längsteile--S-- miteinander verbunden sind.
Der Eimer wird in Richtung des pfeiles --9-- von Fig. 1 in den Korb--5-- eingebracht, wobei der am Rand des Eimers üblicherweise vorhandene Flansch auf einen starken Flansch --10- des etwas grösseren, oberen hufeisenförmigen Teiles-6-zu liegen kommt. Der Korb --5-- liegt in seiner Ruhestellung nach Fig. 1 so nahe am Boden, dass dabei ein Heben des Eimers nicht notwendig ist.
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ihrerseits bei-15 und 16-an zwei Schwenkhebeln-17--angelenkt sind. Jeder der beiden Hebel --13- ist ferner bei--18-an eine Doppellasche--19-angelenkt, die ihrerseits bei--20--mit einer Platte --21-- gelenkig verbunden ist.
Die Gelenkzapfen bilden zumindest angenähert Drehpunkte
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den Schwenkhebeln --17-- geführt wird. Die unteren Endteile--22 und 23-der Hebel-13 und 14-bilden einen zwischen 90 und 1200 liegenden Winkel a mit den Hauptteilen dieser Hebel, wodurch vermieden wird, dass sie das Manipulieren des auf dem Boden abgestützten Eimers bei seinem Einbringen in den Korb --5-- stören.
Die beiden Schwenkhebel --17-- sind um eine horizontale Achse --24-- schwenkbar ; indem ihre oberen Enden an einem der auf dieser Achse--24--aufgeschobenen Rohre--25--angeschweisst sind. Weiter unten sind die Schwenkhebel --17-- noch durch eine Traverse--26--verbunden, sowie durch ein Rohr-27-, das eine an ihren Enden, die Drehpunkte --15-- bildende Achse umgibt. Die Traverse --26-- weist zwei Rippen --28-- auf, die zur Lagerung eines Zapfens --29-- dienen, an dem das obere Ende einer Kolbenstange --30- angelenkt ist.
Die Kolbenstange--30--bildet einen Teil einer ersten hydraulischen Presse--31--, deren unteres Ende mittels eines Zapfens--32--am unteren Ende eines ersten Armes --33-- von U-förmigem Querschnitt angelenkt ist. Der erste Arm--33--ist oben mit einer Schwenkplatte--34--fest verbunden, an welcher auch die beiden weiteren Arme --21-- angeschweisst sind, die an den Enden des Rohres --25-- ebenfalls auf der Achse--24--schwenkbar gelagert sind.
Mit der
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Schwenkplatte --34-- sind ferner auch noch ein Anschlagnocken-35-, sowie die zweiten Arme-36fest verbunden, die zur Lagerung eines Zapfens --37-- dienen. Die Teile-33 bis 36 und 21-sind somit
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--24-- verschwenkbar.Platten --41-- angebracht, die oben an einem bodenteil --42-- einer Haube-43-befestigt sind.
Zur Steuerung der Pressen--39 und 31-- dienen zwei Ventile --44 und 45--, die Betätigungsorgane - 46 und 47-aufweisen, welche mit dem Anschlagnocken-35--, bzw. einem Anschlagplättchen --48-zusammenarbeiten. Das Ventil --44-- ist an einem der Schwenkhebel --17-- (rechts in Fig. 2) auf nicht näher gezeigte Art befestigt, während das Ventil --45-- an einer mit der Haube --43-- fest verbundenen Platte --49-- angebracht ist. Das Anschlagplättchen --48-- ist am ersten Arm-33-von U-förmigem Querschnitt angebracht.
Die Schwenkplatte --34-- weist eine Öffnung --50-- auf, die so gross ist, dass sich der Deckel --51-- (s.Fig.4) des Eimers --4-- öffnen kann, wenn letzterer mit seinem oberen Randflansch an der Schwenkplatte --34-- anliegt. Hinter der Schwenkplatte --34-- ist ein staubblech --52-- angeordnet,
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(s. Fig. 2)Seitenwände --60-- sind Winkeleisen --61-- angebracht, die unter Anwendung von in Fig. 1 und 2 bei - angedeuteten Schrauben zur Befestigung der Haube-43-an einer hinteren Wand-63-des Kehrichtwagens dient, welche eine etwa rechteckige Öffnung --64-- aufweist, durch die der vordere Teil der Haube --43-- hindurchgeschoben ist.
An jedem der beiden Supporte --54-- ist ferner ein kurzer Arm --65-- angebracht, dessen Ende durch eine Zugfeder --66-- mit dem Ende eines vom Staubblech --52-ausgehenden, kurzen Armes--67--verbunden ist. Die Zugfeder--66-ist bestrebt, das Staubblech - -52-- in seiner in den Zeichnungen dargestellten Relativlage zu seinen Supporten --54-- zu halten, an denen es anschlägt. Im Falle eines wegen überladung des Eimers --4-- nicht richtig schliessenden Eimerdeckels --51-- wird die Zugfeder--66--nachgeben unter Verschwenkung des Staubbleches --52-- um die Gelenke --53-- in Richtung des an Fig. 3 angegebenen Pfeiles-68-.
Beim normalen Entleerungsvorgang wird das Staubblech --52-- aber nur um die Scharniere --55- verschwenkt, u.zw. dadurch, dass bei einer durch die Presse --39-- bewirkten Schwenkung der Schwenkplatte --34-- um ihre Achse --24-- im
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zusammenarbeitet, um in der in Fig. 3 gezeigten Lage den Deckel--51-- mit dem Staubblech-52-zu kuppeln. Durch die Verschwenkung des Staubbleches --52-- wird daher der Deckel --51-- in die in Fig. 4 gezeigte Entleerungslage mitgenommen. Es wird bemerkt, dass auch in dieser Lage keine aus der Haube-43nach oben vorstehenden Teile vorhanden sind, wie z. B. die in der eingangs erwähnten bekannten Einrichtung vorhandenen, unter gewissen Umständen störenden schwenkbaren Kulissen.
Gemäss Fig. 5 ist zur Steuerung der Pressen-39 und 31-ausser der Ventile-44 und 45--, die automatisch betätigt werden, ein von Hand zu steuerndes Ventil --72-- vorgesehen, das drei mittels des Handgriffes --73-- einstellbare Stellungen für "Entleerung", "Ruhe" und "Rückstellen" hat, die in üblicher Weise durch die entsprechenden Verbindungen-74 bis 76-zwischen einer Drucköl liefernden Pumpe --77-- und einem Ölbehälter --79-- einerseits und den Ventilen-44, 45- bzw. den Pressen-39 und 31--anderseits dargestellt sind. Die Ventile --44 und 45-- haben je nur zwei Stellungen, nämlich eine Durchgangsstellung-80 bzw. 79--, und eine Sperrstellung-82 bzw. 81--.
In der dargestellten Ruhelage ist das Ventil --45-- offen und das Ventil--44--geschlossen. Die Kolbenstangen-30 und 38-- der doppeltwirkenden Pressen --31 bzw. 39-befinden sich in der eingezogenen Lage. Der untere Zylinderraum der Presse --31-- ist über die Verbindung --79-- und die Verbindungen --75-- sowohl mit der Pumpe --77-- als mit dem Behälter --78-- verbunden. Auch wenn der Antrieb der Pumpe eingeschaltet ist, kann sich somit in diesem unteren Zylinderraum kein Druck aufbauen, während allfällig am Ende des Rückstellvorganges noch in diesem Raum vorhandenes öl in den Behälter --78-- auslaufen kann.
Stellt man das Ventil --72-- auf "Entleeren", so wird der Kurzschluss zwischen dem Ausgang der Pumpe --77-- und dem Behälter --78-- unterbrochen, so dass Drucköl tuber-74, 79-in den unteren
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Raum der Presse--31--gelangt, während das aus deren oberen Raum verdrängte öl über--74--in den Behälter-78-abiliesst. Die Kolbenstange --30-- bewegt sich in die ausgezogene Lage, wobei sie über den Zapfen-29-, die Rippen --28-- und die Traverse-26-die Schwenkhebel-17-im Sinne des pfeiles --83-- von Fig.
1 um die Achse --24-- verschwenkt. Die Doppellaschen --19-- zwingen dabei die Hubhebel --13-, sich in bezug auf die Schwenkhebel --17-- im Sinne des Pfeiles--84--um die Doppelpunkte --15-- zu schwenken, so dass der durch die Führungshebel --14- parallel zu den Schwenkhebeln --17-- geführte Korb --5-- sich längs dieser Schwenkhebel --17-- nach oben bewegt.
Der Korb --5-- mit dem darin eingesetzten Eimer --4-- kommt dadurch in die Lage von Fig. 3, in welcher der obere Randflansch des Eimers--4-am Rande der Öffnung --34'-- der Schwenkplatte --34--
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--31-- aufPresse --31-- wirkt sowohl auf den Korb --5--, bzw. den Eimer-4-als auch auf die Schwenkplatte - -34-, um diese Teile-5, 34-gegeneinander zu drücken, im Gegensatz zu der vorbekannten Einrichtung, bei welcher die Presse zu diesem Zwecke lediglich auf den Korb wirkte. Die zum Zurückholen der Schwenkplatte --34- aus der Entleerungslage nach Fig. 4 erforderliche Verriegelung zwischen der Schwenkplatte-34und dem Korb --5-- wird somit durch die Presse--31--hergestellt, und aufrechterhalten, so lange die Kolbenstange --30-- sich in ihrer ausgezogenen Lage befindet.
Eine mechanische Verriegelungsvorrichtung ist nicht mehr notwendig, so dass auch die Störungen vermieden sind, die bei stark deformiertem Eimerdeckel durch ein Versagen dieser Verriegelungsvorrichtung hervorgerufen werden konnten.
Bei Erreichung der Verriegelungslage nach Fig. 3 trifft das Betätigungsorgan --46-- des an dem rechtsseitigen Schwenkhebel-17-befestigten Ventils-44-auf den Anschlagnocken--35--, wodurch dieses Ventil --44-- automatisch geöffnet wird. Nun gelangt Drucköl von der Pumpe --77-- über die Verbindungen-74 und 80-in den unteren Raum der Presse-39--, so dass deren Kolbenstange-38-
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01Teile-33 bis 36 und 21-im Sinne des Pfeiles --86-- von Fig.4 zusammen mit dem Gelenkmechanismus - 13 bis 20,26 bis 28--, der Presse --31-- und dem den Eimer --4-- enthaltenden Korb --5-- bis in die Entleerungslage,
wobei sich in der bereits beschriebenen Weise das Staubblech --52-- um die Scharniere --55-- verschwenkt und den mit ihm gekuppelten Eimerdeckel--51--öffnet. Bei dieser Bewegung entfernt
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Anschlagplättchen-48-vom Betätigungsorgan--47--des--5-- mit der Schwenkplatte --34- aufrecht erhalten bleibt.
Um die Einrichtung in die Ruhelage zurückzustellen, wird das Steuerventil --72-- so betätigt, dass es die Verbindungen--76--herstellt. Das Drucköl fliesst nun über--76--in den oberen Raum der Presse
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-39--,Kolbenstange -38-- in die Lage nach Fig. 3 zurückgebracht. Am Schluss der Einzugsbewegung der Kolbenstange --38-- wird das Ventil --45-- durch ein am Anschlagplättchen--48--anschlagendes Betätigungsorgan --47-- wieder geöffnet, so dass Drucköl nun auch in den oberen Raum der Presse--31gelangt, weil das in deren unterem Raum befindliche Öl über --79 und 76-in den Behälter --78-abfliessen kann.
Dadurch wird die Kolbenstange --30-- eingezogen, die Verriegelung gelöst, der zum Heben und Schwenken des Korbes--5-dienende Gelenkmechanismus-13 bis 20,26 bis 28-wieder in die Ruhelage gebracht, und schliesslich auch das Ventil --4-- wieder geschlossen.
Es sei erwähnt, dass im vorliegenden Zusammenhang der Ausdruck "Ventil" im allgemeinsten Sinne zu verstehen ist, so wie dies bei Fachleuten solcher hydraulischer Steuerungen üblich ist, die diesen Ausdruck auch dann benutzen, wenn es sich um Absperr- und Steuerorgane handelt, die vom konstruktiven Standpunkt aus eigentlich als "Schieber" zu bezeichnen wären.
Es wird ferner hervorgehoben, dass bei der beschriebenen Einrichtung die beiden Pressen--31 und 39-innerhalb eines Raumes angeordnet sind, der zwischen den Seitenwänden Haube--43-liegt.
Dies ist im Gegensatz zu andern, bekannten Einrichtungen, bei denen ausserhalb dieser Ebenen zwei Pressen angeordnet sind, die auf die Schwenkplatte einen auf den Korb hin gerichteten Druck ausüben, ohne aber selbst auch über einen anders ausgebildeten Mechanismus auf den zu hebenden und zu schwenkenden Korb einzuwirken.
Die Entleerungseinrichtung muss nicht unbedingt an einem Kehrichtsammelwagen angebracht sein. Sie könnte z. B. auch zur staubfreien Entleerung von Kehrichteimern in einem Kehrichtverbrennungsofen dienen.
Wenn die Drehpunkte-11, 12,15, 16-nicht genau in den Ecken eines Gelenkviereckes angeordnet sind, so hat dies lediglich zur Folge, dass der Korb--5-nicht genau parallel zur Verbindungslinie der Drehpunkte-15, 16- geführt wird, ohne die Wirkungsweise der Einrichtung wesentlich zu ändern.