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Zusammenstellung der verwendeten Bezugsziffern
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1 Tonnenhalter 2 Hubrahmen 3 Kippgestell 4 Zylinder-Kolben-Aggregat
5 Schüttung 6 Müllsammelfahrzeug 7 Frontplatte 8 Schüttöffnung 9 Gelenkzapfen 10
Schüttungsgehäuse 11 Schwenkhebel 12 Kopf 13 Rückholfeder 14 Traverse 15 Halterahmen
16 Puffer 17 Lagerbolzen 18 Gelenkbolzen 19 Anker 20 Elektromagnet 21 Klinke 22
Dämpfungsbelag 23 Kippschulter 24 Nocke 25 Kolben 26 Nase 27 Auslösehebel 28 Rolle
29 Mülltonne 30 Rand 31 Halteschulter 32 Deckel
Hub-Kipp-Vorrichtung
für Müllsammelfahrzeuge Es handelt sich im Folgenden um eine Hub-Kipp-Vorrichtung
für Müllsammelfahrzeuge, zur Anordnung an einer Schüttung, welche mit einer einschwenkbaren,
eine Schüttöffnung aufweisenden Frontplatte versehen ist, mit einem an der Schüttung
angelenkten, mittels eines Gelenkbolzens einen zum Einhängen von Mülltonnen dienenden
Tonnenhalter tragenden, hydraulisch betätigten Hubrahmen.
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Die Vorrichtung findet insbesondere Anwendung zum Entleeren von genormten
Müllgroßbehältern mit 220 bzw. 120 Litern Inhalt in Müllsammelfahrzeuge, sie ist
aber ebensogut für das Entleeren von 35- bzw. 50-Liter Mülleimern sowie von 110-Liter
Mülltonnen geeignet.
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Hub-Kipp-Vorrichtungen für Müllsammelfahrzeuge müssen hohe Schüttleistungen
aufweisen und ein ungehindertes und vollständiges Entleeren des Müllgefäßes ermöglichen.
Hierzu bedarf es nicht nur eines betriebssicheren und einfachen Aufbaues, welcher
den ungewöhnlich harten Betriebsbedingungen
bei der Abfuhr von
Müll gewachsen ist, sondern auch zweckentsprechender Bewegungsabläufe beim Heben
und Kippen der Müllgefäße. Eine einfache Konstruktion hilft Betriebsstörungen und
Unfälle zu vermeiden, und die dem Verschleiß besonders ausgesetzten Teile der Vorrichtung
müssen schnell und möglichst ohne Inanspruchnahme von Fachkräften austauschbar sein.
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Es ist seit längerem eine Gruppe von Hub-Kipp-Vorrichtungen bekannt,
bei welchen ein bzw. zwei zunächst vertikal stehende Hubarme einen mittels zweier
hydraulischer Zylinder-Kolben-Aggregate heb- und senkbaren, zum Anhängen des Müllgefäßes
vorgesehenen Tonnenhalter tragen. Nach dem Anheben des Müllgefäßes in die Höhe der
in einer einschwenkbaren Frontplatte vorgesehenen Schüttöffnung werden Tonnenhalter
und Müllgefäß mittels einer dritten, seitlich an der Vorrichtung angebrachten, über
eine Zahnstange und ein Segmentritzel an der Schwenkachse des Hubarmes angreifenden
Hydraulik zum Zwecke des Entleerens hochgeschwenkt.
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Bei Vorrichtungen dieser Art geschehen Heben und Kippen somit unter
Verwendung getrennter Arbeitsorgane, was einen nicht unbeträchtlichen Aufwand erforderlich
macht, darüberhinaus ist ein Austausch der das Schwenken bewirkenden Hydraulik nur
durch geschultes Personal im Rahmen einer Werkstatt möglich.
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Hieraus ergab sich die Aufgabe, eine Hub-Kipp-Vorrichtung zu entwickeln,
welche eine einfache Konstruktion aufweist und nur eines hydraulischen Zylinder-Kolben-Aggregates
bedarf, welches zudem leicht auswechselbar ist.
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Diese Aufgabe wurde an einer Hub-Kipp-Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art gelöst durch ein am Gelenkbolzen
schwenkbar angreifendes, eine
gegen den Tonnenhalter weisende Kippschulter tragendes, mit einer zum Eingriff in
eine am Hubrahmen angeordneten Klinke dienenden Nocke versehenes Kippgestell , an
welchem ein an der Schüttung angesetztes, hydraulisches Zylinder-Kolben-Aggregat
angreift.
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Mit Hilfe des vorgeschlagenen, an dem den Hubrahmen mit dem Tonnenhalter
verbindenden Gelenkbolzen schwenkbar angeordneten Kippgestelles wird mit geringem
mechanischem Aufwand ein einfacher Bewegungsablauf für das Heben und Schwenken des
zu entleerenden Müllgefäßes erzielt, welcher nur ein hydraulisches Zylinder-Kolben-Aggregat
erforderlich macht. Da dieses zudem an leicht zugänglicher Stelle zwischen Schüttung
und dem Kippgestell sitzt, ist es schnell und problemlos durch angelernte Kräfte
austauschbar.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Hub-Kipp-Vorrichtung besteht in
einem an der Schüttung befestigten Elektromagneten, welcher einem am Hubrahmen vorgesehenen
Anker gegenübersteht. Dieser Elektromagnet sichert die oberste Hubstellung des Hubrahmens
während des Kippens der Mülltonne.
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Zweckmäßig dient zum selbsttätigen Öffnen der den Hubrahmen mit dem
Kippgestell verbindenden Klinke eine Nase, die an der Schüttung angeordnet ist.
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Vorteilhaft ist das hydraulische Zylinder-Kolben-Aggregat in an sich
bekannter Weise mit einem mehrteiligen teleskopartig auseinander- bzw. zusammengehenden
Kolben ausgestattet. Ein solches Aggregat besitzt eine geringe Länge und kann daher
ziemlich hoch an der Schüttung angesetzt werden, sodaß hieraus eine entsprechende
Bodenfreiheit für das Müllsammelfahrzeug resultiert.
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Die vorgeschlagene Hub-Kipp-Vorrichtung wird nachstehend anhand der
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 die an einer Schüttung
eines Müllsammelfahrzeuges angeordnete Hub-Kipp-Vorrichtung in einer Seitenansicht,
mit einer am Tonnenhalter angehängten Mülltonne, den Tonnenhalter in unterer Hubstellung;
Figur 2 die Hub-Kipp-Vorrichtung nach Figur 1, den Tonnenhalter in angehobener Hubstellung;
Figur 3 die Hub-Kipp-Vorrichtung nach Figur 1, den Tonnenhalter in oberster, an
die Frontplatte der Schüttung angelehnter Hubstellung; Figur 4 die Hub-Kipp-Vorrichtung
nach Figur 1, den Tonnenhalter in oberster Hubstellung, am Ende seiner Kippstellung.
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Die Hub-Kipp-Vorrichtung besteht siehe Figur 1 - im wesentlichen aus
einem Tonnenhalter 1, einem Hubrahmen 2, einem Kippgestell 3 und einem hydraulischen
Zylinder-Kolben-Aggregat 4.
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Die Hub-Kipp-Vorrichtung ist an einer Schüttung 5 angeordnet, welche
die Rückwand eines Müllsammelfahrzeuges 6 bildet. Die Schüttung 5 trägt eine in
Richtung zum Müllsammelfahrzeug 6 hin einschwenkbare Frontplatte 7, die in ihrer
Mitte mit einer Schüttöffnung 8 versehen ist. Durch diese
Schüttöffnung
8 hindurch gelangt der ausgeschüttete Müll in das Innere des Müllsammelfahrzeuges
6. Die Frontplatte 7 ist mit Hilfe zweier Gelenkzapfen 9 an einem Schüttungsgehäuse
10 schwenkbar befestigt und trägt an ihrer Rückseite einen Schwenkhebel 11, an welchem
eine am Kopf 12 des Schüttungsgehäuses 10 eingehängte Rückholfeder 13 angreift.
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Die Schüttung 5 trägt nahe ihrer Unterkante einen aus zwei parallel
stehenden, kopfseitig mit einer Traverse 14 verbundenen Platten bestehenden Halterahmen
15. Auf der Traverse 14 ist ein Puffer 16 befestigt, an dem der Tonnenhalter 1 in
seiner unteren Hubstellung (dgl. Figur 1) anliegt. An dem Halterahmen 15 ist die
eine Seite des hydraulischen Zylinder-Kolben-Aggregates 4 schwenkbar befestigt.
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Der Hubrahmen 2 ist mit einem Lagerbolzen 17 an der Schüttung 5 angelenkt.
Er trägt mit Hilfe eines an seinem vorderen, freien Ende vorgesehenen Gelenkbolzens
18 den Tonnenhalter 1. Am Hubrahmen 2 befindet sich ein Anker 19 in Gestalt einer
Platte aus ferromagnetischem Material, der in oberster Hubstellung - siehe Figuren
3 und 4 -einem unterhalb des Schüttungsgehäuses 10 an der Schüttung 5 befestigten
Elektromagneten 20 gegenübersteht. Am Hubrahmen 2 ist darüber hinaus eine Klinke
21 angeordnet.
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Das Kippgestell 3 greift - siehe Figur 2 - an dem den Hubrahmen 2
und den Tonnenhalter 1 verbindenden Gelenkbolzen 18 schwenkbar an. Das mit seinem
Oberteil in unterer k Figur 1) bzw. angehobener (Figur 2) Hubstellung innerhalb
des Hubrahmens 2 liegende Kippgestell 3 trägt eine gegen den Tonnenhalter 1 weisende,
mit einem Dämpfungsbelag 22 bewehrte Kippschulter 23, an welcher der Tonnehalter
1 während der Hub- und der Kippbewegung anliegt. Am Kippgestell 3
greift
der Kolben 25 des hydraulischen Zylinder-Kolben-Aggregates 4 an. Das Kippgestell
3 ist außerdem mit einer langen Nocke 24 (vgl. auch Figur 4) ausgestattet, welche
sich in unterer (Figur 1) und angehobener (Figur 2) Hubstellung im Eingriff mit
der Klinke 21 befindet, sodaß während der unter der Einwirkung des Zylinder-Kolben-Aggregates
4 stattfindenden Hubbewegung Hubrahmen 2 und Kippgestell 3 miteinander verbunden
sind und gemeinsam bewegt werden.
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An der Schüttung 5 ist (Figur 2) unterhalb des Schüttung gehäuses
10 und dicht unter dem Elektromagneten 20 eine verstellbar ausgebildete und damit
justierbare Nase 26 angeordnet. Diese Nase 26 steht in oberster Hubstellung (vgl.
Figuren 3 und 4) einem Auslösehebel 27 der Klinke 21 des Hubrahmens 2 gegenüber
und dient so zum selbsttätigen Öffnen der Klinke 21 in dem Augenblick, in welchem
die oberste Hubstellung des Tonnenhalters 1 erreicht ist.
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Die Funktion der dargestellten Hub-Kipp-Vorrichtung ist folgende.
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Eine mittels Rollen 28 fahrbare Mülltonne 29 wird zum Entleeren an
das Müllsammelfahrzeug 6 herangefahren und mit ihrem profilierten Rand 30 an der
Halteschulter 31 des Tonnenhalters 1 angehängt. Nach Betätigung eines (nicht dargestellten)
Steuerventiles strömt das Druckmittel in das Zylinder-Kolben-Aggregat 4, wodurch
der Tonnenhalter 1 vom Hubrahmen 2 zunächst vertikal nach oben in seine angehobene
Hubstellung gemäß Figur 2 gebracht wird. Am Ende dieser Bewegung stößt die Kippschulter
23 am Tonnenhalter 1 an.
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Im Verlaufe des sich anschließenden Bewegungsvorganges wird
der
Tonnenhalter 1 zusammen mit der zu leerenden Mülltonne 29 weiter angehoben und zugleich
geschwenkt, bis der Gelenkbolzen 18 mit den beiden Gelenkzapfen 9 der Frontplatte
7 koaxial liegt und gleichzeitig der am Hubrahmen 2 sitzende Anker 19 am Elektromagneten
20 und der obere Rand der Mülltonne 29 an der schwenkbaren Frontplatte 7 anliegen
- Figur 3. Dabei wurde ein elektrischer Schalter (nicht dargestellt) betätigt, welcher
bewirkt, daß Strom durch die Spule des Elektromagneten 20 fließt, sodaß dieser den
Hubrahmen 2 festhält. Einen Augenblick zuvor war der Auslösehebel 27 der Klinke
21 an der an der Schüttung 5 hervorstehenden Nase 26 angestoßen, wodurch die Klinke
21 geöffnet und die Nocke 24 des Kippgestelles 3 freigegeben wurde. Unter der Einwirkung
des am jetzt unabhängig vom Hubrahmen 2 frei schwenkbaren Kippgestells 3 angreifenden
Zylinder-Kolben-Aggregates 4 werden nun Tonnenhalter 1 und Mülltonne 29 zusammen
mit der Frontplatte 7 in das Innere des Schüttungsgehäuses 10 gegen die Kraft der
Rückholfeder 13 hineingeschwenkt (Figur 4), wobei sich selbsttätig der Deckel 32
der Mülltonne 29 öffnet und der Müll herausfällt.
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Nach erfolgter Entleerung wird mit Hilfe des (nicht dargestellten)
Steuerventiles der Rücklauf des Druckmittels des Zylinder-Kolben-Aggregates 4 eingeleitet.
Die Rückholfeder 13 schwenkt die Frontplatte 7 zusammen mit der Mülltonne 29 und
dem Tonnenhalter 1 in die in Figur 3 wiedergegebene Hubstellung zurück; sodann wird
der Strom zum Elektromagneten 20 unterbrochen und dadurch der Hubrahmen 2 freigegeben.
Der Hubrahmen 2 kann jetzt ebenfalls Zurückschwenken, wobei sogleich die Klinke
21 die Nocke 24 des Kippgestelles 3 erfaßt. Dadurch wird das Kippgestell 3 für das
weitere Absenken der am Tonnenhalter 1 hängenden Mülltonne 29 wieder mit dem Hubrahmen
2 verbunden, bis endlich die unterste Hubstellung (Figur 1) wieder erreicht ist
und die Mülltonne 29 auf dem Boden steht und ausgehängt werden kann.