DE1201756B

DE1201756B - Hub- und Kippvorrichtung zum Entleeren von Muellgefaessen in Muellwagen

Info

Publication number: DE1201756B
Application number: DEK50892A
Authority: DE
Inventors: Erwin Maass; Heinz Doering
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1963-09-21
Filing date: 1963-09-21
Publication date: 1965-09-23
Also published as: DE1756651A1

Description

Hub- und Kippvorrichtung zum Entleeren von Müllgefäßen in Müllwagen Die Erfindung bezieht sich auf Hub- und Kippvorrichtungen zum Entleeren von Müllgefäßen in Müllwagen mit einem Lenkerviereck zum Heben und einem Schwenkarm zum Kippen der Müllgefäße.
Eine bekannte Hub- und Kippvorrichtung dieser Art ist so ausgebildet, daß zuerst der Schwenkarm mit dem darin eingehängten Müllgefäß eine Schwenkung ausführt, bis die Öffnung des Gefäßes vor der verhältnismäßig niedrig angeordneten Einfüllöffnung des Sammelbehälters liegt. Erst anschließend wird ein Lenkerviereck, dessen einer Lenker vom Schwenkarm gebildet ist, um eine zweite Achse geschwenkt und damit das Müllgefäß angehoben und weiter geschwenkt, so daß der Müll von oben her in den Sammelbehälter eingekippt wird. Diese zweite Phase der Bewegung macht einen gegenüber dem Sammelbehälter beweglichen Kippkasten mit Klappwänden notwendig, der eine aufwendige Konstruktion bildet. Infolge der mit der Bewegung eintretenden Raumverdrängung ist ein Austreten von Staub aus dem Sammelbehälter nicht zu vermeiden.
Nach einem anderen bekannten Vorschlag einer Hub- und Kippvorrichtung, in der der Schwenkarm zugleich einen dem Tragrahmen für die Müllgefäße gegenüberliegenden Lenker des Lenkervierecks bildet, ist die Hubbewegung des Lenkervierecks von der Schwenkbewegung zum Kippen der Müllgefäße kinematisch abgeleitet, so daß beide Bewegungen gleichzeitig erfolgen. Dies hat den Nachteil, daß am Anfang eine zu große Komponente der Bewegung der Müllgefäße nach hinten gerichtet ist. Die Gefäße müssen deshalb von zwei Männern angehoben und in die Vorrichtung eingehängt werden, da sie sonst durch die Vorrichtung umgestoßen würden. Die am Anfang große Komponente der Bewegung nach hinten gefährdet außerdem die Müllwerker.
In der Hub- und Kippvorrichtung nach der Erfindung bildet der Schwenkarm, ebenso wie in der zuletztgenannten Vorrichtung, zugleich einen dem Tragrahmen für die Müllgefäße gegenüberliegenden Lenker des Lenkervierecks. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkerviereck und der Schwenkarm durch je einen Druckmittelmotor unter Vermittlung einer Folgeschaltung zeitlich nacheinander so betätigt werden, daß die Müllgefäße zuerst gehoben und anschließend gekippt werden. Damit sind die Nachteile der vorbekannten Hub- und Kippvorrichtungen vermieden. Insbesondere ist es dadurch möglich geworden, schwere Müllgefäße unmittelbar vom Erdboden anzuheben. Das Einhängen der Gefäße geschieht selbsttätig zu Beginn der Hubbewegung des Lenkervierecks. Die Bedienung kann also von dem einen Mann ausgeführt werden, der das Müllgefäß herangerollt hat.
Die Hubbewegung wird vorzugsweise mittels eines einzigen hydraulischen Arbeitszylinders erzeugt, der zwischen zwei beiderseits angeordneten Lenkervierecken gelagert ist. Damit ergibt sich einerseits ein zentraler Kraftangriff und andererseits eine gedrängte Bauweise in der Seitenrichtung.
Vorteilhaft hat der obere Querlenker des Lenkervierecks eine kleinere Länge als der untere Querlenker. Man erhält dadurch bereits gegen Ende der Hubbewegung eine Schwenkung des Müllgefäßes, an die sich die weitere Schwenkbewegung mittels des Schwenkarmes in kinematisch vorteilhafter Weise mit kleinstem Radius anschließt.
Die Schwenkbewegung des Schwenkarmes geschieht zweckmäßig mittels eines bekannten hydraulischen Schwenkmotors, z. B. in Gestalt eines Arbeitszylinders, dessen Kolbenbewegung über Zahnstange und Ritzel auf die Schwenkwelle übertragen wird.
Dabei kann die Reihenfolge der Betätigung des Arbeitszylinders für die Hubbewegung und des Schwenkmotors durch eine an sich bekannte hydraulische Folgeschaltung gewährleistet sein, mit der die Steuerung der zweiten Bewegung mit Vollendung der ersten ausgelöst wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen A b b. 1 und 2 die Vorrichtung am hinteren Ende des Sammelbehälters eines Müllwagens in Seitenansicht und Rückansicht in einer Stellung nach dem ersten Anheben, A b b. 3 die Stellung der Vorrichtung am Ende der Hubbewegung, A b b. 4 die Schwenk-Zwischenstellung, in der das Müllgefäß sich an die Frontplatte angelegt hat, und A b b. 5 die Endstellung der Schwenkbewegung.
Die Hubkippvorrichtung weist einen Schwenkarm 1 auf, der um eine waagerechte Achse 2 hinten am Sammelbehälter 3 des Müllwagens schwenkbar gelagert ist. Der Schwenkarm bildet den einen Längslenker eines Lenkervierecks 1, 4, 5, 6, während der andere Längslenker 6 als Tragrahmen für das Müllgefäß 7 ausgebildet ist und zu diesem Zweck an seinem oberen Ende eine Gabelung 8 zum Einhängen des am Müllgefäß angebrachten Aufhängesteges und am unteren Ende eine das Müllgefäß teilweise umgreifende Pfanne 9 aufweist.
Ein hydraulischer Arbeitszylinder 10 ist nahe unterhalb der Schwenkachse 2 am Schwenkarm 1 mittels eines Gelenks 11 drehbar gelagert, während die Kolbenstange 12 in einem Gelenk 13 am unteren Querlenker 5 angreift.
Ein hydraulischer Schwenkmotor 14, z. B. ebenfalls ein Arbeitszylinder, ist seitlich am Sammelbehälter 3 befestigt und greift unmittelbar an der den Schwenkarm 1 tragenden Schwenkachse 2 an. Die Übertragung der Bewegung geschieht beispielsweise durch Zahnstange und Ritzel.
Nach dem Einhängen des Müllgefäßes 7 in den Tragrahmen 6 wird dieser zunächst vom Arbeitszylinder 10 mittels des Lenkervierecks in die Stellung nach Abb. 3 angehoben, in der das obere Ende des Tragrahmens sich fest gegen den Schwenkarm 1 anlegt. Da der obere Querlenker 4 kürzer ist als der untere Querlenker 5, hat das Müllgefäß in dieser Stellung bereits eine gewisse Schwenkbewegung ausgeführt. Die weitere Schwenkung wird anschließend mittels des Schwenkarmes 1 durch den Schwenkmotor 14 ausgeführt. Die Reihenfolge der Bewegung, die beim Absetzen des - Müllgefäßes sinngemäß umgekehrt ist, wird durch eine hydraulische Folgeschaltung zwangläufig gesteuert.

Claims

Patentansprüche: 1. Hub- und Kippvorrichtung zum Entleeren von Müllgefäßen in Müllwagen mit einem Lenkerviereck zum Heben und einem Schwenkarm zum Kippen der Müllgefäße, wobei der Schwenkarm zugleich einen dem Tragrahmen für die Müllgefäße gegenüberliegenden Lenker des Lenkervierecks bildet, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkerviereck (1, 4, 5,6) und der Schwenkarm (1) durch je einen Druckmittelmotor (10, 14) unter Vermittlung einer Folgeschaltung zeitlich nacheinander so betätigt werden, daß die Müllgefäße (7) zuerst gehoben und anschließend gekippt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Heben der Müllgefäße ein hydraulischer Arbeitszylinder (10) dient, der einerseits am Schwenkarm (1) und andererseits am unteren Lenker (5) des Lenkervierecks (1, 4, 5, 6) angreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Arbeitszylinder (10) zwischen zwei beiderseits angeordneten Lenkervierecken (1, 4, 5, 6) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Querlenker (4) des Lenkervierecks (1, 4, 5, 6) eine kleinere Länge hat als der untere Querlenker (5).

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1 113 177; österreichische Patentschriften Nr. 186 188, 228 719.