DE913876C

DE913876C - Muellwagen mit kippbarem Sammelbehaelter

Info

Publication number: DE913876C
Application number: DEK14852A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Erich Huettner; Hans Reufels
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1952-07-17
Filing date: 1952-07-17
Publication date: 1954-06-21

Description

Müllwagen mit kippbarem Sammelbehälter Die Erfindung bezieht sich auf Müllwagen mit einem zwecks Entleerung kippbaren Sammelbehälter und einem vorzugsweise auf der Rückseite des Behälters vorgesehenen aufklappbaren Deckel. Es ist Aufgabe der Erfindung, geeignete Vorrichtungen zum Kippen des Behälters und Aufklappen des Deckels zu schaffen. Man hat schon vorgeschlagen, diese beiden Betätigungen von einer Vorrichtung ausführen zu lassen, so daß der Sammelbehälter gleichzeitig mit dem öffnen des Deckels gekippt wird.
Nach der Erfindung sind Hubvorrichtungen vorgesehen, die den Deckel vor dem Kippen des Behälters öffnen und nach dem Wiederabsenken schließen. Vorzugsweise erfolgt das öffnen und Schließen des Deckels sowie das Kippen und Absenken des Sammelbehälters nacheinander durch dieselbe Hubvorrichtung, z. B. Arbeitszylinder oder Gewindespindel, die beim öffnen des Deckels in bezug auf den Sammelbehälter zunächst einen gewissen Leerhub ausführt und nach Erreichen eines Anschlages den Sammelbehälter zu kippen beginnt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die zuerst den Deckel des Sammelbehälters öffnet und erst anschließend den Behälter kippt, ergeben sich wesentlich günstigere Verhältnisse bezüglich der Schwerpunktslage des Fahrzeuges beim Entleeren auf der Kippe, da der Müll schon nach einem kurzen Anheben des Behälters herauszurutschen beginnt. Zum Unterschied hiervon wird bei gleichzeitigem Öffnen und Kippen der Müll zunächst vom Deckel noch festgehalten, bis er erst nach einer erheblichen Neigung des Behälters freigegeben wird. Dabei ist aber der Gesamtschwerpunkt durch das große Gewicht des Mülls erheblich nach hinten verlagert, so daß insbesondere bei einer Abfallkippe die Gefahr des Einsinkens der Hinterräder besteht. überdies sind dabei erheblich größere Energieaufwendungen der Hubvorrichtung erforderlich.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der zwei Ausführungsbeispiele von Müllwagen vereinfacht in den Abb. 4 bis 6 bzw. in Abb. 7 und 8 wiedergegeben sind.
Abb. i und 2 zeigen den hinteren Teil eines Müllwagens in einer Seitenansicht und einem Grundriß in der Ladestellung; Abb. 3 zeigt denselben Wagen mit aufgeklapptem Deckel; in Abb. ¢ und 5 sind zugehörige Sperrvorrichtungen in größerem Maßstab gezeigt, deren Stellung der Abb. 3 entspricht; Abb. 6 zeigt den Behälter in seiner Entleerungsstellung; in Abb.7 und 8 ist eine andere Ausführung mit Seilbetätigung des Deckels in Seitenansicht und Grundriß wiedergegeben.
In den Abb. i bis 6 ist der Sammelbehälter i für den Müll in üblicher Weise um eine hinten am Fahrgestell 2 angebrachte waagerechte Achse 3 kippbar gelagert. Der Einfüllbehälter 4, der zugleich den hinteren Abschlußdeckel des Sammelbehälters darstellt und mit einer üblichen Einfülleinrichtung versehen ist, kann um beiderseits am Sammelbehälter angebrachte Achsen 5 hochgeklappt werden.
In der Längsmittelebene des Fahrzeuges befindet sich die als Arbeitszylinder mit Kolben ausgebildete Hubvorrichtung 6, deren Kolbenstange 7 an einem drehbar am Fahrgestell 2 gelagerten Balken 8 befestigt ist. Das gegenüberliegende Ende des Zylinders 6 greift gelenkig an einem Querhaupt g an. das über den beiden Rahmenlängsträgern 2 in waagerechten Schlitzen io einer besonderen Führung gleitet. Die äußeren Enden des Querhauptes g sind über Lenker i i mit den Seitenwänden des Einfüllbehälters 4 bzw. des Deckels verbunden.
Im ersten Teil des Auswärtshubes wird zunächst der Deckel 4 hochgeschwenkt, bis er die in Abb. 3 gezeigte Lage erreicht hat. Der Arbeitszylinder 6 stößt hier gegen einen Anschlag im Schlitz io der Sammelbehälterträger 13.
Bei weiterem Auszug des Arbeitszylinders 6 wird der Sammelbehälter i hochgekippt, bis er die in Abb..6 gezeichnete Endstellung einnimmt. Der Deckel 4 hält dabei die Stellung nach Abb. 3 gegenüber dem Sammelbehälter bei.
An der Stelle, an der der Arbeitszylinder 6 bzw. das Querhaupt g den Anschlag 12 am Sammelbehälter erreicht hat, ist eine Sperre in Form eines Hebels 26 am Behälter vorgesehen, der mit einem Haken 14 über einen Bolzen 15 greift, der am Sammelbehälter fest angebracht ist. Sobald der Sammelbehälter um ein geringes Stück angehoben ist, drückt eine Feder 16 den Haken 14 in den Eingriff mit dem Bolzen 15, so daß der Deckel bzw. Einfüllbehälter 4 auch beim weiteren Aufwärtskippen des Sammelbehälters auf keinen Fall wieder herunterklappen kann. Umgekehrt wird die Sperrung auf dem letzten Teil des Weges beim Zurückschwenken des Sammelbehälters durch einen Anschlaghebel 17 gelöst, auf den der Hebel 26 sich aufsetzt. Mit weiterem Einziehen des Kolbens kann dann der Einfüllbehälter 4 wieder heruntergeklappt werden.
Der Anschlaghebel 17 wird normalerweise durch eine Feder 18 in die Stellung nach Abb. 5 geschwenkt. Er kann jedoch mittels eines Handhebels ig über eine Stange 2o im Uhrzeigersinn so weit verdreht werden, bis die Feder 16 den Haken 14 mit dem Bolzen 15 in Eingriff bringt. Man kann auf diese Weise den Deckel 4 auch in der Beladestellung des Einfüllbehälters gegen Herunterklappen sichern.
Mit dem Querhaupt g ist ferner über ein federndes Gestänge 2i eine Sperrnase 22 verbunden, die kurz nach dem Zurückgehen des Querhauptes g aus der Anschlagstellung, d. h. zu Beginn des Absenkens des Einfüllbehälters, in eine Öffnung des Fahrgestellteiles 23 eingreift, so daß die Bodenträger 13 des Sammelbehälters während der Fahrt des Wagens festgehalten werden.
Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 7 und 8 unterscheidet sich von der vorher beschriebenen Ausführung dadurch, daß der Deckel bzw. Einfüllbehälter 4 in an sich bekannter Weise durch zwei Seilzüge 24 betätigt wird, die über je zwei Umlenkrollen 25 oben am Deckel angreifen. Das Querhaupt g ist sonst ebenso in Schlitzen io der Behälterträger 13 geführt und findet gleichfalls seinen Anschlag am Ende dieser Schlitze, wenn der Deckel angehoben ist. Ein weiterer Auszug der Kolben hebt dann den Sammelbehälter wie im ersten Ausführungsbeispiel.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Müllwagen mit einem zwecks Entleerung kippbaren Sammelbehälter und einem vorzugsweise auf der Rückseite des Behälters vorgesehenen aufklappbaren Deckel, gekennzeichnet durch Hubvorrichtungen (6), die den Deckel (4) vor dem Kippen des Behälters (i) öffnen und nach dem Wiederabsenken schließen.
2. Müllwagen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen und Schließen des Deckels (4) sowie das Kippen und Absenken des Sammelbehälters (i) nacheinander durch dieselbe Hubvorrichtung (6) erfolgt, die beim Öffnen des Deckels (4) in bezug auf den Sammelbehälter (i) zunächst einen gewissen Leerhub ausführt und- nach Erreichen eines Anschlages (12) den Sammelbehälter (i) zu kippen beginnt.
3. Müllwagen nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (4) in an sich bekannter `'eise zugleich einen Einfüllbehälter bildet.
4. Müllwagen nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (6) mittels Lenker (i i) am Deckel (4) bzw. an dem Einfüllbehälter angreift.
5. Müllwagen nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkungslinie der Hubvorrichtung (6) oberhalb der Kippachse (3) des Sammelbehälters (i) und unterhalb der Achse (5) liegt, um die der Deckel (4) am Sammelbehälter (i) schwenkbar gelagert ist.
6. Müllwagen nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (6) in an sich bekannter Weise mit dem Deckel (4) bzw. dem Einfüllbehälter über Drahtseile (24) verbunden ist.
7. Müllwagen nach einem der Ansprüche i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stelle des Anschlages (12) zwischen dem Sammelbehälter (i) und dem an diesem angreifenden Teil (g) der Hubvorrichtung (6) eine Sperrung (14, 15) vorgesehen ist, die zu Beginn des Kippens des Sammelbehälters (i) eingeschaltet und durch einen am Wagen angebrachten Anschlag (17) gelöst wird, sobald der Sammelbehälter (i) seine normale Lage auf dem Fahrgestell wieder einnimmt. B. Müllwagen nach einem der Ansprüche i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Längsmittelebene des Fahrzeuges unterhalb des Sammelbehälters (i) eine einzige Hubvorrichtung (6) vorgesehen ist, die mittels eines Querhauptes beiderseits am Deckel (4) bzw. dem Einfüllbehälter angreift.