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Verfahren zur Herstellung von (ss-2- oder 4-Pyridyl thyl) -alkylaminen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von (ss-2- oder 4-Pyridyläthyl-alkylaminen mit hoher Ausbeute.
(ss-2-oder4-Pyridyläthyl)-aIkyl-amine sind in jüngster Zeit als ausserordentlich wertvolle Produkte befunden worden und finden Anwendung bei der Behandlung von Kopfschmerzen, bei Gefässstörungen, der Ménièreschen Krankheit u. dgl. Solche Anwendungen der Verbindungen sind z. B. in der USA-Patentschrift Nr. 3, 149, 034 beschrieben.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht eine direkte Herstellung dieser Verbindung mit hoher Ausbeute und in einer leicht abscheidbaren Form.
Andere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
Erfindungsgemäss wird vorgeschlagen, dass man ein 2-Vinylpy idin oder 4-Vinylpyridin mit einem Alkylamin in Gegenwart eines Säurekatalysators in wässeriger Lörsung umsetzt.
Es ist gefunden worden, dass die Ausbeute des gewünschten Endproduktes extrem niedrig ist, wenn der Säurekatalysator, z. B. Chlorwasserstoff, in wasserfreier Form vorhanden ist und in der Tat kann das Verfahren nicht im technischen Massstab angewendet werden. Gemäss der vorliegenden Erfindung ist der Säurekatalysator jedoch durch die Reaktion des Alkylamins mit der gewählten Säure vorhanden, wobei das Säureadditionssalz davon gebildet wird. Dieses Säureadditionssalz des Alkylamins wird dann mit dem Vinylpyridin in wässeriger Lösung ungesetzt. Diese Reaktion ergibt eine extrem hohe Ausbeute an dem gewünschten Endprodukt, so dass das Verfahren leicht und erfolgreich im technischen Massstab ausgeführt werden kann.
Die Reaktion wird durch die folgende Gleichung veranschaulicht, wobei 2-Vinylpyridin mit Methyl- aminhydrochlorid ungesetzt wird, um schliesslich das Dihydrochlorid von ss-2-Pyridyläthylmethylamin zu bilden, das auch als 2- (2'- (N-methylamino) -äthylpyridindihydrochlorid bekannt ist :
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Das Aminopyridin wird dann destilliert und das Dihydrochloridsalz durch Einbringen von Chlorwasserstoff zu einer Lösung von Aminopyridin und Isopropanol gebildet. Das Produkt ist als Dihydrochlorid in Isopropanol gebildet. Das Produkt ist als Dihydrochlorid in Isopropanol unlöslich, aber das Monohydrochlorid ist in Isopropanol löslich. Demgemäss erreicht man durch Einbringen von 2-Mol-Äquivalenten von Chlorwasserstoff in die Lösung die Ausscheidung des Dihydrochlorids.
Die Gleichung für diesen Verfahrensschritt lautet :
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Das folgende Beispiel erläutert das Herstellungsverfahren. Die Erfindung ist natürlich nicht als auf spezifische Details dieses Beispieles eingeschränkt zu betrachten.
Beispiel.
6, 80 kg Vinylpyridin und 6, 24 kg Methylaminhydrochloridlösung (hergestellt durch Neutralisation von konz. Salzsäure mit gasförmigem Methylamin) wurden portionsweise zu 4 l in einem 22 1-Kolben während einer Zeitdauer von 2 h im Rückfluss befindlichen Isopropylalkohols zugesetzt. Die Mischung wurde weitere 2 h lang am Rückfluss erhitzt. Der Isopropylalkohol wurde abdestilliert bis die Destillationstemperatur 1000 C erreicht hatte. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wurde die Reaktionsmischung mit 121 Chloroform und 4 l Wasser gerührt. Die Chloroformschicht wurde abgetrennt und die wässerige Fraktion 2mal mit je 2 1 Chloroform extrahiert bzw. ausgeschüttelt. Zu der wässerigen Schicht wurden 6, 58 kg einer 50%igen Natriumhydroxydlösung zugegeben.
Die Mischung wurde gekühlt und mit 101 Chloroform extrahiert. Die wässerige Schicht wurde abgetrennt und nochmals mit zwei 11 Anteilen von Chloroform extrahiert. Die Chloroformextrakte wurden vereinigt und durch Destillation unter atmosphärischem Druck konzentriert, bis die Temperatur des Kolbeninhaltes 100 C erreicht hatte. Unter einem Wasserstrahlpumpenvakuum wurde dann weiter konzentriert, bis die besagte Temperatur 150 C erreicht hatte.
Der Rückstand wurde dann in 800 cm3-Anteilen in einem 11 fassenden Claisenkolben bei 6 mm Vakuum (78-89 C) destilliert. Ein kleiner bzw. vernachlässigbarer Anteil von Vinylpyridin destilliert vor dem Hauptdurchsatz über. Im Kolben verbleibt ein beträchtlicher Rückstand. Sobald die Hauptfraktion abdestilliert ist, kann das Produkt nicht vollständig vom Rückstand befreit werden, weil die fortgesetzte Destillation bei höherer Temperatur Vinylpyridin ergibt, das beim Kontakt mit Chlorwasserstoffsäure polymerisiert. Die Ausbeute an Aminpyridinbase beträgt 4, 12 kg. Das Dihydrochlorid wird durch Lösen von 456 g 2- (2'- (N-methylamino) äthylpyridin in 4 l Isopropylalkohol in einem in ein Eisbad getauchten 12 l Kolben hergestellt. Aus konz. Salzsäure und konz.
Schwefelsäure gebildeter Chlorwasserstoff wurddurch ein Polyäthylenrohr unter Rühren eingeleitet. Nachdem 120 g (l Mol) Chlorwasserstoff zugesetze waren, hatten sich noch keine Kristalle gebildet, doch als 244 g (2 Mol) Chlorwasserstoff zugesetzt wordent waren, war der Kolben mit einer Kristallmasse gefüllt. Die Kristalle wurden auf einem Vakuumofen abgetrennt. Die Ausbeute an Dihydrochlorid betrug 563 g.
Wie sich dies durch Studium der für die Moleküle im Reaktionskolben gegebenen Möglichkeiten ergibt, kann ein weiteres Molekül 2-Vinylpyridin mit dem Primärprodukt der Reaktion reagieren, sobald das sekundäre Amin gebildet ist. Die Gleichung für diese Umsetzung lautet :
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Dieses tertiäre Amin und das Polymerisationsprodukt des 2-Vinylpyridin sind die Verbindungen, aus denen sich der Rückstand bei der Destillation zusammensetzt. 2-Vinylpyridin ist ein Molekül, das ausserordentlich leicht polymerisiert. Das Material polymerisiert schon in einem kleinen Ausmass während der Lagerung, selbst wenn sorgfältige Vorkehrungen, wie die Zugabe von Polymerisationsinhibitoren getroffen sind. Eine Säure wie z. B. Chlorwasseistoff ist ein idealer Katalysator, insbesondere in der Dampfphase des 2-Vinylpyridins, um eine Polymerisation zu veranlassen.
Zumal auch Säure als Katalysator bei der Reaktion ange-
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wendet wird, um das gewünschte Produkt herzustellen, ist es nicht überraschend, dass etwas an poylmerem 2-Vinylpyridin gebildet wird. Eine zweckentsprechende Auswahl der Reaktionsbedingungen, der Lösungsmittel und der Reaktionszeit hat die Menge an gebildetem Polymer auf ein Minimum reduziert.
Vor der Destillation ist Vinylpyridin im Destillationskolben nur sehr wenig-wenn überhaupt-vor- handen. Das während der Destillation vorhandene Vinylpyridin wird durch die Zersetzung der Base auf Grund der hohen Temperatur zu Methylamin und Vinylpyridin gebildet. Demgemäss besteht hier kein Anlass für den Zusatz von Polymerisationsinhibitoren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von (ss-2-oder 4-Pyridyläthyl)-alkylaminen, dadurch gekennzeichnet, dass man ein 2-Vinylpyridin oder 4-Vinylpyridin mit einem Alkylamin in Gegenwart eines Säurekatalysators in wässeriger Lösung umsetzt.