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Verfahren zur Herstellung des neuen O-Benzoylthiamin-disulfids
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Es wurde weiters gefunden, dass O-Benzoylthiamin-disulfid nur wenig wasserlöslich ist. Die Löslichkeiten in dest. Wasser bei verschiedenen Temperaturen sind folgende : Tabelle I
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<tb>
<tb> Temperatur <SEP> (OC) <SEP> Löslichkeit <SEP> (0/0) <SEP> in <SEP> Gew./Vol.
<tb>
20 <SEP> 0, <SEP> 0060
<tb> 30 <SEP> 0, <SEP> 0082
<tb> 40 <SEP> 0, <SEP> 0097
<tb> 50 <SEP> 0,0110
<tb>
Jedoch kann die Löslichkeit stark, z. B. bis zu mehr als 50go, durch Zugabe äquimolarer Mengen einer Säure (PH 3, 0-3, 2) gesteigert werden.
Es ist bekannt, dass Thiaminsäureadditionssalze, z. B. das Hydrochlorid, bei alkalischen Bedingungen im allgemeinen instabil sind.
Im Gegensatz dazu wurde gefunden, dass O-Benzoylthiamin-disulfid auch unter alkalischen Verhältnissen sehr beständig ist. Die folgenden Tabellen II und III zeigen die verbleibenden Anteile (0/0) an
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Thiaminhydrochlorid (B1 HCl) und O-Benzoylthiamin-disulfid (BTDS) bei einem unter alkalischen Bedingungen durchgeführten Alterungstest.
Tabelle II
Verbleibender Anteil (0/0) in wässerigen Lösungen (2 mg/cm3) bei 1000C
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<tb>
<tb> PH <SEP> nach <SEP> 30 <SEP> min <SEP> nach <SEP> 60 <SEP> min <SEP> nach <SEP> 120 <SEP> min
<tb> BTDS <SEP> (%) <SEP> B1 <SEP> HCI <SEP> (lo) <SEP> BTDS <SEP> (%) <SEP> B1 <SEP> HCl <SEP> (%) <SEP> BTDS <SEP> (%) <SEP> B1 <SEP> HCl <SEP> (%)
<tb> 5,0 <SEP> 96,5 <SEP> 96,5 <SEP> 96,5 <SEP> 96,0 <SEP> 94,5 <SEP> 94,5
<tb> 6, <SEP> 0 <SEP> 97, <SEP> 0 <SEP> 94, <SEP> 5 <SEP> 96, <SEP> 0 <SEP> 86, <SEP> 5 <SEP> 84, <SEP> 5 <SEP> 83, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 7, <SEP> 0 <SEP> 91, <SEP> 5 <SEP> 67, <SEP> 0 <SEP> 78, <SEP> 0 <SEP> 45, <SEP> 5 <SEP> 51, <SEP> 0 <SEP> 20, <SEP> 0 <SEP>
<tb> 8,0 <SEP> 83,5 <SEP> 60,0 <SEP> 65,0 <SEP> 37,5 <SEP> 49,0 <SEP> 10,0
<tb> 8,0 <SEP> 56,0 <SEP> 9,0 <SEP> 26,5 <SEP> 4,5 <SEP> 15,
0 <SEP> 2,0
<tb>
PR 5, 0 - 7, 0: Macllvain's Pufferlösung pH8m0-9,0 :Clark-Lubus'Pufferlösung
Tabelle III
Verbleibender Anteil (%) in Calciumcarbonatpulver (200 mg/g)
Relative Feuchtigkeit 82% bei Raumtemperatur
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<tb>
<tb> Substanz <SEP> nach <SEP> 5 <SEP> Tagen <SEP> nach <SEP> 25 <SEP> Tagen <SEP> nach <SEP> 40 <SEP> Tagen
<tb> B1 <SEP> HCl <SEP> 59 <SEP> 12 <SEP> 5
<tb> BTDS <SEP> 100 <SEP> 94 <SEP> 94
<tb>
Es wurde gefunden, dass O-Benzoylthiamin-disulfid gegen enzymatischen Abbau mit Thiaminase wesentlich beständiger ist als Thiaminhydrochlorid, wie aus dem weiter unten beschriebenen Test hervorgeht.
Das Gemisch aus lml an Substratlösung, die 20 y B, HCI oder 22, 8 y BTDS (äquivalent 20 y B1 HCI) enthält, 1 ml Pufferlösung und 3 ml einer aus einem Kulturmedium von Bacillus thiaminolyticus (M. M.) oder Bacillus aneurinolyticus (K. A.) hergestellten Enzymlösung wird 1 h lang bei 370C bebrütet und die abgebaute Menge der Substanzen durch die Thiochrommethode bestimmt.
Folgende Resultate wurden erhalten :
Tabelle IV
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<tb>
<tb> Substanz <SEP> abgebauter <SEP> Anteil <SEP> (%)
<tb> Bacillus <SEP> M. <SEP> M. <SEP> Bacillus <SEP> K. <SEP> A.
<tb> nach <SEP> 5 <SEP> Tagen <SEP> nach <SEP> 3 <SEP> Tagen
<tb> X <SEP> 5. <SEP> X <SEP> 10. <SEP> X <SEP> 30. <SEP> X <SEP> 60. <SEP>
<tb>
B1 <SEP> HCl <SEP> 89,8 <SEP> 46,8 <SEP> 81,4 <SEP> 61,3
<tb> BTDS <SEP> 15,0 <SEP> 4,7 <SEP> 2, <SEP> 7 <SEP> 2,0
<tb>
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Es wurde auch gefunden, dass die erfindungsgemäss herstellbare Verbindung Vitamin B-ähnliche Aktivität sowohl im Tier- als auch im Menschenversuch besitzt. Darüber hinaus ergab sich, dass bei oraler
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Verabreichung der erfindungsgemäss herstellbaren Verbindung der Blutspiegel an Gesamtvitamin B. seinen Höchstwert schneller erreicht, diesen im Vergleich mit Thiaminhydrochlorid länger beibehält und grössere Mengen an freiem Vitamin B im Vergleich zu Thiaminhydrochlorid im Harn ausgeschieden werden.
Dies bedeutet eine bessere Resorbierbarkeit der Verbindung durch den Organismus als bei Thiaminhydrochlorid.
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auch als Kräftigungsmittel verwendbar, u. zw. vor allem in jenen Fällen, in welchen ein Kräftigungsmittel geringer Wasserlöslichkeit gewünscht wird, z. B. bei der Anreicherung von Getreide, das vor dem Kochen gespült wird.
Das 0-Benzoylthiamin-disulfid kann gemäss der Erfindung durch Behandlung von 0 -Benzoylthiamin mit einem Oxydationsmittel in wässeriger Lösung unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung des pH-Wertes in alkalischem Gebiet hergestellt werden.
Als Oxydationsmittel kommen z. B. Jod, Wasserstoffperoxyd und Kaliumferricyanid in Frage.
Es wurde gefunden, dass die Reaktion besonders günstig bei einem pH-Wert im Bereich von 10,0 bis 12, 0 im wässerigen Medium abläuft.
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Jod, 4, 0 g Natriumjodid und 100 ml Wasser bestehende Lösung tropfenweise zugeführt. Entsprechend dem Fortschreiten der Reaktion fiel ein weisser Niederschlag aus. Das Gemisch wurde weitere 10 min gerührt und der Niederschlag mit Äthylacetat extrahiert.
Nach dem Waschen des Extraktes mit Wasser und Trocknen wurde das Äthylacetat bei vermindertem Druck verdampft und 30 ml Benzol dem Rückstand zugefügt, wobei 0-Benzoylthiamin-disulfid auskristal- lisierte. - Ausbeute : 2, 9 g, das sind 75, 3% der Theorie.
Beispiel 2 : Es wurde entsprechend dem Beispiel 1 gearbeitet, jedoch mit dem Unterschied, dass
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dationsmittel verwendet werden.