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Vorrichtung zur Ermittlung von Schiess-bzw. Beobachtungswerten für indirekt feuernde Waffen od. dgL
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittlung von Schiess- bzw, Beobachtungswerten für indirekt feuernde Waffen od. dgl.
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bendere Auswertehandgriffe auszuführen, wozu eine besondere Ausbildungsstufe notwendig war. Auch konnten leicht Irrtümer passieren, und es lag überdies eine stärkere Wetterbeeinflussung bei der Auswertung vor.
Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt. Ausserdem kann beim erfindungs- gemässen Gerät die Auswertung in der vertikalen Ebene (zur Ermittlung der Geländewinkel bzw. Libellen- werte), die Schnellvermessung durch den scharfen Schuss und die Ausschaltung der besonderen, insbeson- dere Witterungseinflüsse, am Gerät selbst erfolgen. Überdies sind gleichlaufende Einrichtungsseiten nicht unbedingt nötig. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Dezentralisierung der Auswertung beim mobilen Gefechtsvollzug, in der möglichen Feindtäuschung, sowie in der Zeitersparnis und damit in der
Wirkungssteigerung.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Ermittlung von Schiess- bzw. Beobachtungswerten für indirekt feuernde Waffen od. dgl. zeichnet sich vor allem durch eine in einem Gehäuse drehbar gelagerte Grundplatte, welche nach Art einer Schiessspinne einerseits mit konzentrischen, die Entfernungen anzeigenden Kreisen und anderseits mit radialen, die Richtung angebenden Linien versehen ist, und eine gegenüber dem Gehäuse verschiebbar gelagerte, aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material hergestellte Deckplatte aus, wobei das Ausmass der Verschiebung, der Entfernung zwischen der Geschützstellung und der Beobachtungsstelle auf der Grundplatte entsprechend, markierbar ist.
Geräte, welche rein äusserlich eine gewisse Ähnlichkeit mit der erfindungsgemässen Vorrichtung besitzen, sind bereits auf dem Gebiet der Navigation bekannt geworden. So zeigt die brit. Patentschrift Nr. 384, 763 ein Gerät, welches aus einer kreisförmigen Grundplatte und einer durchsichtigen Deckplatte besteht und der Flugzeugnavigation dient. Die Grundplatte besitzt einen Schlitz, in dem ein an der Deckplatte befestigter Bolzen verstell-und feststellbar gelagert ist.
Ein ähnliches Gerät zeigt die USA-Patentschrift Nr. 1, 917, 278. Dieses Gerät besitzt eine Karte, auf deren Unterlage ein Winkelmesser drehbar gelagert ist. Auf diesem befindet sich eine mit einem Schlitz versehene T-förmige Platte, welche auf der Achse des Winkelmessers verschiebbar ist. Auch dieses Gerät dient der Navigation von Flugzeugen.
Schliesslich sind auch Navigationsgeräte vorgeschlagen worden, welche aus einer rechteckigen, aus durchsichtigem Werkstoff hergestellten Platte bestehen, die auf ihrem Umfang eine Winkelteilung aufweist und mit einem Längsschlitz versehen ist (brit. Patentschrift Nr. 139, 110).
Bei all diesen Geräten handelt es sich jedoch ausschliesslich um Navigationsgeräte, bei denen sowohl die Aufgabe als auch die Handhabung eine völlig andere als bei der vorliegenden erfindungsgemässen Vor- richtung ist.
Für eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ergeben sich die Merkmale aus der folgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung in Draufsicht und Fig. 2 im Schnitt nach der Linie TI-lI der Fig. l im vergrösserten Massstab.
Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse 1. In diesem ist eine Grundplatte 2 und konzentrisch zu
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beispiel ist der Seitenteilring 3 in Form einer tellerförmigen Scheibe ausgebildet. Im Boden 4 des Ge- häuser 1 ist ein zentraler Stift 5 eingeschraubt, welcher sowohl für den Seitenteilring 3 als auch für die, Grundplatte 2 die Drehachse bildet.
Oberhalb des Seitenteilringes 3 und der Grundplatte 2 befindet sich die Deckplatte 6. Diese ist in seitlichen Führungsschienen 7, welche am Gehäuse 1 angeordnet sind, geführt, Die Deckplatte 6 ist aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material hergestellt. Sie trägt einen in der verschieberichtung ver- : laufenden, durch die Achse des zentralen Stiftes 5 gehenden Ablesestrich 8 und einen Schlitz 9, in den der zentrale Stift 5 eingreift. Im Schlitz 9 ist ein Anschlag 10 verstellbar und feststellbar gelagert. Auf
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11 trägt eine Skala 11', an der die Entfernungswerte abgelesen werden können.
Um die Deckplatte 6 leicht verschieben zu können, trägt diese eine Leiste 12. Zum Drehen der, Grundplatte 2 sowie des Seitenteilringes 3 ragen diese beiden Organe seitlich aus dem Gehäuse 1 hervor.
Weiters ist die Oberfläche desjenigen Teiles 13 des Gehäusebodens, welcher in einer Ebene mit den Oberflächen von Grundplatte 2 und Seitenteilring 3 liegt, als weisse, gerauhte Fläche ausgebildet, um Bleistifteintragungen anbringen zu können.
Bei der Benützung des Gerätes ist vorerst zu unterscheiden, ob zwei oder drei Stellungspunkte (z. B. eine Beobachtungsstelle und eine Geschützstellung oder zwei Beobachtungsstellen und eine Geschützstellung) gegeben sind. Im ersten Falle kann ohne Seitenteilring und Schwenklineal ausgewertet werden.
Für einen solchen Fall werden beispielsgemäss vorerst folgende Werte aus der Karte bzw. aus dem schiess- plan abgegriffen. a) Die Kartenentfernung zwischen Geschützstellung und Beobachtungsstelle, die im folgenden Konstante genannt wird. b) Der Seitenwinkel die Seite) von der Geschützstellung zur Beobachtungsstelle, die im folgenden Gleichseite genannt wird.
Diese gegebenen Werte werden in folgender Weise auf die erfindungsgemässe Vorrichtung übertragen :
Zunächst wird die Konstante im Schlitz der Deckplatte mittels des Anschlages eingestellt. Hierauf wird die Gleichseite durch Drehen der Grundplatte zum Ablesestrich der Deckplatte "eingedreht" und festgestellt, Das Gerät ist nunmehr auswertebereit.
Auf Grund von ermittelten Beobachtungswerten (Beobachtungsseite und Beobachtungsentfernung zum Ziel) sollen die Geschützwerte (Geschützseite und Kartenentfernung) sofort ermittelt werden.
Diese Ermittlung erfolgt dergestalt, dass bei Zentrallage des Stellungspunktes die Beobachtungsstelle nach den gegebenen Beobachtungswerten an Hand der Schiessspinne der Grundplatte das Ziel auf der Deckplatte
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Zielschub).
Liegen drei Stellungspunkte vor, dann ist zwar analog vorzugehen, doch sind zur Festlegung bzw.
Ablegung der Polarkoordinaten sinngemäss Seitenteilring. und Schwenklineal mitzuverwenden (aus dem Grunde der Übersichtlichkeit sollten diese beiden Organe gleichfärbig getönt sein, z. B. rot). Wie vorangehend aufgezeigt, werden beispielsgemäss vorerst die Gleichseite von der ersten B-Stelle zur zweiten B-Stelle und die korrespondierende Konstante ermittelt, Weiters erfolgt die Ermittlung der Gleichseite und der Konstante zwischen zweiter B-Stelle und Geschützstellung. Die kleinere Konstante wird im Gerät am Schlitz markiert, die grössere Konstante mittels des Anschlages eingestellt. Beide Gleichseitenwerte werden zum Ablesestrich durch Eindrehen der Grundplatte bzw. des Seitenteilringes eingestellt.
Ein Punktepaar wird der Grundplatte (Auswertung schwarz), das andere dem Seitenteilring samt Schwenklineal (Auswertung rot) zugeordnet. Das Gerät ist auswertebereit. Es soll z. B. ein Ziel durch Vorwärtseinschnitt der beiden B-Stellen festgelegt und sogleich der Geschützwert hiefür ermittelt werden. Entsprechend der gewählten Zuordnung der Stellungspunkte B-Stellen (z. B. Auswertung rot) wird mittels des Auswerteschubes das Ziel auf Grund der beiden Seitenwerte festgelegt, wird der zuordnungsgemässe Seitenwert der zweiten B-Stelle zum Ziel bei gleicher - bereits festgestellter - Entfernung zum Ziel in das andere Zuordnungssystem (z. B. Auswertung schwarz) durch Markierung übertragen, erfolgt der gegenständliche Auswerteschub und werden die für die Geschützstellung gesuchten Werte abgelesen.
Bei Vorliegen von zwei Stellungspunkten, welche jedoch nicht gleichlaufend eingerichtet sind, ist
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ebenfalls mittels Seitenteilring und Schwenklineal auszuwerten.
Selbstverständlich kann am Gerät auch die bereits erwähnte Vertikalauswertung erfolgen. In diesem Falle erfolgt der Auswerteschub in der Grösse der Entfernungsdifferenz (z. B. Kartenentfemung minus Beobachtungsentfernung) und wird vom bereits verschobenen Markierungspunkt lageentsprechend die vorermittelte und konstant bleibende Höhendifferenz (z. B. Meterhöhe der Beobachtungsstelle minus Meterhöhe der Geschützstellung) senkrecht zur Bewegungsrichtung der Deckplatte abgetragen. Beim so ermittelten Punkt werden die gesuchten Werte abgelesen. Zum Anreissen der Libellenstrahlen dient die gerauhte Fläche am Gehäuseboden (z. B. Libelle 300-in Gleichseitenrichtung, 10 fache Überhöhung).
Schliesslich kann am Gerät die graphische Wetterausschaltung erfolgen und können alle Arten der Schnellvermessung ausgewertet werden. Im Falle, dass auf die Deckplatte lageentsprechend das Gitternetz der Karte angerissen wird, kann auch die Auswertung nach Plankooldinaten erfolgen (Planschiessen).
Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, sind zahlreiche Abänderungen der dargestellten Vorrichtung möglich. Beispielsweise können zum Drehen der Grundplatte bzw. des Seitenteilringes Zahnradgetriebe mit Drehknöpfen vorgesehen werden. Grundsätzlich kann überdies zur genauen Einstellung der Gleichseite ein Nonius angebracht werden. Weiters kann der Auswerteschub der Deckplatte dadurch erfolgen, dass der obere Rand derselben an eine, um die Grösse der Konstante zwischen den Führungsschienen feststellbare Sperrschiene anschlägt. Weiters kann die Deckplatte unter dem Einfluss einer Feder stehen,
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vermessung mit Querschlitzen versehen werden, welche senkrecht zur Richtung des Schlitzes stehen. Ausser- dem ist es möglich, zur Feststellung der Grundplatte und/oder des Seitenteilringes Klemmeinrichtungen anzubringen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Ermittlung von Schiess-bzw. Beobachtungswerten für indirekt feuernde Waffen od. dgL, gekennzeichnet durch eine in einem Gehäuse (1) drehbar gelagerte Grundplatte (2), welche nach Art einer Schiessspinne einerseits mit konzentrischen, die Entfernungen anzeigenden Kreisen (2') und anderseits mit radialen, die Richtung angebenden Linien (2") versehen ist, und eine gegenüber dem Gehäuse (1) verschiebbar gelagerte, aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material hergestellte Deckplatte (6), wobei das Ausmass der Verschiebung, der Entfernung zwischen der Geschützstellung und der Beobachtungsstelle auf der Grundplatte entsprechend, markierbar ist.