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Horizontal. und Vertikal-Messvorrichtung.
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horizontalen in die vertikale Lage umklappen lässt und die mit einer Periphorieskala sowie mit einer Tangentenskala versehen ist, von denen die unter Henutzung eines um den Mittelpunkt der Platte drehbaren, mit einem Diopternpaar versehenen Zeigers vorgenommenen Visuren zwecks Messung von Horizontal-und Vertikalwinkeln sowie von Entfernungen und Höhen abgelesen werden können.
Diese Mossplatl(e unterscleidet sich von den bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen derselben Gattung dadurch, dass sie infolge des genau zentrisch schwingenden Zeigers die möglichst genauesten Resultate liefert und zur Erlangung derselben langwieriger Stubenarbeiten nicht bedarf, was auf die Verbindung der Tangentenskala mit den anstossenden Cotangentenskalen, die alle drei auf gleich langen Radien errichtet sind, zurückzuführen ist, da mittelst dieser Skalen nicht nur Winkel bis zu 350, sondern Winkel jeder beliebigen Grösse ablesbar sind und die gefundene Grösse dieser Winlt'l das Längenverhiiltnis zwischen dem bekannten Radius und dem betreffenden, durch die Visur geschnittenen Tangententeil angibt,
so dass daraus die Länge jeder Linie oder jeder Höhe leicht ermittelt werden kann, deren Enden in der Tangente eines mit dem Mittelpunkt der Messplatte konzentrischen KreisesvonbekannterRadiuslängeliegen.
Fig. 1 der Zeichnung veranschaulicht eine Draufsicht auf die Messplatte, Fig. 2 einen Schnitt nach A-A der Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf das einzuschaltende Gelenkstück,
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Die Messvorrichtung bostohi aus einer quadratischen Platte a, die mit einer in 1800 eingeteilten l'eripherieskala und einer Tangentenskala mit Teilungen von 0 -1 00 ausgestattet ist. Um den gemeinsamen Mittelpunkt der Skala dreht sich ein linealförmiger, doppelarmiger, mit einem Diopternapaar c versehener Zeiger b, der so lang ist, dass die an seinen Enden angebrachten Diopter die Skalen nicht treffen.
An beiden Enden des Zeigers
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einzulegenden durchsichtigen Platte gezogenen Stick markiert wird, bei Visuren die Grösse desjenigen Winkels in gleichen Einheiten anzeigt, der von der Mittellinie der Messplatte und der Mittellinie des Zeigers gebildet wird.
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von 0#100 versehen, deren KuDpunkte in den Enden der senkrecht zueinander stehenden Radien des gedachten Kreises liegen. In Fig. 1 steht die Mittellinie des Zeigers im
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und Cotangentenwinkel gegenseitig ergänzen, so kann man durch Drehung des Zeigers aus der gezeichneten Lage nach rechts mittelst der Cotangentenskala von Hundert bis Null
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Da nun die Länge der Tangente bei gleichbleibender Winkelgrösse mit der Länge des Radius in gleichem Verhältnis-wächst und die Tangenten bezw. Cotangenten der Skala gleich ihrem Radius sind, so ist bei Einstellung der Mittellinie des Zeigers auf ein in ihrer Verlängerung liegendes Ziel, sofern das Zielobjekt in der Tangente eines mit dem Drehpunkt des Zeigers konzentrischen Kreises von gegebenem Radius liegt, aus. dem Ver- hältnis des Skalaradius (gleich Tangente) zur eingestellten Länge der Skalatangente die Höhe des Zielobjektes sehr leicht zu ermitteln ; denn da bei der Messplatte der Radius gleich 100 ist, so verhält sich, wenn der Zeiger z.
B. 65 zeigt und der gegebene Radius der Un-
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Trifft beim Visieren nach dem Zielpunkt die Mittellinie des Zeigers die Cotangente, so ergibt sich zur Ermittlung der unbekannten Tangente, d. h. der gesuchten Entfernung
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An der unteren Fläche der Messplatte ist in einem Metallbeschlag genau unter dom Drehpunkt des Zeigers b ein Muttergewinde f für eine Schraube 9 (Fig. 4) angeordnet, mittelst welcher die Messplatte mit einem Gelenkstück h verbunden wird. Wird das Gelenkstück dann unter Benutzung des Gewindes i auf ein Stativ festgeschraubt (Fig. 5), so können ganz nach Belieben von einem Standpunkte aus alle Arten von Messungen sowohl der horizontalen als auch der vertikalen Ebene ausgeführt werden, da das Gelenkstück 11 (Fig. 4) sich aus der gezeichneten Lage, in welcher die Messplatte horizontal liegt, in die punktierte vertikale Lage (cf. auch Fig. 5) hochklappen und in derselben durch eine Strebe k oder dgl. sichern lässt.
Etwa erforderliche Korrekturen für die horizontale bezw. vertikale Plattenstellung zeigen die Dosenlibelle l bezw. die Wasserwage m an, die in der Messplatte an geeigneten Stellen eingelassen sind (Fig. 1 und 5). Für kartographische Vermessungen ist auch ein Kompass n vorgesehen.
Um beim Messen den Stationspunkt genau bestimmen und festhalten zu können, ist der Griff der Schraube g, mittelst derer die Messplatte mit dem Gelenkstück verbunden ist, mit einem Auge o ausgestattet, das genau in der Drehachse des Zeigers b liegt, so dass ein darin befestigtes Senklot den Stationspunkt, der dann am Erdboden durch ei@e Marke kenntlich gemacht werden kann, anzeigt. In vertikaler Stellung der Messplatte wird
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Der Stationspunkt kann, wenn es sich nicht um grosse Unterschiede handelt, auch ohne das Stativ zu rücken, sowohl in der Längsrichtung als auch seitlich nach rechts und links
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in der Visierrichtung hin und her geschoben werden kann.
Um die Platte um sich selbst zn drehen, braucht nur die Flügelschraube q der Schraube g gelüftet werden, während zu einer präzisen Einspielung der Platte ein in der Kpsel r des Gelenkstücks befindliches Feindrehwork (nicht gezeichnet), das von aussen betätigt worden kann, dient. Auch die
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einen im Innern der Messplatte eingebauten Mechanismus (ebenfalls nicht gezeichnet) unter Htzung der Schraube s (Fig. 1 und 5) auf den Zielpunkt gonauest eingestellt werden.
Durch ein zweites in den Enden der Plattendiagonale angeordnetes, aber feststehendes Diopternpaar t ist es mit Hilfe der beweglichen Diopter möglich, auf einer gegebenen Linie schnell und sicher einen rechten Winkel errichten zu können.
Soll eine Höhe, z. B. ein Baum, gemessen werden, so ist zunächst die vertikal stehende Messplatte in einer bestimmten Entfernung, die man beliebig wählen kann, aufzustellen und so einzurichten, dass mittelst der beweglichen Dioptern Visuren nach dem Gipfel und nach dem Fuss des Baumes vorgenommen werden können, wobei darauf zu achten ist, dass die Wasserwage m, deren Stand die Horizontallinie der Messplatte regelt, genau richtig steht.
Als Entfernung vom Zielobjekt empfiehlt es sich möglichst nach Zehnern abgerundete Masse und in einer solchen Länge zu wählen, dass die Visierpunkte nicht über 100 Strich der beiden Tangenten tg1 und tg2 binausgehen, weil hiedurch die
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und tg2 zu bringen, so tritt bei der Messung für den ersten Fall die Tangentenformel und die Cotangentenformel, im anderen Falle die Cotangentenformel zweimal in Anwendung.
Angenommen, die obere Visur zeigt hei einer Distanz von 20 m 80 Strich der
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100. 20, 12. 20 H = 100 + 100 = 27#40 m.
Treffen beide Visierwinkel, angenommen bei 8 m Distanz dix cotangentes und der obere zeigt 80 Strich der Cotangente 1, der untere 50 Strich der Cotangente 2, so ist
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Die Messung von Winkeln und Entfernungen in der horizontalen Ebene wird nach Zurückklappen der Platte in die horizontale Lage, die durch die Dosenlibelle l kontrolliert wird, in derselben Weise ausgeführt, wie die Höhenmessungen, wenn die bekannte resp. gegebene Länge (als Radius gedacht) zu der gesuchten Entfernung (der Tangente) im rechten Winkel stobt.
Lasst sich der Abstand vom Standpunkt des Messinstrumentes bis zum Messobjekt nicht durchschreiten (Teich, Sumpf, Fluss, Getreidefeld oder dgl.), also nicht durch direkte Messung feststellen, so kann derselbe durch Konstruktion eines Hilfsdreiecks vom selben Standpunkt ans durch die Messplatte leicht ermittelt werden.
Dass sich von ein und demselben Standort neben den Entfernungen auch Erhebungen im'Gelände, wie z. H. Hegel, Bäume, Häuser, Abhänge etc. messen lassen, dUrfte aus dem bereits früher gesagten hinreichend hervorgehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung für Messungen in der wagerechten und lotrechten Ebene, bestehend aus einer quadratischen, aus der wagerechten in die lotrechte Stellung umklappbaren Platte mit einem um den Mittelpunkt schwingenden Visierzeiger, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten eines einem auf der Platte gedachten Kreise umgeschriebenen Quadrates mit Tangenten-bezw. Cotangententeilungen versehen sind, deren Nullpunkte in den Endpunkten der senkrecht zueinander stehenden Radien liegen, so dass bei einer mittelst des Zeigers gegen eine in bekannter Entfernung parallel zu den Tangenten laufende Linie vorgenommenen Visur die von der Mittellinie des Zeigers getroffene Teilungszahl das Verhältnis angibt, in welchem sich die gesuchte Länge zu der bekannten Entfernung befindet, woraus das Ergebnis der Messung ohne weiteres festgestellt werden kann.