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meßgerät mit kurzem, mit einer Strichplatte versehenem Prismenfernrohr.
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät, mittels welchen man Abmessungen von Bäuinen
bestimmen kann, und zwar kommt es hauptsächlich darauf an, die Höhe eines Baumes
und den Durchmesser bei den verschiedensten Baumhöhen zu messen.
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Meßgeräte, mit denen Seiten- und Höhenwinkel bestimmt werden können,
sind die allgemein bekannten Theodolite. Diese Theodolite sind aber für Baummessungen
im allgemeinen zu unhandlich und zu teuer. Ferner sind für ihre Bedienung besonders
ausgebildete Personen erforderlich, die bei einer Waldabschätzung sehr selten zur
Verfügung stehen.
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Für Entfernungsbestimmungen -sind Meßgeräte mit kurzem, mit einer
Strichplatte versehenem Prismenfernrohr bekannt, die mit einer Einstell- und Ablesevorrichtung
für Höhenwinkel und einer Vorrichtung, z. B. einer Schraube, zum seitlichen Schwenken
des Fernrohres versehen sind. Aber auch diese Geräte sind für den Zweck der Erfindung
nicht geeignet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Meßgerät zur Abmessung
von Bäumen zu schaffen, das einfach, zuverlässig, leicht zu handhaben sowie billig
herzustellen ist und das zum Bestimmen von Baumabmessungen bei den verschiedensten
Baumhöhen verwendet werden kann. Ihre Lösung findet diese Aufgabe erfindungsgemäß
darin, daß der Fernrohrkörper, wie es bei Theodolitfernrohren bekannt ist, fest
mit einem einstellbaren Gradeinteilungssektor verbunden und die Strichplatte mit
einer Einteilung zum Bestimmen von Baumstammdurchmessern versehen ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar: Abb. i und 2 Seitenansichten des Meßgeräts in zwei zueinander senkrechten
Richtungen gesehen und Abb.3 die Verwendung des Geräts zum Bestimmen des Durchmessers
eines Baumes. Das Gerät besteht aus einem Fernrohr i, zweckmäßig einem Prismenfernrohr,
das in einem Gehäuse 2 parallelepipedischer Form eingebaut ist. Dieses Gehäuse :2
ist in einem Bügel 3 um Drehzapfen 4 drehbar gelagert, die so angebracht sind, daß
deren Mittelpunkte in derselben Ebene wie die Mittelpunkte des Okulars und des Objektivs
liegen. Mit dem Gehäuse 2 ist ein sektorförmiger Teil 5 -fest verbunden, der in
seinem LTmfai2n mit Zähnen versehen ist, in die ein Zahnrad eingreift. Das Zahnrad
6 ist auf einer Welle befestigt, die in dem Bügel 3 gelagert ist. Am einen Ende
der Welle 7 ist ein Griffrad 8 angeordnet, mittels dessen das Fernrohr auf verschiedene
Erhöhungswinkel eingestellt «-erden kann.
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Der Bügel 3 ist aui einer Platte 9 drehbar gelagert, an der unten
ein halbkugelförmiges Glied io (Abb. i) befestigt ist, das ineinerentsprechend ausgebildeten
Schale einer Hülse i i gelagert und mit einer viereckigen, zapfenförmigen Verlängerung
12 versehen ist. Gegen eine Fläche dieses Zapfens 12 liegt eine Schraube 14 an,
die in eine an der Hülse ii angeordnete Fassung 13 eingeschraubt ist. Ein
Kolben-i7 preßt den Zapfen 12 gegen die
Schraube 14 und wird in
einer anderen an der Hülse i i angebrachten Fassung 15 geführt und von einer Feder
16 beeinflußt. Eine auf dieselbe Weise angeordnete Schraube 18 (Abb. 2) und ein
entsprechender Kolben wirken mit den beiden anderen Flächen des Zapfens 12 zusammen.
Hierdurch kann das Gehäuse 2 mit dem Fernrohr i in verschiedene Stellungen in zwei
gegeneinander senkrechten Ebenen eingestellt werden.
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An der Unterseite der -Platte g ist eine Lagervorrichtung 2o für einen
Stift 21 vorgesehen. Dieser Stift ist auf einem Teil seiner Länge mit Gewinde versehen,
das in ein entsprechendes Gewinde eines auf der Unterseite des Bügels 3 befestigten
Teiles 22 eingreift. Der Stift 21 ist an seinem einen Ende finit einem Kopf 23 versehen.
Durch Drehen des Stiftes 21 kann das Gehäuse 2 mit dem Fernrohr i im Verhältnis
zur Platte 9 und zur Hülse i i gedreht und somit in der wagerechten Ebene genau
eingestellt werden.
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An der Hülse i i ist unten eine Stange 24 befestigt, die in einem
Gestell, z. B. in einem gewöhnlichen photographischen Stativ, festgeschraubt werden
kann.
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Der sektorförmige Teil 5 ist z. B. in 8o Grade eingeteilt. In Berührung
mit diesem Teil ,5 ist ein auf (lern Bügel 3 befestigter Nonius 25 vorgesehen.
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Innerhalb des Fernrohres i ist vor dem Okular eine Gradeinteilung
26 (Abb. 3) vorgesehen, die z. B. derart eingeteilt ist, daß der Abstand zwischen
2 Teilstrichen o, i mm beträgt. Über und unter der eigentlichen Einteilungslinie
ist je eine Linie vorgesehen, die mit der Einteilungslinie parallel verlaufen und
untereinander einen Abstand einschließen, der io Teilstrichen der Gradeinteilung,
somit i mm, entspricht.
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An der Oberseite des Gehäuses 2 ist eine Wasserwaage 26 für die Horizontierung
des Geräts vorgesehen.
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Das Gerät wird in folgender Weise verwendet: Nachdem das Gerät in
einem passenden Abstand von dem Gegenstand, beispielsweise einem Baume, dessen Abmessungen
bestimmt werden sollen, aufgestellt worden ist, wird die Erhöhungsschraube 8 derart
eingestellt, daß der Nullpunkt der Erhöhungsgradeinteilung 5 mit demjenigen des
Nonius 25 zusammenfällt. Dann wird das Gerät durch Einstellen der Schrauben 14 und
18 horizontiert und der Abstand von dem Punkte des Baumes, in dem die Ziellinie
den Baum trifft, zum Fuße des Baumes bestimmt. Man schraubt dann die Erhöhungsschraube
8 so lange, bis die Ziellinse die Spitze des Baumes trifft. Dann wird der Ausschlag
der Erhöhungsgradeinteilung abgelesen. Kennt man dabei den Abstand zum Baume und
die Höhe des ersten Zielpunktes oberhalb des Fußes des Baumes, so kann man durch
eine einfache Rechnung die Höhe des Baumes bestimmen. Wünscht man dann den Durchmesser
des Baumes zu bestimmen, z. B. auf der halben Höhe des Stammes, so rechnet man den
Erhöhungswinkel aus, der dieser Höhe entspricht, und stellt das Gerät auf diesen
Winkel an der Erhöhungsgradeinteiiung ein. Dann wird die Anzahl von Strichen auf
der in dem Fernrohr angebrachten, wagerechten Gradeinteilung abgelesen, die dein
Durchmesser des Baumes entspricht, und da diese Gradeinteilung von vornherein auf.
bestimmte Weise, z. B. wie oben -ängegeUen,-eingeteilt ist, kann der Durchmesser
durch eine einfache Rechnung erhalten werden.
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Bei der praktischen Verwendung des Geräts bedient man sich von vornherein-
ausgerechneter Tabellen, von welchen die gewünschten Angaben unmittelbar erhalten
werden:können. Angenommen z. B., daß das Gerät im oben angegebenen Beispiel auf
einem Abstand von ,2o lxl von dem Baume aufgestellt ist, liest mann unmittelbar
von der für diesen -Abstand ausgerechneten Tabelle den Erhöhungswinkel für die halbe
Höhe des Baumes ab.
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Der Abstand des Geräts- vom Bauire kann bekanntlich z, B. .dadurch
erhalten werden, daß man eine in Zentimeter eingeteilte Meßlatte unmittelbar am
Baume aufstellt und im Fernrohr die Anzahl Zentimeter bestimmt, die zwischen den
oberhalb und unterhalb der eigentlichen Einteilungslinie der im Fernrohr angebrachten
Gradeinteilung 26 liegenden Linien fallen. Diese Anzahl entspricht in Metern dein
Abstande des Geräts vom Baume.