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Die gegenwärtig vielfach als Ersatz für die Glasplatten benutzten biegsamen Zelluloidfolien, die sogenannten Rollfilms, können nicht rationell in den gewöhnlichen Bädern entwickelt werden, da sie meist als zusammenhängende, für etwa 6 oder 12 Aufnahmen bestimmte Streifen benutzt werden, die dann, wenn man sie in den gewöhnlichen Schalen entwickeln will, entweder vorher zerschnitten oder von Hand durch das Bad hin und her gezogen werden müssen. Man hat daher schon (siehe engl. Patentschrift Nr. 14412/01) längliche Entwicklungswannen vorgeschlagen, in welchen die ganze Filmlänge auf dell Boden ausgespannt und durch Hin-und Herschaukeln mit dem Entwickler behandelt wird.
Solche Küvetten sind jedoch nur für die Dunkelkammer geeignet, da der Film, ehe die Entwicklung beginnt, der Länge nach ausgestreckt werden muss. Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, derartige Einrichtungen mit einfachen Mitteln so her-
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wickeln kann.
Die Films kommen auf Rollen gewickelt in den Handel, wobei zwischen den einzelnen Wicklungen ein schwarzer lichtdichter Papierstreifen eingelegt ist, der so lange ist, dass er den Film vollständig verdeckt und die Auswechselung der Filmspulen bei Tageslicht gestattet. Derartige Films können nun in einer Schaukolküvette ohne Dunkelkammer entwickelt werden, wenn man darin eine Vorrichtung anbringt, die das Abrollen und Ausspannen der Films bei geschlossenem Deckel gestattet. Gemäss der Erfindung wird dip Spule in einem am Boden der Küvette angebrachten Lagerbock eingespannt und das Ende des Deckpapierstreifens an einer nach aussen verlängerten Welle befestigt, die an der Aussenseite der Küvette mit einer Kurbel versehen ist.
Nach dem Auflegen des lichtdicht schliessenden Deckels beginnt man an der Kurbel zu drehen und rollt dadurch den Papierstreifen und gleichzeitig hiemit den Filmstreifen ab. Nach dem Ausspannen kann man nun durch Hin-und Herschaukeln die Entwicklernüssigkeit auf die ganze ausgespannt Fi1mHingo zur Einwirkung bringen und. setzt dies fort, bis die Entwicklung vollendet ist.
Die beiliegende Zeichnung stellt eine Ausführungsform der Erfindung dar.
Fig. 1 zeigt einen senkrechten Längsschnitt,
Fig. 2 einen Grundriss zu Fig. 1 nach Abnahme des Deckels der Küvette,
Fig. 3 ist ein Horizontalschnitt durch die Einspannvorrichtung für den Film,
Fig. 3 a ist eine Einzelheit und
Fig. 4 ist eine Detaildarstellung der Kurbelvorrichtung zum Abwickeln des Films.
Der Apparat besteht aus einer langen Wanne a mit rundem Boden, die zweckmässig ans Zinkblech besteht, jedoch auch aus. anderem Material hergestellt sein kann. Die Länge der Wanne soll etwa 1'20 bis 1-60 m und die Breite 0'20 m betragen, um für alle gebrauch- lichen Filmabmessungen zu genügen. Die Tiefe kann etwa O'08 m sein.
Die Wanne ist oben mit einer Öffnung versehen, über die ein lichtdicht schliessendev Deckel b gesetzt werden kann. Der Deckel kann, wie bei der dargestellten Ausführungsform aus mehreren durch Scharniere verbundenen Teilen bestehen und mit doppeltem Abschlussfalz zur Erzielung einer völlig lichtdichten Fuge versehen sein. Die Wanne a wird von zwei Zapfen c getragen, die in Lagern eines Tragbockes d ruhen, kann jedoch auch mittels nicht gezeichneter Haken an Schnüren aufgehängt sein.
Wesentlich ist jedoch, dass sie in schaukelnde Bewegung versetzt werden kann, damit nur eine ganz geringe Menge Entwicklerflüssigkeit in die Wanne eingegossen zu werden braucht, die durch Hin-und Herschaukeln die ganze Länge des längs des Bodens der Wanne ausgespannten Filmbandes benetzt und alle Teile desselben gleichmässig boeinnusst. In dieser Wanne kann nun ein Lagerbock e befestigt werden, in welchem die Filmspule f eingespannt werden kann. Der Lagerbock be- steht aus einem Metallrahmen (vgl. Fig. 3), der an einer Seite mit einer Spitze 9 und an der anderen Seite mit einem länglichen Vorsprung oder einer Feder h ausgestattet ist.
Spitze 9 und Feder h sind an Bolzen befestigt, die in Ringen i untergebracht sind und durch die Seitenwände des Rahmens hindurch gehen und der Länge nach beweglich sind.
Schraubenfedern k, die mit einem Ende gegen einen am Bolzen sitzenden Kragen und mit dem anderen Ende gegen den Boden des ringförmigen Lagers i drücken, halten die Bolzen in normaler Stellung in der in Fig. 3 dargestellten Lage, bei welcher sowohl Spitze, als Feder in die entsprechend gestalteten Vertiefungen der üblichen Filmspulen
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eingreifen können und die Drehzapfen der Spule bilden.
Diese Stellung wird durch Ringe I bestimmt, die durch die Bolzen hindurchgeführt sind und zugleich Handhaben bilden, mittels welcher die Bolzen gegen die Wirkung der Federn k zurückgezogen werden können, wenn eine Spule in dem Lagerbock eingelegt werden son, -Der Lagerbock wird durch ein Paar von winkelförmigen Füssen m gehalten, die in am Boden der Wanne befestigten Ösen n eingesetzt werden können. Es sind zwei oder mehrere Paare solcher Ösen vorhanden, zwei Paar sind gezeichnet. Dies geschieht zu dem Zwecke, die Stellung des Lagerbockes je nach der Länge des Rollfilms verändern zu können.
An der Vorderseite des Lagerbockes ist ein Führungsblech o angebracht, das leicht lösbar mittels eines durch Ösen p des Bleches und Ösen q des Lagerbockes hindurchgeführten Vorstreckers r befestigt wird. An der Unterseite ist das Führungsblech mit einer leicht drehbaren Rolle s zum Festhalten des Filmbandes versehen.
An einem Ende ist in ähnlicher Weise ein zweiter Lagerbock t befestigt, indem eine Spulrolle u gelagert ist. Die Achse v der Rolle, die mittels kleiner Vorsprunge w so mit der Rolle u verbunden ist, dass diese sich mit der Achse dreht, ist so lang, dass sie durch eine seitliche Öffnung der Wanne a nach aussen hervorragt (Fig. 2). Das vorstehende Ende ist kurbelförmig gebogen oder mit einer besonderen Kurbel versehen, mittels welcher die Achse t, und dadurch die Spule u gedreht werden kann. Der Kern der Spule u besitzt einen Schlitz, in welchen das genügend lang ausgestaltete Ende des Deckpapierstreifens x hineingesteckt werden kann, oder eine Klemmvorrichtung, mittels welcher der Papierstreifen an der Spule befestigt werden kann.
Die Vorrichtung wird in der nachstehend beschriebenen Weise benutzt. Man steckt die dem photographischen Apparat entnommene Filmspule in den Lagerbock e, was nach dem Zurückdrücken der Spitze g und der Feder h leicht geschehen kann und spannt sie in diesen Bock ein, worauf er in das geeignete Ösenpaar n, n eingeführt wird. Das Ende des Deckstreifens wird zwischen Rolle sund FÜhrungsblech 0 hindurchgesteckt und so weit abgewickelt, dass es an der Spule befestigt werden kann. Sollte die Länge des
Papiers bei den benutzten Filmspulen nicht so gross sein, dass dies ohne den Film selbst freizugeben geschehen kann, so muss man einen Streifen Papier in geeigneter Weise an das Ende des Deckstreifens fest anstücken.
Nachdem die Befestigung des Papierende x an der'Rolle 1t geschehen ist, wird eine genügende Menge Entwicklerlösung in die Wanne gegossen und die letztere durch den Decke ! lichtdicht geschlossen. Man beginnt nunmehr an der Kurbelachse v zu drehen und wickelt dadurch das Papier x von der Rolle /ab und auf die Rolle u auf, wobei bald der Film y selbst mit herausgezogen wird. Das Führungsblech o drückt den Film mit der Schichtseite nach oben auf das Papierband x, so dass er sich diesem anlegt und vermöge der durch die Entwicklerlösung bewirkten Adhäsion mit diesem vorwärtsbewegt.
Das Papierband selbst legt sich an den Boden der Wanne an.
Wenn man so viel Kurbelumdrehungen gemacht hat, dass das ganze Filmband oder der belichtete Teil desselben abgewickelt ist, was man bei einiger Übung durch die An- zahl der Kurbeldrehungen erkennen kann, beginnt man die eigentliche Entwicklung durch
Schaukeln der Wanne um die Zapfen c. Nach vollendeter Entwicklung kann man den
Entwickler durch an geeigneter Stelle angebrachte Ausnussröhrchen entfernen, darauf spUlen und das Fixieren in üblicher Weise ausführen. Es ist noch zu bemerken, dass man für jede vorkommende Filmbreite einen besonderen Einspannbock haben muss, während die Rolle 14 breit genug ist, um sowohl die breitesten, als auch schmalsten Filmbänder
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaukeln aufgehängte flache Schale mit gekrümmten Boden zum Entwickeln langer Filmstreifen, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe an einem Ende mit einem Spulenlager (e) und am anderen Ende mit einer von aussen zu drehenden Aufwindespule (u) versehen ist, um den Film nach dem Schliessen der Schale mit einem lichtsicheren Deckel unter Vermittlung des vorher an der Aufwindespule (u) befestigten Schutzstreifens zwischen den beiden Spulen ausbreiten zu können.