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Pyrophorfeuerzeug in Pistolenform
Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Auf- gabe gestellt, ein Feuerzeug zu schaffen, welches seinem Besitzer gegebenenfalls zum Selbstschutz dienen kann.
Es sind Pyrophorfeuerzeuge in Pistolenform bekannt, welche ausser den für die Zündung er- forderlichen Teilen mit einer eine Schockwirkung, z. B. einen Knall, hervorbringenden Einrichtung ausgestattet sind. Weitere sind Pyrophorfeuer- zeuge in Pistolenform bekannt, die einen den
Pistolenlauf nachahmenden, rohrförmigen Ge- häuseteil aufweisen, der den Brennstoffbehälter aufnimmt und dessen freies Dochtende in der
Laufmündung liegt.
Gegenüber diesen Feuerzeugen unterscheidet sich dasjenige gemäss der Erfindung durch einen langgestreckten, den Pistolenlauf nachahmenden, rohrförmigen Gehäuseteil, der einen ausziehbaren Brennstoffbehälter aufnimmt, dessen freies Docht- ende in der Laufmündung liegt, und durch einen an sich bekannten flach gestalteten, das Betäti- gungsorgan für das Feuerzeug und die Schockeinrichtung enthaltenden Griffteil, welcher seitlich am Lauf angesetzt ist, wobei das Betätigungsorgan einen Drücker aufweist, der als Abzugshahn aus dem Griffteil hervorragt.
Diese Massnahmen bieten den Vorteil, dass der Brennstoffbehälter zum Anzünden von Pfeifen, Kerzen u. dgl. verwendet werden kann. Das neue Feuerzeug kann nach der Entfernung des Behälters ohne Gefahr auch Kindern überlassen werden. Es wurde aber auch erreicht, dass der Aufbau der Feuerzeugeinrichtung bewährten Typen entnommen werden kann, wodurch eine wesentliche Verbilligung erzielt ist.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
Die Fig. 1 zeigt im Längsschnitt ein die Form einer Pistole aufweisendes Feuerzeug gemäss der Erfindung, und zwar in der Zündlage, und die Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie X-X der Fig. 1 in der Fig. 3 ist das gleiche Ausführungsbeispiel geschlossen dargestellt, wobei die Schockeinrichtung in ihrer entspannten Lage gezeichnet ist. Schliesslich zeigt die Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie Z-Z der Fig. 3.
Ein dem Lauf einer Pistole nachgebildeter Gehäuseteil 14 umschliesst einen langgestreckten, zweckmässig zylindrisch ausgebildeten Brennstoffbehälter 6, auf welchem eine um die Achse 13 des Reibrades verschwenkbare, in der Ruhelage den Gehäuseteil 14 abschliessende Dochtkappe 1 aufruht. Die Verschwenkung der Dochtkappe 1 und die Drehung des Reibrades wird durch ein gemeinsames Betätigungsorgan 10 bewirkt, welches in einem seitlich des Gehäuseteiles 14 angesetzten Griffteil entgegen der auf dem Organ lastenden Kraft einer Feder 9 verschiebbar gelagert ist. Diese Lagerung ist mit einem entsprechend grossen Spiel ausgestattet, das eine Verlagerung ohne Hemmung einer der Dochtkappe 1 und dem Betätigungsorgan 10 gemeinsamen gelenkigen Verbindung 12 bezüglich deren Lage zur Reibradachse 13 zulässt.
Ein Zündsteinrohr 7, welches. achsparallel zum Brennstoffbehälter 6
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cher von einem Kolben 3, auf den die Zündsteinfeder 5 einwirkt, gegen das Reibrad gepresst wird. Im Zündsteinrohr 7 ist längsverschiebbar ein, beispielsweise L-förmig ausgebildeter, Schieber 8 geführt, an dessen kürzerem Steg die Zündsteinfeder 5 lösbar befestigt ist. Der Schieber 8 weist eine Verriegelung 4 auf, die von einer am Betätigungsorgan 10 angebrachten Nase 11 betätigt wird, welch letztere durch eine im Zündsteinrohr 7 ausgesparte öffnung zu treten vermag. Die Verriegelung 4 des Schiebers 8 rastet nach dem Spannen der Zündsteinfeder 5 in der öffnung des Zündrohres ein (Fig. 1). Dadurch wird im Gehäuseteil 14 ein Raum A frei, in welchem ein Knallkörper eingelegt werden kann.
Die Knallkörper, beispielsweise Knallkapseln, und auch Zündsteine, können in Kammern B und C des
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Beim Abziehen des gespannten Feuerzeuges mit Hilfe des Betätigungsorganes 10 wird vorerst der Zündmechanismus in Funktion gesetzt und dabei unter gleichzeitigem öffnen der Dochtkappe i durch das Reibrad ein Funke vom Zündstein 2 abgerissen und das aus dem Brennstoffbehälter 6 austretende Gas entflammt. Hat der Zündmecha-
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reicht, so klemmt die Einrichtung etwas und ist dabei mit der Druckpunktnahme bei Schusswaffen vergleichbar. In dieser Lage hält die Verriegelung 4 die Zündsteinfeder 5 gespannt und die Nase 11 des Betätigungsorganes 10 berührt die Verriegelung. Wird der Abzug losgelassen, so ver-
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löscht die Dochtkappe 1 die Flamme.
Wird hingegen der Abzug weiter gespannt, so hebt die Nase 11 die Verriegelung 4 des Schiebers 8 aus, dieser schnellt gegen den im Raum A eingebrachten Knallkörper und bringt letzteren zur Detonation. Dabei erweckt aber das Feuerzeug gemäss der Erfindung den Anschein einer Schusswaffe, zumal beim Durchziehen des Betätigungsorganes 10 das Aufflammen des Mündungsfeuers und der Knall zeitlich nahe zusammenfallen.
Wird nunmehr das Betätigungsorgan 10 losgelassen, so schliesst sich die Dochtkappe 1 wieder und das Feuerzeug kann als solches weiterbenutzt werden, da die Zündsteinfeder 5 noch eine hinreichende Anpresskraft auf den Stein 2 auszuüben vermag (Fig. 3).
Soll das Feuerzeug als Schreckeinrichtung geladen werden, so wird der Gehäuseteil 14 um die Reibradachse 13 in der Richtung des in der Fig. 1 eingezeichneten Pfeiles in die strichlierte Lage verschwenkt und der Schieber 8 gegen das Reibrad hin gespannt, bis die Verriegelung 4 wirksam wird. Hierauf kann eine dem Behälter C entnommene Knallkapsel in den Raum A eingelegt werden, und das Feuerzeug ist nach dem Rückschwenken des Gehäuseteiles 14 in seine Ausgangslage wieder feuerbereit.
Soll hingegen nur ein Knall ohne Flammenbildung verursacht werden, so genügt es, den Brennstoffbehälter etwa in eine der strichliert in Fig. 3 eingezeichneten entsprechenden Lage zu bringen.
Die Erfindung ist auf das beschriebene Ausführungsbeispiel nicht beschränkt, sondern kann
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gedankens abgeändert werden. Dies trifft insbesondere für die Schlagbolzenausbildung (Schieber 8) und seine Spann- und Verriegelungseinrichtung zu. So kann beispielsweise eine zur Betätigung des Reibrades vorgesehene Feder an einem Ende mit einem in der Spannstellung verriegelbaren Schlagbolzen oder Schlagstift verbunden sein. Es könnte auch jeden der beiden Enden der zur Belastung des Schlagbolzens herangezogenen Feder eine gesonderte Verriegelung zugeordnet sein und
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organ 10 wahlweise oder gemeinsam lösbar sein, um je nach Wunsch das Feuerzeug gleichzeitig mit der Schockeinrichtung oder wahlweise letztere bzw. das Feuerzeug allein zur Wirkung bringen zu können.
Es könnte aber auch bei Verwendung eines an sich bekannten Drückers zur Betätigung des Reibrades und zum Abheben des Dochtkappenträgers der Drücker zugleich zur Auslösung des Schlagbolzens herangezogen werden und bei einem Pistolenform aufweisenden Feuerzeug gemäss der Erfindung an der Stelle des Abzughahnes angeordnet sein. Selbstverständlich kann auch die Schreckeinrichtung als solche mit einer Repetiereinrichtung ausgestattet sein, beispielsweise nach Art der bekannten Kapselrepetierpistolen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Pyrophorfeuerzeug in Pistolenform, welches ausser mit den für die Zündung erforderlichen Teilen mit einer eine Schockwirkung, z. B. einen Knall, hervorbringenden Einrichtung ausgestattet ist, gekennzeichnet durch einen langgestreckten, den Pistolenlauf nachahmenden, rohrförmigen Gehäuseteil (14), der einen ausziehbaren Brennstoffbehälter (6) aufnimmt, dessen freies Dochtende in der Laufmündung liegt, und durch einen an sich bekannten, flach gestalteten, das Betäti- gungsorgan (10) für das Feuerzeug und die Schockeinrichtung enthaltenden Griffteil, welcher seitlich am Lauf angesetzt ist, wobei das Betätigungsorgan einen Drücker aufweist, der als Abzugshahn aus dem Griffteil hervorragt.