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Österreichische
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Vorliegende Erfindung betrifft eine für Elektro-lokomotiven abgeänderte Ausführungsform der durch Patent Nr. 11569 geschützten elektrischen Zugdeckungseinrichtung, sowie Verbesserungen an derselben, welche sowohl bei Dampf-als auch bei Elektro-Lokomotiven zur Anwendung kommen können. Die Verbesserungen bestehen in der Anwendung von Kontrollapparaten, welche jedes Intätigkeittreten der Hilfskraftapparate anzeigen, ferner in der Anordnung von Hilfskontakten an den Wagen, um lange, mehrere Sektionslängen des Stromleiters übergreifende Züge in ihrer ganzen Länge zu sichern, weiters in der Anwendung von Stromwendern oder Umschaltern, welche zwischen den Sicherheitsvorrichtungen zweier sich nähernder Züge in kleinen Intervallen die Leitungspole wechseln. oder die Sektionsleitungen mit den Schienen kurzschliessen.
Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt : Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines den Hilfskraftapparat eines Elektromotorwagens einlösenden Umschalters, Fig. 2 schematisch die Schaltungsweise des Umschalters, Fig. 3 und 4 zeigen schematisch in Vorder-und Seitenansicht einen Kontrollapparat, Fig. h schematisch die Anordnung der Hilfskontakt.
Fig. 6 und 7 schematisch in Vorder-bezw. Seitenansicht einen Stromwender, Fig. 8 und'' schematisch die Umschalter zweier auf einer Stromleitersektion befindlicher Motorwagen.
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wird die Auslösung auf einen Umschalter wirken, welcher den Strom des Wagenmotors unterbricht und den ganzen bezw. einen Teil dieses Stromes dem Hilfskraftapparat zuführt.
Ein solcher Umschalter besteht nach Fig. 1 ans einem vorteilhaft in einem Gehäuse untergebrachten, um eine Achse U1 drehbaren, zweiarmigen Umschalterhebel U, dessen eines Ende aui einer mit der Arbeitsstremzuleitung M verbundenen Lamelle L schleift, während das andere Ende normal mit einer mit der Stromzuleitung zum Wagenmoter O verbundenen Lamelle L1 in Kontakt steht. Wird nun beim Annähern eines zweiten Zuges der Elektromagnet l,'erregt, so zieht er den Anker A'an, wodurch der von ihm gehaltene Hebel 77 nach abwärts schwingt und seinerseits den Winkelhebel 77'frei gibt.
Infolgedessen kann nun der bisher von einem Anschlage Il2 des Hebels ho gehaltene Hebel U der Kraft der Feder U2 folgen, welche ihn soweit verdreht, bis sein mit der Lamelle L1 in Berührung
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Berührung kommt. Auf diese Weise wird also im Falle einer Gefahr der Wagenmotor abgestellt und der die Signal- und Anhaltevorrichtungen betätigende Hilfsmotor in Funktion gesetzt. Ist die Anhaltevorrichtung so beschaffen, dass sie ohne Motor durch Öffnen eines Ventils, bezw. durch Einlösen einer Federkraft, bezw.
Gewichtsbelastung wirkt, so kann für den ersten Fall der Umschalterhebel L'mit dem Ventil isoliert verbunden sein, derart. dass derselbe bei seiner Verdrehung das Ventil öffnet ; in den beiden anderen Fällen kann an dem Hebel U ein Haken fez oder ein anderes geeignetes Eingriffsorgan angeordnet werden, welches die Federkraft bezw. Gewichtsbeiastung normal gebunden hält und bei Verdrehung des Hebels U freigibt.
Der Kontrollapparat, welcher vorteilhaft eine Kombination eines Distanzmessers mit einem Zeitmesser ist, besteht aus einem runden Gehäuse a, in welchem eine Anzahl
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konzentrischer Ringe drehbar gelagert ist. Der äusserste, von einem Uhrwerk angetriebene Ring (nicht gezeichnet) dient zur Zeitmessung und wird daher an ihm ein mit einer Stunden- und Minutcneinteilung versehenes : auswechselbares Blatt aus Papier oder sonst einem geeigneten Material befestigt. Die anderen, von der Motorwagenaclase mittels einer Spindel 8 angetriebenen Ringe dienen zur Distanzmessung, und werden an denselben mit Meter- und Kilometereinteilung versehene Blätter befestigt.
Oben am Gehäuse a ist ein dreiarmiger Hebel d drehbar gelagert, an dessen oberem Arm dl die Schreibstifthebel e, deren Anzahl mit der Anzahl der konzentrischen Ringe übereinstimmt, drehbar aufgehängt sind, welche Hebel durch an dem Gehäuse a befestigte Federn f schwach gegen den unteren Hebelarm d2 gedrückt werden. In die Hebel e sind die Schreibstifte g regulierbar eingesetzt. Sobald der Hilfskraftapparat in Tätigkeit tritt, wird von einem Hebel der Auslösung die an dem Gehäuse a befestigte stange 71 angehoben, wobei ein an ihr angeordneter Anschlag auf den seitlichen Arm ds des Hebels d einwirkt und den Hebel d verdreht.
Infolgedessen legen sich die Schreibstifte 9 leicht an die auf den rotierenden Ringen befestigten Papierblätter, wodurch auf letzteren graphische Zeichen entstehen, welche anzeigen, wo, wann und wie lange die Sicherheitsvorrichtung in Tätigkeit war.
Um Züge, von grösserer Länge als eine Stromleitersektion gegen Zusammenstösse mit nachfahrenden oder den besetzten Schienenstrang kreuzenden Zügen zu sichern, können folgende Anordnungen getroffen werden. Bei Zügen von grösserer Länge als eine und eine halbe Stromleitersektion wird an einem der letzteren Waggons ein bekannter Hilfskontakt angebracht, welcher eine leitende Verbindung zwischen dem Stromleiter und den Fahrschienen herstellt und so einen Kurzschluss für die Elektrizitätsquelle eines nachfahrenden und zu nahe kommenden Zuges bildet, wodurch dessen Sicherbeitsvorrichtung betätigt und demnach der Zug angehalten wird, oder es wird der vorstehend beschriebene Hilfskontakt mit Benützung einer Hilfsbatterie verwendet.
In diesem Falle wird in den Hilfskontakt ein Relais (Elektromagnet mit Anker) mit geringem Widerstand eingeschaltet, so dass zwischen dem Stromleiter und den Fahrschiene eine leitende Verbindung hergestellt ist, welche für einen'fremden, zu nahe kommenden Zug, also für dessen Stromkreis einen Kurzschluss bildet. Durch den Stromkreis des fremden Zuges wird der Elektromagnet des Relais erregt und durch Anziehen des Ankers bewirkt, dass die Hilfsbatterie mit ihrem
Strom den fremden Stromkreis unterstützt und gleichzeitig einen mitgeführten Signal-
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avisiert wird.
Bei sehr langen Zügen, welche mehr als drei Sektionslängen der Kontaktschienen übergreifen, empfiehlt es sich, mehr solcher Hilfskontakt anzuwenden, damit nicht in der Mitte des Zuges eine ungeschützte Stelle verbleibt, welche weder im Bereiche der
Stromquelle des eigenen Sicherheitsapparates, noch im Bereiche der Ililfsbatterie des Hilfs- kontaktes steht ; in diesem Falle könnte es eintreten, dass bei einer Schienen kreuzung der
Zug von einem fremden Zuge seitwärts angefahren, bezw. durchgerissen wird. Fig. 5 zeigt z. B. einen sehr langen Zug, welcher in der Entfernung A-C mehrere Stromleitersektionen übergreift, in deren Verlaufe eine Schienenkreuzung vorkommt.
Der letzte Waggon bei
C ist entweder mit einem einfachen Hilfskontakt versehen, wie die obere Skizze bei zeigt, oder mit einem Hilfskontakt mit Hilfsbatterie, wie die untere Skizze zeigt. Das Relais ist hier in dem Läutewerk untergebracht gedacht. Obwohl der ganze Zug auf diese Weise gegen entgegenfal1fende, sowie llac1lfahronde Züge D geschützt ist, so könnte doch der
Fall eintreten, dass dieser Zug von einem fremden Zuge bei dp, r Schienen1\reuzung durch- gerissen wird, würde man nicht noch einen weiteren Hilfskontakt auf einem der mittleren
Waggons-anbringen, der dann einen Kurzschluss für den fremden Zug herstellt.
Um die Batterie beliebig einschalten zu können, werden Stromwender eingeschaltet, die zweckmässig aus je zwei Paaren voneinander isolierter Quecksilberkontakte bestehen (Fig. 6 und 7). Die Kontaktstifte sind auf einem Wagebalken, von diesem isoliert be- festigt und werden durch eine beliebige Vorrichtung in kurzen Intervallen bewegt, wodurch abwechselnd das eine und das andere Paar Kontakte in das Quecksilber, das sich in den
Behältern, die mit den Leitungsenden entsprechend verbunden sind, befindet, eintaucht und durch den so hergestellten Kontakt abwechselnd der positive und negative Pol mit dem Drahtende des Elektromagneten in vorübergehende Verbindung gebracht wird.
Statt der Stromwender können nach Fig. 8 und 9 auch Umschalter verwendet werden, die in gewissen Intervallen die Batterie ausschalten und den Streckenleiter mit den Schienen kurzschliessen. Diese Umschalter können von einer vertikalen Achse 8, welche von der Laufradachse 9 aus mittelt eines Kegelradantriebes ; M oder eines Schneckengetriebes 11 in Drehung versetzt wird, bewegt werden. Auf der Achse 8 sitzt dann ein Exzenter 12, welches bei seiner Drehung den Hebel 3 gegen den Kontakt 2 drückt, während derselbe durch die Feder 4 immer wieder in seine Normallage zurückgebracht wird.