DE61396C - Elektrische Zugdeckungs-Signaleinrichtung für Eisenbahnen - Google Patents
Elektrische Zugdeckungs-Signaleinrichtung für EisenbahnenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. \$
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
Vorrichtungen, durch welche eine Verstand!-1
gung auf elektrischem Wege zwischen zwei auf demselben Geleise befindlichen Eisenbahnzügen
ermöglicht ist, sei es, dafs zwei in Fahrt befindliche Eisenbahnzüge einander entgegenfahren
oder ein Zug sich einem auf demselben Geleise haltenden Zuge nähert, so dafs
die Zug- bezw. Lokomotivführer rechtzeitige Warnungssignale erhalten, bevor sie in solche
Nähe zu einander kommen, dafs eine Gefahr des Zusammenstofses entsteht.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung in verschiedenen Ausführungsformen
zur Veranschaulichung gebracht.
Fig. ι veranschaulicht in oberer Ansicht die Anordnung der Signalvorrichtung;
Fig. 2. ist eine ähnliche Ansicht, welche die einzelnen Theile in verschiedenen Stellungen
zeigt;
Fig. 3 ist eine vordere Ansicht des unteren Theiles einer Lokomotive; der Schienenräumer
ist durchbrochen gezeichnet, um den Stromkreis nach dem Läutewerk der Lokomotive
deutlicher erkennen zu lassen;
Fig. 4 zeigt einen Deckel zum Zudecken der Gehäuse, welche die Weichen- und Signalvorrichtung
aufnehmen;
Fig. 5 ist ein Schnitt nach V-V1 Fig. 1; '
Fig. 6 veranschaulicht in vergröfsertem Mafsstabe die elektrische Umschaltevorrichtung und
den Radtaster;
Fig. 7 und 8 sind Schnitte nach w-w bezw.
x-x, Fig. 6;
Fig. 9 erläutert die Wirkung der von der Lokomotive bethätigten Welle des Radtasters;
Fig. 10· ist ein Schnitt nach y-yy Fig. 8;
Fig. Ii erläutert die Schaltung des in Fig. 6
gezeigten Elektromagneten;;
Fig. 12 veranschaulicht das Signalisiren zwischen
zwei auf einander zu kommende Züge;
Fig. 13 veranschaulicht die Art und Weise
der Benachrichtigung des Lokomotivführers einer sich einem haltenden Zuge nähernden
Lokomotive;
Fig. 14 zeigt eine Abänderung der in Fig. 6 gezeigten Anordnung;
Fig. 15 zeigt die in Fig. 14 gekennzeichneten
Vorrichtungen zum Bethätigen der elektrischen Umschalthebel;
Fig. 16 ist eine obere Ansicht einer für Doppelgeleise bestimmten Signaleinrichtung;
Fig. 17 zeigt in schematischer Darstellung eine weitere Abänderung der Erfindung, bei
welcher die Schienen eines Geleises als Leiter in dem elektrischen Stromkreis verwendet
werden;
Fig. 18 zeigt eine Abänderung, bei welcher
die Schienen beider Geleise als Stromleiter benutzt werden;
Fig. 19 erläutert in oberer Ansicht die Vorrichtungen
, durch welche beim Uebergehen eines Zuges auf ein Nebengeleise die elektrischen
Umschalter selbstthätig bethätigt werden;
Fig. 20 ist ein Schnitt nach Linie %-\, Fig. 6
und 14.
Unter Hinweis auf die Fig. 1 bis 13 bezeichnet
ι die Lokomotive, 2 die Eisenbahnschienen, 3 die Querschwellen, 4 das Gehäuse
für die elektrischen Umschalter und 5 den Kasten zur Aufnahme der Bewegungsvorrichtung.
Auf den Querschwellen sind auf geeigneten Unterstützungen 6 zwei gleichlaufende Drähte,
Stangen oder Leitungen 7 und 8 angebracht, welche in der Mitte der Schienen eines Geleises
liegen und über die ganze Länge des Schienenstranges hinweggeführt sind. Vorn an der Lokomotive befinden sich zwei Metallrollen
9, 10, welche in den Lagerstücken 11, 11
gelagert sind (Fig. 3). Letztere haben nach oben gerichtete Stangen 12, 13, welche mit
Hülfe von Spiralfedern 15 federnd in einem Gehäuse 14 geführt werden, so dafs die
Rollen 9, ι ο stets in Berührung mit den Stangen 7 und 8 bleiben.
Das obere Ende der Stange J2 ist durch
einen Leitungsdraht 16 mit dem positiven Pol, das der Stange 13 mittelst eines Drahtes 18
mit. dem negativen Pol einer auf der Lokomotive aufgestellten elektrischen Batterie 17
verbunden. In die Leitung 18 ist ein elektrisches Läutewerk 19 eingeschaltet. Zur Vermeidung
eines Kurzschlusses sind die Stangen 12 und 13 genügend von dem Gehäuse 14
zu isoliren.
In gewissen Abständen sind zwischen den Schienen elektrische Umschaltekästen 4 angeordnet,
durch welche die ganze Strecke des Geleises in gewisse Abschnitte oder Abtheilungen
eingetheilt wird. Die einzelnen Umschalter sind durch Stangen 7, 8 mit einander verbunden, welche in die.Kasten 4 von jeder
Seite her einmünden. Innerhalb der Kasten sind die Leiter oder die Leitstangen 7 durch
einen Metallstab verbunden (Fig. 1, 2 und 6), von welchem sich zwei Schienen 20 und 21
abzweigen, die an ihren Enden, mit Stromschlufsplatten 27, 28 ausgerüstet sind. Die
letzteren stehen unter einander durch eine Metallschiene 29 in Verbindung. Die Stangen
8 endigen innerhalb des Gehäuses 4 in Umschalthebel 22, 23, die um Zapfen 24
bezw. 25 der . Metalltheile 26 seitlich gedreht werden können. Für gewöhnlich ruhen die
freien Enden der Hebel 22, 23 auf den Berührungsplatten 27, 28, so dafs die leitende
Verbindung zwischen den beiden Stangen 8 nicht gestört ist.
Die Bewegung der Umschaltehebel 22, 23 erfolgt mittelst zweier Schieberstangen 32, 33,
die bei 30 bezw. 31 an obige Hebel angreifen.. Diese Schub- oder Zugstangen führen unter
, der Schiene 2 hinweg in das Gehäuse 5 und tragen hier mittelst der Ansätze 34, 40 die
Reibungsrollen 35 bezw. 39, welche auf den geneigten Ansätzen oder Hebeleisten 36 bezw. 38
der Querschiene 37 gleiten. Die Zugstangen 32, 33 sind an ihren Enden mit Köpfen versehen
und werden durch eine Querschiene 41 mit einander verbunden, welche die Stangen
lose. umfafst, so dafs die Theile unabhängig von einander verschoben werden können.
Die Querschiene 37 ist an einer Welle 42 befestigt, welche aus dem Gehäuse 5 hervorragt
und, unter der Schiene 2 weggehend, an der Innenseite derselben endet. Hier trägt die
Welle 42 einen aufrechtstehenden Anschlag 43, Fig. 3, 5 und 6, der beim Passiren eines
Zuges durch das vorderste Rad der Lokomotive übergeneigt wird, wodurch die Welle 42
gedreht und gleichzeitig die Schiene 37 nach rechts oder links aufgekantet wird (Fig. c).
Die Schiene 37 ist aufserdem mit Knaggen 45 ausgerüstet,' welche' .auf die oberen bezw.
unteren Kanten der Querschiene 41 einwirken, wenn der Anschlag 43 niedergedrückt und die
Querschiene 41 durch Einwirkung des geneigten Hebedaumens 36 auf die Rolle 35
vorgeschoben ist. Die mittlere Lage, d. h. die waagrechte Stellung der Schiene 37 wird durch
zwei Federn 44 gesichert.
Wenn der Anschlag 43 z. B. in Richtung des Pfeiles Fig. 5 bewegt wird, dann wird die
eine Seite der Schiene 37 gehoben und die andere gesenkt. Die gehobene Seite trägt den
abgeschrägten Hebedaumen 36, und die Aufwärtsbewegung dieses letzteren schiebt. die
Rolle 35 und die mit derselben fest verbun-■ dene Stange 32 nach vorn, welche ihrerseits
den Hebel 22 von der Berührungsstelle 27 auf die Schiene 20 bewegt und gleichzeitig die
Querschiene 41 mit nach vorn zieht, bis die Knaggen 45 dieselbe von oben und unten umfassend
aufhalten.
Wenn der Hebedaumen 36 hochgekantet ist, um die Stange 32 vorzuschieben, so wird
die zunächst liegende Feder 44 aus einander gezogen und die gegenüberliegende zusammengedrückt
sein; der Hebedaumen 38 ist von der Rolle 39 nach unten hin abbewegt, so dafs eine Bethätigung der Stange. 33 gänzlich
ausgeschlossen ist; die Querschiene 41 gleitetfrei auf der in Ruhe verbleibenden Stange 33,
dem Vorschub von 32 entsprechend, vor.
Mit der Querschiene 41 ist eine Gleitstange 46 verbunden, welche auf ihrem
anderen Ende einen Anker 47 trägt, der seine Bethätigung von einem Elektromagneten 48 erhält.
Die Drahtenden 49, 50 desselben sind an den positiven Draht 51 einer seitlich von
dem Schienenstrang angeordneten Batterie 52 angeschlossen. Der negative Draht 53 . der
Batterie steht mittelst Drahtes 54 mit einem auf der Welle 42 befestigten Hebel 55, 57, 56
in Verbindung. Seitlich des Hebels 56 befinden sich auf dem Boden des Gehäuses 5
die Stromschlufsstifte 58 und 59, die mit nichtleitenden Theilen 60 und 61 ausgerüstet
sind (Fig. 10). Das untere Ende des Hebels 56 ist schraubenförmig gewunden, so dafs derselbe
in Berührung mit den leitenden Theilen 58, 59 kommt, wenn die Welle 42 durch
Niederlegen des. Anschlages 43 gedreht wird.
Beim Aufkommen des Anschlages bezw. beim Zurückdrehen der Welle 42 dagegen kommt
der Hebel 56 mit den nicht leitenden Theilen 60, 61 der Stromschlufsstifte 58, 59 in Berührung.
Von dem Zapfen oder Stift 58 leitet ein Draht 62 nach der vorhergehenden Signalvorrichtung
zurück und ist hier mit dem Elektromagneten 48 und dem Draht 49 verbunden. Der von dem Stift 59 ausgehende Draht führt
zu der nächstfolgenden Signalvorrichtung, wo derselbe an den Draht 50 des Elektromagneten
angeschlossen ist.
Wenn nun der Anschlag in Richtung des Pfeiles niedergedrückt und die Querschiene 41
mit der Stange 32 vorbewegt wird, so entfernt sich auch der Anker 47 von dem Magneten
und es entsteht gleichzeitig eine leitende Berührung zwischen dem Arm 56 und dem
Zapfen 58, wodurch ein vollständiger Stromkreis entsteht, durch dessen Einwirkung der
Hebel 22 der vorhergehenden, bereits von dem Zuge passirten elektrischen Umschaltevorrichtung
4 wieder in seine Grundstellung zurückbewegt wird.
Der elektrische Strom (Fig. 2) fliefst, von dem einen Pol der Batterie 52 ausgehend,
der Reihe nach durch die Drähte 54, den Arm 56, den Zapfen 58, den Draht'62 und
tritt dann in den (linken) Elektromagneten 48 ein, von dem er mittelst der Drähte 49 und 51
nach dem anderen Pol der Batterie zurückgeleitet wird. So lange der Strom durch den
Elektromagneten geht, wird der Anker 47 angezogen und dadurch die Querschiene 41 aus
den sie von oben und unten her festhaltenden Knaggen 45 zurückbewegt. Sobald die Knaggen
frei geworden sind, wird durch die Einwirkung der vorher angespannten Feder 44 die Querschiene
37 und die Welle 42 in die normale Stellung zurückgedreht, wodurch der Anschlag
43 wieder aufgerichtet und gleichzeitig (durch die .Zurückbewegung der Stange 32
mittelst Querschiene 41) auch der Umschaltehebel 22 von 20 auf 27 umgestellt wird.
War z. B. der linke Umschaltehebel 22, Fig. 2 und 13, durch einen in Richtung des
Pfeiles fahrenden Zug von 27 auf 20 umgestellt worden, so wird bei einem anderen
unmittelbar folgenden Zuge das Läutewerk ertönen, sobald die Lokomotive den Signalabschnitt
des Geleises' erreicht, der durch den Hebel 22 begrenzt wird. Hierdurch wird der
Lokomotivführer" benachrichtigt, dafs der vordere Zug dicht vorauf ist und den vorliegenden
Signalabschnitt noch nicht verlassen hat. Sobald jedoch der vorfahrende Zug den
nächsten Anschlag 43 (auf der' rechten Seite von Fig. 2) niedergedrückt hat, stellt sich auf
bereits beschriebene Weise sofort der erwähnte Hebel 22 von 20 auf 27 zurück, wodurch
der Stromkreis des Läutewerkes für die nachfolgende Lokomotive unterbrochen wird und
das Läuten der Signalglocke aufhört. Hierdurch erhält der betreffende Lokomotivführer
Kenntnifs, dafs der Vorderzug den vorliegenden Signalabschnitt verlassen hat und dieser
für-ihn jetzt frei ist.
Der Strom,·, welcher die Signalglocke bethä'tigt,
geht von einem Pol der Batterie 17, Fig. 3, aus, durchströmt der Reihe nach
Draht 16, Stange 12, Rolle 9, und geht mit
Hülfe von Stange 7, Schiene 20, Umschaltehebel 22 und Stange 8 auf die andere Rolle 10
über; von dieser kehrt er durch Stange 11,
Draht 18 und Glocke 19 nach dem anderen Pol der Batterie zurück. Wenn daher der
Hebel 22 auf der Platte 27 liegt, so ist der soeben erwähnte Stromkreis unterbrochen und
das Läutewerk der Lokomotive wird kein . Warnungssignal abgeben.
Der positive Pol der auf der Lokomotive angeordneten Batterie 17 befindet sich immer
an der rechten Seite und der negative P9I an der linken Seite des Zuges, so dafs die Signalvorrichtung
in Wirkung tritt, sowohl wenn sich zwei ,Züge auf ^anliegenden Signalabtheilungen
oder Abschnitten einander nähern, als auch, wenn sich dieselben auf demselben
Signalabschnitt, d. h. zwischen zwei Umschaltevorrichtungen 4 in gefahrdrohender Nähe zu
einander befinden. In Fig. 12 sind mit punktirten Linien zwei einander entgegenkommende
Lokomotiven angedeutet. Infolge der vorhin erläuterten Anordnung der Pole wird auf
beiden. Lokomotiven die Lärmglocke ertönen. Der Strom geht nämlich von dem
rechts gelegenen positiven Pol der Lokomotive A nach der Stange 7 und durch diese
nach der Rolle 10 der Lokomotive B, durchströmt die bekannten leitenden Theile derselben
und tritt nach Bethätigung der Glocke' und der Batterie durch Rolle 9 auf die
Stange 8 über, läuft in dieser zurück., durch die Theile 26, 23, 28, 29, 27, 22, 26 und
kehrt durch Rad 10 nach dem negativen Pol der Batterie der Lokomotive A zurück.
Die in den Fig. 1 bis 13 gezeigten Einrichtungen
sind hauptsächlich für eingeleisige.Bahnstrecken bestimmt, sind aber infolge ihrer
doppelten Anordnung sowohl für die eine wie die andere Bewegungsrichtung der Züge verwendbar.
Bewegen sich die Züge nicht, wie in den Fig. i und 2 durch die Pfeilrichtung
angegeben, sondern von rechts nach ■ links über den Schienenstrang, so wird an Stelle
des Umschaltehebels 22 der Umschaltehebel 23 mit seinen dazugehörigen Theilen in entsprechender
Weise durch das Niederlegen des Anschlages 43 bethätigt.
In den Fig. 14 und 15 ist eine Abänderung
der Vorrichtungen zum Bethätigen der Um-
schaltehebel 22 und 23 dargestellt. Es befindet sich hier auf der Welle 42 eine Scheibe 64,
die mit zwei Widerlagern 65 und 66 versehen ist, in welche abwechselnd die Haken 6γ, 68
eingreifen. Diese letzeren sind mit den drehbaren Ankern 69, 70 zu Winkelhebeln vereinigt
und werden zusammen mit diesen durch Elektromagnete 71 und 72 bethätigt. Das eine
Drahtende des Elektromagneten 71 steht mittelst Drahtes 63 mit dem Berührungsstift 59 des
vorhergehenden Signalkastens 5 in Verbindung, während das andere Ende durch den Draht 49
leitend an den positiven Draht 51 der Batterie
52 angeschlossen ist. In ähnlicher Weise ist der Elektromagnet 72 durch Draht 62 mit
dem Zapfen 58 des folgenden Signalwerkes und durch Draht 50 mit dem positiven
Draht 51 verbunden. Der negative Draht 53
der Batterie 52 steht durch Draht 54 mit dem Umschaltehebel 56 der Welle 42 in leitender
Verbindung.
Lose auf einem Zapfen 74 des senkrechten Ansatzes 73 der Welle 42 sitzt eine Querschiene
75, deren Enden mittelst Winkelhebel 79 bezw. 80 mit den Zugstangen 32
bezw. 33 verbunden sind. Auf den letzteren befinden sich Schraubenfedern 81 bezw. 85, welche
bestrebt sind, die Stangen in die Grundstellung zurückzuziehen. Die Zurückbewegung der
Zugstangen wird · durch Anschlagvorrichtungen 86, 87 begrenzt.
Fährt ein Eisenbahnzug über die Schienen in Richtung des Pfeiles (Fig. 14), so wird der
Anschlag 43 nach rechts Ubergeneigt und der Hebel 56 kommt in leitende Berührung mit
dem Zapfen 58, während der Ankerhaken 68 hinter das Widerlager 66 der Scheibe 64
greift. Gleichzeitig wird die Querschiene. 75 nach rechts bewegt und damit der Hebel 79
so gedreht, dafs er die Stange 32 gegen den Druck der Feder 81 vorschiebt, wodurch der
Weichenhebel 22 von 27 auf 20 umgestellt wird (dadurch, dafs die Hebel mit Zapfen 82
bezw. 78 in Schlitzen γγ bezw. 76 der Schiene 75 geführt werden, findet nur immer
eine Bethätigung derjenigen Hebel und Stangen 32 oder 33"statt, von denen die Schiene
abbewegt wird).
In diesen abgelenkten Stellungen werden die einzelnen Theile durch den Haken 68 festgehalten,
und infolge der Umstellung des Hebels 22 wird jeder über denselben wegfahrende Zug, so lange der Hebel eben nicht
durch den voraufgehenden Zug zurückgestellt wird, was geschieht, sobald der Vorderzug
den nächsten Anschlag 43 niederdrückt, ein Warnungssignal erhalten, dafs die nächste vorliegende
Strecke noch nicht frei ist.
Jedes Signalwerk ist also so eingerichtet, dafs durch Bethätigung des Anschlages 43
nicht nur der eigene Hebel 22 ausgerückt, sondern auch der Hebel 22 des zuletzt überfahrenen
Signalwerkes wieder zurückgestellt wird. Kommt demnach der Hebel 56 in Berührung
mit dem Zapfen 58, so wird der Elektromagnet 72 des zurückliegenden Signalwerkes
erregt, so dafs derselbe den Anker 70 anzieht und den Haken 68 auslöst. Ist dies
geschehen, so kehren sämmtliche Theile durch die Einwirkung der Feder 81 in ihre Grundstellung
zurück.
Die in Fig. 16 dargestellte Ausführungsform
dient nur für Geleise, auf welchen die Züge in einer bestimmten Fahrtrichtung verkehren,
wie bei Doppelgeleisen, wo alle abgehenden Züge sowie alle ankommenden immer dasselbe
bestimmte Geleise benutzen.
Dies entspricht daher genau der linken oder rechten Hälfte der in Fig. 14 gezeigten Anordnung.
Bei der Abänderung Fig. 17 wird an Stelle der beiden mittleren Leitungsstangen nur eine
solche — 8 — verwendet. Die Stangen 7 werden durch die Eisenbahnschienen 2 ersetzt;
dementsprechend ist auch von den Rollen 9 abgesehen. Ein nicht isolirter Draht 16, welcher
am zweckmäfsigsten mit einer Achse der Lokomotive (bei 88) zu verbinden ist, vermittelt
die Ueberleitung des Stromes nach den Schienen
2.
Da es sich empfiehlt, den Leitungsstangen behufs gröfserer Stetigkeit und Dauerhaftigkeit
eine Schienenform von gröfserem Querschnitt zu geben, so erhalten dieselben dadurch einen
solch niedrigen Widerstand, dafs es ohne künstliche Erhöhung des Widerstandes nicht
möglich ist, einen genügend kräftigen Strom zu erhalten, der die Signalglocke in Thätigkeit
setzt. Zu diesem Zwecke sind, wie in den Fig. 17 und 18 gezeigt, passende künstliche
Widerstände 89 in die Stange 8 eingeschaltet. Infolge des Fehlens der Stange 7 ist es nothwendig,'
dafs die Lokomotiven mit einem geeigneten Polumschalter 90 ausgerüstet sind, mit welchem man die Rolle 10 je nach
Wunsch in Verbindung mit dem positiven oder negativen Pol der Batterie bringen kann.
Der von dem negativen Pol der Lokomotivbatterie A ausgehende Strom durchströmt einen
Arm des Umschalters 90 und gelangt durch Draht 18 zur Rolle 10, von dieser durch 8
nach 22 und durch eine Zweigverbindung nach der Eisenbahnschiene 2. Von der Schiene 2 kehrt der Strom durch das Rad
und die Achse der Lokomotive, den Draht 16 und den anderen Arm des Umschalters 90
nach dem positiven Pol der Batterie zurück.
Durch Fig. 18 ist erläutert, wie die Signalglocken zweier sich auf einem solchen Geleise
gegen einander bewegenden Züge in Thätigkeit versetzt werden.
Der vom negativen Pol der Batterie der Lokomotive A kommende Strom durchläuft
den einen Arm von 90, geht ferner durch 18, 10, 8, 22, 29, 23 und 8. auf die Rolle 10
der Lokomotive B über, dann durch 18 und einen Arm von 90 nach dem positiven Pol.
Von dem negativen Pol dieser Batterie kehrt der Strom durch den anderen Arm des Umschalters 90,
Draht 16, Achse und Rad der Maschine B und eine
der Schienen 2 nach dem Rad und der Achse der Maschine A zurück. Aus der Achse gelangt
der Strom durch Draht 16 und den zweiten Arm von 90 nach dem positiven Pol der
Batterie von A.
Bei der in Fig. 19 gezeigten Anordnung zweigen sich zwei Leitungen 91, 92 von dem
Elektromagneten des Gehäuses 5 ab. 91 führt zu einer Berührungsstelle 93 in dem Kasten 94,
welcher in der Nähe der Eisenbahnweiche 95 aufgestellt ist, die andere Leitung 92 zu einer
Batterie 96. Von dem negativen Pol der letzteren geht eine Verbindung 97 nach dem
Zapfen 98. Zwischen den Berührungsstellen 93 und 98 spielt ein auf einer Welle 100 aufgekeilter
Umschaltehebel 99. Innerhalb der Schiene trägt die Welle 100 einen geeigneten
Anschlag 101, durch dessen Ueberneigen nach der einen oder anderen Seite die Welle gedreht
und der Stromkreis mittelst des Hebels 99 bei 93 oder 98 geschlossen wird, um den
Umschaltehebel 22 des Gehäuses 5 in seine Grundstellung zurückzubringen, damit die
Glocke eines auf der Hauptlinie weiterfahrenden Zuges nicht unnöthig angeschlagen wird.
Sobald der von dem Hauptgeleise abgelassene Zug über den Anschlag 101 hinweggefahren
ist, wird dieser und der Hebel 99 durch eine Feder 102 wieder aufgerichtet und dadurch
der Stromkreis bei 93 oder 98 unterbrochen.
Die Deckel der Gehäuse 4 der elektrischen Umschaltehebel sind für die Rollen 9 und 10
mit Ergänzungsleitern γΆ und 8a versehen
(Fig. 4 und 20). Es empfiehlt sich ferner, die Gehäuse 4 und 5 luft- und wasserdicht herzustellen
und die Stangen, Leiter und anderen Theile durch geeignete Stopfbüchsen oder
Packungen ein- bezw. auszuführen, um das Eindringen von.Wasser, Feuchtigkeit u. s.w.
zu verhindern.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche :i. Eine elektrische Zugdeckungssignaleinrichtung mit längs der Strecke durchgehenden Signalleitungen und Signalvorrichtungen mit Stromquellen auf den Zügen, deren Pole unter Vermittelung von Stromabgebevorrichtungen so an die Signalleitungen gelegt sind, dafs die Stromquellen entgegenfahrender Züge hinter einander und diejenigen in gleicher Richtung fahrender Züge gegen einander geschaltet sind, bei welcher sich der Zug gegen den nachkommenden Zug dadurch deckt, dafs in die durchgehenden Streckensignalleitungen Umschaltehebel eingeschaltet sind, welche vom Zuge mecha-' nisch umgelegt, wobei gleichzeitig die Umschaltevorrichtung der verlassenen Theilstrecke elektromagnetisch in die Grundstellung zurückgebracht wird, die nach rückwärts liegende Strecke der Signalleitung kurz schliefst und dadurch den Signalstromkreis des nachkommenden Zuges vervollständigt, während die Signalstromkreise einander entgegenfahrender Züge durch- die ununterbrochenen Signalleitungen geschlossen sind.
- 2. Bei der unter 1. gekennzeichneten Signaleinrichtung die Vorrichtungen zum Umstellen der Umschaltehebel, bestehend in der Anordnung eines Anschlages 43, dessen Bewegung mittelst Hebedaumenverbindung 37; 36, 38, Fig. 6, bezw. Winkelhebelver-- bindung 75, 79, 83, Fig. 14, so auf die Umschaltstangen 32," 33 übertragen wird, dafs je nach der Drehrichtung des Anschlages eine Umschaltung des einen oder anderen Umschalthebels erfolgt, in welcher Stellung derselbe so lange durch die Einwirkung eines Gleitankers 41, 47 bezw. der Hebelanker 67, 68 besonderer Elektromagnete festgehalten wird, bis durch den gleichzeitig mit dem Umlegen "des nächsten Anschlages mittelst Hebels 56 Berührungsstifte 58, 59 erfolgenden Stromkreisschlufs obige Anker von den Elektromagneten angezogen und dadurch die freigegebenen Umschaltetheile mit Hülfe von Federn 44 bezw. 81, 85 in ihre Grundstellung zurückgebracht werden.
- 3. Bei der unter 1. gekennzeichneten Signaleinrichtung eine Vorrichtung, durch welche beim Verlassen eines Hauptstranges der zuletzt umgestellte Umschaltehebel vom Nebengeleise aus zurückbewegt werden kann, bestehend aus einer mit den Elektromagneten der Umschaltevorrichtung verbundenen Batterie 96, deren Stromschlufs durch das Umlegen eines federnden Anschlages 101 bewirkt wird, der sich nach erfolgter Bethätigung der Elektromagnete selbsttätig wieder aufrichtet (Fig. 19).Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE61396C true DE61396C (de) |
Family
ID=335461
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT61396D Expired - Lifetime DE61396C (de) | Elektrische Zugdeckungs-Signaleinrichtung für Eisenbahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE61396C (de) |
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0
- DE DENDAT61396D patent/DE61396C/de not_active Expired - Lifetime
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