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Verfahren zum Färben mit chromhaltige Azofarbstoffen
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eine Hydroxylgruppe aufweisen, mit Vorteil unter
Zusatz von niederen aliphatischen Aldehyden, insbesondere Formaldehyd oder Formaldehyd abgebenden Mitteln, färben kann. Viele solche
Farbstoffe haben die unangenehme Eigenschaft, beim gewöhnlichen Färben aus schwefelsaurem
Bade schon bei kürzerer, insbesondere aber bei längerer Färbedauer trübe und unansehnliche
Färbungen i.'1 liefern, was auf eine Zersetzung, wahrscheinlich-ine teilweise Entmetallisierung, des Farbstoffes zurückzuführen ist. Ein Zusatz niederer aliphatischer Aldehyde, besonders ein
Zusatz von Formaldehyd oder seinen formal- dehydabspaltenden Polymerisations-und Konden- sationsprodukten, verhindert zwar weitgehend, dass die Färbungen trüb werden.
Diese aus der USA.-Patentschrift Nr. 2,422. 586 bekannte
Methode hat jedoch den Nachteil, dass das fort- währende entweichen von Aldehyd, insbesondere
Formaldehyd, aber auch der anderen dort an- gegebenen Aldehyde aus dem Färbebad weitere
Aldehydzusätze erforderlich macht. Ferner können, insbesondere durch Formaldehyd, unan- genehme Geruchsbelästigungen auftreten, während die höheren Aldehyde den Nachteil haben, nicht so leicht zugänglich zu sein.
Es wurde nun gefunden, dass man mit chrom- haltigen Azofarbstoffen, die eine o-Amino-o'-oxy- azogruppierung in metallisiertem Zustande auf- weisen, in saurem Bade, wobei dem Färbebade
Aldehyde zugesetzt werden, vorteilhaft unter Zusatz solcher Verbindungen färben kann, die neben der Aldehydgruppe noch eine ionisierbare saure Gruppe aufweisen.
Da weder aus der angebenenen USA.-Patent- schrift noch aus allgemein bekannten Tatsachen ) die Wirkungsweise der aliphatischen Aldehyde ersichtlich ist, ist es überraschend, dass die gemäss vorliegendem Verfahren zu verwendenden, eine ionisierbare Gruppe enthaltenden Aldehyde eben- falls die günstige Wirkung beim Färben mit 5 Farbstoffen der angegebenen Art besitzen. Zum mindesten war die Verwendung derartiger Alde- hyde keineswegs naheliegend.
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Substanz hergestellten komplexen Chromverbindungen verwendet, u. zw. insbesondere solcher, die auf ein Farbstoffmolekül ein Atom Chrom komplex gebunden enthalten.
Als Aldehyde, die neben der Aldehydgruppe eine ionisierbare saure Gruppe aufweisen, können gemäss vorliegendem Verfahren beispielsweise solche verwendet werden, die als saure Gruppe eine Carboxyl-, Phosphorsäure-oder zweckmässig eine Sulfonsäuregruppe besitzen. Die Aldehydgruppe kann beispielsweise an einen aliphatischen, heterocyclischen und insbesondere carbocyclischen, z. B. aromatischen, Rest, vorzugsweise einen solchen der Benzolreihe, gebunden sein, während die saure ionisierbare Gruppe ebenfalls an denselben Rest gebunden sein kann.
Als Beispiele für solche Aldehyde, zu denen auch diejenigen zu rechnen sind, die die Aldehydgruppe in tautomerer Form enthalten, seien beispielsweise Formaldehyd-und Acetaldehydsulfonsäure, Sulfonsäuren eines Furanaldehyds, wie sulfonierte Furfurole, und insbesondere Sulfonsäuren des
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- 4-carbonsäure.
Als zu färbende Fasern kommen diejenigen in Betracht, die mit sauren metallhaltigen Farb-
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gegebenenfalls auch Kaseinfasem und andere sich ähnlich verhaltende Fasern.
Die Menge des gemäss vorliegendem Verfahren zu verwendenden Aldehydes kann in weiten
Grenzen schwanken, da in der Regel schon eine kleine Menge von etwa 0-5% (auf die zu färbende
Faser gerechnet) eine gewisse Wirkung ergibt, wahrend auch grosse Mengen von 10% und mehr
Prozent in der Regel keine nachteilige Wirkung erkennen lassen. In vielen Fällen ist eine Menge von etwa 2 bis 8% einer Benzaldehyd-disulfonsäure oder einer Nitrobenzaldehyd-sulfonsäure zweck- mässig, wobei ein Verhältnis von 1 Teil komplexer
Chromverbindung des Farbstoffes auf 2-4 Teile einer Benzaldehydmono-oder-disulfonsäure in vielen Fällen ein gutes Resultat ergibt.
Die Färbung unter Zusatz der genannten
Aldehyde kann im übrigen nach den zum Färben komplexer Metallverbindungen saurer Azofarb- stoffe üblichen, an sich bekannten Methoden vor- genommen werden, d. h. zweckmässig in Gegen- wart von 4 bis 8' : " Schwefelsäure (auf die zu färbende Faser gerechnet) und bei Koch- temperatur, gewünschtenfalls unter Zusatz von
Salzen, wie Natriumsulfat.
Anstatt der Aldehyde selber können beim vor- liegenden Verfahren auch solche Mittel verwendet werden, aus denen im Färbebad Aldehyde freigesetzt werden können. Als Aldehyd abgebendes
Mittel dieser Art ist z. B. die zu färbende Wolle zu erwähnen, welche vor dem Färben mit einem
Aldehyd vorbehandelt worden ist, der neben der
Aldehydgruppe eine saure ionisierbare Gruppe aufweist. Die Vorbehandlung der Wolle mit dem Aldehyd erfolgt zweckmässig in saurem, vorzugsweise schwefelsaurem Medium bei erhöhter Temperatur. Sie kann z. B. nach den an sich bekannten, für Farbstoffe, die sich zum Färben aus schwefelsaurem Bade eignen, üblichen Methoden erfolgen, wobei man anstatt des Farbstoffes einen Aldehyd verwendet, der neben der Aldehydgruppe eine saure, ionisierbare Gruppe aufweist.
Die so vorbehandelte Wolle kann dann im gleichen oder in einem frischen Bade mit dem chromhaltige Farbstoff in der üblichen, an sich bekannten Weise gefärbt werden.
Zum Färben nach . 1 vorliegenden Verfahren können Farbstoffpräparate verwendet werden, die neben einem chromhalti gen. zum Färben in saurem Bade geeig. oten Azofas b stoff, der eine o-Amino-o'- oxyazogruppiernng in chromiertem Zustande enthält, noch mindestens en Gehalt an einem solchen
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In solchen Präparaten gemäss vorliegender Erfindung können zweckmässig sowohl Farbstoffe wie Aldehyde in Form von wasserlöslichen Metallsalzen, insbesondere Alkalimetallsalzen, wie Natriumsalzen, vorliegen. Sie können beispielsweise durch Vermischen der separat hergestellten Salze des Farbstoffes und der Aldehydsulfonsäuren oder auch durch gemeinsame Neutralisation eines Gemisches des entsprechenden Farbstoffes und Aldehyds und nachträgliches Eindampfen der Lösung oder auf andere passende Weise erhalten werden. Diese Präparate können gewünschtenfalls weitere Zusätze, wie Salze, z. B. Natriumchlorid oder Natriumsulfat, und bzw. oder Dispergiermittel enthalten.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung, ohne deren Umfang irgendwie einzuschränken. Dabei bedeuten die Teile,
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Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angeben.
Beispiel 1 : In ein Färbebad, das in 3000 Teilen Wasser 1-5 Teile der komplexen Chromverbindung des Farbstoffes aus diazotiertem 5-Nitro-2-amino-l-oxybenzol und 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure, 10 Teile kristallisiertes Natriumsulfat, 40 Teile 10% ige Schwefelsäure und 3 Teile des Mononatriumsalzes der Benzaldehyd- 2, 5-disulfonsäure enthält, geht man mit 100 Teilen gut genetzter Wolle bei 60-70'ein und erhitzt das Bad langsam zum Sieden. Nach halbstündigem Kochen gibt man weitere 40 Teile 10% igue Schwefelsäure zu und färbt eineinhalb Stunden kochend. Hierauf wird die Wolle wie üblich gespült und fertiggestellt. Sie ist in gleichmässigen, reinen, gelbstichig grünen Tönen gefärbt.
Ohne Zusatz des Natriumsalzes der Benzaldehyd-2'5-disulfons ure erhält man eine trübere und blauere Färbung.
Setzt man dem Färbebad an Stelle des Mono- natriumsalzes der Benzaldehyd-2, 5-disulfonsäure das Mononatriumsalz der isomeren Benzaldehyd-
2, 4-disulfonsäure zu und verfährt im übriger
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gleich, so erhält man ebenfalls eine reine, gelbtichig grüne Wollfärbung.
Beispiel 2 : In ein Färbebad, das in 3000 Feilen Wasser 1-5 Teile der komplexen Chrom-
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2-Aminonaphthalin, 10 Teile kristallisiertes Natriumsulfat, 40 Teile 10% ige Schwefelsäure und 6 Teile des Natriumsalzes der Benzaldehyd-3- sulfonsäure enthält, geht man mit 100 Teilen gut genetzter Wolle bei 60-70 ein und verfährt im übrigen wie in Beispiel 1. Die Wolle ist in reinen, blaustichig-grünen Tönen gefärbt. Ohne Zusatz von Benzaldehyd-3-sulfonsäure erhält man einetrübere, noch blauere Färbung.
Beispiel 3 : 4 Teile der komplexen Chromverbindung des Farbstoffes aus diazotiertem 5-Nitro-2-amino-1-oxybenzol und 2-Amino- naphthalin-6-sulfonsäure werden mit 16 Teilen benzaldehyd-3-ulfonsaurem Natrium gemischt. In ein Färbebad, das in 3000 Teilen Wasser 7-5 Teile des so erhaltenen Färbepräparates, 10 Teile kristallisiertes Natriumsulfat und
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ein und führt den Färbeprozess wie in Beispiel 1 zu Ende. Man erhält eine in gleichmässig reinen,
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Beispiel 4 : In ein Färbebad, das in 3000 Teilen Wasser 1-5 Teile der komplexen Chrom-
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und 6 Teile Benzaldehyd-2-carbonsäure enthält, geht man mit 100 Teilen gut genetzter Wolle bei 60-70'ein und verfährt im übrigen wie in Beispiel 1. Die Wolle ist in blaugrünen Tönen gefärbt.
Ohne Zusatz von Benzaldehyd-2-carbonsäure erhält man eine trübe, grünstichig graue Färbung.
Beispiel 5 : Zu einem Färbebad, das in 3000 Teilen Wasser 1-5 Teile der komplexen Chromverbindung des Farbstoffes aus diazo-
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kristallisiertes Natriumsulfat enthält, gibt man 108 Teile einer schwefelsauren Benzaldehyd-3sulfonsäurelösung, welche durch Verdünnen des bei der Herstellung von Benzaldehyd-3-sulfon- säure aus Benzaldehyd und rauchender Schwefelsaure anfallenden Sulfonierungsgemisches erhältlich ist und in 1000 Vol.-Teilen 10 Teile Benzaldehyd-3-sulfonsäure und 80 Teile
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und färbt eineinhalb Stunden kochend. Hierauf wird die Wolle wie üblich gespült und fertiggestellt. Sie ist in gleichmässigen, reinen, gelbstichig grünen Tönen gefärbt, entsprechend der I nach Beispiel 2 erhaltenen Färbung..
Beispiel 6 : 100 Teile Wolle werden in einem Bad, das in 3000 Teilen Wasser 5 Teile benzal- dehyd-3-sulfonsaures Natrium, 40 Teile 10% igue Schwefelsäure und 10 Teile kristallisiertes Natriumsulfat enthält, während 60 Minuten vorgekocht. Hierauf wird die Wolle gespült und in tin Färbebad von 6"".. 70'gebracht, welches in 3000 Teilen Wasser !-5 Teile der komplexen Chromverbindung des Farbstoffes aus diazo-
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langsam ? um Sieden. Nach halbstündigem Kochen gibt man weitere 40 Teile 10% igue Schwefelsäure zu und färbt eineinhalb Stunden kochend. Hierauf wird die Wolle wie üblich gespült und fertiggestellt. Sie ist in gleichmässigen, reinen, grünen Tönen gefärbt.
Ohne die Vorbehandlung mit benzaldehyd-3-sulfonsaurem Natrium erhält man eine trübere und blauere Färbung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Färben mit chromhaltigen Azofarbstoffen, die eine o-Amino-o'-oxyazo- gruppierung in chromiertem Zustand aufweisen, in saurem Bade, wobei dem Färbebade Aldehyde zugesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass man unter Zugabe solcher Verbindungen färbt, die neben der Aldehydgruppe noch eine saure ionisierbare Gruppe aufweisen.