<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Nachbehandeln von Färbungen
EMI1.1
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
säure und 2-Aminonaphthalin ableiten.
Die gemäss vorliegendem Verfahren nach- zubehandelnden Färbungen werden mit in Sub- stanz hergestellten komplexen Chromverbindungen solcher Farbstoffe hergestellt, die auf die o- Amino-o'-oxyazogruppierung gerechnet 1 Atom
Chrom gebunden enthalten. Die Färbung kann in bekannter Weise, z. B. in Gegenwart von
4 bis 81", Schwefelsäure (auf die zu färbende
Faser gerechnet) und bei Kochtemperatur, ge- wünschtenfalls unter Zusatz von Salzen, wie
Natriumsulfat, durchgeführt werden.
Zur Nachbehandlung solcher Färbungen können gemäss vorliegendem Verfahren die verschieden- sten Aldehyde verwendet werden. In erster Linie sind niedere aliphatische Aldehyde, wie Acetal- dehyd, insbesondere Formaldehyd, zu nennen.
Diese Aldehyde können entweder als solche oder in Form einer handelsüblichen wässerigen
Lösung oder auch in Gestalt ihrer Aldehyd abgebenden Polymerisations-und Kondensations- produkte verwendet werden. Zu erwähnen sind hier polymerisierter Acetaldehyd, Paratormal- dehyd, Formaldehyd lose gebunden enthaltende
Kondensationsprodukte von Aminen oder Phe- nolen mit Formaldehyd, wie formaldehydreiche
Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte oder Harnstoff-Formaldehyd-Kondensations- produkte.
Ferner kommen auch solche Aldehyde in
Betracht, die sich von höhermolekularen orga- nischen Resten ableiten und die beispielsweise die Aldehydgruppe an einen heterocyclischen oder carbocyclischen, vorzugsweise aromatischen Ring gebunden enthalten, wie Furfurol, Phthalaldehyd,
Salicylaldehyd u. a. m. Weiterhin können in manchen Fällen mit Vorteil Aldehyde verwendet werden, die ausser der Aldehydgruppe mindestens eine saure ionisierbare Gruppe enthalten, wie Benzaldehyd-mono-und-disulfonsäuren oder - carbonsäuren. Als Beispiele können Benzal- dehyd-2-,-3-oder-4-sulfbnsäure, 4-Nitrobenzal- dchyd-2-sulfonsäure und Benzaldehyd-2, 4- bzw. - 2, 5-disulfonsäure sowie Benzaldehyd-2-,-3-oder -4-carbonsäure genannt werden.
Ausserdem eignen sich für das vorliegende Verfahren auch solche
Aldehyde, die zufolge Anwesenheit einer basischen
Gruppe im Molekül befähigt sind, mit Mineral- säuren, insbesondere mit Schwefelsäure, wasser- D lösliche Salze zu bilden ; als Beispiel ist hier 3-Aminobenzaldehyd zu erwähnen.
Die Nachbehandlung der genannten Färbungen kann z. B. in der Weise vorgenommen werden, wie es in der USA-Patentschrift Nr. 2422586 für die Behandlung während des Färbevorgangs empfohlen wird. Sie kann in einem beliebigen Zeitpunkt erfolgen, in dem der Färbevorgang ganz oder mindestens zum grössten Teil abgeschlossen ist. Die Nachbehandlung kann somit im Färbebad selbst, gegebenenfalls nachdem es etwas abgekühlt ist, oder in einem frischen Bade mit oder ohne Zwischentrocknung des Materials durchgeführt werden. Bei Verwendung eines frischen Bades kann das Nachbehandlungsbad durch Zugabe von Säuren, z. B. Schwefelsäure, sauer, vorzugsweise stark sauer gehalten werden.
Die Menge des gemäss vorliegendem Verfahren bei der Nachbehandlung zu verwendenden Aldehyds kann in weiten Grenzen schwanken, da in der Regel schon ein kleiner Zusatz von etwa 0-5% eine gewisse Wirkung ergibt, während auch grosse Zusätze von etwa 10 und mehr Prozent in der Regel keine nachteiligen Wirkungen erkennen lassen. In vielen Fällen ist ein Zusatz von etwa dz Formaldehyd oder 2-8% einer Benzaldehydsulfonsäure zweckmässig.
Die Nachbehandlung kann in wässerigem Bade bei leicht erhöhter Temperatur, beispielsweise etwa 40-50" C, während einer bis mehreren Stunden durchgeführt werden. Bei höheren Temperaturen in der Gegend von 90 bis 100 C kommt man jedoch mit wesentlich kürzeren Behandlungszeiten zum Ziel, z. B. mit einer Behandlungsdauer von 15 Minuten.
Mit leichtflüchtigen Aldehyden, wie Formaldehyd oder Benzaldehyd, kann die Nachbehandlung auch in der Weise durchgeführt werden, dass man das gefärbte und gegebenenfalls getrocknete Material während längerer Zeit der Einwirkung des Aldehyddampfes aussetzt. Bei genügend langer Behandlungsdauer kann diese Art der Nachbehandlung schon bei Raumtemperatur eine ganz erhebliche Verbesserung der Färbung bewirken. Zur Vermeidung von Aldehydverlusten und Geruchsbelästigungen wird ; sie zweckmässig in einem abgeschlossenen Raum (Dampfkasten) durchgeführt.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die
Erfindung, ohne diese jedoch zu begrenzen.
Dabei bedeuten die Teile Gewichtsteile, die
Prozente Gewichtsprozente und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1 : 100 Teile Wolle werden in üblicher
Weise mit 1-5 Teilen der komplexen Chrom- verbindung des Farbstoffes aus diazotiertem 5-Nitro-2-amino-l-oxybenzol und 2-Aminonaph- thalin-6-sulfonsäure aus einem Färbebad, das
8 Teile Schwefelsäure und 10 Teile kristallisiertes
Natriumsulfat enthält, gefärbt. Nach beendetem
Färben versetzt man das 98-100 warme Färbe- bad mit 5 Teilen 40% niger wässeriger Formal- dehydlösung und hält noch 15 Minuten bei 98100 . Hierauf wird die Wolle gespült und wie üblich fertiggestellt. Man erhält eine gleich- mässige, rein gelbstichig grüne Färbung.
Werden an Stelle von Formaldehyd 2 Teile
Paraformaldehyd oder 5 Teile eines wasser- löslichen Kondensationsproduktes aus Formal-
<Desc/Clms Page number 3>
dehyd und Melamin verwendet, so wird ebenfalls eitu* f e gelbstichig grüne Wollfärbung erhalten.
EMI3.1
tiertem 5-Nitro-2-amino-I-phenol und 2-Amino- naphthalin-6-sulfonsäure gefärbt. Nach beendetem Färben versetzt man das 98-100"heisse Färbebad mit 5 Teilen Benzaldehyd-3-sulfonsäure und lässt die Aldehydsulfonsäure I Stunde bei 100-90 einwirken. Hierauf wird die Wolle gespült und wie üblich fertiggestellt.
Man erhält eine wesentlich reinere gelbstichigere grüne Wollfärbung als diejenige) die ohne Nachbehandlung mit
EMI3.2
Weise mit 1-5 Teilen der komplexen Chromverbindung des Farbstoffes aus diazotierter 4-
EMI3.3
Natriumsulfat enthält, gefärbt. Nach beendetem Färben gibt man zum 98-100'heissen Färbebad 1 Teil Formaldehyd und hält eine Stunde bei dieser Temperatur. Hierauf wird die Wolle gespült und fertiggestellt. sie ist in gleichmässigen, reinen, blaugrünen Tönen gefärbt.
Ohne Nachbehandlung mit Formaldehyd erhält man eine erheblich trübere Färbung.
Beispiel 4 : 100 Teile Wolle werden, wie im Beispiel 1 angegeben, mit 1. 5 Teilen der komplexen Chromverbindung des Farbstoffes aus
EMI3.4
beendetem Färben wird die Wolle gespült und in ein frisches Bad von 60 bis 700 gebracht. Dieses frische Bad wird mit einer verdünnten schwefelsauren Lösung von Benzaldehyd-3-sulfonsäure versetzt, welche 1 Teil dieser Sulfonsäure und 8 Teile Schwefelsäure enthält. Man treibt langsam zum Kochen und hält das Bad hierauf eine Stunde bei 98-100 . Dann wird wie üblich gespült und fertiggestellt. Die Wolle ist in gleichmässigen, rein gelbstichig grünen Tönen gefärbt. Ohne Nachbehandlung mit Benzaldehyd-3-sulfon- säure erhält man eine erheblich blauere und trübere Färbung.
Anstatt der schwefelsauren Lösung der Benzal- dehyd-3-sulfonsäure kann man dem Nachbehandlungsbad auch eine Lösung von 1. 5 Teilen 3-Aminobenzaldehyd in 80 Teilen 10% niger
Schwefelsäure zusetzen und im übrigen nach den obigen Angaben verfahren. Hiebei erhält man ebenfalls eine reine gelbstichig grüne Färbung.
Beispiel 5 : 100 Teile Wolle werden, wie im Beispiel 1 angegeben, mit 1. 5 Teilen der komplexen Chromverbindung des Farbstoffes aus diazotiertem 5-Nitro-2-amino-l-oxybenzol und 2-Aminonaphthalin-6-sulfol1säure gefärbt. Nach beendetem Färben wird die Wolle gespült und getrocknet. Die so gefärbte Wolle wird bei Zimmertemperatur in einem abgeschlossenen Raum verhängt. Der abgeschlossene Raum ist
EMI3.5
dehydlösung in den untersten Teil des Raumes (z. B. in einer Sachen Schale) bewerkstelligt. Die Wolle soll mit der Formaldehydlösung nicht in Berührung kommen. Die Wolle bleibt während 18 Stunden bei Zimmertemperatur in diesem Raum. Nach dieser Zeit ist die vorher blaustichig trübe Färbung in ein reines, gelbstichiges Grün übergegangen.
Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt man, wenn man anstatt der getrockneten Wolle feuchte Wolle, beispielsweise direkt nach dem Färben und Spülen, während 18 Stunden in einem geschlossenen Raum über einer Formaldehydlösung verhängt. Anstatt der Formaldehydlösung kann man bei Verwendung feuchter Wolle auch handelsüblichen Benzaldehyd verwenden ; auf getrocknete Wolle wirkt der Benzaldehyd jedoch wesentlich langsamer ein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Nachbehandeln von Färbungen, die mit sauren, eine o-Amino-o'oxyazogruppierung in chromiertem Zustande enthaltenden Farbstoffen hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet, dass man die erhaltenen. Färbungen in einem Zeitpunkt, in dem der Färbevorgang mindestens zum grössten Teil abgeschlossen ist, einer Behandlung mit Aldehyden oder solchen abgebenden Stoffen, insbesondere mit wässrigen Lösungen dieser Aldehyde oder Aldehyd abgebenden Stoffe unterwirft.