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Steuervorrichtung für elektrische Plattenspieler mit automatt eiern Flattenwechsel
Die Erfindung betrifft eine automatische Steuervorrichtung für Plattenspieler mit automatischem Plattenwechsel, bei welchen die Platten in Stapel-
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aufgesteckt sind und durch eine seitliche Schubvorrichtung auf den Plattenteller gebracht werden.
Solche Vorrichtungen sind an sich bereits bekannt, doch wird die Steuerung des Schaltmechanismus stets durch komplizierte Zahnradoder Schneckengetriebe oder durch eine Unzahl von Hebelanorebungen und Schaltorganen erreicht, was einen schwer herzustellenden Mechanismus bedingt, der überdies oft durch geringfügige, infolge unsachgemässer Behandlung verursachte Störungen bzw. durch kleine Ver- änderungen der Schaltwege infolge Abnützung, ein klagloses Funktionieren nicht immer gewährleistet.
Es sind auch Schaltvorrichtungen bekannt, bei denen der gesamte Schaltvorgang von einer einzigen, mit einem Kurvenzylinder versehenen und von einem auf der Motorwelle sitzenden Antriebsrädchen angetriebenen Scheibe abgeleitet wird, welche derart ausgebildet ist, dass sie an ihrem Kreisumfang an einer Stelle eine Ausnehmung aufweist, wodurch der Antrieb zwischen dem Antriebsrädchen und der Scheibe nach jeder einmaligen Umdrehung der Scheibe unterbrochen wird.
Bei einer der bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen dieser Art weist die mit dem
Kurvenzylinder versehene Scheibe einen Zapfen auf, welcher bei der Drehbewegung der Scheibe gegen einen pendelnd aufgehängten Hebel zur
Auslösung des Plattenwechsels stösst. Ausserdem ist an ihr eine zusätzliche Kurvenplatte vorge- sehen, welche ein mittels Feder angedrücktes
Hebelsystem besonderer Art für die seitliche
Bewegung des Tonarmes steuert. Weiters ist an der Scheibe noch eine Anlaufnase angebracht, die einem komplizierten, mittels Rutschkupplung mit dem Tonarm verbundenen Schwinghebel als Angriffsbasis für die einzuleitende Schalt- bewegung der Scheibe nach jeder abgespielten
Platte dient.
Ein weiterer federbelasteter Hebel greift im Ruhezustand der Scheibe in deren am
Umfang angeordneten Zahnkranz ein und gibt bei manueller Betätigung des Hebels der Scheibe den für die Eus. ring der Schaltbewegung nötigen Stoss.
Durch das zusätzliche Kurvenstück an der Scheibe, die vielen komplizierten Hebelsysteme und der Anordnung einer Rutschkupplung ist der gesamte Mechanismus unübersichtlich, schwer herzustellen und durch Laien kaum regulierbar. Die manuelle Inbetriebsetzung der Scheibe auf Grund des in den Zahnkranz eingreifenden Hebels gibt oft zu Störungen insbesondere dann Anlass, wenn das Hebelelement nicht in eine Zahnlücke, sondern zufällig auf den Zahnkamm zu liegen kommt. Ausserdem bedingt dies eine starke Abnützung des Zahnkranzes.
Bei einer anderen, der bisher bekannt ge- wordenen Vorrichtungen dieser Art wird zum Inbetriebsetzen der Steuerscheibe eine mittels Rutschkuppluig vom Tonarm mitgenommene Schwenkfeder verwendet, die durch einen an der Welle des Plattentellers befindlichen Nocken bei Annäherung an die Welle ständig abgestossen wird und dadurch im Bereiche eines an der
Steuerscheibe vorgesehenen Lappens pendelnd gleitet. Nur durch einen plötzlichen, durch einen grösseren Rillenabstand an der Schallplatte bedingten stärkeren Annäherungsweg schnappt die
Feder über die Kante des Gleitlappens und veranlasst dadurch den Eingriff des Treibrädchens mit der Steuerscheibe. Für den Antrieb der
Steuerscheibe kann entweder eine Stirnverzahnung oder ein Reibradgetriebe vorgesehen sein.
Die Anordnung einer Rutschkupplung, die bei jeder Annäherung des Tonarmes an die Welle des Plattentellers, also bei jedem Rillengang, betätigt wird, unterliegt naturgemäss einer ver- hältnismässig starken Abnützung und übt ausser- dem, insbesondere wenn sie zu stark angezogen ist, auf den Tonarm-ständig einen seitlichen
Druck aus, der bich des öfteren durch Heraus- springen des Tonarmes aus der Rillenführung auswirkt. Dies tritt meistens dann ein, wenn die erforderliche Nachstellung der Rutschkupplung durch Laien vorgenommen wird.
Durch die erfindungsgemässe Steuervorrichtung sind die für alle Schaltvorgängenotwendigen
Teile auf ein Minimum reduziert, was dadurch erreicht wird, dass ausser dem an der Steuer- scheibe angeordneten Kurvenzylinder lediglich drei als Anschläge wirkende Zapfen vorgesehen
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sind, von denen der eine Zapfen mit einer den Start auslösenden Stange und die beiden anderen Zapfen mit den Anlaufflächen eines sichelförmigen Hebels zum Auslösen der Schaltvorgänge für den Tonarm zusammenarbeiten.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigt Fig. I ein schematisches Bild der gesamten Anlage in einer Art Draufsicht, Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die erfindungsgemässe Zapfenanordnung an der Scheibe nach der Linie A-A der Fig. 1, Fig. 3 einen ähnlichen Schnitt unter besonderer Berücksichtigung der Tonarmschaltung nach der Linie B-B der Fig. 1, Fig. 4 die gesamte Anordnung teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt, insbesondere durch die Plattenaufhängung, und Fig. 5 ein cheMihes Bild der Schaltelemente in Draufsicht in jener Stellung, in welcher der Tonarm die Leerlaufrille bzw. die Leenpirale der gespielten Schallplatte erreicht hat.
Auf der Motorwelle MW, welche den oberhalb der Grundplatte GP angeordneten Plattenteller trägt, sitzt unterhalb der Grundplatte ein mit der Welle MW starr verbundenes Rädchen 1, das mit einer in der Grundplatte in einem Halslager 12, 13, 14 gelagerten Kreisscheibe 3 beispeilsweise durch Reibung, Riffel-oder Stirnradverzahnung in an sich bekannter Art in Eingriff steht. Die Scheibe. ? ist in bekurtauer Weise an einer Stelle des Umfanges AL derart ausgenommen, dass dort der Eingriff zwischen dem Rädchen 7 und der Scheibe 3 unterbrochen ist. An der Unterseite der Scheibe 3 ist ein Kurvenzylinder 2 zentrisch befestigt, dessen freie Kante eine Kurvenbahn 2 a aufweist.
Auf Jeder Seite der Scheibe 3 befinden sich erfindunggemäss je zwei Zapfen 22, 15 und 23, 17, welche beim Drehen der Scheibe 3 durch Zusammenwirken mit den Lenkern 20, 20 b und dem Hebel 20 a, dem Hebel 4 und der Stossstange 18 die Schaltbewegung veranlassen. Der in horizontaler Ebene zwischen der Steuerscheibe 3 und der Grundplatte GP schwingende Hebel 4 ist sichelförmig und über eine vertikale Welle 6 mit der Tonarmauflage 7 zu einem starren Gebilde verbunden, wobei die Welle 6 einerseits in der Grundplatte GP und anderseits in einem gleichzeitig die Horizontalbewegung des Tonarmes gestattenden Lager TAL derart gelagert ist, dass sie sich um die vertikale Achse drehen und auch in vertikaler Richtung verschieben kann.
Die Welle 6 des aus dem Sichelhebel und der Tonarmauflage bestehenden Gebildes ruht lose auf dem einen freien Ende eines in einer Aufhangevorrichtung 9, 10 der Grundplatte GP gelagerten Hebels 8 auf, der mit seinem anderen Ende durch das Gewicht des Tnnarmes, der Tonalmauflage und des Sichelhebels über eine Rolle 11 gegen die durch die Kurvenbahn 2 cI unterbrochene Kante des Zylinders ? gedruckt wird. Der Tonarm TA ist an der um das Tonarmlager T r1L drehba : : angebrachten Tonarmauflage so angelenkt, dass er, wie üblich, in vertikaler Richtung gehoben werden kann.
Die Schubvorrichtung zum Abstossen der Platten bei jedem Plattenwechsel besteht aus dem um die Zapfen 21 und 29 drehbaren, zweiarmigen Hebeln 20 a und 28, welche durch an einem zweiarmigen Hebel angreifende Lenker 20, 20b mit dem Zapfen 23 verbunden sind. Zum Aufsetzen auf die Motorwelle ist der Stufenstift 25 an seinem unteren Ende derart abgesetzt, dass er mit Spiel in die zentrale Bohrung der Motor-
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Kerbe in dem Arm., zwischen einem Stift 25 a und einer Feder eingehängt und durch seitliche Planfläche in seiner Lage gegen Verdrehung gesichert Zur erstmaligen Einleitung der automatisch'.. :-. Shaltbewegung dient eine Schubstange 8, welche mittels eines Langloches für d. e Begrenzung der Schubbewegung über einen Zapfen geführt wird und durch eine Feder ständig in die Ruhelage gezogen wird.
Sobald die Platten in Form eines Stapels von Hand in bekannter Weise auf den über dem Plattenteller zentrisch angeordneten Stufenstift 25 aufgesteckt sind und der Haltearm 23 heruntergeklappt ist, wird der Plattenteller durch Einschalten des Antriebsmotors in Drehung versetzt.
Hiebei befindet sich die Steuerscheibe 3 in einer Lage, in welcher die an ihrem Umfang vorge- sehene Ausnehmung RL dem auf der Motor welle MW sitzenden Antriebsrädchen L gegen- überliegt. Die Scheibe 3 bleibt also so lange in Ruhe, bis sie durch eine geringfügige Drehung mit dem Rädchen 1 in Beruhrung gebracht wird.
Dies wird durch Betätigung der Stossstange 18 erreicht, deren abgeschrägtes Ende den auf der Unterseite der Scheibe 3 angeordneten Zapfen 17 und somit die Scheibe selbst im Drehsinn weiterschiebt. Mit der Scheibe 3 dreht sich nun auch der an ihr befestigte Kurvenzylinder 2 und bewirkt durch die Steuerkurve 2 a über den Hebel 8 das Heben der auf dessen freiem Ende aufliegenden Welle 6. Gleichzeitig mit der Welle 6 hebt sich der mit ihr starr verbundene, sichelförmige Hebel 4 sowie die Tonarmauflage 7 und mit dieser der Tonarm. Inzwischen hat der auf der Oberseite der Scheibe 3 befestigte Zapfen 15 den sichelförmigen Hebel 4 erreicht, drückt diesen nach aussen und bewirkt dadurch das Ausfahren des Tonarmes aus dem Bereich des Plattentellers.
Bei ausgefahrenem Tonarm befindet sich der zweite an der Unterseite der Scheibe 3 angeordnete Zapfen 23 bereits in einer solchen Lage, dass er über das Hebelpaar 20 a und 28 sowie die mit diesem über den zweiarmigen Hebel 20 a gekuppelten Lenker 20,20 b die Schubvorrichtung 27 für den Plattenwechsel betätigt. Nach erfolgtem Plattenwechsel hat der Zapfen 15, nachdem er sich im wesentlichen an der Innenseite des sichelförmigen Hebels 4 entlanggeschoben hat, eine am Ende der Anlauffläche des Hebels 4 nach innen ragende Nase N erreicht, schiebt diese weiter und zieht damit den sichel-
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Förmigen Hebel 4 samt dem mit diesem gekuppelten Tonarm wieder nach innen.
Gleichzeitig senkt sich der über die Welle 6 und den Hebel 8 von der Steuerkurve 2 a des Steuerzylinders beeinflusste Tonarm auf die am Plattenteller liegende Schallplatte und setzt die im Tonabnehmer sitzende Nadel auf die Platte auf. Das weiche Aufsetzen der Nadel wird durch eine entsprechende Form der Steuerkurve 2 a erreicht.
Die bisher beschriebenen Vorgänge spielen sich innerhalb einer einzigen Umdrehung der Scheibe 3 ab. Die Drehbewegung der Scheibe 3 hört mit dem Augenblick auf, als die Umfangslücke RL wieder dem Antriebsrädchen 1 gegenüber zu liegen kommt. Um ein zu rasches Einführen des Tonarmes zu vermeiden, isi auf deo) Hebel 4 eine Reibungsbremse 31 vorgesehen. Durch diese wird das gleichmässige Aufsetzen des Tonarmes gewährleistet.
Um diese Schaltvorgänge nach Abspielen einer jeden Platte selbständig wiederholen zu lassen, ist auf der Oberseite der Scheibe 3 der Zapfen 22 angeordnet. Dieser Zapfen hat in der Ruhestellung der Scheibe eine derartige Lage, dass er bei dem durch die Rillenführung der Schallplatte bedingten Einwärtswandem des Tonarmes und somit des mit ihm gekuppeiten, sichelförmigen Hebels 4 in dem Augenblick, in dem die Nadel des Tonabnehmers in die Leerspirale . ? o einläuft, von dem sichelförmigen Hebel erreicht wird und von ihm den füi die Umleitung einer neuerlichen Drehbewegung notwendigen Stoss erhält. Der Zapfen 22 übernimmt somit für jeden weiteren Plattenwechsel die Funktion des Zapfens 17.
Will man eine herabgefallene Platte nicht vollständig abspielen lassen, so kann durch Betätigung der Stossstange 18 der Schaltmechamsmus augenblicklich ausgelöst werden, so dass ausser der Reihe ein Plattenwechsel erfolgt.
Da die gegenseitige Lage der vier Zapfen 15, 22, 23 und 17 zueinander unveränderlich ist und somit die Schaltwege, insbesondere des Hebels 4, genau festgelegt sind, setzt der Tonarm stets im gleichen Abstand vom Plattenmitte auf die Schallplatte auf. Um diesen Abstand in den Bereich der Einlaufrille der handelsüblichen Schallplatten zu bringen, weist der Tonarm gegen- über der Tonarmauflage eine seitliche Verstellbarkeit auf, beispielsweise in Form einer mit der Hand zu betätigenden Distanzschraube an der Tonarmauflage.
Die erfindungsgemässe Steuervorrichtung ist zufolge ihres einfachen Aufbaues leicht zu überwachen und mit sehr geringen Kosten herzustellen.
Sie ist robust und daher unempfindlich gegen Beschädigungen durch unsachgemässe Behandlung und ist geeignet, nachträglich an jedem handels- üblichen elektrischen Plattenspieler angebaut zu werden. Durch Abnützung hervorgerufene Unterschiede in den Schaltwegen kommen praktisch überhaupt nicht vor, so dass eine Nachstellung von Schaltorganen nach erfolgter Justierung nicht mehr vorgenommen werden braucht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Steuervorrichtung für elektrische Plattenspieler mit automatischem Plattenwechsel, bei welchem die Pi. : n in Stapelform auf einem Stufenstift über'm Plattenteller aufgesteckt sind, wobei du Schubvorrichtung zum Lösen der Platten sowi, die Hubbewegung des Tonarmes über eine vcr < r Motorwellc angetriebene, mit einem Kuwenzyhnder versehene Scheibe gesteuert wird, deren Kreisumfang an einer Stelle derart ausgenommen ist, dass der Antrieb zwischen
Antriebsrädchen und Scheibe nach jeder ein- maligen Umdrehung der Scheibe unterbrochen wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Steuer- scheibe (3) lediglich drei als Anschläge wirkende
Zapfen (15, 17 und 22) vorgesehen sind,
von denen der eine Zapfen (17) mit einer den Start
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Zapfen (15 und 22) mit den Anlaufflächen eines sichelförmigen Hebels (4) zum Auslösen der Schaltvorgänge für den Tonarm (TA) zusamn enarbeiten.