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Verfahren zur Darstellung von Androsten- (5) -ol- (3) -on- (17) bzw. Androsten- (5) -diol- (3. 17) oder deren Stereoisomeren bzw. deren Estern.
Im Stammpatent Nr. 160242 ist ein Verfahren zur Darstellung von Androstanol- (3)-on- (17) bzw. dessen Stereoisomeren oder deren Estern geschützt, das darin besteht, dass man Pregnanol- (3)-on- (20) bzw. dessen Stereoisomere durch Umsetzung mit überschüssigen Mengen einer metall- organischen Verbindung in sekundär-tertiäre Alkohole überführt, auf diese wasserabspaltende Acylierungsmittel einwirken lässt, die so erhaltenen ungesättigten Ester einer Oxydation unterwirft und die dabei gewonnenen Ester des Androstanol- (3)-ons- (17) bzw. dessen Stereoisomeren gegebenen- falls verseift.
Nach dem im ersten Zusatzpatent Nr. 160612 geschützten Verfahren wird die Abspaltung von Wasser aus den durch Umsetzung von Pregnanol- (3)-on- (20) oder dessen Stereoisomeren mit überschüssigen Mengen einer metallorganischen Verbindung erhältlichen sekundär-tertiären Alkoholen statt mit wasserabspaltenden Acylierungsmitteln in anderer Weise, z. B. durch Erhitzen der Grignar- dierungsprodukte, zweckmässig nach dem Vertreiben des Lösungsmittels, für sich bzw. mit wasser- freiem Kupfersulfat oder im Hochvakuum unter Rückflusskühlung bewirkt.
Es wurde nun gefunden, dass man auf die gleiche Weise, ausgehend von Pregnen- (5)-ol- (3)-on- (20) bzw. dessen Stereoisomeren zu Androsten- (5)-ol- (3)-on- (17) oder dessen Stereoisomeren bzw. Estern der genannten Verbindungen gelangen kann. Hiebei hat es sich als zweckmässig erwiesen, vor der oxydativen Aufspaltung der Doppelbindung in der Seitenkette die sekundäre Hydroxylgruppe im
Ring 1 zum Schutz vor der Einwirkung des Oxydationsmittels durch Veresterung, Verätherung od. dgl. in eine Gruppe überzuführen, die sich durch Hydrolyse wieder in eine Hydroxylgruppe zurückverwandeln lässt ; ferner empfiehlt es sich, die im Ring 2 befindliche Doppelbindung während der Oxydation durch intermediäre Anlagerung von Halogen oder Halogenwasserstoff vor dem Eintritt unerwünschter
Nebenreaktionen zu schützen.
Im Falle der Anwendung von Ozon als Oxydationsmittel können die erhaltenen Ozonadditions- produkte durch Reduktion in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren in Androsten- (5)-diol- (3. 17) bzw. dessen Stereoisomere oder 3-Monoester übergeführt werden, wobei, falls die Doppelbindung nicht geschützt wurde, die Reduktion unter die Erhaltung der Doppelbindung ermöglichenden Be- dingungen, z. B. unter Anwendung eines Raney-Nickelkatalysators oder mit Metallalkoholaten in
Gegenwart von Alkoholen, insbesondere mit Metallisopropylalkoholaten und Isopropylalkohol, durch- geführt werden muss.
Die als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemässe Verfahren dienenden Pregnen- (5)-ol- (3)-one- (20) können z. B. durch Abbau von 3-0xybisnorcholen- (5) -säuren gemäss dem in der österr. Patentschrift
Nr. 160482 beschriebenen Verfahren gewonnen werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren sei durch die nachstehend angeführten Formelbilder, in denen R einen Alkyl-oder Arylrest, X Halogen oder eines der beiden X Wasserstoff und Y eine durch Hydrolyse in eine Hydroxylgruppe umwandelbare Gruppe bedeuten, beispielsweise näher veranschaulicht. *) Erstes Zusatzpatent Nr. 160612.
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Durch Verseifung erhält man daraus das freie ungesättigte Oxyketon vom F = 1480. Der Schmelzpunkt des reinen, frisch bereiteten Oxyketons erniedrigt sich im Laufe der Zeit auf 137 , indem offenbar eine Umwandlung des ungesättigten Oxyketons in eine andere polymorphe Modifikation stattfindet.
Das in diesem Beispiel beim Einleiten von Ozon erhältlichen Ozonadditionsprodukt kann durch Reduktion mit H2 in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren in Androsten- (5)-diol- (3. 17) übergeführt werden.
Beispiel 2 : Das nach Beispiel 1, Absatz 2, erhaltene Ozonid wird mit Platinoxyd in Alkohol bei Zimmertemperatur geschüttelt, das entstandene Reaktionsprodukt mit Wasser ausgefällt. Nach dem Entbromen des Rückstandes mit Zinkstaub und Eisessig in der im Beispiel 1 angegebenen Weise und Umkristallisieren aus Chloroform unter Zusatz von Methanol zeigt das gewonnene Androsten- (5)diol- (3. 17) einen Schmelzpunkt von 208 bis 209 .
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Abänderung des Verfahrens gemäss Stammpatent Nr. 160242 und erstem Zusatzpatent Nr. 160612, dadurch gekennzeichnet, dass man zwecks Darstellung von Androsten- (5)-ol- (3)-on- (17) bzw. dessen Stereoisomeren oder deren Estern Pregnen- (5)-ol- (3)-on- (20) bzw. dessen Stereoisomere, deren Hydroxylgruppe durch Veresterung, Verätherung od. dgl. gegebenenfalls verschlossen sein kann, als Ausgangsstoffe verwendet, wobei während der Oxydation die Ringdoppelbindung allenfalls intermediär durch Halogen-bzw. Halogenwasserstoffanlagerung geschützt wird.