<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Darstellung von Aminobenzolsulfonsäureamidverbindungen.
Die therapeutische Verwendung von Verbindungen vom Typus des p-Aminobenzolsulfamids, insbesondere bei Streptokokken Infektionen, ist bekannt. Das p-Aminobenzolsulfamid ist aber in Wasser nur in geringem Masse löslich und daher zur Herstellung von genügend konzentrierten, für Injektionszwecke geeigneten Lösungen nicht brauchbar. Die wässerigen Lösungen der Salze dieser Verbindungen mit Säuren haben stark sauren Charakter und sind demzufolge zur Herstellung injizierbarer Lösungen ebenfalls ungeeignet.
Gemäss vorliegender Erfindung gelingt es in Wasser leicht lösliche und für Injektionszwecke geeignete p-Aminobenzolsulfamidverbindungen herzustellen, wenn man p-Aminobenzolsulfamid bzw. dessen im Kern oder an den Stickstoffatomen substituierte Abkömmlinge mit Formaldehydalkalisulfoxylat im Molekularverhältnis 1 : 2 umsetzt.
EMI1.1
Beispiel 1 : 50 g p-Aminobenzolsulfamid, 75 g kristallwasserfreies Formaldehydnatrium- sulfoxylat und 100 em3 Wasser werden auf dem Wasserbad auf 70-90'während ungefähr
20 Stunden erhitzt. Das erhaltene Produkt löst sich spielend leicht im Wasser, beim Ansäuern mit Mineralsäuren fällt nichts aus. Das Abtrennen des Produktes aus dem Reaktionsgemisch erfolgt zweckmässig durch Eingiessen in die 6-10fache Menge absoluten Alkohols, wobei das Produkt zunächst als klebrige Masse ausfällt. Nach einiger Zeit wird die Flüssigkeit abgegossen und die klebrige Masse mit frischem absoluten Alkohol übergossen, wobei sie in eine weisse pulverförmige Masse übergeht.
Nach dem Trocknen erhält man ein in Wasser sehr leicht lösliches Produkt, das auf je zwei
Stickstoffatome annähernd 3 Schwefelatome, demnach 2 Sulfoxylatreste je Mol Sulfamid enthält.
Die wässerigen Lösungen reagieren gegen Lackmus alkalisch, gegen Phenolphtaleïn hingegen praktisch neutral ; die Reaktion hält sich also innerhalb der für Injektionslösungen geeigneten Grenzen.
Es hat sich also vorteilhaft erwiesen, die Umsetzung mit Formaldehydalkalisulfoxylat in Gegen- wart von Alkalihydroxyd vorzunehmen, wobei die Reaktionsteilnehmer im Molekularverhältnis 1 : 1 : 1 angewendet werden. In diesem Falle entstehen im Wasser ausserordentlich leichtlösliche Produkte, die man leicht dadurch reinigen kann, dass man das Reaktionsgemisch mit Mineralsäuren versetzt, wobei eine in Wasser schwerlösliche Säure ausfällt. Die filtrierte und mit Wasser gewaschene Säure gibt mit Alkalihydroxyden neutrale Produkte, in welchen auf 2 Stickstoffatome annähernd 2 Schwefel- atome entfallen. Die so erhaltenen Produkte enthalten demnach bloss einen Sulfoxylatrest je Mol
Sulfamid gebunden.
Beispiel 2 : 50 g p-Aminobenzolsulfamid werden in 70 cm3 Wasser und 20-25 cm3 47 Vol- % iger Natronlauge auf dem Wasserbade gelöst, sodann abgekühlt und mit einer Lösung von 50-100 g Formaldehydnatriumsulfoxylat in 100-200 cm3 Wasser versetzt. Während einer Stunde wird auf 60-800 erhitzt, so dann abgekühlt und zur filtrierten Lösung so lange Salzsäure zugesetzt, bis eine
Filtratprobe mit Salzsäure keinen weiteren Niederschlag ergibt. Der Niederschlag wird zweckmässig unter Luftabschluss filtriert und mit Wasser gewaschen. Die feuchte Säure ergibt durch Neutralisieren
<Desc/Clms Page number 2>
mittels Natronlauge das im Wasser sehr leicht lösliche Natriumsalz. Die Säure kann aber auch z.
B. im Vakuum über Phosphorpentoxyd getrocknet und die Salzbildung z. B. in alkoholischem Medium vorgenommen werden.
Die Sulfoxylatgruppen sind durch Titrieren mittels Indigocarmin leicht nachweisbar.
Das zwei Sulfoxylatreste je Mol Sulfamid enthaltende Produkt weist in wässeriger Lösung eine wesentlich grössere Luftbeständigkeit auf, als die nur einen Sulfoxylatrest enthaltende Verbindung.
In gleicher Weise wie das p-Aminobenzolsulfamid, können auch seine im Kern substituierten Abkömmlinge, wie z. B. 4-Amino-3-methylbenzolsulfonsäure- (1) -amid verwendet werden ; ebenso auch p-Aminobenzolsulfamide, deren Aminogruppen teilweise durch Alkylreste substituiert sind.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhältlichen Verbindungen sollen therapeutische Verwendung finden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von Aminobenzolsulfonsäureamidverbindungen durch Umsetzung von 4-Aminobenzolsulfonsäure- (1)-amid mit Alkylsulfinsäureverbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man auf 1 Mol 4-Aminobenzolsulfonsäure- (1) -amid oder dessen im Kern bzw. an den Stickstoffatomen substituierten Abkömmlingen ungefähr 2 Mol Formaldehydalkalisulfoxylat bei ungefähr 800 einwirken lässt und darnach das Reaktionsgemisch in die 5-lOfache Menge absoluten Alkohols giesst, den ausgeschiedenen Niederschlag mit absolutem Alkohol anreibt und schliesslich trocknet.