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Verfahren und Mittel zum Gelbtonen photographiseher Silberkopien.
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vermieden ; ferner kann man scharfe und starke Lichter erhalten, was bei andern Tonungsverfahren häufig nicht zutrifft.
Andere wichtige Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens sind darin gelegen, dass dieses verhältnismässig einfach ist und daher von jedem Amateurphotographen mit Erfolg ausgeführt werden kann. Das Verfahren ist überdies im Vergleich mit andern Tonungsverfahren billig, insbesondere in seiner Anwendung für die Herstellung von Bildern in natürlichen Farben.
Beispiel l : Zunächst wird eine Lösung, Lösung. 4 benannt, bereitet aus 40 g Kadmiumnitrat oder andern löslichen Kadmiumsalzen, z. B. dem Sulfat, Acetat, Chlorid, Bromid oder Jodid in 200 cm3 Wasser. Sodann wird eine zweite Lösung, genannt Lösung B, hergestellt durch Mischung von 300 g Kaliumzitrat oder, wenn auch weniger entsprechend, Natrium oder Ammoniuzitrat, 30 g Zitronen-
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Anstatt Kalziumzitrat kann man auch oxal-, weinstein-, apfel-, bernstein-oder benzoesaures Kalium oder Natrium verwenden. Die Zitronensäure kann durch irgendeine andere Säure, die stärker als Ferrieyansäure ist, ersetzt werden, Z. B. Weinstein-, Essig-, Oxal-, Salz-und Salpetersäure.
Die Lösung zu wird der Lösung B langsam, unter kräftigem Umrühren zugesetzt, um das Absetzen
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Lösung von Kaliumferricyanid oder andern löslichen Ferrieyanid gemischt ; diese schliesslich erhaltene
Lösung wird dann für das Tonungsbad der ersten Verfahrensphase verwendet.
Die gelb zu tonende Kopie wird durch etwa la Minuten in diesem Bad belassen, sodann herausgenommen und etwa eine Minute lang in einer Wasehsehale mit Wasser gut abgespült. Nach dem Herausnehmen der Kopie aus dem Tonungsbad der ersten Phase werden diesem 10 cm3 20% iger Hypo-, d. i. Natriumthiosulfatlösung, zugesetzt und in dieses so behandelte Bad wird die Kopie drei bis fünf Minuten eingelegt, während welcher Zeit die das Bad enthaltende Schale kräftig geschüttelt wird.
Die Kopie wird sodann aus dem Bade genommen und wieder in die Waschsehale gebracht, wo sie ungefähr eine Minute gespült wird. Die gewaschene Kopie taucht man nun etwa eine Minute lang in eine 5%ige Hypolösung oder so lange, bis die Kopie gebleicht ist und deren Bild rein weiss erscheint, worauf sie sehr gründlieh gewaschen wird. Diese Behandlung vervollständigt die erste Verfahrenphase mit dem Ergebnis, dass das ursprüngliche Silberbild der Kopie durch ein Bild aus Kadmiumsferroeyanid ersetzt wird.
In der zweiten Phase des Verfahrens wird das Kadmiumferroeyanidbild in ein Bild aus Kadmiumsulfid umgewandelt. Dieses Ergebnis wird vorzugsweise erreicht durch Eintauchen der Kopie während ein bis zwei Minuten in einen Gelbentwiekler, der 7% Natriumbiearbonat und 88% Wasser enthält. Das Natriumbiearbonat dient als Puffer, um den pH-Wert der Lösung niedrig zu halten. Statt Natriumbicarbonat kann man auch andere saure Salze verwenden, Natriumbisulfat, oder eine schwache Säure.
An Stelle von Natriumsulfid können andere lösliche Sulfide benutzt werden, z. B. Ammoniumpolysulfid, doch erzielt man die besten Ergebnisse mit Natriumsulfid. In dem nach der früher beschriebenen Art hergestellten Gelbentwiekler ist eine geringe Menge freien Schwefelwasserstoffs vorhanden. An Stelle dieses Gelbentwieklers kann gewünschtenfalls ein solcher aus einer Lösung von Schwefelwasserstoff in Wasser verwendet werden, doch sind die damit erzielten Ergebnisse nicht so zufriedenstellend wie bei Verwendung des ersterwähnten Gelbentwicklers.
Sobald auf der in dem Gelbentwiekler eingetauchten Kopie das Bild in der gewünschten Farbe intensiv erscheint, wird die Kopie gründlich gewaschen. Wenn nach dem Waschen auf der Kopie in den Teilen derselben, die weiss sein sollten, gelbe Flecken sich zeigen, so kann man diese durch Eintauchen der Kopie in eine l% ige Salzsäurelösung während ein bis zwei Minuten entfernen. Sollte die gelbe Farbe auf der Kopie zu intensiv sein, so kann man die Farbenintensität dadurch verringern, dass man die Kopie für etwa 10-15 Minuten in eine 1 ige Salzsäurelösung taucht, um etwas von dem vorhandenen Kadmiumsulfid aufzulösen.
Beispiel 2 : Das Silberbild der Kopie wird zuerst durch ein Bild aus Kadmiumferrocyanid ersetzt, was durch Anwendung eines wie folgt zusammengesetzten Tonungsbades geschieht :
Kadmiumnitrat 50 g, Kaliumzitrat 300 g, Zitronensäure 20 g und Wasser 500 g. Auf je 50 cm3 dieser Lösung setzt man eine Lösung zu, die aus 0'4 g Kaliumferricyanid, 0. 5 g Natriumthiosulfat und 50 g Wasser besteht. Nachdem diese Umwandlung des Silberbildes in ein Kadmiumferrocyanid vor sich gegangen ist, wird die Kopie in fliessendem Wasser etwa 10-20 Minuten gut gewaschen und dann für einige Minuten in eine wässerige Lösung von Natriumsulfid getaucht.
Die Konzentration dieser Lösung kann ziemlich verschieden sein, doch ist es am zweckmässigsten, eine Lösung zu verwenden, die ein bis fünf Gewichtsprozent Natriumsulfid enthält. Je niedriger die Konzentration von Natriumsulfid in der Lösung ist, um so langsamer entwickelt sich auf der Kopie die gelbe Farbe. Es ist vorteilhaft, mit Lösungen niederer Konzentration zu arbeiten und die Kopie dementsprechend länger in der Lösung zu belassen. Gewöhnlich bleibt die Kopie etwa zwei bis zehn Minuten in dem Bad und wird nach der Herausnahme aus demselben in fliessendem Wasser gründlieh gewaschen.
Das in beiden Beispielen genannte Natriumthiosulfat wird vorzugsweise angewendet, doch kann es auch durch ein Alkalimetall-Thiosulfat oder-Thiocyanat ersetzt werden.