DE386396C - Verfahren zum Entwickeln von Blausaeure aus Cyaniden - Google Patents

Verfahren zum Entwickeln von Blausaeure aus Cyaniden

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DE386396C
DE386396C DED40761D DED0040761D DE386396C DE 386396 C DE386396 C DE 386396C DE D40761 D DED40761 D DE D40761D DE D0040761 D DED0040761 D DE D0040761D DE 386396 C DE386396 C DE 386396C
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acid
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hydrocyanic acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0262Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from cyanides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entwickeln von Blausäure aus Cyaniden. Die Erfindung bezieht sich auf das bekannte Verfahren der Entwicklung von Blausäure aus Cyaniden oder Cyanide enthaltenden Salzgemischen mit Hilfe von Mineralsäuren. Praktisch hat man bisher zu diesem Zweck nur Schwefelsäure angewandt, von welcher bekannt war, daß sie auf Blausäure keine wesentliche zersetzende Wirkung ausübt.
  • lach vorliegender Erfindung wird zum Umsetzen von Cyaniden oder Cyanide enthaltenden Salzgemischen Salpetersäure verwendet. Da hier ein starkes Oxydationsmittel, wie Salpetersäure, mit starken Reduktionsmitteln, wie Cyaniden. zusammentrifft, so war es in Anbetracht der bekannten Tatsache, daß Oxydationsmittel, wie Wasserstoffsuperoxyd und alkalisches Peroxyd, auf Cyanide und \ itrile unter Bildung von Cyanaten usw. einwirken, überraschend, daß weder eine Zersetzung von Blausäure noch eine solche von Salpetersäure stattfindet. Es hat sich ferner gezeigt, daß auch Cyanide enthaltende Salzgemische, wie solche z. B. durch; Umschmelzen von Kalkstickstoff mit Chlornatrium oder Chlorkalium erhalten werden, im Sinne der Erfindung mit Salpetersäure behandelt werden können. Überraschenderweise findet auch hier trotz Anwesenheit von Salzsäure, welche mit Salpetersäure bekanntlich ein Chlorbildungsgemisch darstellt, praktisch störende Zersetzung- von Blausäure oder Salpetersäure nicht statt.
  • Es ist zwar bekannt, daß durch Behandeln von Rhodaniden mit Salpetersäure Blausäure gebildet wird. Da hierbei die Salpetersäure den bekanntlich sehr leicht angreifbaren Schwefel der Rhodanverbindung zu Schwefelsäure oxydiert und mithin eine Einwirkung von Salpetersäure auf Blausäure nicht oder doch nur zu geringem Maße in Betracht kommt, so konnten aus diesem Verfahren Schlüsse auf die Brauchbarkeit der Salpetersäure im Sinne vorliegender Erfindung nicht gezogen werden.
  • Das Verfahren wird z. B. so ausgeführt, daß man der Lösung oder Suspension der Cyanide oder der Cyanide enthaltenden Salze Salpetersäure unter Erhitzen zufließen läßt. Die Anwendung eines ganz geringen Überschusses von Salpetersäure genügt hierbei zur quantitativen Austreibung der Blausäure.
  • Das Verfahren bietet gegenüber dem bekannten, mit Schwefelsäure arbeitenden Verfahren den großen Vorteil, daß gleichzeitig wertvolle Nebenprodukte in Form von Salpeter oder Salpeter enthaltenden Mischungen erhalten werden. Der außerordentliche Vorteil des Verfahrens erhellt ohne'weiteres, wenn man bedenkt, daß die fabrikmäßig hergestellte Salpetersäure in überwiegender Menge an Basen gebunden werden muß, um sie ihrem Verwendungszweck, insbesondere als Düngemittel, zuführen zu können. Durch die Verwendung der Salpetersäure im Sinne vorliegender Erfindung wird die an Blausäure gebundene Basis nicht, wie es bisher bei der durchweg üblichen Umsetzung der Cyanide mit Schwefelsäure geschah, entwertet, sondern sie wird in ein sehr wertvolles Produkt übergeführt, während andererseits die zur Austreibung der Blausäure erforderliche Säure dein Blausäureprozeß gewissermaßen kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann, da die Salpetersäure ja ohnehin an eine Basis gebunrlen werden muß. . -Bei Verarbeitung von Salzgemischen, als welche zur Zeit hauptsächlich die durch Unischmelzen von Kalkstickstoff mit Chloralkalien entstehenden Schmelzen in Betracht kommen. erhält man nach dein Austreiben (ier Blausäure Lösungen, welche nel;en salpetersauren Alkalien noch salpetersauren Kalk, Chloralkalien und Chlorcalcium enthalten. Diese Lösungen werden mit Vorteil dadurch in wertvolle Produkte übergeführt, daß man sie mit Alkalisalzen, deren Säuren unlösliche oder schwer-F)sliche Verbindungen mit Erdalkalien bilden, z. B. mit Alkalisulfat, umsetzt. Nach Trennung von den ausgefallenen Erdalkalisalze:i erhält inan Lösungen, welche neben salpetersauren Alkalien nur noch Chloralkalien enthalten und demgemäß z. B. als Düngemittel ausgezeichnet nutzbar gemacht werden können. Die Weiterbehandlung dieser Lösungen, z. B. durch Überführung der gelösten Bestandteile in teste Form, kann in üblicher Weise erfolgen.

Claims (1)

  1. PATEXT-ANSPRUCH: \herfahren zum Entwickeln von Blausäure aus Cvaniden oder solche enthaltenrien Salzgemischen mittels Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zersetzung Salpetersäure verwendet wird, wobei ini Fall der Verarbeitung von Erdalkalisalze enthaltenden Salzgemischen, wie solche z. B. durch Unischmelzen von Kalkstickstoff mit Chloralkalien entstehen, die Rückstandslaugen in an sich bekannter Weise durch Zusatz von Alkalisalzen, deren Säuren mit Erdalkalien unlösliche oder schwerlösliche Verbindungen liefern, von Erdalkalien befreit werden können.
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