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Verfahren zur Bindung und Konservierung von eollulosehältigen Stoffen, wie Holz, Zuckerrohr
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Die Verwendung von Kunstharzen zum Imprägnieren von verschiedenen Stoffen und Bindung von Abfallprodukten, wie z. B. Holzmehl, Asbest usw. ist bekannt. Gleichgiltig in welcher Form, in welcher Menge und in welcher Art das Kunstharz den zu imprägnierenden oder zu bindenden Materialien beigebracht wird, muss die Überführung in den unlöslichen Zustand durch Erhitzen erfolgen. Die Druckanwendung kann diese Reaktion wohl beschleunigen, jedoch muss auch in diesem Falle mit höheren Temperaturen gearbeitet werden. Ebenso ist die Verwendung von Chromsalzen zur Konservierung von Holz bekannt. Die Verhinderung der Auslaugbarkeit der Chromsalze aus dem mit diesen imprägnierten Holz ist mit grossen Schwierigkeiten verbunden. Es ist ferner bekannt, Papier durch Behandlung mit Chromleim wasserabweisend zu machen.
Gegenstand dieser Erfindung ist nun einerseits die Überführung der zur Konservierung oder Bindung verwendeten Harze in unlöslichen Zustand bei normaler Temperatur, also ohne Anwendung von höheren Temperaturen, anderseits wieder gleichzeitig wasserunlösliche und somit nicht auslaugbare Chromsalze in den behandelten Stoffen zu erhalten.
Bekanntlich verändern Kolloide, die einen Zusatz von üblichen im Lichte gerbend wirkenden Mitteln, wie z. B. Bichromate erhalten, durch Belichtung ihre chemischen Eigenschaften. Leim, Eiweiss und Gummi werden in kalten Wasser unlöslich, die Gelatine verliert ihr Quellvermögen in kalten und
Lösungsvermögen in warmen Wasser. Die Natur-und Kunstharze (die Phenol-Formaldehydkonden- sationsprodukte sind laut österr. Patent Nr. 91688 und deutschen Reichs-Patent Nr. 390898 für photo- graphische Reproduktionsverfahren bereits herangezogen worden) verlieren ihre Löslichkeit in Alkohol und verdünnten Alkalien. Gemische von organischen Kolloiden mit Chromsalzen werden auch im
Dunkeln schon bei gewöhnlicher Temperatur nach einer Zeit unlöslich, durch die Lichtwirkung wird jedoch dieser Prozess, um mehr als das Tausendfach beschleunigt.
Die Haltbarkeit der einzelnen organischen Kolloid-Chromatgemische ist verschieden. Leim beispielsweise rund sechs Monate, ver- seifter Schellack rund ein Monat, Phenol-Formaldehydkondensationsprodukt in alkoholischer Lösung nur 24 Stunden, usw. Daraus geht hervor, dass die Phenol-Formaldehydkondensationsprodukte mit
Chromaten gemischt, im Dunkeln um ein Vielfaches reaktionsfähiger sind, als die andern erwähnten
Produkte. Noch im hoheren Masse reaktionsfähig sind die Aldehydkondensationsprodukte der Carbamide sowie deren Homologe und Derivate mit im Lichte gerbend wirkenden Mitteln, wie z. B. Bichromaten, gemischt. Laut österr.
Patentschrift Nr. 137537 sind die letzterwähnten Produkte mehr lichtempfindlich als alle bisher bekannten Kolloide und Harze, wenn sie beispielsweise mit Bichromaten gemischt werden.
Diese grosse Reaktionsfähigkeit kommt auch darin zum Ausdruck, dass das letzterwähnte Konden- sationsprodukt mit Bichromaten gemischt, bei gewöhnlicher Temperatur auch im Dunkeln schon nach wenigen Stunden die Löslichkeit in Wasser und Alkohol verliert. Es wurde bereits vorgeschlagen, (österr. Patentschrift Nr. 144803) das Härten in der Hitze von mit Harzseifen behandelten Faserstoffen, durch Zusatz von Chromsalzen zu beschleunigen.
Dem vorliegenden Erfindungsgedanken gemäss, kann nun die Reaktionsfähigkeit der Naturharze, der Phenol-oder Carbamid-Aldehydkondensationsprodukte, oder auch ein Gemisch dieser mit den üblichen im Lichte gerbend wirkenden Mitteln, wie z. B. Chromverbindungen auch ohne Belichtung und bei normaler Temperatur ihre Löslichkeit in Wasser und Alkohol nach einigen Stunden zu verlieren, zur Konservierung von Holz und Bindung von verschiedenen Abfallprodukten verwendet werden.
Da diese Reaktion überdies bewirkt, dass nicht nur beispielsweise hydrophile Carbamid-Aldehyd-
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kondensationsprodukte durch Zusatz von Chromverbindungen nach einigen Stunden (während welcher
Zeit das Holz mit der Lösung getränkt werden kann), bei normaler Temperatur im Holze dann wasserunlöslich (hydrophob) werden, sondern auch dem Holz Chromverbindungen zugeführt werden, welche dann durch Wasser nicht mehr auslaugbar sind, ist hier gleichzeitig eine Möglichkeit gegeben, im Holz wasserunlösliche Chromverbindungen zu bilden. Natürlich sind auch hier die üblichen in der Reproduktionstechnik wirksamen Beschleuniger, wie z. B. Kupferbromür, Ferriammoniumoxalat u. a. m. gut anwendbar. Auch kann man durch Temperaturerhöhung die erwähnte Reaktion beschleunigen. In manchen Fällen, wie z.
B. bei Anwendung eines Gemisches von Chromsalzen mit einem Harnstoffoder Homologen-Aldehydkondensationsprodukt wird sogar ein Verzögerer notwendig sein, weil sonst das Unlöslich werden schon früher erfolgen würde, bevor das Gemisch in das Holz eindringen konnte.
Als Verzögerer hat sich in diesem Falle Phenol gut bewährt. Setzt man z. B. dem Reaktionsgemische von Carbamid-Aldehyd vor, während oder nach der Kondensation etwas Phenol zu, so verzögert sich bei Zusatz von Chromsalzen die Bildung des hydrophoben Produktes. Das gebildete hydrophobe Produkt ist auch in heissem Wasser unlöslich.
Zur Konservierung können vorteilhaft 3--6%ige, zur Bindung von Abfällen oder zur Imprägnierung von porösen Stoffen 10-15%ige Harzlösungen verwendet werden. Die Menge des im Lichte gerbend wirkenden Mittels kann zwischen 2 und 8% variiert werden. Die Kondensationsstufe der Phenol-oder deren Homologen-Aldehydkondensationsprodukte soll eine solche sein, dass die Kondensationsprodukte noch in organischen Lösungsmitteln, z. B. in Alkohol und Aceton, ebenso in Alkalien löslich sind (Zustand A).
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1'5 g Kupferbromür zugesetzt. Mit dieser Lösung wird Holzmehl getränkt, kalt unter geeignetem
Druck gepresst und an der Luft getrocknet.
Beispiel 2 : 200 l einer wässrigen 6% igen Losung eines hydrophilen Carbamid-Aldehydkonden- sationsproduktes werden mit 10 l einer 200/, igen Ainmonbi-oder-monochromatlösung vermengt. Mit dieser Lösung wird vorteilhaft unter Druck 1 m 3 Holz imprägniert und hierauf an der Luft getrocknet.
Nach wenigen Stunden wird das Gemisch im Holz wasserunlöslich und ist auch durch warmes Wasser nicht auslaugbar.
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von Vakuum und Druck imprägniert und an der Luft getrocknet. Nach 1-2 Tagen Resultat, wie bei Beispiel 2 angegeben.
Selbstverständlich kann die Imprägnierung auch so durchgeführt werden, dass zuerst das Harz und dann das im Lichte gerbend wirkende Mittel oder umgekehrt dem Holz zugeführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Bindung und Konservierung von cellulosehältigen Stoffen, wie Holz, Zuckerrohr u. dgl. oder faserigen Materialien, wie Baumwolle, Asbest usw. sowie deren Abfälle, dadurch gekennzeichnet, dass diese mit einem Gemisch von, wie an sich bekannt im Lichte gerbend wirkenden Mitteln, z. B. Chromverbindungen mit Naturharzen, z. B.
Schellack oder/und Kondensationsprodukten von Aldehyden, deren Polymeren oder diese (Aldehyde) abspaltenden Verbindungen mit Phenolen und deren Homologen, die noch in organischen Lösungsmitteln und Alkalien löslich sind (Zustand A), oder/und hydrophilen Kondensationsprodukten von Aldehyden und deren Polymeren mit Harnstoff und dessen Homologen, behandelt werden, wobei die Überführung in den unlöslichen Zustand, bei normaler Temperatur mit oder ohne gleichzeitiger oder vorhergehender Druckeinwirkung erfolgt.