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Einrichtung zum Antrieb von Pendelhalbachsen.
Bei Pendelhalbachsen bereitet die Unterbringung der Getriebe in Gehäusen und insbesondere die Abdichtung erhebliche Schwierigkeiten.
Die schwingenden Teile müssen naturgemäss dort, wo sie aus den Gehäusen heraustreten, abgedichtet werden und ist es gerade dieser Umstand, der auf die bisher bekannte Art sehr schwer befriedigend gelöst werden kann. Wenn die Gehäuse, welche die Antriebsteile enthalten, wirklich dicht abgeschlossen sein sollen, dürfen sie nicht die gewöhnlichen grossen Zylinderflächen besitzen, denn diese sind eben durch die Ausschwingungen immer wenigstens zum Teil freigelegt, so dass sie für Staub und Schmutz zugänglich werden.
Da aber selbstverständlich eine Schmierung solcher Flächen stattfinden muss, da weiter dieselben in unmittelbarer Verbindung mit den notwendigerweise stark geschmierten, in der Schmier richtig schwimmenden Getriebeteilen sind, bedecken sich diese Flächen mit Schmier und da sie dem Staub und Schmutz direkt ausgesetzt sind, der sich an den geschmierten Flächen festsetzt, unterliegen sie starker Abnutzung, welche die ganze Abdichtung bald illusorisch macht, und verursachen auch oft ein störendes Geräusch.
Man hat es. weiter versucht, die Öffnungen, durch welche die schwingenden Achsen heraustreten müssen metallisch offen zu lassen und gegen die erwähnten äusseren Einflüsse durch Lederbälge abzu- schliessen. Auch diese Abdichtungsart hat sich nicht bewährt, da die Bälge bald brechen oder reissen, wodurch natürlich jede Dichtung aufhört. Es gibt daher nur einen Weg, um zufriedenstellenden Resultaten zu gelangen und das ist der in der vorliegenden Erfindung betretene.
Eine Abdichtung wird um so leichter zu erreichen sein, wenn die Durchmesser der abzudichtenden Flächen möglichst klein sind, ferner wenn dieselben nicht am Umfang, sondern an der Stirnfläche liegen wo nach Möglichkeit eine konstante Drehung stattfindet, denn dann wird natürlich Staub und Schmutz schon durch die Zentrifugalkraft abgeschleudert, so dass eine tadellose Dichtung zu erreichen ist.
Um weiter eine minimale Anzahl von Dichtungsflächen zu erhalten, wird man die nötigen Vor- gelegewellen einkapseln und gar nicht aus den Gehäusen herausragen lassen. Dadurch beschränkt sich die Anzahl der abzudichtenden Stellen auf ein tatsächliches Minimum, da nur die treibende Welle abzudichten ist. Diese Erkenntnis hat zu der vorliegenden Erfindung geführt, deren Gegenstand der Zeichnung in schematischer Darstellung zu entnehmen ist.
Die Fig. 1 zeigt die Einrichtung schematisch im Grundriss an zwei zusammengehörigen Halbachsen, teilweise im Schnitt und Fig. 2 und 3 zeigen zwei Varianten dieser Einrichtung schematisch im Aufriss.
Auf einer längsverlaufenden Hauptantriebswelle 1 sind Stirnzahnräder 2 bzw. 2'befestigt.
Die Räder 2, 2'greifen in Stirnräder 3 bzw. 3'ein. Mit den Rädern 3,3'sind Kegelritzel 4 bzw. 4'verbunden, die in Tellerräder 5 bzw. 5'eingreifen. Die Tellerräder 5,5'sind auf den inneren Enden von Halbachswellen 6 bzw. 6'befestigt, deren äussere Enden mit den angetriebenen Laufrädern 7 bzw. 7' verbunden sind. Die Winkelgetriebe und Vorgelege sind von einem gemeinsamen, aber für jeder Halbachse gesonderten Gehäuse 8 bzw. S'umschlossen, das gegebenenfalls mit dem inneren Ende des Achsrohres 9 bzw. 9'fest verbunden ist und den inneren Abschnitt der betreffenden Halbachse bildet. Auf
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\ rädereingriff nicht beeinträchtigt werden durch die Einstellung bzw. Abnutzung der zur Anlenkung der Halbachsen dienenden Lager.
Im allgemeinen wird man auch die Lageransätze 11, 11'die Längsantriebswelle nicht direkt umgreifen lassen, sondern die Antriebswelle im Innern eines am Fahrgestellrahmen bzw.-träger befestigten Teiles unterbringen, auf dessen Aussenseite dann die Lagerflächen für die Lageransätze vorgesehen sind.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind die Vorgelege für die zusammengehörigen Halbachsen innerhalb der zugehörigen Winkelgetriebe auf verschiedenen Seiten der Halbachsen angeordnet. Hiedurch wird die räumliche Unterbringung des Antriebes erleichtert und ferner können vollkommen identische Getriebe, Gehäuse und Halbachsen Verwendung finden, wodurch die Lagerhaltung und die Erneuerung wesentlich vereinfacht wird.
Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, brauchen die Vorgelegeräder 3, 3'nicht in der durch die Welle 1 gelegten waagerechten Ebene a, a angeordnet zu sein ; vielmehr ist es zur Erreichung eines möglichst geringen Abstandes der Wellen voneinander im Grundriss vorteilhaft, die Hauptwelle 1 und die Vorgelegewellen über-bzw. untereinander anzuordnen.
Ausser den schon angeführten Vorteilen besteht ein Vorteil der beschriebenen neuen Ausbildung auch darin, dass für die getrennt gekapselten Halbachsgetriebe nur eine einzige Hauptantriebswelle verwendet wird. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass man durch Auswechslung der Räder 2,3 und 2', 3'das Übersetzungsverhältnis auf einfache Weise ändern kann. Eine derartige Änderung des Übersetzungsverhältnisses ist bei auf der Hauptlängswelle angeordneten, in die Tellerräder eingreifenden Kegelritzeln od. dgl. nur schwer durchzuführen.
Schliesslich wird die Anbringung, Entfernung und Auswechslung der Halbachsen wesentlich erleichtert und es besteht in bezug auf die Wahl des Rahmens oder Mittelträgers eine grössere konstruktive Freiheit ; die Antriebseinrichtung eignet sich nicht nur für Fahrgestelle mit einem einzigen Rohr, I-, U- oder Kastenmittelträger, sondern auch für gewöhnliche Rahmenfahrgestelle.
Die Erfindung ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel nicht beschränkt. Die Vorgelege können anders ausgebildet sein, beispielsweise als Kettengetriebe. Zwischen die beiden Vorgelege eines Radpaares wird im Bedarfsfalle ein Ausgleichsgetriebe eingefügt, beispielsweise dadurch, dass die Vorgelegeräder 2 und 2'auf die Welle 1 und gegebenenfalls einander umschliessenden, an das Ausgleichsgetriebe angeschlossenen Hohlwellen angebracht sind.
Die erfindungsgemässe Einrichtung lässt sich naturgemäss für beliebig viele Antriebsräder ein und desselben Fahrzeuges anwenden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Antrieb von Pendelhalbachsen, mit die Getriebe der Halbachswellen umschliessenden Gehäusen, dadurch gekennzeichnet, dass ausser den den Halbachswellen vorgeschalteten
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der Fahrzeuglängsrichtung liegende gemeinsame Längsantriebswelle (1) schwingenden Gehäuse (8 bzw. 8'), mit welchen die Halbachsen am Fahrgestell angelenkt sind, eingeschlossen sind.