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Dauerwäsche.
Die bisherigen Verfahren zur Herstellung von Dauerwäsche auf Basis Nitrocellulose bestanden darin, dass eine Gewebeeinlage beiderseitig mit dünnen Celluloidfolien verbunden war. Bei Verwendung pigmentierten Celluloids war es dann noch notwendig, die Aussenfläche zu kalandrieren, um ein an- nähernd leinenähnliehes Aussehen zu erzielen. Man war jedoch nicht in der Lage, einen dem Gewebe eigenen charakteristischen weissen Farbton nachzuahmen. Ausser in der Struktur unterschied sich also die Dauerwäsche auf Nitrocellulose-Basis noch in ihrer Farbe. Sie war immer etwas bläulicher als das Gewebe.
Man war dann schon dazu übergegangen, abwaschbare Dauerwäsche, die die natür- lichen Eigenschaften des Gewebes bezüglich Struktur und Farbton besitzt, in der Weise herzustellen, dass man eine transparente Celluloidfolie auf eine Gewebeeinlage, die auf der andern Seite mit einer pigmentierten Folie kaschiert war, aufklebte. Derartige transparente abwaschbare Kragen hatten jedoch den Nachteil, dass sie nach relativ kurzer Zeit infolge Vergilbung der transparenten Celluloid- schicht unbrauchbar wurden.
Diese Vergilbung ist abgesehen von dem Einfluss der Belichtung auch darauf zurückzuführen, dass im täglichen Gebrauch eine Reinigung der abwaschbaren Dauerwäsche mit Soda-oder Seifenlösung vorgenommen wird, ohne dass diese Reinigungsmittel mit einer so grossen
Sorgfalt wieder vom Celluloid entfernt würden, wie es nun einmal die chemische Natur der Nitro- cellulose erfordert.
Es wurde nun gefunden, dass dieser für die Einführung der weissen Dauerwäsehe, bei der die
Gewebestruktur voll zur Geltung kommt, sehr erhebliche Nachteil sich vermeiden lässt, wenn man an Stelle der transparenten Celluloidfolien transparente Folien aus den Mischpolymerisaten des Vinyl- chlorids mit den Derivaten der polymerisierbaren aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäuren, dem
Styrol und anderen ungesättigten für sich oder nur im Gemisch polymerisierbaren Monomeren ver- wendet.
Als geeignet für die Erfindung werden beispielsweise genannt die nach einem bekannten
Verfahren gewonnenen Folien aus einem Mischpolymerisat aus 80 Teilen Vinylchlorid und 20 Teilen
Acrylsäuremethylester oder eine Folie bestehend aus einem Mischpolymerisat aus 70 Teilen Vinyl- chlorid und 30 Teilen Methaerylsäureester ; ferner die Folien aus Mischpolymerisaten aus Vinylchlorid und Maleinsäurebutylester oder die durch gemeinsame Polymerisation eines ternären Gemisches von
Monomeren erhaltenen Mischpolymerisate.
Ein nach der Erfindung hergestellter Kragen ist beispielsweise wie folgt aufgebaut :
Auf einer leicht mit Weiss beschweren Celluloidfolie wird einseitig ein Gewebe nach bekanntem Verfahren aufkaschiert. Darauf schützt man das Gewebe durch Aufkaschieren einer transparenten
Folie eines Mischpolymerisates des Vinylchlorids mit Acrylsäuremethylester oder irgendeinem andern
Monomeren.
In üblicher Weise stanzt man aus diesem Dreischichtensystem Kragen, bei denen, in der Ausführungsform als Stehkragen, die Celluloidfolie die dem Hals zugekehrte Seite und die eine normale Gewebestruktur und einen Gewebefarbton aufweisende Polymerisatseite die Aussenseite bildet, während bei der Ausführungsform eines Umlegekragens die mit Celluloid kaschierte Seite die
Gleitfläche der Krawatte ist und die dem Hals zugekehrte Seite ebenfalls das aufkaschierte Poly- merisat aufweist. Dieser Dauerwäschekragen ist nun nicht nur völlig lichtecht, sondern auch hoch alkalibeständig, so dass die im täglichen Gebrauch angewandte Reinigungsmethode ohne nachteiligen
Einfluss ist. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil liegt in der verminderten Brennbarkeit.
Versuche haben ergeben, dass beim Abbrennen eines kaschierten, ganz aus Celluloid bestehenden
Streifens gegenüber eines kaschierten halb aus Celluloid, halb aus den künstlichen Hochpolymeren
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bestehenden Streifens die Brenndauer der Letzteren etwa fünfmal grösser ist als die des Celluloidstreifens. Während es bisher in befriedigender Weise nicht gelang, Celluloidfolien mit den Folien aus Vinylchlorid-Mischpolymerisaten zu vereinigen, gelingt dies mühelos bei Verwendung eines Gewebes als verbindende Zwischenschicht.
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung ist darin zu sehen, dass an Stelle des bisher üblichen Kampfercelluloids ein durch Verwendung geruchloser oder zumindest geruchschwacher Gelatinierungsmittel hergestelltes Celluloid als Innenseite des Kragens eingesetzt wird.
An Stelle dieser Celluloidfolien und des weissen Stoffes lassen sich auch in hellen Farben und Mustern erhaltene Folien-und Stoffeinlagen als Unterseite des Kragens verwenden, die dann durch eine transparente Folie aus Vinylchlorid-Mischpolymerisaten geschützt sind.
Es ist ferner möglich, an Stelle des aus Celluloid bestehenden Unterteils eine aus irgendeinem andern Cellulosederivat hergestellte Folie oder auch ein durch Imprägnieren mit Lösungen von Cellulosederivaten abwaschbar gemachtes Gewebe zu verwenden.