<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zur Farbgebung bei Vervielfältigungsapparaten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Farbgebung bei Vervielfältigungsapparaten, insbesondere bei Zwei-und Mehrtrommelvervielfältigungsvorrichtungen, wobei die Farbaustrittsöffnung rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Schablone längs der Farbverreibwalze verschiebbar ist und die Farbe aus der Öffnung herausgepresst wird.
Es sei darauf hingewiesen, dass bereits vergeblich Versuche gemacht wurden, Vorrichtungen zu schaffen, die das Nachfärben während des Laufens der Maschine ermöglichen ; die deutschen Patentschriften Nr. 514826 und 533253 beschreiben solche. Bei all diesen Versuchen, von denen sich keiner bisher durchgesetzt hat, handelt es sich darum, dass die Farbe durch ein gelochtes Rohr punktartig auf die Farbverreibewalze fallen sollte. Indem man das Farbrohr einige Male unterteilte, wollte man die Möglichkeit schaffen, gerade da einfärben zu können, wo eben Farbe fehlte. Nun erfordert aber die Praxis, dass oft nur auf einer Breite von etwa 1 cm eingefärbt werden muss ; gibt man nun aus dem entsprechenden Abteil von etwa 6 cm Farbe, so ist der Apparat auf der Breite von 5 cm überfärbt, und die Abzüge werden unbrauchbar.
Der Hauptnachteil dieser Farbverteilung ist aber, dass es einmal kaum zu erreichen ist, dass alle Löcher gleich viel Farbe abgeben und dass sich die kleinen Löcher ganz oder zum Teil verstopfen, wenn der Apparat nicht regelmässig gebraucht wird oder wenn einmal Fremdkörper in der Farbe enthalten sind.
Bekannt ist ferner, bei Vervielfältigern Farbgebungen zu verwenden, deren Farbaustrittsöffnung (Behälter mit Ausflussöffnung) zwar verschiebbar ist, bei denen aber die Farbe frei aus dem Behälter durch Öffnung eines Schiebers od. dgl. auslaufen soll, um danach mit einer Bürste verteilt zu werden.
Die österreichische Patentschrift Nr. 47061 beschreibt eine solche. Diese Farbgebung ist für einen Eintrommelvervielfältiger vorgesehen, der als Farbträger, wie alle Eintrommelapparate, ein saugfähiges Farbtuch hat, d. h. ein solches, das die Farbe durch Kapillarwirkung verteilt. Eine grob wirkende Farbgebevorrichtung, wie in diesem älteren Patent beschrieben, genügt hier. Wollte man dagegen diese Farbgebung bei Zwei-und Mehrtrommelapparaten anwenden, die bekanntlich kein saugfähiges Farbtuch haben, so käme man zu keinen brauchbaren Resultaten.
In der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens in beispielsweiser Ausführung dargestellt. Die Einrichtung besteht im allgemeinen aus drei Teilen, der eigentlichen Farbgebevorrichtung (Fig. 1 in Draufsicht), der Farbpumpe und dem Farbgefäss (Fig. 3 im Schnitt).
Fig. 2 zeigt wie die neue Einrichtung beispielsweise in einer Zweitrommelvervielfältigungsvorrichtung eingebaut wird. Fig. 4 zeigt in einem andern Ausführungsbeispiel den Farbbehälter, Fig. 4 und 4 a eine Einzelheit hiezu. Die Fig. 5 a und 5 b endlich stellen eine andere Ausführungsform des eigentlichen Farbspenders dar.
Aus Fig. 1 ist zu entnehmen, dass der eigentliche Farbspender als schleifenartig gebogenes Rohr a mit der Düse D ausgebildet sein kann. Der Schenkel a'dieses Rohres liegt hinter dem in der Zeichnung nicht besonders dargestellten Farbträger des Apparates, während der Schenkel d'vor diesem liegt.
Die Düse D ist am Ende des Schenkels a'angeordnet. Dieses gebogene Rohr a wird in dem geschlitzten Überrohr b geführt. Der Schenkel d'trägt eine Marke M mit entsprechendem Griff G. Die Marke M ist gegenüber der Düse D angeordnet. Mittels des Griffes G lässt sich nun im Überrohr b das Rohr a beliebig verschieben. Dieses Rohr a steht durch die Leitung c mit der Farbpumpe P (Fig. 3) und dem Vorratsgefäss V in Verbindung und ist mit Farbe gefüllt. Führt man nun durch Druck mit der Pumpe P
<Desc/Clms Page number 2>
über das Rohr c aus dem Vorratsbehälter V Farbe in das Rohr a, so tritt diese aus der Düse D aus und es entsteht auf der Farbverreibewalze ein entsprechender Farbstich.
Fig. 2 zeigt im Aufriss, wie diese neue Einrichtung, insbesondere also das verschiebbare Rohr a an einer Zweitrommelvervielfältigungsvorrichtung angeordnet wird. Werden in Fig. 2 mit 1 und 2 die beiden Trommeln bezeichnet, um die die Schablone 3 geführt wird, so sollen durch 4 und 5 die beiden Farbverreibewalzen gekennzeichnet sein. Man sieht wie aus der Düse D die Farbe des Schenkels a' des Rohres a auf die Farbverteilwalze 4 austritt.
Es ist selbstverständlich, dass man die Bewegung des Rohres a senkrecht zur Bewegungsrichtung der Schablone sowohl von Hand aus vornehmen kann durch einfaches Zugreifen an den Griff G, in welchem Falle man jeweils die gerade einzufärbende Stelle durch Verschieben des Farbrohres rechts oder links aufsuchen wird, worauf man durch Betätigung der Pumpe P die jeweils gewünschte Farbmenge aufbringen wird, oder man kann die neue Einrichtung auch so ausgestalten, dass man mit Hilfe einer Spindel oder sonst in bekannter Ausführung das Rohr a selbsttätig fortlaufend oder unterbrechend unter gleichzeitigem Farbaustritt quer zur Schablonenbewegung führt.
Wesentlich für diese Einrichtung ist aber ausser diesem beweglichen, ähnlich einer Ziehposaune ausgebildeten Rohr p auch die Anordnung einer Farbpumpe und eines besonderen Vorratsgefässes, in dem die Farbe nicht unter Druck steht. Bisher hat man nämlich die Farbe entweder nur aus einer Tube ausgedrückt, war also grundsätzlich an eine hochkonsistente Farbe gebunden oder aber man presste die Farbe aus andern Vorratsgefässen aus, die dann selbst unter Druck standen. Auch diese Einrichtungen können den in der Technik gestellten Ansprüchen nicht genügen, da der Nachteil dieser Einrichtungen vor allem der ist, dass die Farbe dann so lange fliesst, als die Farbe unter Druck steht.
Da die Farbausflussöffnungen für den die Maschine Bedienenden nicht sichtbar sind, hat er keinen Anhaltspunkt dafür, wann er die Ausflussleitungen öffnen, schliessen oder bewegen muss.
Nach der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, dass zwischen dem Farbvorratsgefäss, das erfindungsgemäss nicht unter Druck steht und dem eigentlichen Farbgeber eine Pumpe zwischengeschaltet wird, die sowohl gegen den Farbgeber als auch gegen das Vorratsgefäss durch ent- sprechend wirkende Ventile abgeschlossen ist. Dadurch wird vermieden, dass die Farbe im Vorratsgefäss unter Druck steht, ausserdem wird vermieden das bisher so störend empfundene Nachfliessen
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
geschlossen bzw. freigegeben werden können.
Das Speichergefäss soll drei Bedingungen genügen, es kann einmal die Farbe während des Transportes des Gefässes und während des Anschliessens desselben an die Vorrichtung zurückhalten, es muss mit einem Rückschlagventil ausgerüstet sein und kann endlich ein Sieb besitzen, um mögliche Verunreinigungen zurückzuhalten. Es sei noch erwähnt, dass in der Zeichnung mit s ein Messstab vorgesehen ist, der durch eine dünne Blechstelle t in das Farbgefp', eingeschoben werden kann. Durch diese Öffnung tritt auch Luft ein.
Die Fig. 5 a und 5 b zeigen eine andere Ausführungsform des Verteilungsrohres a und des Überrohres b zur Erzielung einer Strichfärbung, während des Ganges der Maschine. Das Rohr x ist jetzt längs geschlitzt ; darüber liegt das drallartig geschlitzte Rohr y. Das Rohr x steht fest, und es ist an einem Ende mit der Farbpresse verbunden. Das Rohr y wird über dem Rohr a ; mittels des Zahnrades 1 verdreht. Der Schnittpunkt der Schlitze bildet die Farbaustrittsöffnung. Das Zahnrad 1 greift in ein gleiches Zahnrad m ein, das auf einem Rohr n mit entgegengesetztem Drallsehlitz versehen ist.
Das Rohr n liegt vor dem Farbträger ; in dem Drallsehlitz führt sich ein Pfeilgriff G mit Stift, so dass durch seitliche Verschiebung des Pfeilgriffes G über die Zahnräder m-i eine Verdrehung des Rohres y und mithin eine Verschiebung der Farbaustrittsöffnung über der Farbverreibewalze erfolgt, Pfeilgriff G und die Marke M zeigen stets den Stand der Farbaustrittsöffnung an.
Wesentlich für die Durchführung des neuen Verfahrens ist also, dass mit Hilfe einer Pumpe die Farbe aus dem Vorratsbehälter aufgesaugt und in irgendeine, wie auch immer geartete Verteilungsvorrichtung hineingepresst wird.
Diese Art der Farbgebung hat gegenüber den bislang bekannt gewordenen Vorrichtungen den Vorteil, dass die Farbe sofort nach Betätigung der Pumpe aus der Austrittsöffnung heraustritt und bei Entlastung, also bei Wegnahme des Druckes von dem Kolben der Pumpe, das so störende Nachlaufen der Farbe nicht mehr eintritt. Die Pumpe kann beispielsweise als Handgriff ausgebildet werden.
Mit dem Daumen kann man dann beim Greifen des Gefässes den Kolben in die Pumpe hineindrücken, und aus der Ausflussöffnung tritt dann die Farbe dem Druck entsprechend gleichmässig aus, wobei man die Anordnung so treffen kann, dass die Farbaustrittsöffnung in diesem Falle von Hand rechtwinklig zum Sehablonenlauf über den oberen Druckzylinder oder die Farbwalze geführt wird.
Als weiterer Vorteil sei noch erwähnt, dass auch der Farbverbrauch bei der Verwendung der neuen Einrichtung weit geringer ist als bei der bisher bekannten Kanneneinfärbung ; einmal, weil eine zu starke und obendrein unerwünschte Farbgebung vermieden wird und ausserdem, weil die Farbe tatsächlich restlos verbraucht wird ; denn der Farbvorratsbehälter verbleibt stets in seiner Grundstellung, so dass die Farbe nach unten zusammenläuft und hier abgesaugt wird.
PATENT-ANRPRÜCHE :
1. Verfahren zur Farbgebung bei Vervielfältigungsapparaten, insbesondere bei Zwei-und Mehrtrommelvervielfältigungsvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbaustrittsöffnung rechtwinklig zur Bewegungsrichtung der Schablone längs der Farbverreibwalze verschiebbar ist und die Farbe aus der Öffnung herausgepresst wird.