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Drucktype für Schreib-, Rechen- und ähnliche Maschinen, Handstempel
od. dgl. Die Erfindung betrifft Drucktypen für Schreibmaschinen, Rechenmaschinen
bzw. Registrierkassen, deren Typenzeichen aus porösem oder elastischem Stoff bestehen
und bei der Berührung einer nicht druckenden Fläche der Drucktype mit einem ,geeigneten
Einfälrb,emittel reit Parbstoff versorgt werden.
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Es sind Schreibmaschinen bekannt, deren Typenstangen hohl sind und
Farbstoff enthalten, der, wenn die Typenstangen in; unwirksamer Stellung sind, poröses
Material berührt. Das poröse Material befindet sich in einer an dem freien Ende
einer jeden Typenstange befestigten Hohltype. Bei derartigen Anordnungen wurde die
Druckfläche-entweder mit einer der Form der Type entsprechenden Öffnung oder aber
mit mehreren, entsprechend der Form der Type angeordneten Öffnungen versehen. In
beiden Fällen tritt jedoch das poröse Material durch die Öffnung bzw. Öffnungen
hindurch und bildet somit die jeweilige Type. Die auf diese Weise geformte Drucktype
besteht aus Tuch, Leinengewebe, porösem Stein oder Dränziegel. Der Farbstoff wird
durch Kapillarwirkung zugeführt.
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Die Nachteile einer derartigen Anordnung sind: hohe Kosten bei der
Herstellung und dem Zusammenbau der erforderlichen Teile, Überschwemmen des porösen
Gewebes und dadurch verwischte Abdrucke, und das höhe Gewicht der aus Stein oder
Ziegel bestehenden Typenstangen. Durch die Verwendung von Stein oder Ziegel ist
die Bedienung
der Maschine für längere Zeitspannen äußerst ermüdend.
Außerdem könnte' eine solche Anordnung nie als Handstempel benutzt werden, und die
verwendeten porösen Stoffe lassen klare und deutliche Abdrucke selten zu.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu überwinden, und
zwar durch eine Drucktype, die nicht nur in Schreib-, Rechen- oder ähnlichen Maschinen,
sondern auch als Handstempel Verwendung finden kann. Außerdem wurde für die erfindungsgemäße
Drucktype ein poröses Material gewählt, das scharf abgegrenzte Abdrucke ermöglicht.
Die Farbstoffzuführung -zu der Drucktype erfolgt andauernd, ohne Rücksicht darauf,
ob die Drucktype in wirksamer oder in unwirksamer Stellung ist.
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Die Erfindung wird nun an Hand eines Ausfü'hrungsbeispieles und der
Zeichnung erläutert, und zwar zeigt Fig. i 'eine Ansicht, teilweise im Schnitt,
eines Ausführungsbeispieles der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt durch einen Teil
des, Gegenstandes der Fig. i, Fig. 3 eine Ansicht, teilweise im Schnitt, eines weiteren
Ausführungsbeispieles der Erfindung, Fig. 4 einen Schnitt durch eine verbesserte
Ausführungsform der Erfindung, Fig. 5 eine Ansicht, teilweise im Schnitt, einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung, Fig. 6 eine Druufsicht auf idie Druckfläche
einer Druckplatte, bei der Kanäle verschiedenen Durchmessers und Abstandes Abstufungen
in der Farbtönung erzeugen, und Fig.7 und 8 mögliche Kanalanordnungen, die von denen
der Fig. 2 abweichen.
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Die in Fig. i gezeigte. Drucktype weilst eine vorzugsweise :aus Kautschuk
oder kautschukähnlichem Material bestehende Druckplatte 2o (ein elastisches, poröses
Gewebe bzw. eine derartige Schicht) und eine für Farbstoff undurchlässige Schablone
auf, die zwischen der porösen Druckplatte 2o und einem Farbkissen 24 eingekittet
oder anderweitig befestigt ist und in der das gewünschte Zeichen 22 eingeschnitten
ist. Die Drucktype ist in einem bekannten Druckhammer untergebracht, der einen für.
Farbstoff undurchlässigen, an einem Halteblock 25 befestigten Farbkissenhalter 27
aufweist. Der Halteblock 25 wird seinerseits, von den Backen 26 eines Druckhammerhebels
abgestützt.
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Ein Farbstoffbehälter 33 (Fig. 4) ist für alle gezeigten Ausführungsbeispiele
der Erfindung geeignet. In diesen Farbstoffbehälter 33 sind durch eine Abdeck-Abstütz-Platte
39 von .dem Farbkissen 24 ausgehende Dochte 32 eingeführt,. die die Farbstoffzufuhr
zum Farbkissen 24 regeln.
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Durch die Druckplatte 2o (Fig. i und 2) verlaufen kapillare, ungefähr
'/4 mm voneinander getrennte Kanäle 28, deren Durchmesser ungefähr 1/8 mm beträgt.
Gegebenenfalls können jedoch diese Maße geändert werden.
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Fig. 2 zeigt, daß die Kanäle parallel zueinander und rechtwinklig
zur Oberfläche der Druckplatte2o verlaufen, jedoch ist auch eine strahlenförmige
oder divergierende Anordnung derselben möglich (Fig.7 und 8), bei der die Kanalöffnungen
auf der einen Seite der Druckplatte mehr Raum beanspruchen als auf der entgegengesetzten
Seite.
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Fig.2 zeigt ferner, daß die unteren Öffnungen der in dem Typenzeichenbereich
liegenden Kanäle in das Farbkissen 24 münden und daß die Schablone ai die übrigen
Kanäle schließt.
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Fig. 3 zeigt, daß die Druckplatte 2o auf dem Farbkissen 24 aufliegt
und die Schablone 29, in die vorher das gewünschte Zeichen 3o eingeschnitten wurde,
auf der Oberfläche der Druckplatte 2o angebracht ist.
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In Fig. 4 wird von der Verwendung einer Maske bzw. Schablone abgesehen.
Die Druckplatte 2o liegt unmittelbar auf dem Farbkissen 24 auf, jedoch ist das Typenzeichen,
wie bei 31 zu sehen, erhaben (in Relief auf der Druckplatte 2o ausgebildet, so daß
nur dieses allein die zu bedruckende Fläche berührt. Andererseits könnte das Typenzeichen
in die Druckplatte eingeschnitten sein, so daß es beim Abdruck in der Farbe der
zu bedruckenden Unterlage erscheint, wogegen der es umgebende Hintergrund gefärbt
wird.
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Die in Fig. 5 gezeigte Druckplatte 35 ist nicht porös, jedoch mit
einem Einsatz 34 versehen, der aus einem porösen Stoff besteht, die Form des gewünschten
Zeichens hat und mit der unteren Seite auf dem Farbkissen 24 ruht.
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Gegebenenfalls kann die Schablone der in Fig. i bis 3 gezeigten Ausführungsformen
weggelassen und die Oberfläche der Druckplatte 2o so vulkanisiert oder auf andere
Art behandelt werden, daß die Kanäle, die nicht das gewünschte Zeichen bilden, geschlossen
werden.
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Die Wirkweise aller Ausführungsbeispiele der Erfindung ist so, daß
die in das Farbkissen mündenden Kanäle den Farbstoff durch Kapillarkraft ansaugen
und immer gefüllt sind. Wird die Druckplatte auf einen Gegenstand gedrückt, so tritt
der Farbstoff aus den auf einer Seite durch die Schablone oder durch Vulkanisation
nicht geschlossenen Kanälen (oder durch !die Kanäle 31 der Fig. 4) aus und gelangt
somit auf die zu bedruckende Fläche. Obwohl, da die Kanäle voneinander getrennt
sind, der austretende Farbstoff nur Pün'ktc'hen bildet, die zusammen ein entsprechendes
Zeichen ergeben, erscheint dieses Zeichen infolge der Dichte, in der die Kanäle
beieinander liegen, dem Auge als ein Ganzes.
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Wird die Druckplatte nicht mehrangedrückt, so wird die kapillare Absorption
des Farbstoffes aus dem Farbkissen durch Pumpwirkung des letzteren ergänzt. Die
poröse Druckplatte ermöglicht nicht nur eine Pumpwirkung beim Absorbieren und Abstoßen
von Farbstoff, sondern auch ein Bedrucken unebener Flächen. Infolge der verhältnismäßig
kleinen Öffnungen der den Farbstoff enthaltenden Kanäle wird der trocknende Einfluß
der Luft auf den Farbstoff stark verringert.
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Bei Verwendung der Schablone kann natürlich durch Auswechseln derselben
auch ein anderer Teil der Druckplatte- zum Druck verwendet werden.
Fig.
6 zeigt eine Druckplatte, bei der die Kanäle ihrer Größe und ihrem Abstand nach
so verteilt sind, daß sie eine abgestufte (36, 37 und 38) Färbung ergeben.