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Einrichtung zum Färben von losem Fasergut, ungespultem Garn u. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Färbeeinrichtung, die dazu bestimmt ist, loses Fasergut, ungespultes
Garn u. dgl., insbesondere Kunstseidenfäden, in Strähnform örtlich zu färben.
Die bisher bekannten Verfahren zum örtlichen Färben einer Masse, z. B. jenes gemäss dem österr.
Patent Nr. 104379 (VanNess), gestatten nicht, das Färben von Kunstseidenfäden auf wirtschaftliche
Weise, da derartige Fäden gewöhnlich nicht aufgespult sind, sondern lose Strähne bilden. Die bisher bekannten Verfahren zurm örtlichen Einfärben solcher Strähne bestehen darin, dass teilweise abgedeckte
Strähne in einem Behälter mit Farbflüssigkeit eingetaucht werden. Diese Verfahren ergeben bei rascher
Durchführung unbefriedigende Ergebnisse, da es schwierig ist, eine gleichförmige Einfärbung der gewünschten Teile zu erzielen ; auch sind diese Verfahren unwirtschaftlich, da eine grössere, einen beträcht- lichen Überschuss aufweisende Menge von Farbflüssigkeit verwendet werden muss.
Die Einrichtung nach der Erfindung, die diese Schwierigkeiten meidet, stellt einen praktisch brauchbaren und wirtschaftlichen Weg zum örtlichen Einfärben von Strähnen dar.
Bei der Einrichtung. nach der Erfindung werden in Abständen voneinander liegende Teile eines oder mehrere Strähne zwischen durchlöchert Platten zusammengepresst, während die dazwischenliegenden Teile des Strähnes, die nicht eingefärbt werden sollen, zwischen nicht durchlöcherten Gliedern stärker zusammengepresst werden. Die Teile des Strähnes zwischen den durchlöcherten Platten werden dann mit einer Farbflüssigkeit eingefärbt, die bei ihrer Bewegung von der einen Platte iur andern die Strähne durchdringt. Die einzelnen Teile des Strähnes können zwischen verschiedenen Paaren durchlöcherter Platten geklemmt und mit verschiedenen Farbflüssigkeiten behandelt werden.
Ein Hauptmerkmal der Erfindung ist auch das, dass die einzufärbenden Teile der Masse mit einer begrenzten Menge von Farbflüssigkeit, die nur einen geringen Überschuss über die tatsächlich notwendige Farbflüssigkeitsmenge aufweist, behandelt werden und dass der gesamte Farbflüssigkeitsüberschuss von den eingefärbten Teilen der Masse unmittelbar entfernt wird. Dies wird dadurch erreicht, dass eine begrenzte Menge von Farbflüssigkeit zur oberen Fläche des einzufärbenden Teiles der Masse geführt und auf diese Farbflüssigkeitsmenge Pressluft oder Pressgas einwirken gelassen wird, so dass die Luft oder das Gas die Farbflüssigkeit in und durch die Masse drückt, der Farbflüssigkeit durch die Masse folgt und den Überschuss davon entfernt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Strähneinfärbemaschine gemäss der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Maschine nach 1-1 der Fig. 2, Fig. 2 ist eine Vorderansicht, in Fig. 3 ist eine Einzelheit der Maschine im vergrösserten Massstab im Vertikalschnitt nach 3-3 der Fig. 2 dargestellt, u. zw. zeigt diese Figur einen der Messnäpfe und die zugehörige Ventilanordnung. Fig. 4 ist ein Schnitt nach 4-4 der Fig. 1 im vergrösserten Massstab.
Der Rahmen 10 trägt einen Tisch 11, über welchem auf Ständern 13 eine Plattform 12 ruht, die mehrere Behälter 14a, 14b, 14c, 14d für die Einfärbeflüssigkeiten trägt.
Auf dem Tisch 11 ist ein heb-und senkbarer Behälter 20 vorgesehen, der die Strähne aufnimmt und mit einem fest angeordneten oberen Benetzungsstempel 40 zusammenarbeitet.
Der Behälter 20 ist mittels Zapfen 21 abnehmbar auf der Platte 22 befestigt, welche auf der oberen Seite des Tisches 11 aufliegt (Fig. l und 2) und durch zwei Gleitstangen 23, die durch den Tisch 11 hindurchgehen, gehoben werden kann. Die Stangen sind durch ein Querstiick 24 miteinander verbunden, das
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Kegelräder 31 kann die Welle 28 gedreht werden und dadurch die Platte 22 samt Behälter 20 gehoben und gesenkt werden.
Der obere Stempel 40 wird von zwei Ständern 41 getragen, die am Tisch 11 befestigt sind.
Der Behälter 20 besitzt Seitenwände 32 und Endwände 33, sein Boden enthält mehrere voneinander in Abständen angeordnete Vertiefungen34a, 34b, 34e, 34d, deren jede von einer durchlöcherten Platte 35 abgedeckt ist. Zwischen diesen Vertiefungen sind Querrippen 36 angeordnet, die über die oberen Flächen der perforierten Platten 35 ragen.
Der Stempel 40, der beim Anheben des Behälters 20 in diesen wie ein Kolben eintritt, besitzt
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Platte 45 abgedeckt ; zwischen diesen Ausnehmungen sind querverlaufende Rinnen 46 vorgesehen.
Die Strähne werden der Länge nach in dem Behälter 20 ausgebreitet, während er auf dem Tisch 11 ruht (Fig. 1). In der angehobenen Stellung des Behälters 20 werden die Strähne zwischen den Teilen 20 und 40 geklemmt (Fig. 4), u. zw. werden die vier Teile A, B, C, D zwischen den gelochten Platten 35,45 geklemmt und die Teile E zwischen den Rippen 36 und den Rinnen 46, während die Enden F der Strähne zwischen den äusseren Enden der Teile 20 und 40 durch Klemmwirkung festgehalten werden. Die Strähne werden also in mehrere zusammengepresste Massen A-D geteilt, die durch von den stärker zusammen- gepressten Zwischenteilen E der Strähne gebildeten Dichtungen voneinander getrennt sind.
Die Maschine besitzt Mittel, um begrenzte Mengen verschieden gefärbter Flüssigkeiten durch die zusammengepressten Massen A, B, C, D durchzuführen, und Mittel um den Überschuss der Färbe- flüssigkeit von diesen Massen abzuleiten. Die Einrichtung zum Zuführen der Färbeflüssigkeit ist folgende : Die Ausnehmungen 44a-cl des oberen Stempels sind durch Leitungen 51 und Bohrungen 52 im Block 40 mit Messnäpfen 50a, 50b, 50e, 50d verbunden. Jeder der Messnäpfe besitzt eine Auslass- öffnung 53, die mit einer der Leitungen 51 kommuniziert, und eine seitliche Einlassöffnung 54, die durch ein Rohr 55 mit einem Dreiweghahn 56 in Verbindung steht.
In der Auslassöffnung 53 ist ein nach aussen sich öffnendes Ventil 57 vorgesehen, das durch eine Feder 58 in Schliessstellung gehalten wird. Der Raum- inhalt jedes Messnapfes kann durch den einstellbaren Deckel 5 geregelt werden, der in das obere Ende des Messnapfes eingeschraubt ist und eine Entlüftungsöffnung 60 besitzt, die mit einem Spritzrohr 61 in Verbindung steht ; dieses führt in den oberen Teil des Farbflüssigkeitsbehälters des zugehörigen Mess- napfes. In der Entlüftungsöffnung 60, ist ein Kugelventil 62 vorgesehen. Jeder der Dreiweghähne 56 ist durch eine Rohrleitung 63 mit dem unteren Teil eines der Farbflüssigkeitsbehälters 14a, 14b, 14c, 14d und durch ein Rohr 64 mit einer Leitung 65 für den Zutritt von Druckluft bzw. Dmckgas verbunden.
Die Betätigungsarme 66 der vier Dreiweghähne sind durch eine gewöhn & che Handstange 67 miteinander verbunden, welche durch eine Feder 68 in der Lage gehalten wird, in welcher die Einlassöffnungen allpr
Messnäpfe mit den Flüssigkeitsbehältern in Verbindung stehen.
Befinden sieh die Dreiweghähne in ihrer normalen Lage, so fliessen die Farbflüssigkeiten von den
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kräftig, um diese Ventile gegenüber dem hydrostatischen Druck der Farbflüssigkeit in Schliessstellung zu halten, so dass während der Füllperiode keine Farbflüssigkeit in die Leitung !'n 51 gelangt. Die Luft, mit welcher die Näpfe beim Einleiten der Farbflüssigkeit sich füllen, entweicht durch die Entlüftungs- öffnung 60. Die Geschwindigkeit des Luftabflusses ist nicht so gross, dass die Kugeln 62 bis zum Sitz 62' gehoben werden. Irgendwelche Farbflüssigkeit, welche durch die Öffnung 60 entweicht, bleibt in den Rohren 61.
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jedes Messnapfes mit dem Luftrohr 65 verbinden.
Die Luft fliesst in die Messnäpfe unter Druck und strömt durch die Öffnungen 60 mit solcher Geschwindigkeit, dass die Kugeln 62 gehoben und gegen ihren Sitz 62' gedrückt werden, so dass diese Öffnungen abgeschlossen sind. Die Luft drückt die in jedem Messnapf befindliche Farbflüssigkeit gegen das Ventil 57 mit hinreichender Kraft, so'dass dieses Ventil geöffnet
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wird durch die Druckluft durch die zusammengepressten Massen A-D hindurehgedrückt, die Druckluft folgt dann der Farbflüssigkeit durch die Massen, wobei sie einen allfälligen Übersehuss an Farbflüssigkeit entfernt.
Die überschüssige Farbflüssigkeit und die Luft gelangt nach dem Durchfluss durch die zusammengepressten Massen durch die Platten 35 in die Ausnehmungen 34a-d des Behälters 20 und in die Auslässe 70, die durch den Boden des Behälters 20 und die Platte 22 hindurchgehen, und wird in konischen Schalen 71 aufgefangen, die im Tisch 11 sich befinden. Diese Schalen sind durch vier gesonderte Rohre 72a-cl mit besonderen in der Zeichnung nicht dargestellten Behältern verbunden, in welchen die überschüssige Farbflüssigkeit für den Wiedergebrauch gesammelt wird. Obgleich die Auslässe 70
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Teil 73 der Ableitungsröhren 72a-d eintreten.
Nachdem man durch die Luftströme die überschüssige Farbflüssigkeit aus den zusammengepressten Massen entfernt hat, was nur einige Augenblicke erfordert, wird der Handgriff 67 losgelassen, so dass er in seine Normalstellung zurückkehrt. Hiedurch wird der Zufluss von Luft zu den Messnäpfen abgesperrt und ermöglicht, dass sich diese wieder mit Farbflüssigkeit füllen. Der Behälter 20 und die Platte 22 werden dann durch Drehen des Handrades 30 abwärts gegen den Tisch 11 bewegt, so dass die eingefärbten Strähne dem Behälter 20 entnommen und durch neue, einzufärbende Strähne ersetzt werden können. Die Farbflüssigkeitsbehälter 14a-d können mit Farbflüssigkeit von verschiedener Farbe gefüllt werden.
In diesem Falle werden beim Betrieb der Maschine den Teilen A, B, C, D der Strähne verschiedene Farben gegeben. Die Dichtungen durch festes Zusammenklemmen der Teile E der Strähne verhindern irgendwelche Mischung der Farben während der Einfärbung und die Ableitung der überschüssigen Farbflüssigkeit durch Luft verhindert ein Mischen der Farben, nach dem die Pressung auf die Strähne durch Senken des Behälters 20 aufgehoben wurde.
Die Einfärbung jedes Teiles der Strähne ist eine sehr gleichmässige. Dieser Effekt wird einerseits durch das Zusammenpressen der Strähne und anderseits dadurch erreicht, dass die Farbflüssigkeit durch gleichmässig verteilten Druck der Luft langsam durch die einzufärbenden Teile durchgedrückt wird.
Das beste Ergebnis wird bei Verwendung einer Luftpressung von etwa 0'35 Atm. erreicht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Färben von losem Fasergut, ungespultem Garn u. dgl. mit mehreren Farben, bei welchen verschiedenfarbige Farbflüssigkeiten auf verschiedene Teile der zwischen Paaren von Klemmgliedern gehaltenen Strähnen zur Einwirkung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass die einzufärbenden Teile (A, B, C, D) der Strähne lose, die dazwischenliegenden Teile (E) der Strähne fest zwischen den Klemmgliedern (20, 40) zusammengepresst sind.