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Verfahren zur Herstellung baktericid bzw. bakteriolytisch wirkender Substanzen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass bei septischen Erkrankungen, sowohl bei bereits schwer erkrankten Individuen als auch bei Personen, die zu septischen Erkrankungen disponiert sind, die Normalagglutinine wie auch die peptonabbauenden Fermente im Harne fehlen, dass weiters im Serum dieser Patienten Normalagglutinin nie nachgewiesen werden konnte.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von bakterieid bzw. bakteriolytisch wirksamen Präparaten, insbesondere zur Behandlung von septischen Erkrankungen.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass man dann zu wertvollen Präparaten gelangt, wenn man Harn gesunder Lebewesen bei einem PA von 4-7-6-0 mittels Adsorptionsmitteln, z. B. Kaolin, behandelt und hierauf die adsorbierten Substanzen bei schwach alkalischer Reaktion (einem Ph von 7-9) herauslöst. Zur Reinigung wird zweckmässig diese Lösung nach entsprechendem Ansäuern wiederholt mit Adsorptionsmitteln unter darauffolgendem Behandeln dieser mit schwach alkalischer wässriger Flüssigkeit behandelt. Die derart hergestellten Lösungen, die agglutinierend auf Bakterien wirken, werden vorteilhaft mit einem Extrakt gemischt, der aus Darmschleimhaut von gesunden Tieren, z. B. Rindern, zweckmässig durch Behandlung mit Glycerin gewonnen wird.
Bei der erfindungsgemässen Darstellung hat es sich gezeigt, dass bei Behandlung des Harns bei einem PA von 4-7-4-9 Produkte erhalten werden, die ohne Zusatz von Darmschleimhautextrakten alle wirksamen Stoffe enthalten. Aber auch solchen Produkten kann noch der genannte Darmschleimhautextrakt zugesetzt werden. Für das gesamte beschriebene Verfahren ist es wesentlich, dass die angegebenen PA-Werte bei der Verarbeitung eingehalten werden. Den erfindungsgemässen Produkten werden vorzugsweise Desinfektionsmittel zur besseren Haltbarkeit zugesetzt ; hiebei werden solche Desinfektionsmittel angewendet, die eine Verwendung der Produkte zu medizinischen Zwecken, z. B. als Injektionsflüssigkeit, nicht hindern. Zusätze von Trikresollösungen haben sich gut bewährt.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen erläutert : 10 ! frischer, unzersetzter Harn gesunder Personen werden durch Salzsäurezusatz auf ein Ph von 4-7-4-9 gebracht, diese Flüssigkeit mit zirka 500 g Kaolin eine Stunde lang kräftig geschüttelt,
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Flüssigkeit extrahiert. Diese Lösung wird neuerdings angesäuert und mit Adsorptionsmitteln, wie Kaolin, behandelt und aus letzterem die wirksame Substanz als schwach alkalische Flüssigkeit gewonnen. Diese Flüssigkeit kann direkt zu Injektionszwecken verwendet werden, wobei zweckmässig der Flüssigkeit noch Trikresollösung zugesetzt wird, bis etwa eine 0. ige Konzentration erhalten ist.
1 kg Darmschleimhaut (vom Rind oder Schwein) werden mit dem gleichen Volumen konzentriertem Glycerin innig verrührt und nach kürzerer Zeit filtriert. Das Filtrat wird mit der vier-bis fünffachen Menge Wasser verdünnt, der entstehende Niederschlag zentrifugiert, in Glycerin oder Ringerlösung gelöst und neuerdings durch Verdünnen oder Zusatz verdünnter Essigsäure gefällt. Der so
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erhaltenen Flüssigkeit (z. B. im Verhältnis 1 : 5) gut vermischt. Die so erhaltene Lösung wird zweckmässig mit so viel 3%iger Trikresollösung versetzt, dass ein 0-3% iger Trikresolgehalt erreicht wird.
Das Präparat wird zweckmässig bei niedriger Temperatur (Eisschrank) aufbewahrt.
Die erfindungsgemässen Präparete können durch entsprechende Verdünnung auf bestimmte Wirksamkeit eingestellt werden. Als Massstab kann zum Vergleich der ereptischen Wirkung die Fähigkeit, 1 mg Pepton zu solchen Spaltprodukten abzubauen, die nicht mehr die Biuretreaktion zeigen, mit
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1 angenommen werden. Diese Fähigkeit zeigen jeweils 10 c Harn gesunder Individuen als untere Grenze. Desgleichen kann das Agglutinationsvermögen von 10 CM Normalharn zum Vergleich herangezogen werden. Zu Injektionszwecken werden zweckmässig erfindungsgemäss hergestellte Produkte von hohem Agglutinationsvermögen, wie 1 : 5000, sowie mit starken ereptischen Wirkungen verwendet.
Unter gesund im Sinne der Anmeldung sind auch alle jene Lebewesen zu verstehen, welche weder septische Erkrankungen haben noch hiezu disponiert sind.
Es ist an sich bekannt, aus Harn verschiedene Stoffe, z. B. Keimdrüsenhormone durch Be-
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schleimhaut oder Darmnetz Präparate zu verschiedenen andern therapeutischen Zwecken (z. B. zur Anregung der Darmperistallik) herzustellen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten aus Harn unter Verwendung von Adsorptionsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass Harn gesunder Lebewesen bis zu einem PA von 4-7-6 angesäuert, hierauf mit Adsorptionsmitteln behandelt und das Adsorptionsgemisch bei einem Ph von 7-9 der Einwirkung wässriger Flüssigkeiten mit einem Ph von 7-9 unterworfen wird, wobei bakteriolytisch bzw. baktericid wirksame Stoffe gewonnen werden.