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Verfahren zum Auftragen einer sich ständig erneuernden, lichtempfindlichen Schicht auf einen endlosen Schichtträger für die Zwecke des Zwisehenfilm-Fernsehens.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Fernsehbildern nach dem Zwischenfilm- verfahren, bei dem auf der Sende-bzw. Empfangsseite die zu übertragenden bzw. übertragenen Bilder od. dgl. zunächst kinematographisch aufgezeichnet und nach photochemischer Umwandlung des latenten
Bildeindruckes fernsehmässig abgetastet bzw. betrachtet (projiziert) werden.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, für die Zwischenaufzeichnung ein Verfahren zu verwenden, bei dem die lichtempfindliche Schicht in kontinuierlichem Arbeitsgange auf ein endloses Trägerband aufgetragen, getrocknet und schliesslich wieder abgewaschen wird.
Die Erfindung besteht nun in einer Verbesserung dieses kontinuierlichen Zwischenfilmverfahrens.
Es wurde gefunden, dass die im flüssigen Zustande auf das Trägerband aufgetragene, lichtempfindliche Schicht eine ausserordentlich lange Trocknungszeit erfordert.
Die lichtempfindliche Schicht durchläuft im Laufe des Trocknungsvorganges mehrere charak- teristische Zustandsformen. Unmittelbar nach dem Auftrage ist die lichtempfindliche Schicht, bei- spielsweise eine solche aus Halogensilber-Emulsion, verhältnismässig dünnflüssig und erstarrt, insbesondere bei Anwendung von Kühlmitteln, zunächst zu einer auf der Trägerschicht gut haftenden, stark gequollenen Schicht. In diesem Zustande verharrt die Schicht eine längere Zeit und verringert bei fortgesetzter Trocknung insbesondere unter Einwirkung von Wärme, allmählich mehr und mehr ihre Schichtdicke. Die im zweiten Trocknungsstadium auftretende Dickenverringerung ist ausserordentlich gross. Beispielsweise besitzt die gequollene Schicht eine 5-10mal grössere Dicke als die endgültig getrocknete Schicht.
Es hat sich nun gezeigt, dass der erste Trocknungsabschnitt, nämlich der Übergang von dem flüssigen Zustand in den Zustand der stark gequollenen, erstarrten Schicht, bei geeigneter Emulsionszusammensetzung in etwa einer Minute erreicht wird, während die Austrocknung der gequollenen Schicht zehn Minuten und mehr erfordert.
Fernerhin wurde gefunden, dass man die lichtempfindliche Schicht bereits im ersten Trocknungstadium, d. h. in stark gequollenem Zustande, der erforderlichen photographischen und photochemischen Behandlung in der Zwischenfilm-Apparatur unterwerfen kann. Dies bedeutet natürlich einen wesentlichen Vorteil, da man durch die Zeitverkürzung an Filmbandlänge spart und die Apparatur somit verkleinern kann.
Leider hat dieses Verfahren unter Umständen ausserordentliche Nachteile. Wie bereits erwähnt wurde, beträgt die Dicke der gequollenen Emulsionsschicht ein Vielfaches der Dicke der vollständig getrockneten Schicht. Würde man also eine lichtempfindliche Schicht normaler Dicke, d. h. von z. B.
0-025 mm im getrockneten Zustande, verwenden, so käme man bei der gequollenen Schicht zu Dicken, die zwischen 0'100--0. 200 mm liegen. Bedenkt man nun, dass bei der Herstellung eines aus 40.000 Bildpunkten zusammengesetzten Fernsehbildes im Kleinformat von z. B. 9 x 12 mm ein als quadratisch angenommener Bildpunkt nur eine Seitenlänge von 0'050 mu besitzt, so erkennt man, dass die Dicke der gequollenen Schicht bereits grösser als das lineare Mass eines Bildpunktes ist. Infolge der auftretenden Streuung tritt eine grosse Unschärfe des Fernsehbildes ein, so dass bei dem vorgeschlagenen Beispiel das Fernsehbild äusserst unscharf wiedergegeben wird.
Diese Gedankengänge haben besondere Bedeutung bei der Anwendung des Verfahrens auf der Empfangsseite, während auf der Sendeseite die Verhältnisse nicht ganz so ungünstig liegen. Dort kann man nämlich im allgemeinen mit geringen Schicht-
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dicken arbeiten, weil etwaige Mängel im Bildkontrast durch die elektrische Verstärkung ausgeglichen werden können. Grundsätzlich gelten aber auch auf der Sendeseite die eben angestellten Betrachtungen.
Erfindungsgemäss wird nun die Zwischenaufzeiehnung auf einem lichtempfindlichen Material vorgenommen, das einerseits im gequollenen, gekühlten, aber noch nicht getrockneten Zustand ungefähr gleiche oder geringere Stärke aufweist, als die lineare Ausdehnung eines Bildpunktes beträgt (im obigen
Beispiel also in diesem Zustand höchstens eine Stärke von 0'05 mu besitzt), anderseits aber die Erzielung eines für die Projektion ausreichenden Bildkontrastes gestattet. Eine in dieser Beziehung brauchbare lichtempfindliche Schicht besteht in einer gelatinearmen, aber silbersalzreichen Halogensilber-Emulsion, die erfahrungsgemäss bereits bei geringer Schichtdicke eine ausreichende Deckung und befriedigende Gradation für die Bildprojektion liefert.
Die vorstehend verwendeten Begriffe"gelatinearm"und"silbersalzreieh"beziehen sich auf Werte, die man bei den für normale photographische Zwecke verwendeten lichtempfindlichen Schichten des Handels feststellen kann.
Ein weiterer Vorteil der silberreichen Emulsion besteht darin, dass infolge Vervielfachung der Kornüberlagerung die Projektionsvergrösserung über das bei Verwendung normaler Emulsionen zweckmässige Mass gesteigert werden kann.
Bei der Verwendung einer solchen lichtempfindlichen Schicht tritt die gefürchtete Körnigkeit ("Ameisenkrabbeln") bei der Projektion im Kleinbildformat nicht auf. Eine weitere Verbesserung in dieser Beziehung erzielt man, wenn man die Halogensilber-Emulsion möglichst feinkörnig macht.
Diese lichtempfindliche Schicht kann auf der Sende-und bzw. oder der Empfangsseite verwendet werden.
Es ist fernerhin möglich, die Erfindung bei Zwischenfilmbändern endlicher Länge, die in belichtungsfertigem Zustande in die Apparatur eingebracht werden, anzuwenden, da auch in diesem Falle einerseits die Verwendung kleinformatiger Aufzeichnung und anderseits eine Abtastung bzw. Projektion im angetrockneten Zustande grosse Vorteile bringt. Es ist natürlich auch möglich, an Stelle der vorgeschlagene Halogensilber-Schicht andere lichtempfindliche Substanzen zu verwenden, sofern man den prinzipiellen Erfindungsgedanken beibehält, die die Schichtdicke im gequollenen Zustand bestimmende Schutzkolloidmenge im Verhältnis zur Menge der lichtempfindlichen Substanz auf einem Minimalwert zu halten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Auftragen einer sich ständig erneuernden, lichtempfindlichen Schicht auf einen endlosen Schichtträger für die Zwecke des Zwischenfilm-Fernsehens, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Schicht in einer solchen Dicke aufgetragen wird, dass sie im zur Bildaufzeichnung benutzten gequollenen, gekühlten, aber noch nicht getrockneten Zustand ungefähr gleiche oder geringere Stärke aufweist, als die lineare Ausdehnung eines Bildpunktes beträgt.
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